Tablinium | Q.T. Vitamalacus und Minervina

  • An diesem Vormittag ging Tiberius Viatamalacus irgendwie schwer von der Hand, zu sehr beschäftigte ihn, was sein Briefe nach Germania wohl bewirken würden. Welche Antwort er wohl erhalten würde und wie die Reaktion vion Helena wohl wäre, wenn sie von seinen Absichten erfuhr. Eine Abfuhr würde ihn sicherlich nicht umbringen, aber es wäre eine Niederlage. Und er mochte niederlagen nicht ! Und dann war da noch Calvina, sie brauchte bald einen Ehemann, dann wäre er diese Sorge los.


    All diese Gedanken beschäftigten ihn, so liess er Titus die meisten Schriftrollen vom Tisch nehmen und nahm sich selbst lieber eine Ausführung der letzten Kämpfe in Judäae vor. Gerade wollte er Titus anweisen, ihm ein Glas Wein einzuschenken, da wurde ihm die Ankunft einer Besucherin gemeldet. Die Tochter des Tiberius Maximus ? Das müsste doch Minervina sein ? Die Erinnerungen an damals kamen wieder hoch, sein gefallener Pater Gentes, seine Frau Helena,.... jene beiden, die er mit für den Tot von Nova gemachte. Doch er spürte nicht mehr den kalten Zorn wie früher, sondern eher gleichgültig.
    "Bring sie rein... " befahl er knapp, dann blickte er wieder in die Schriftrolle, der Author schilderte militärisch trocken die Belagerung Jerusalems. Minervina,... Helenas kleine Tochter, die er durch dier Villa in Hisapnaia getragen hatte,... vor einiger Zeit hatte er sie wieder gesehen,... bei Claudias Verlobung,... sie musste mittlerweile eine junge Dame geworden sein...
    So sass er da, vertieft in Gedanken und die Schriftroille, gekleidet in eine schlichte Militärtunika, den Blick auf die Schriftrolle gerichtet, als sie eintrat.


    "Setz dich,.... Minervina." sagte er, gewohnt schroff und ohne auf zu blicken.

  • Sie war dem Sklaven mit langsamen Schritten gefolgt, was nicht unbedingt an seinem langsamen Gang gelegen hatte, als viel mehr an den Blicken, die sie nach links und rechts warf. Viele Gefühle strömten auf sie ein. Gefühle, die ihr beinahe die Tränen in die Augen trieben. Sie spürte die Belastung auf ihrem linken Arm, über welchen die Palla gelegt war und sah diesen leicht Zittern. War es wegen der Last oder vielleicht auch wegen den vielen Erinnerungen? Die eigentlich auch eine sehr schwere Last darstellten... Wenn ihre Mutter nicht eine törichte Tat nach der anderen begangen hätte, dann würde Vater vielleicht noch leben, würde sie bei ihm sein können. Gewiss hätte er mittlerweile seinen Platz im Senat gesucht. Er, der immer milde gestimmt war und für alles eine vernünftige Lösung suchte.


    Sie wäre beinahe gegen den Ianitor gelaufen, da sie nicht auf ihren Weg geachtet hatte, als dieser anhielt. Ihr Herz pochte enorm und sie war gespannt, wen sie hinter der Tür zu Gesicht bekommen würde. Ihrer Meinung nach öffnete sich der Weg ins Tablinum zu schnell und sie blickte kurz unsicher hinein, ehe ihre Schritte sie weiter führten. Es war als liefe sie auf brüchigem Eis, zurück in die Vergangenheit. "Salvete." sagte sie mit trockener Kehle, als sie Vitamalacus erkannte und kurz darauf zu Titus blickte. Ihr langes, braunes Haar fiel ihr locker auf die Schultern, denn diese Variante mochte sie selbst am liebsten. Sie hatte kaum bemerkt, wie sie die Arme schützend vor den Bauch legte, und damit ihre offene, von Claudia erlangte Art aufgab.


    Unsicher kam sie seiner Aufforderung nach und setzte sich auf den Stuhl. Sie wagte es nicht wie in alten Kindheitstagen, ihn stürmisch zu umarmen. Auf sie wirkte er sehr distanziert und der Mann im Hintergrund stimme sie zusätzlich nervös. So wie sie aufgefordert wurde, sich zu setzen, fühlte sie sich beinahe wie in einem Verhör. Aufmerksam blickte sie Vitamalacus an, sah ihm aber nicht direkt in die Augen sondern hielt den Blick leicht gesenkt - darauf wartend, dass er das Wort erhob.

  • Wie üblich, wenn er Verwandte, Klienten oder Untergebene empfing sagte zunächst nichts, beendete in aller Seelenruhe die Lektüre, legte dann die Schriftrolle zur Seite, nahm noch eine Wachstafel, notiert etwas darauf und sah erst dann auf. Eigentlich hätte er jetzt mit seiner üblichen kalten Art nach ihrem Begehr fragen müssen, doch jetzt erkannte er sie.


    "Du bist die Tochter des Tiberius Maximus ? Und heisst Rediviva Minervina ?"


    Nur seine patrizische Erziehung zu Gravitas und Dignitas verhinderte, dass sein Erstaunen zu deutlich zu hören war. Sie war also die junge Frau, die er bei Helena und ihrem Bruder gesehen hatte, und deren Name Redi-irgendwas sein sollte. Aber jetzt, jetzt war es ihm klar, er erkannte in ihr das junge Mädchen, das er auf der Verlobung seiner Schwester gesehen hatte. allerdings, warum sie diesen Nomengentile trug war ihm unklar.


    "Wie kommt es dazu ? Du bist eine Tiberia !"


    Die Frage war scharf gestellt, in einem Tonfall, der eindeutig eine sofortige Aufklärung einforderte. Und die Feststellung dahinter verdeutlichte seine Haltung, das man eine Familie nicht so einfach verliess, verdeutlichte die Verantwortung welcher der Einzelne für die Gens hatte, aber es schwang auch ein wenige Willkomen für die junge Frau mit darin.

  • Geduldig wartete sie. Geduld war eine Tugend, die sie sich mühsam angewöhnen musste, aber sehr hilfreich im Umgang mit den Menschen war. Sie mochte Vitamalacus kaum einzuschätzen, denn in Kindestagen hatte sie natürlich auch einen völlig anderen Status genießen dürfen, als nun, da sie eine junge, aber erwachsene Frau war. Als er aufsah, wagte sie es kurz seine Augen zu mustern. Sie wirkten auf sie wie mit Abneigung gefüllt, als dazu seine Worte erklangen, die ihr einen Stich versetzten. Beinahe beschämt senkte sie den Blick wieder und starrte auf die Tischplatte. Sie betrachtete die Unterlagen, doch sie nahm sie kaum wirklich wahr. Ihr Atem vibrierte und hätte sie nicht ebenfalls gelernt, ihr Gefühl zumindest ein wenig unter Kontrolle zu halten, würden ihr die Tränen schon jetzt über das Gesicht laufen.


    "Ja." gab sie also nur die gewünschte Antwort auf seine Frage und kämpfte mit ihrer Fassung. Er hatte ausgesprochen, wessen sie sich schon so lange schämte. Und der Vorwurf in seinen Worten war für sie nur zu offensichtlich - und verständlich. Sie war eine Tiberia, voll und ganz. Und wäre es nicht unfreundlich, dann würde sie sich auch deutlich von der gens Rediviva distanzieren, in deren Reihen sie ohne ihren Willen aufgenommen wurden. Es war ihr nicht bewusst, wie ihre Hand langsam zu ihrem Mund wanderte und sich sacht vor diesen legte, sich aber nicht darauf presste.


    Bei seiner Frage, die das Messer in ihrem Herzen noch einmal herumdrehte, presste sie die Lider zusammen. Hatte sie sich noch vor wenigen Minuten glücklich geschätzt, wieder daheim zu sein, begann sie sich vor dem weiteren Verlauf des Gesprächs zu fürchten. Doch sie war nicht wie ihre Mutter. Sie lief nicht weg und löste sich auch nicht mit Tränen aus der Pflicht. Vorsichtig hob sie den Blick und ließ ihre Hand wieder in den Schoß sinken. "Ich habe nie darum gebeten..." begann sie und hörte nur zu deutlich, wie ihre Stimme bebte und um Fassung rang. "Ich wollte nie den Namen meines Vaters ablegen. Und ich wünschte nichts mehr, als dass ich auch durch meinen Namen noch sein Erbe bewahren könnte. Doch damals ahnte ich nichts. Als kleines Kind öffnet man nicht den Mund." All ihre Gedanken, die sie einst hegte, behielt sie für sich. Es ging hier um sie und es schien, als wollte der Offizier vor ihr eine präzise Antwort. Und sie würde als die Tochter ihres Vaters antworten, nicht als die Tochter ihrer Mutter.

  • Es war gut, das hier nur die Tochter und nicht auch noch die Mutter anwesend war. Denn in diesem Falle hätte er seine Stimme erhoben in einem Ton, den Helena, welcher Gens sie mittlerweile auch angehören mochte, sicher nicht vertragen hätte. Doch so schwieg er erst einmal, musterte, mit seinem harten durchdringenden Blick, den schon so viele Rekruten hatten ertragen müssen, währenddessen die junge Frau vor ihm.
    Doch anders als bei einem Rekruten, der nie wirklich am Blick des Tiberius Vitamalacus erkennen konnte, was dieser dachte, hellte sich diesmal das Gesicht des hochgewachsene Soldaten auf und der Anflug eines Lächelns legte sich auf sein Gesicht.


    "Für mich wirst du immer einer Tiberia bleiben ! Die Tochter des Senators und Tribuns Tiberius Maximus." Auch wenn er selbst nicht gut auf ihren Vater zu sprechen war, über dessen Tot und verschwinden kaum entsetzt, dies Tat hier nichts zur Sache. So konnte nich sein, das die Tochter eines Tiberias einfach, ohne auf ihre Wünsche zu achten, in eine andere Familie entführt wurde. Und Minervina hatte er immer gemocht, selbst in jenen Zeiten, in denen sein Hass auf ihre Eltern so gross gewesen war, hatte er immer ihre kleine Tochter gemocht.
    Er beugte sich etwas vor, stützte sich etwas auf dem Tisch hinter dem er sass auf, gab so symbolisch die Distanz zur ihr auf. Und auch seine Stimme veränderte sich, wurde freundlicher.
    "Ich versteh das, ich war einst genauso. Es ist der Respekt, den wir vor den Älteren haben und solange sie richtig mit ihren Entscheidungen liegen, ist das auch richtig so,..." Natürlich hällt er es für falsch, was ihre Mutter getan hat und es klingt auch in seinen Worten durch, aber noch wird er es nicht offen sagen. denn er er sieht das versagen nicht nur bei ihr, sondern auch bei denen, die dieses zugelassenen haben.
    "Erzähl mir genau, was passiert ist, ich würde gerne alles wissen...."sagt er, diesmal fast in ein väterlichen Tonfall, der dem Altersunterschied zwischen ihnen entspricht und setzt noch hinzu : "Es ist schön, dich wieder in der Villa Tiberia zu sehen."

  • Ihr Blick war beinahe ängstlich, als er sie so eingehend musterte und ihre Hand verkrampfte sich etwas im Stoff der Tunika. Sie fühlte sich wie eine unverschämte Bittstellerin, die wusste wie dreist es von ihr war, dass sie es noch einmal wagte aufzutauchen. Seinem Blick konnte sie abermals nicht standhalten und so wandte sie ihren Blick auf die Hand hinter Vitamalacus. Die Tiberia. All das kam ihr, allein aus ihrer Gesicht gesehen und unabhängig von der Situation, vor, als sei sie vor langer Zeit aus ihr verstoßen worden und als hätte sie den sehlichsten Wunsch, zurückzukehren. Doch es war ihr nicht möglich, viele Paragrafen verboten ihr die Rückkehr und sie wurde wieder zurück in den plebejischen Käfig gezwängt, von wo aus sie die patrizische Freiheit nur beobachten konnte.


    Zierlich sah sie ihn bei seinen Worten wieder an und leichter Unglauben zeichnete sich in ihren Augen ab. Sie ließ sich seine Worte nochmals durch den Kopf gehen, ehe sich langsam ein weiches Lächeln in ihre braunen Augen schlich. "Genau die bin ich. Von ganzem Herzen und mit allem Willen." Sie mochte es, wie er von ihrem Vater sprach. Für sie war er immer ein großer Held gewesen. Nicht ein weiches Wesen voller Bequemlichkeit, wie es ihre Mutter oder erst recht Metellus waren. Sie mochte den Soldaten an ihrem Vater, den Soldaten, der sich der Wirklichkeit und seinen Feinden stellte. Das Lächeln auf ihrem Gesicht nahm stolze Züge an, denn auf nichts war sie stolzer als auf ihren Vater.


    Als er allerdings bat, dass sie die genauen Geschehnisse wiedergeben sollte, hätte sie beinahe passen müssen. Sie hatte nicht viel davon miterlebt, da sie sich in ihre eigene, kleine Welt zurückgezogen hatte. Und gleich wie sie alles darstellen würde, ihre Mutter stünde in einem schlechteren Licht, als Minervina es eigentlich wollte. Doch dann begann sie mit leiser Stimme, während sie noch immer aufrecht auf ihrem Platz saß. "Damals als Vater als verschollen gemeldet wurde, ist Mutter beinahe zerbrochen und hat Trost in ihrer.. geglaubten Familie gesucht. Es war die gens Matinia, die durch mehrere Bande mit der Octavia verwandt waren. Mutter ließ sich, mich und meine Brüder vor lauter Einsamkeit in die gens Matinia adoptieren, durch den Proconsul." begann sie mit klarer Stimme, während sie es nun durchstand ihm dabei in die Augen zu sehen.


    "Sie wollte es als vollständigen Neuanfang sehen, da sie wohl nicht mehr.. an Vaters Rückkehr glaubte. Sie bandelte vor Allem eng mit dem Sohn Agrippas an. Der große Umschwung kam letztlich, als plötzlich ein Fremder namens Redivivus Romanus auftauchte und sich als Mutters Bruder zu erkennen gab. Offensichtlich wurde sie als Kind nur in der Octavia aufgenommen. Er konnte dies alles wohl auch beweisen. Und so nahmen wir wieder Abstand von der gens Matinia und kehrten zurück in die Rediviva, was ich als einzigen von Mutters Schritten nachvollziehen kann." endete sie. Von der Affäre zwischen Helena und Metellus sagte sie nichts, denn einst waren sie Geschwister gewesen und sie wollte ihre Mutter in ein nicht zu schlechtes Licht rücken. Ebenso verschwieg sie auch, dass Metellus und Helena bald Verlobung feiern würden. Sie hätte nie gedacht, dass sie die beiden einmal decken würde.

  • Er lauschte ihren Ausführungen und das, was er da hörte, konnte er kaum glauben. Von einer Familie zur nächsten, fast so, wie man eine Tunika wechselt , das war einfach unvorstellbar für ihn. Und was noch schlimmer war, Helena hatte dies auch mit ihren Kindern aufgebürdet und damit auch das Andenken an ihren Ehemann und den Vater ihrer Kinder beschädigt. Doch er zeigte dieses nicht Minervina gegenüber, ihr schenkte er ein freundliches Lächeln, während sich in seinem Kopf die ersten Gedanken zur Lösung dieser Miesere bilden.
    Er lehnt sich etwas zurück, entspannt sich etwas und gibt Titus einen Wink, das er die Karrafen mit Wasser und Wein bringen solle.
    "Möchtest du etwas trinken, Minervina ? " fragte er freundlich und ergänzte noch, "Das ist übrigens Titus, er diente mit mir lange Jahre in der Legio IX. Hispania und ist nun mit gekommen, um weiter als meine Ordonanz zu arbeiten."
    Das Thema ihres Gensnamens war für ihn erst mal vom Tisch, hier und jetzt konnte er eh nichts daran ändern, so sprach er lieber über anderes.
    "Du wirst also bald mit Claudia vom Landsitz hierher in die Stadt ziehen ? Sie hat mir neulich euer kommen angekündigt, sagte allerdings nicht wann ihr denn kommen werdet. Es war recht wage." Während er spricht, blickt er sie an, der Ausdruck auf seinem Gesicht ist freundlich und geprägt an die Erinnerungen an früher, an die schönen Zeiten, die es auch in Hispania gegeben hatte. "Du bist zu einer richtigen jungen, schönen Dame heran gewachsen, Minervina, wenn ich daran denke, das ich dich, als ich dich das erste Mal getroffen hatte, auf meinem Arm durch die Ställe getragen habe...."

  • Sie konnte zwar nicht hinter die Fassade in Form eines Lächelns blicken, aber dennoch mochte sie sich denken was hinter seiner Stirn vorging. Es waren gewiss die gleichen Gedanken, die auch ihr selbst schon in den Sinn gekommen waren. Das Verhalten ihrer Mutter war rufschädigend und nicht in Ordnung gewesen, aber für den Genswechsel hatte Minervina noch einigermaßen Verständnis aufbringen können. Es war kein Verhalten gewesen, dass sie sich von einer Mutter erwartete, aber auch eine Mutter war nur ein Mensch. "Mutter war tief verzweifelt." sagte sie nun also verteidigend, doch auch in ihren eigenen Ohren hörte sich die Begründung als nicht ausreichend an. Das, was Minervina als Fehlverhalten ansah, war die Affäre zu Lebzeiten ihres Vaters und dies war eine Sache, die sie ihrer Mutter nie vergeben würde.


    Sie war allerdings erleichtert, als Vitamalacus das Thema wechselte. Schüchtern nickte sie auf das Angebot hin und warf einen Blick auf Titus. Dieser war zuerst noch äußerst scheu, entwickelte sich aber rasch zu einem freundlichen Lächeln. "Es freut mich sehr." brachte sie ihm höflich entgegen. Ob er ihren Vater auch gekannt hatte? Sie wusste, dass die meisten Soldaten ihn sehr zu schätzen wussten. Aber wäre sie selbst ein Soldat gewesen, hätte sie dies wohl auch getan. Was sie wiederum zu dem Schluss führte, dass sie sich vernachlässigt fühlte. Aber er hatte immerhin nicht seine Pflichten vernachlässigt. Seine imperialen Verpflichtungen.


    Als Vitamalacus fortfuhr, nickte sie beflissen. "Ja, wir werden bald hier wohnen, so hoffe ich doch. Der Weg ist immer sehr umständlich und da ich mich gern bewege, kommt es doch sehr praktisch, wenn wir endlich hier wohnen können." bestätigte sie seine Worte, während sich ihr Leib zunehmend entspannte. Vermutlich wollte er zu Beginn nur klar herausfiltern, dass er kein Mann war, dem man Lügen auftischen sollte. Und wenn es wirklich der Grund für seinen ruppigen Ton gewesen war, so hatte er Erfolg gezeigt. "Wann weiß ich allerdings auch nicht genau zu sagen." gab sie bedauernd zu.


    Bei seinen versonnen Worten schlich sich ein rötlicher Schimmer auf ihre Wangen und verlegen senkte sie den Blick zu Boden. Nicht nur, dass er sie als Dame ansah, nein, er bezeichnete sie im gleichen Atemzug auch noch als schön. Sie wusste, dass sie durchaus hübscher war als so manch andere Frau oder anderes Mädchen, doch viel darauf einbilden tat sie sich nicht. Viel eher fürchtete sie darum, dass mancher Mann nur Wert auf die äußerliche Pracht legte und an ihrem Inneren scheiterte, welches ja recht komplex war. "Ich kann mich nur sehr bruchstückhaft daran erinnern. Doch damit begann meine Liebe zu Pferden." sagte sie lächelnd und hob sacht wieder ihren Blick an.

  • Titus brachte die Karaffen und zwei Gläser Wein an den Tisch und stellte sie ab. Wie sein Tribun den Wein trank wusste er, aber der jungen Frau nahm er schon an, das sie ihren verdünnt, wahrscheinlich sehr verdünnt trank, daher sah er sie Fragend an-
    Und so konnte er sie mustern, seinem Tribun recht gegeben, sie war echt nicht übel, doch genau wie das Mündel seines Tribuns, war ihre Schönheit für Titus unerreichbar, für ihn für immer nur die kleine Küchenmaus überbleiben, oder vielleicht die Sklavin des Tribuns. Allerdings, so wunderte er sich hinter seinem leicht anzüglichem Lächeln, das der Tribun erkannte, das sie schön war. Den Sinn dafür kannte er nicht bei ihm. Hatte das vielleicht wirklich was mit Zusammentreffen mit dieser Frau unter dem Ianusbogen zu tun ?


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    Was hatte Minervina gesagt ? `Sie bandelte vor Allem eng mit dem Sohn Agrippas an.` Er kannte nur einen Sohn des Proconsuls und das war sein Amtskollege, der Quaestor Princepes. Natürlich erkanntze er auch, was dahinter steckte, das Minervinas Mutter und ihr zumindest zeitweiser Bruder eine Affäre hatten. Er nahm sich vor, Lucius einen bösen Brief zu schreiben, denn das dieser kleine Lump nicht irgendwie davon gewusst hatte, konnte er sich nicht vorstellen. Und dann wäre es seine Pflicht gewesen, ihm davon zu berichten. Das Minervinas Probleme mit der neuen Beziehung ihrer Mutter vielleicht ganz anders geartet waren, dafür fehlte ihn der Sinn, seine Eltern waren kurz aufeinander gestorben und sein Grossvater war für ihn immer ein Witwer gewesen, ohne Ambitionen dies zu ändern und wenn,... es wäre auch egal gewesen, denn Tiberius Vitamalacus hatte nie seine Grossmutter gekannt.


    So mustert er Minervina kurz und sagt dann : "Du bist hier willkommen, Minervina und ich werde ich gerne deinen anderen Verwandten vorstellen und zwar als das, was du bist : Minervina, Tochter des Tiberius Maximus. Ich will das alle dich als ein Mitglied der Familie betrachten. Und sollte dich irgendjemand abfällig behandeln, sage es mir, derjenige wird gehörig Ärger mit MIR bekommen." Auch wenn die Worte leicht scherzhaft klangen, das er es ernst meinte, war deutlich heraus zu hören. Sie war ein Mitglied der Familie, egal welchen Nomen Gentile sie trug und damit konnte sie auf seinen Schutz vertrauen.
    "Ein entfernter Verwandter hat mir übrigens kürzlich die Sorgfaltspflicht für seine Tochter Calvina übertragen, sie ist etwa in deinem Alter. Ich würde dich bitten, dich an die gleichen Regeln zu halten, wenn du hier wohnst : Die Villa nicht allein verlassen, wir haben genug Sklaven, die dich begleiten können und auch vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein. Roma ist ein sehr gefährliches Pflaster, selbst ich lasse mich stets von Titus begleiten."

  • Minervina richtete ihren Blick auf Titus und war kurz einer Antwort für diesen nicht fähig. Sie sah kurz auf die Kannen und dann wieder in sein Gesicht. Sie mochte es nicht, dass er sie so unverhohlen betrachtete und ein unangenehmer Schauer rieselte ihren Rücken herab. Doch sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und riss sich mühsam von diesem Moment los, um ihren Wunsch zu äußern. "Ein Drittel Wein, zwei Drittel Wasser." Wäre der Tag, der vor ihr lag, weniger lang, würde sie vermutlich mehr Wein wählen, denn es war Schade um das kostbare Getränk. Aber wie es nun einmal war, es half nichts, wenn sie jetzt schon einen leichten Dusel bekam und mit diesem durch Rom wandelte.


    Unbehaglich wandte sie den Blick von Titus wieder ab, der nun für den Wein zu sorgen hatte. Eigentlich wär es ihr sogar lieber gewesen, wenn er überhaupt nicht hier im Raum stand. Vor einem Sklaven hätte sie weniger Bedenken gehabt, als vor einen wohl sogar etwas höher gestellten Manne - und das höher war nicht nur im gesellschaftlichen Sinne zu betrachten. Sie sah wieder zu Vitamalacus und versuchte, den Soldaten zu ignorieren. So ganz gelang es ihr nicht, den Blick aus dem Sinn zu verdrängen, aber zumindest konnte sie sich wieder auf ihren 'Onkel' konzentrieren. Ein leichtes Lächeln kehrte wieder auf ihre Lippen zurück. In der gens Tiberia hatte sie mehr Zärtlichkeit erfahren, als in der plebejischen Rediviva - obwohl es eigentlich ganz anders herum sein müsste. "Ich danke dir. Mir selbst kommt es bei alledem auch weniger auf den Stand an, als dass ich einen großen Stolz für meinen Vater empfinde und es kaum verkraften könnte, nicht als seine Tochter anerkannt zu werden." erklärte sie. Ihr Vater war stets der einzige Grund gewesen, überhaupt einen Stolz zu empfinden.


    Überhaupt war sie nur seinetwegen in Rom. Sie wollte sein Erbe erfüllen und ihm eine gute Tochter sein. Sie wollte in eine einflussreiche Famillie einheiraten und selbst strebsam und würdevoll sein. So, wie er es sich gewiss immer gewünscht hatte. Sie artg, standesgemäß aber wohl auch glücklich zu sehen. Diesen Wunsch würde sie ihm erfüllen. Sie war schon beinahe besessen von diesem Gedanken. Als sie kurz darauf allerdings die Auflagen hörte, die in diesem Haus zu beachten waren, entglitten ihr beinahe ihre Gesichtsszüge. Damit raubte man ihr ja beinahe gänzlich jede Freiheit. Etwas unintelligent rieb sie sich unter der Nase, ehe sie erwiderte: "Ich werde daran denken. Zu meinem Schutz habe ich mir einen germanischen Leibsklaven mitgebracht, Belenor ist sein Name. Und eine Leibsklavin für mein leibliches Wohl habe ich ebenfalls, sie stamm aus Syrien und heißt Lana." erzählte sie von ihrem kleinen Hausstaat. Die anderen 2 Sklaven, die eigentlich für ganz gewöhnliche Aufgaben mitgekommen waren, nannte sie erst gar nicht - sie waren auch nicht nennenswert. "Der Sonnenuntergang zählt doch gewiss nicht als Einbruch der Dunkelnheit, nicht?" fragte sie mit einem hoffnungsvollen Schimmern in den Augen.

  • Titus schenkte der jungen Frau wie gewünscht den Wein ein, sagte dabei allerdings nichts, sobdern blickte sue nur interessiert an. Als er dann allerdings seinem Tribun ein schenkte, traf ihn ein kalter Blick und Titus wusste, das er zu weit gegangen wear und das er sich besser zurückziehen sollte. Und genau das tat er, nach dem er den Wein eingeschänkt hatte und die Karaffen auf den Tisch gestellt hatte.


    Als Titus den Raum verlassen hatte, nahm tiberius Vitamalacus sein Glas und hob es leicht. "Zum Wohl und noch einmal Willkomen in der Familie." Mit einem kurzen Blick zur Tür fuhr er fort. "Titus mag es an Manieren fehlen, doch er ist ein treuer und verlässlicher Freund. Genau wie ich ist er bereit, die Mitglieder unserer Gens mit seinem Leben zu verteidigen."
    Er war auch froh, das Minervina sich einsichtig zeigt und bereit ist seine Regeln freiwillig zu befolgen, denn über sie hatte er nicht die gleiche Befehlsgewalt, wie über Calvina, nur die Kraft seiner Überzeugung und die Erfahrung seines Alters. "Rom kann ein gefährliches Pflaster sein, neben lichtscheuem Gesindel gibt es genug Männer mit zweifelhaften Absichten, welche sich mit einer Fassade der Freundschaft und des Charms jungen, atttraktiven Frauen nähern." Er lächelt dabei freundlich, auch wenn er seine Worte absolut ernst meint. Ihre Haarsplaterei allerdings, wann denn nun die dunkelheit beginnt, verstimmt ihn allerdings etwas. "Ich will hier nicht das Handbuch für die Legionen zitieren, wann denn die Dunkelheit beginnt, sondern baue da auf deine Vernunft und Einsicht."

  • Zwischendurch war ihr Blick wieder kurz und mit deutlicher Scheu zu Titus gewandert, der sie noch immer so unverhohlen ansah. Es war nicht, dass sie wütend oder dergleichen wurde. Vielmehr empfand sie eine leichte Furcht bei dem Gedanken, dass ein Mann sie anziehend fand. Anziehend, was ihren Körper und nicht ihren Geist anging. Würde sich Iulius Constantius sich ihr nähern, wäre dies etwas anderes, denn sie kannten sich recht gut und zudem fehlte auch ihr nicht unbedingt das Interesse. Aber diese lüsterne Art des Blickes riefen kalte Schauer in ihr wach. "Danke." meinte sie unsicher, als er ihr eingeschenkt hatte. Doch aus unbestimmten Grund, verließ er wieder den Raum. Sie hatte nicht den strafenden Blick ihres 'Onkels' bemerkt.


    "Zum Wohl." erhob sie ebenfalls den Becher in seine Richtung und das leichte Lächeln fand sich wieder auf ihrem Gesicht ein. Allerdings erlosch es zart wie ein kaum entfachtes Feuer, als Vitamalacus wieder auf den alten Soldaten zu sprechen kam. "Ja, gewiss." stimmte sie ihm nicht eben überzeugt zu und führte das Glas an den Mund um einen kleinen Schluck daraus zu trinken. Sie lauschte still seinen Worten, sah ihm allerdings seine Ungeduld aufgrund ihrer Frage an. Unsicher, ob es gut war, das Thema weiter auszuweiten, zögerte sie die Stille etwas hinaus, indem sie noch einen weiteren Schluck trank.


    "Dann ist gut. Ich mag manchmal etwas naiv sein, doch länger als um noch kurz den Sonnenuntergang zu betrachten werde ich ganz gewiss nicht draußen verweilen, wenn es mir nicht gestattet ist." hatte sie also das gesunde Mittelmaß gefunden und war eigentlich recht zufrieden damit. Daran würde er sicherlich ebenso wenig etwas auszusetzen haben. "Gibt es ansonsten noch Dinge, die für mich unbedingt zu beachten sind?" fragte sie artig.

  • Tiberius Vitamalacus nickt bedächtig, sie zeigt sich zum Glück sehr einsichtig. So lächelt er leicht, nimmt noch einen Schluck Wein und stellt dann sein Glas auf den Tisch. "Zunächst einmal nur eines : Höre darauf, was Claudia oder ich dir raten. Auch wenn es dir vielleicht nicht gefällt, es ist immer zu deinen Besten."
    Ungewohnt warm ist das Lächeln auf dem Gesicht des sonst so steifen Offiziers, während er mit seiner Nichte spricht. Vielleicht liegt es einfach daran, das er sich an sie erinnert, als er sie noch auf dem Arm durch die Villa getragen hat, mit ihr durch die Ställe gewandert. So viel Jahre waren vergangen, so viel Unglück war passiert, doch er ist nicht mehr verbittert darüber. Seit einiger Zeit blickt er mit einem ungebremsten Optimismus in die Zukunft.
    "Willst du den Weg von Claudia folgen und den Dienst an den Göttern anstreben ?" Er lässt weg, das auch ihre Mutter diesen Weg eingeschlagen hat.

  • "Ja, das möchte ich." nicke Minervina und war eigentlich ganz froh darum, dass Vitamalacus sich nach Claudia richtete. Anscheinend war der eben noch existente Hauch von Spannung wieder fort und sie konnten wieder normal miteinander sprechen. "Ich möchte der Göttin Minerva dienen, so wie Vater das - mit Sicherheit - einst für mich vorsah. Um meine Prüfung zur Sacerdos zu machen, fühle ich mich allerdings noch zu unerfahren." Es war merkwürdig, wie sie es nun schaffte, als eine junge Frau hier zu sitzen und nicht mehr als das aufgeweckte, junge Mädchen das so viele in ihr sahen.


    "Sag, wohnen noch mehr hier, die ich kenne? Was ist mit deinem Sohn?" entsann sie sich lächelnd. Ein Bild hatte sie sich von diesem nicht machen können, denn er war damals zu schnell wieder in der Menge verschwunden, aber immerhin konnte sie sich noch schwammig an sein Gesicht erinnern.

  • "Du wirst deine Prüfung mit bravour schaffen, wenn du dich bereit dafür fühlst, da bin ich sicher, Minervina," meinte er mit einem offenen Lächeln, das ehtrlich und aufminternd ist. "Bei deinen Vorbereitungen werden dir Claudia und auch Flaccus zur Zeite stehen. Ausserdem geht auch meine Cousine Livilla in den Dienst der Götter, sie will sich Diana verschreiben."
    So beginnt er schon auf zu zähleh, wer noch in der Villa lebt. "Ihre beiden Geschwister, Honoria und Durus leben auch noch in der Villa,... und seit kurzen noch Calvina, ihr Vater hat seine Verantwortung für sie mir übertragen."
    Sein Sohn allerdings sollte schon lange wieder in Germania sein, eigentlich hätte er seinem Vater schon lange mal schreiben müssen. "Lupus ist wieder in der IX. Germania ist ja weit, daher hab ich lange nichts mehr von ihm gehört."

  • Minervina lächelte warm, als sie von den vielen Mitgliedern hörte, die sich dem Cultus Deorum verschrieben. Besonders bei Diana horchte sie auf. Hätte Tiberius Maximus nicht Minerva zur Schutzpatronin erkoren, würde sie vermutlich in den Dienst der Diana treten. "Dann gibt es ja viele Leute, die ich noch kennenlernen werde." schloss sie lächelnd aus seinen Worten. Sie versuchte einem der Namen ein Gesicht zuzuordnen, doch es war ihr nicht möglich. Lediglich an Livia konnte sie sich erinnern, die aber ja bekanntlicherweise in die gens Vinivia eingeheiratet hatte.


    Nun schweigend, da sie nicht mehr zu sagen wusste, wandte sie den Blick auf ihren Becher. Sie hatte sich nicht viele Gedanken gemacht, als sie hierher gekommen war, über was man sprechen konnte. Viele Worte bargen Stolperfallen, so zum Beispiel eine namens Marcus Hipparchus. Oder aber auch die Geschichten über ihre Mutter und auch Metellus.

  • Er nickte leicht. "Ja, in der Tat. Sobald du und Claudia eingezogen seit, sollten wir ein kleines Familienessen veranstalten, damit auch die entfernteren Verwandten sich kennen lernen." Er überlegt kurz. "Vielleicht laden wir auch Livia dazu ein..." Und irgendwie hat er noch jemand als möglichen Gast im Hinterkopf, sie gehört zwar nicht zur Familie, aber gerade das zu ändern hat er ja seine Briefe nach Germanien geschrieben.
    In den Momenten des Schweigens, wandern seine Gedanken über jenen Nachmittag am Strand von Ostia, zurück zu jenem Anlass, der ihn eigentlich an den Strand geführt hat und damit zurück weit in die Vergangenheit. Er schmunzelt leicht und blickt seine Nichte an. Sie war wirklich gross geworden, selbst bei ihrem letzten Treffen war sie noch ein junges Mädchen gewesen.
    "Hattest du eigentlich mittlerweile etwas mehr Reitunterricht gehabt ?" fragt er unvermittelt in das Schweigen.

  • "Hättest du vielleicht etwas dagegen, wenn ich noch am morgigen Tage mein Hab und Gut hierherbringe?" platzte sie plötzlich mit einer Frage heraus. Sie hatte es satt, jeden Tag in Rom darauf warten zu müssen, dass es später wurde und ihre Tante Zeit für sie fand, um zum Landsitz zurück zu fahren. "Ich bin mir sicher, dass Claudia nichts dagegen haben wird. Ich kann nur absolut nicht mehr bis zum Abend warten, damit wir gemeinsam zurückkehren können. Glaubst du das ginge?" bat sie und sah ihn aus großen, bittenden Augen an. Es musste deutlich praktischer sein, wenn man stets eine Anlaufstelle in Rom selbst hatte. So musste sie sich nicht schon morgens für den halben Tag ausstatten und konnte auch jederzeit nach Hause - was ihr so nicht möglich war.


    "Das Familienessen können wir ja aufschieben, bis auch Claudia hier wohnt." schlug sie vor. Und dass sie deutlich dafür war, dass Livia ebenfalls dazustoßen sollte, konnte man am freudigen Leuchten in ihren Augen erkennen, das seine Worte auslösten. Auf seine Frage allerdings hatte sie nur verneinend den Kopf geschüttelt. Und dass sich daran noch etwas ändern würde, zweifelte sie ebenso an. "Nein. Meine Reitlehrerin ist fortgezogen und ich schätze besonders große Hoffnungen sollte ich mir auch nicht mehr machen. Ist wohl nicht sehr damenhaft." meinte sie etwas geknickt.

  • Ihre Frage kommt schnell und unverblümt, aber er lässt sich nicht überrumpeln, sondern überlegt schnell. Vielleicht sollte er es vorher mit Claudia besprechen, aber er trifft seine Entscheidungen seit Jahren allein und steht auch für diese ein. Hat er denn irtgendjemand der Familie darüber informiert, das er zurück nach Roma käme ? Oder das er sich mit dem Gedanken trägt umeine plebjerin zu werben ? Nein.... So kommt seine Antwort schnell und direkt.
    "Du kannst... Ich werde dir heute noch ein Zimmer herrichten lassen. Für deine Sklaven findet sich etwas im Sklaventrakt."
    Ihre Gründe sind schlüssig und einleuchtend, der bittende Blick wäre nicht nötig gewesen und hatte auch keinen Einfluss auf seine Entscheidung. Und er fällt noch eine : "Und was das Reiten angeht, du hast nun einen neuen Reitlehrer."

  • Seine rasch gefällten Entscheidungen ließen ihre bisher sorgfältig gewahrten Gesichtszüge doch noch entgleiten und unverhohlen überrumpelt sah sie ihn an. Doch es dauerte nicht lang, da um ihre Mundwinkel herum ein erfreutes Lächeln zuckte und sie musste sich mühsam beherrschen, dass sie ihm nicht um den Hals fiel. Das, beschloss sie, um mit ihrem Impuls einen Kompromiss einzugehen, würde sie etwas später machen. Sie musste wieder einmal lernen, dass gute Argumentation wohl stets der sicherste Weg waren um an seinen Willen zu kommen. Aber die Argumente konnten nur so gut sein, wie auch das Unterfangen zweckmäßig war.


    "Vielen Dank." sagte sie noch immer etwas wortkarg vor der Überwältigung und sah ihn glücklich an. Das Schönste an der Sache war, dass sie sich langsam nicht mehr wie ein Gast in Rom und in der Familie Tiberia fühlte, sondern wie ein verloren gegangenes Mitglied. "das tust du für mich?" fügte sie überflüssiger Weise an.

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