Des Nachts...

  • ... war ich wieder einmal auf den Märkten. Es war alles sehr ruhig, doch was genau ich mir erhoffte, wusste ich nicht. Ich blickte zum Himmel, es war eine klare aber äusserst kalte Nacht. Fröstelnd verschränkte ich meine Arme vor dem Leib, während ich weiter schlenderte und mich umsah. Jetzt in der Dunkelheit sah alles völlig anders aus und ausser manches Mal ein par Schritte eines Unbekannten vernahm ich nichts. Das Gleiche galt auch für das leichte Stöhnen, was mir just in diesem Moment in den Ohren klang. Ich verdrehte leicht die Augen.


    "Aaah!"


    ich rieb mir meine Handflächen. Ich war gestolpert und rieb sie mir, denn sie schienen aufgeschürft. Es brannte nicht schlecht. Ich sah mich um, es gefiel mir nicht hier unten auf dem Boden. Ich hatte Angst und mein Herz schlug schneller. Suchend tastete ich nach dem Beutel, den ich verloren hatte. Er enthielt fast alles Geld was ich damals dem Senator abgenommen hatte. Es war gefährlich damit herumzulaufen, doch ich hatte mich dieses Mal nicht überreden lassen und nicht auf Falco gehört.


    "Verflucht..."


    schimpfte ich leise vor mich hin, während ich den Boden absuchte, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Aus einem Reflex schlug ich einfach zu, ich konnte mir keinen Ärger erlauben, und setzte mit meinem Dolch nach. Vermutlich hatte ich das Bein getroffen.. Ich hörte nur einen lauten Frauenschrei. Und da wurde mir klar, dass sie mir eigentlich nur hatte helfen wollen. Von Paik ergriffen sah ich mich um und da endlich hatte ich ihn. Schnell nahm ich den Beutel in meine schmerzende Hand, mit der anderen versteckte ich rasch den nun blutigen Dolch unter meinem Mantel. Ich trug wie häufig meinen dunklen Umhang.

  • Ein lauter Schrei war in der Nacht zu hören. Metellus war nach Dienstschluss mit einem Kameraden noch durch die einschlägigen Etablissements gezogen. Eigentlich wollten sie sich nun auf den Weg in Richtung Kaserne machen, unterwegs allenfalls schauen, ob die diensthabenden Vigiles auch ihre Arbeit verrichteten. Dann kam dieser laute Schrei dazwischen. Beide schauten sich um, von wo kam er her? In diesem Gewirr der engen Gassen konnte man es wirklich nicht genau lokalisieren.Aber Eile war geboten!




    Los, Kamerad, da ist was passiert. Geh Du links rum, ich laufe die Gasse dort vorne runter. PERGITE!

  • Ich hörte Rufen und machte noch ein paar große Schritte, die zwar noch etwas holprig waren, doch ich musste weg. Machte ich mich durch das Fortlaufen nicht noch verdächtiger? Egal! Sie kriegten mich ganz bestimmt nicht! Meine Schritte waren nicht mehr eilend, mittlerweile rannte ich durch die dunkle Nacht Roms. Ich bog schnell nach Links in eine Gasse ein und hoffte, meine potentiellen Verfolger dadurch abzuhängen. Schweiß stand trotz der Kälte auf meiner Stirn und jegliches unnötiges Denken war abgestellt, nur noch objektive Beurteilung der Fluchtmöglichkeiten ging mir durch den Kopf. Ich stolperte wieder, denn unter meinem Umhang trug ich eine Tunika und diese ging verdammt nochmal bis auf den Boden.

  • Mit der Planung der Reise nach Germania war es spät geworden in dieser Nacht als Medeia durch die Gassen lief, um wieder in ihre Casa zurückzukehren. Sie hatte sich ihre dunkle Palla über den Kopf gezogen, damit nicht jeder gleich sehen konnte, dass eine Frau alleine durch die Strassen läuft. Soetwas konnte in diesen schlimmen Zeiten lebensgefährlich sein, das wußte sie durchaus. Deswegen waren ihre Schritte auch recht eillig.


    Sie fröstelte, in jener Nacht lag schon eine leichte Frostschicht über den Steinen der Häuser. Für einen Moment blieb Medeia stehen, um sich die Hände warm zu reiben, eilte dann jedoch weiter ohne aufzublicken. Als Schritte vor ihr ertönten, stockte sie erschrocken und blieb stehen.


    Ihre Augen weiteten sich als sie eine Silhoutte ausmachen konnte, dann blickte sie in Diernas Gesicht, die aus der Gasse herausbach und über ihre Tunika gestolpert war. "Bei den Göttern..." murmelte sie leise erleichtert. als sie sah, dass es 'nur' eine Frau war.

  • Verdammt! Nicht einmal in den dunklen Gassen war ich sicher vor anderen Blicken. Sie würde mich sicherlich verraten. Sollte ich sie vielleicht anstiften, ob sie mir nicht helfen könnte? Was sollte ich jetzt nur tun.


    Das alles geschah doch nur wegen eines einzigen kleinen Fehlers damals in Britannia, der auch nur deshalb geschehen konnte, weil ich jemandem helfen wollte. Und nun hatte sich das alles zu einer Katastrophe hinaufgeschaukelt. Ich hatte der Frau nichts zun wollen, ich...


    Meine Schritte verlangsamten sich und ich sah die Frau einen Moment zweifelnd und nicht ohne Angst an. Nein, sie würde mich nicht verstehen. Niemand würde mich verstehen. Wer verstand schon eine Mörderin? Ich schüttelte den Kopf und rannte weiter.

  • Optio Metellus bog gerade in eine kleine gasse ein, als er die Gestalt von einigen Personen sah. Instimktiv verlangsamten sich seine Schritte und sein Körper spannte sich an. Enge, dunkle gassen waren gefährlich in Rom. Auch ein ausgewachsener mann konnte leicht aus dem Hinterhalt überwältigt werden. Seine Augen verengten sich, als er näher kam. Er sah zwei Frauen.
    Dennoch schaute er sich noch um, um ja nicht in eine Falle zu tappen. Mist, sein kamerad war auf einer ganz anderen Seite. er war alleine. Mit tiefer, ernster Stimme sprach er sie an:


    Halt, ihr beiden. Wer hat hier geschrien?


    Er stellte sich breit vor den beiden auf, damit sie gar nicht erst auf die Idee kämen, fliehen zu wollen.

  • Medeias Blick ruhte auf dem Gesicht der jungen Frau. Die offentsichtliche Angst und Verzweiflung entging ihr nicht und Medeia wollte schon ansetzen, sie etwas zu fragen. Doch dann ist Dierna schon an ihr vorbeigestürmt. Medeia bleibt einen Moment erstaunt stehen, dreht sich dann jedoch schnell um.


    "So warte doch..." ruft sie der Frau hinterher und blickt in ihre Richtung. Verwirrt und sich fragend, ob sie weiterstürmen oder auf ihren Ruf reagieren würde. Ihre Hände hatte sie dabei fest um ihre Palla verkrampft, aber eher wegen der Kälte als ob der Überraschung und der Gefahr der Nacht. Sie geht auch einige Schritte hinter der Frau her.


    Als der Optio auftaucht, sieht Medeia erstaunt zu ihm. Sie geht lächelnd auf ihn zu. "Ah, gut, dass ihr kommt. Ein Mann ist aus der Gasse gestürmt. Er wollte mich und meine Begleiterin wohl überfallen. Deswegen mein Schrei!" Sie sieht ihn dankbar an. "Aber Euer Kommen hat ihn verscheucht."




    /Edit: Noch auf den Beitrag vorher eingegangen.

  • Kaum dass ich die Stimme des Mannes hörte, hielt ich nach 2, 3 Laufschritten wieder ein und schloss die Augen. Ich atmete schnell und ängstlich durch. War jetzt alles vorbei? Ich drehte mich um, doch so recht wollte mir keine Ausrede einfallen. So zuckte ich mit den Schultern.


    "Ich... Ich..."


    Da hörte ich die Frau sprechen, Nervosität machte sich in mir breit. Warum log sie für mich? Ich sagte nichts weiter und wartete ab was geschah. Das Blut pulsierte in meinen Adern.



    Edit// Auf Post vorher eingegangen ;)

  • Des Optios Anspannung löste sich langsam. Diese kleine Frau schien ja wohl Angst zu haben, das war ja noch ein halbes Kind. Die andere wirkte sehr würdevoll. Eigentlich passte sie gar nicht in diese Gegend.
    Es ist alles in ordnung. Beruhigt Euch. Es wird nichts geschehen. sagt mir einfach, wer ihr seid, und was hier los war. Hat eine von Euch geschrien?


    Metellus versuchte jede Form von Härte aus seiner Stimme zu nehmen, um die Situation zu beruhigen.

  • "Artoria Iustina..."


    nuschelte ich etwas eingeschüchtert und hoffend, dass ich auch dieses Mal mit meinem 'falschen Namen' durchkomme. Aber bis heute war mir nichts besseres eingefallen und im Falle der Fälle würde Falco sicher für mich mitlügen.


    "Es tut mir leid, wegen der Aufregung..."


    fand ich mich langsam in meine Rolle zurück...

  • Medeias Blick ging überrascht zu Dierna, aber sie überspielte das mit einem Lächeln. "Ja, das ist meine Nichte!" meinte Medeia an den Optio gewandt. "Mein Name ist Artoria Medeia. Ich bin die Praeposita Sacri Cubiculi des Kaisers!" Sie lächelt ihm galant zu und scheint sich schnell von der Überraschung erholt zu haben.


    "Ich hatte den Schrei von mir gegeben. Verzeih, aber so in der Dunkelheit bin ich etwas schreckhaft. Aber es ist kein Wunder. Die Strassen sind wirklich unsicher. Und wer bist Du, wenn ich fragen darf?"

  • Ich hatte ihren überraschten Blick bemerkt, denn meine Sinne waren bis zum Zerreißen gespannt. Ich bemerkte nahezu jede Bewegung an diesen beiden fremden Menschen. Diese Frau machte mich vor Allem ein wenig misstrauisch. Warum nahm sie mich in Schutz? Warum log sie so gekonnt? Und warum bei den Göttern nannte sie mich Nichte? In meiner Bauchgegend machte sich ein Übelkeitsgefühl breit.


    Artoria Medeia. Log sie? Sprach sie wahr? Mir schwanden fast die Sinne und in mir schrie es danach fortzulaufen. So gründlich wie heute war ich selten in die Falle getappt. Ich wollte weg, doch meine Beine waren wie angegossen. Hektisch und äusserst nervös starrte ich den Optio an.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    "Ich hatte den Schrei von mir gegeben. Verzeih, aber so in der Dunkelheit bin ich etwas schreckhaft. Aber es ist kein Wunder. Die Strassen sind wirklich unsicher. Und wer bist Du, wenn ich fragen darf?"


    Ich bin Optio der Vigiles. Mein name ist Marcus Annaeus Metellus. Hmm, sage mir, was macht ihr um diese Zeit in solch dunkler Gasse? Ihr wisst doch, wie gefährlich die Straßen sind. Leider können auch WIR nicht überall sein
    Sein Blick wandte sich zu der jungen Frau. Irgend etwas stimmte hier nicht, aber das würde die Befragung schon noch ergeben.

  • Medeia lächelte leicht. "Nun, Metellus, dann bin ich und meine Nichte Dir sehr dankbar, dass Du gerade hier am rechten Ort warst. Würdest Du uns vielleicht noch zu unserer Casa geleiten? Wenn Deine Zeit das erübrigt." Ihr Lächeln war äußerst freundlich an den Optio gewandt.


    Sie sieht kurz zu Dierna. "Wie Du siehst, geht es meiner Nichte nach dem Angriff nicht sehr gut. Sie muss dringend nach Hause. Ich möchte auch lieber weg von diesen düsteren Gassen!"

  • Metellus Augen blickten etwas strenger auf die beiden Frauen.



    Verehrte Medeia, Du sprachst eben von einem ANGRIFF. Welchen Angriff denn bitte? Bislang hattest Du nichts davon erzählt!!


    Seine volle Aufmerksamkeit galt nun Medeia :D

  • Ich schluckte heftig. Angriff? Entweder hatte er etwas falsch verstanden oder die Frau musste äusserst wagemutig sein. Sie würde mich doch gewiss nicht verteidigen wenn sie wüsste, was ich getan hatte. Gedankenverloren band ich meinen Geldbeutel wieder an dem Gürtel fest...


    "Na, eben ist doch so ein Mann hier vorbeigekommen..."


    warf ich unsicher ein.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Sie sieht kurz zu Dierna. "Wie Du siehst, geht es meiner Nichte nach dem Angriff nicht sehr gut. Sie muss dringend nach Hause. Ich möchte auch lieber weg von diesen düsteren Gassen!"


    Das wurde ja immer merkwürdiger...Es stimmt was nicht im Imperium Rom....
    Er wandte sich an die Frau, die sich Iustina nannte.


    Ein Mann? Ein Mann kam vorbei? Als ich eben fragte, da sagtest Du es nicht. Sollte es Dir etwa kurzfristig entgangen sein? Oder wollt Ihr mir hier etwa eine Geschichte auftischen?


    Dem Optio war klar, daß er hier mitten ins Schwarze getroffen hatte. Das roch ja so gewaltig nach Lüge, als würden sie neben einer Gerberei stehen ;)

  • "Nein!"


    protestierte ich rasch und fing schnell an:


    "Ich war vorhin noch ein wenig verdutzt. Aber meine Tante hatte dir doch gesagt, dass ein Mann aus der Gasse gestürmt kam. Ich bin so froh, dass du noch gekommen bist..."


    Ich sah ihn mit gerunzelte Stirn an. Mein Blick war ein wenig verängstigt, doch aus einem anderen Grund wie meine Seele. Die Angst war gespielt.



    Edit: Personenproblem -.-

  • Zitat

    Original von Dierna
    "Nein!"


    Ich war vorhin noch ein wenig verdutzt. Aber meine Tante hatte dir doch gesagt, dass ein Mann aus der Gasse gestürmt kam.


    Ein eisiger Blick traf die junge Frau, seine Augen waren so schmal, wie bei einem Wolf, der seine Beute gestellt hatte.


    Deine Tante sagte das nicht, junge Dame! Und? Was sagt nun die Tante dazu? Ich warne Euch, ich bin es leid, mir diese Geschichten noch länger anzuhören. Redet schnell, bevor ich Euch in die Kaserne zum Verhör mitnehme. Medeia, Du bist eine angesehen Frau in Rom. Ich warte auf eine Antwort von Dir
    :] ;)

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Als der Optio auftaucht, sieht Medeia erstaunt zu ihm. Sie geht lächelnd auf ihn zu. "Ah, gut, dass ihr kommt. Ein Mann ist aus der Gasse gestürmt. Er wollte mich und meine Begleiterin wohl überfallen. Deswegen mein Schrei!" Sie sieht ihn dankbar an. "Aber Euer Kommen hat ihn verscheucht."


    Scheinbar schien ich mich verhört zu haben. Oder etwas missverstanden. Panik wollte wieder Überhand nehmen und meine Beine mich forttragen. Ich spürte das leichte Zittern nicht, welches über mich kam.


    "Aber... natürlich.."


    sagte ich schon ziemlich verunsichert und auch ich wandte mich jetzt wieder an Medeia.

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