Horreum Secundum – Die Lagerhäuser der Legio II außerhalb des Kastells am Hafen der Classis

  • Ein frischer, empfindlich kalter Morgen empfing den Praefectus Castrorum der Legio II, als er an der Flussseite der Stadtmauer Mogontiacums durch das Tor ritt und die dahinter liegende Uferstraße erreichte. Ein unangenehmer Wind blies ihm vom sich kräuselnden Rhenus entgegen, so dass er den Mantel enger um den Hals zog.
    Einen Steinwurf entfernt befand sich auf der Uferseite der Straße eine Freifläche. Dorthin lenkte er sein Pferd und musterte den bislang noch unbebauten Grund. Links und recht davon standen einige private, teilweise recht windschiefe Lagerhäuser, sowie einige armselige Hütten von Flussfischern und Netzflickern.
    Corvus stieg ab, betrat die freie Fläche und zog an einer der Grassoden, die den Boden bedeckten. Die Erde darunter war trotz der kalten Nacht nicht gefroren, wie er zufrieden feststellte.

  • Crispus und sein Trupp marschierten zu den Horrea im Hafen. Auf dem Weg begegneten sie vielen Bürgern und Germanen, die bereits emsig ihr Tagewerk verrichteten oder zumindest auf dem Weg zur Arbeit waren. Die Hoffnung, Heila zu treffen, erfüllte sich nicht.


    Schließlich kamen sie an und der Optio sah, dass der Praefectus Castrorum bereits zugegen war und offensichtlich den Boden prüfte. Er ließ erst halten, dann salutierte er


    "Milites state!"


    "Salve, Praefectus!
    Nuntio: Centurie zum Fundament-Graben angetreten."

  • “Salve Optio!, grüßte der Praefectus Castrorum Petronius Crispus.
    ”Deine Männer können sich glücklich schätzen, der Boden ist weich.“


    Er wies auf eine Menge kleiner Holzpflöcke, die man bereits in den Boden geschlagen hatte und die ein bestimmtes Muster zu bilden schienen.


    “Wie du siehst, wurde unser Bauplatz bereits ausgemessen und festgelegt, wo die Lager errichtet werden.
    Es werden ganz einfache Lagerhäuser und in der üblichen Bauweise, dass heißt, sie werden als hölzerne Pfahlbauten errichtet werden. Es muss also kein Fundament für die gesamte Gebäudefläche gegraben werden, sondern nur dort, wo du die Pflöcke siehst.
    Dort schöne, gleichmäßige Löcher, mindestens zwei Pedes im Durchmesser und vier tief.


    Fragen?“

  • "Nein, Praefectus!"
    antwortete Crispus. Er hatte ganz vergessen, dass eine Horrea ja auch Stelzen erbaut war, um Ungeziefer und Feuchtigkeit abzuhalten!
    Dann drehte er sich zu seinen Männern um


    "Ihr habt es gehört! Zwei Mann pro Pflock und ein Loch, 2 Pedes breit, vier tief!"


    Er selbst betrachtete die Pflöcke und versuchte, sich die Ausmaße des Lagerhauses vorzustellen...

  • Schnaufend kehrte ich auch am Hafen ein. Ich lief den ganzen Weg vom Castellum bis zum Hafen, aber wenigstens war das ein kleines Ausdauertraining, konnte mir schließlich auch nicht schlecht bekommen. Später salutierte ich und reichte dem Optio die Baupläne.

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Oktavianus
    Nachdem die Befehle erteilt waren, ging ich zusammen mit Lucius an die Arbeit. Als erstes gruben wir ein Loch in der gewünschten Größe, was den Göttern sei dank recht schnell ging, und setzten dann den Pflock in das Loch. Daraufhin gruben wir den Pflock ein und machten uns dann an das nächste Loch


    “HE, IHR DA!, brüllte Corvus plötzlich, der die Arbeiten aus einiger Distanz beobachtete.
    “Ihr sollt nicht die Pflöcke einbuddeln. Die sind nur zur Markierung, damit ihr wisst, wo ihr graben müsst. Die Löcher sind für die Pfosten, die später das Haus tragen werden. Wohl noch nie ein Lagerhaus gebaut, was?“


    Das hatte Corvus zwar auch noch nie, aber er hatte entschieden, dass es besser war, sich wie ein alter Hase im Bau von Häusern aller Art zu geben, so wie das Stabsoffiziere nun einmal mit allen Dingen zu tun pflegten.



    Dann wandte er sich noch einmal, diesmal jedoch in gedämpftem Tonfall, an Petronius Crispus:
    “Übrigens, Optio, du sollst dich beim Legatus Legionis persönlich melden, sobald wir hier für heute fertig sind.“

  • Zitat

    “HE, IHR DA!, brüllte Corvus plötzlich, der die Arbeiten aus einiger Distanz beobachtete.
    “Ihr sollt nicht die Pflöcke einbuddeln. Die sind nur zur Markierung, damit ihr wisst, wo ihr graben müsst. Die Löcher sind für die Pfosten, die später das Haus tragen werden. Wohl noch nie ein Lagerhaus gebaut, was?“


    Sim-Off:

    Sorry, ich Schussel habe Pflöcke mit den Pfosten verwechselt :patsch:


    Vom Praefect in unserer Arbeit unterbrochen, blickten wir überrascht auf und als wir merkten welchen Fehler wir gemacht hatten, zogen wir eiligst die Pflöcke wieder aus dem Boden.

  • Crispus bekam zuerst den Plan, dann die Anweisung vom PC.
    "Jawohl, Praefectus!"
    antwortete er, dann studierte er den Plan einer gewöhnlichen Legionslagerhorrea. Er zeigte ihn Corvus.
    "Soll das ganze dann etwa so aussehen, Praefectus?"
    Als der Angesprochene kurz einen Soldaten zurechtwies, sah er auf, aber da sein Vorgesetzter das Nötige getan hatte, schwieg er und sah wieder auf den Plan.

  • “Ja, so soll das am Ende werden.“, antwortete Corvus.
    “Auch wenn wir hier außerhalb des Kastells bauen, reichen ganz gewöhnliche Lager, wie wir sie auch dort haben.“




    Sim-Off:

    @ Iulius Oktavianus: Ist doch gut. Wenn immer alle alles gleich perfekt machen würden, dann könnte ich doch niemals jemanden anschnauzen. ;)

  • "Gut, Praefectus. Dann werde ich das so in die Wege leiten - ist das Bauholz und so weiter bereits vorbereitet?"
    fragte er dann weiter. Die Löcher würden seiner Schätzung nach nicht lange dauern. Er blickte kurz auf und kontrollierte die Arbeit - jetzt machte niemand etwas falsch...

  • Der Praefectus Castrorum lächelte verschmitzt.


    “Oh ja, dass ist es. Alles was nötig ist liegt in der Fabrica im Castellum bereit. Du musst es mit deinen Männern nur noch hierher bringen, sobald ihr hier soweit fertig seid.“

  • “Oh ja, Optio. Deine Männer sollen sich ranhalten!
    Zu hoffen, dass wir dieses Jahr noch einmal besseres Wetter bekommen, könnte sich als Trugschluss erweisen, und wenn wir erst Schnee und Eis haben, dann wird es ganz bestimmt nicht leichter gehen.“


    Das war natürlich etwas übertrieben, denn eigentlich sollte der Aufbau der hölzernen Lagerhäuser binnen Tagen erledigt sein und nicht binnen Wochen oder gar Monaten. Aber der Praefectus Castrorum wollte keinesfalls unnötig Zeit verlieren und trieb deshalb alle zur Eile an.

  • "Jawohl, Praefecte!"


    antwortete Crispus und blieb noch einen Augenblick stehen, falls der Praefectus noch etwas zu sagen hatte. Trotzdem sah er mehrmals zu den Legionären.


    "Marcus, mach hinne, sonst frierst du an deinem Loch fest, wenn der Winter kommt!"


    brüllte er dem ständigen Faulenzer zu. Der würde sicher niemals Immunis werden...





    http://www.imperiumromanum.net/images/sigs/leg2-optio.png http://www.imperiumromanum.net/images/gens/petronia.gif

  • Nach zwei Wochen waren die neuen Lagerhäuser fast fertig. Nur die Dächer waren noch nicht vollständig gedeckt.
    Das war ein Fehler gewesen, wie der Praefectus Castrorum sich selbst eingestehen musste. Sie hätten damit früher beginnen sollen und sich nicht zunächst nur um die Wände kümmern dürfen. Denn seit drei Tagen regnete es beständig und mit nur wenigen Unterbrechungen. Nach dem Decken der Dächer würden nun nochmals Tage vergehen, bis es im Inneren der Lager trocken genug war, Getreide und andere, feuchtigkeitsempfindliche Vorräte stapeln zu können.


    Aber im Großen und Ganzen war er sehr zufrieden mit sich und mit den Männern, die dieses Werk vollbracht hatten. Sie waren noch vor dem ersten Frost, ja, sogar noch vor Anbruch des Monats December fertig geworden.


    Ungewöhnlich gut gelaunt stand er nun vor den fast vollendeten Häusern und beobachtete die Männer, die dort oben gerade dabei waren, die Dächer regendicht und winterfest zu machen.

  • Crispus war höchstpersönlich die Leiter hinaufgeklettert, um die Dachdeckarbeiten der Legionäre zu überwachen, sodass er den PC überhaupt nicht bemerkte. Gerade, als er einen Legionär zurechtwies, erkannte er unten den Praefecten.


    "Salve, Praefectus!"


    rief er hinunter und versuchte, zu salutieren, ohne dass er herunterfiel.

  • “Salve!“, grüßte der Praefectus Castrorum, salutierte aber nicht, sondern hob nur beschwichtigend die Hand. Petronius Crispus, dort oben auf einer Leiter stehend, machte ihm nämlich den Eindruck, vor lauter Bemühen um militärische Förmlichkeit fast herunterzufallen.


    “Es geht gut voran, ja?“

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