Triclinium

  • Zusammen mit Artemisia wurde ich von einem Sklaven ins Triclinium geführt. Ich wies diesen an, uns auch gleich etwas zu Trinken und auch eine kleinigkeit zu essen bringen sollte! Dann bot ich Artemisia einen Platz an und setzte mich ebenfalls auf eine Cline. Bei der Ala hatte ich immer den Luxus des Praefecten bestaunt, und nun hatte ich diesen selbst und das trieb mir ein großes breites Grinsen ins Gesicht! Und dann kam auch schon der Sklave mit einer Schüssel Oliven, etwas Käse, etwas Wurst, Brot, Trauben, Wasser und Wein, stellte alles auf den kleinen Tisch und verschwand wieder still und leise, aber noch in Hörweite, falls ich noch einen Wunsch hätte.

  • Sie machte große Augen als sie das Haus betraten und sich zum Triclinium führen ließ. Alles hatte einen enormen Luxus was man sich so nicht vorstellen konnte denn hier wohnte ja ein Soldat und das alles war in einem Castellum. Da kam man immer schnell auf den Gedanken, dass es dort nicht einen solchen Luxus geben konnte, aber das hier war eine prachtvolle Casa der es an nichts fehlte.
    Vorsichtig ließ sie sich ebenfals auf eine Cline nieder und legte den Stock beiseite um dann ihr Bein hochzulegen damit die Schmerzen zurückgingen. Es fühlte sich sehr komisch an von einen Sklaven bedient zu werden und sie wartete gespannt was Honorius zu sagen hatte. Indes ging ihr Blick über die Speisen die ihnen gebracht wurden.

  • Nun greif zu! Oder willst du etwas anderes? fragte ich sie! Doch dann kam ich auch gleich auf das Thema zu sprechen! Ich habe mit dem Legaten gesprochen, ob es möglich wäre dass du hier wohnst! Er sagte, dass er es nicht sehr gerne sieht, wenn fremde Frauen im Castellum leben, es sei denn es sind die Frauen oder Verwandte der Stabsoffiziere! Dann machte ich eine kleine Pause. Und da eine Hochzeit, wohl nicht in Frage kommt, habe ich zum Legaten gesagt, dass ich gewillt wäre dich zu adoptieren! Nun eine Adoption würde natürlich einige Vorteile für dich bringen! Zum einen könntest du hier wohnen, zum anderen würdest du das römische Bürgerrecht erlangen, was dir dann natürlich einige andere Vorteile einbringt! Aber du würdest dann unter meiner Patria Potestas stehen, das heißt ich wäre dein Vormund, und könnte Entscheidungen für dich treffen!
    Ich nahm einen Schluck Wein und wartete was sie wohl dazu sagen würde!

  • Das ist schon mehr als genug aber es sieht alles so lecker aus, dass man sich nicht entscheiden kann wo man am besten anfängt. Das Mädchen griff nach einer Olive und nahm sich etwas Käse und kostete davon. Natürlich schmeckte es gut sie hatte auch nichts anderes erwartet und dann hielt sie schin wieder inne weil sie ihm zuhören wollte. Artemisia hatte damit gerechnet, dass sie eventuell nicht lange hier bleiben konnte aber, dass das alles so weit ging daran hatte sie nicht im Traum gedacht. Vollkommen sprachlos wie sie jetzt war sah sie Honorius lange Zeit einfach nur an und merkte, dass es etwas doof aussah und doof war nichts zu sagen und ihn einfach nur anzugucken.
    Das ist mehr als man sich erträumen kann. Es kommt überraschend aber das war die Abreise hier her auch. Befangen betrachtete sie ihn bis sie wieder Worte fand. Du wärst mein Zievater? Ich kann nur sagen, dass es mehr als erfreulich wäre von dir adoptiert zu werden. Artimisia wusste einfach nicht wie sie sich ander ausdrücken sollte.

  • Ich nickte und nahm mir ebenfalls etwas zu essen, aber da ich keinen allzugroßen Hunger hatte belies ich es bei Oliven und Trauben! Als sie mich am Anfang nur stumm anschaute, dachte ich, dass sie etwas dagegen hatte und ich rechnete schon damit in Mogontiacum auf Wohnungssuche gehen zu müssen, aber dann willigte sie doch ein und ich Lächelte sie an. Ähm ja! Ich wäre dann sozusagen dein Ziehvater! Aber ich denke aus der Erziehungsphase bist du schon draußen! scherzte ich. Ja es ist alles ein wenig überraschend, jedoch finde ich kann man mit diesen Ereignissen gut Leben! Ich machte eine kleine Pause, bevor ich fortfuhr. Dann werde ich morgen deine Adoption in die Wege leiten! Du kannst dann ja einiges deinem Bruder berichten!

  • Das Gespräch war locker und es machte ihr Spaß sich mit ihrem zukünftigen Ziehvater zu unterhalten. Alles war einfach noch ziemlich unglaublich und schwer zu verarbeiten. Es schien fast, dass das alles ein Traum war und sie jeden Moment daraus erwachte. Doch es schien wirklich wahr zu sein und seit dem ihre Eltern gestorben waren schien es als hätte sie endlich mal wieder Glück in ihrem Leben. Alexis war gut untergrbracht und sie sollte es auch sein. Keine Sorge ich bin pflegeleicht und werde auch keinen Unsinn anstellen. Meine Eltern hatten nie einen Grund sich zu beschweren. Überglücklich sah sie ihn an und nahm einen Schluck des Trinkens. Wie sollte man so viele Ereignisse nur verarbeiten die an einem Tag zusammenkamen. Das einzige was sie etwas traurig stimmte war, dass sie warten musste bis ihr Bruder davon erfuhr.
    Er wird es wohl erst nicht glauben wenn ich es ihm schreibe. Es ist wie ein Traum alles. Ich meine eben waren wir noch in den Wäldern und nun ist er seinem Traum ganz nahe und ich sitze hier und erfarhre, dass du mich adoptieren möchtest. Wie kann ich dir jemals danken für das was du da für mich machst, und für Alexis?

  • Ja das denke ich mir auch, dass ich mit dir keinerlei Schwierigkeiten haben werde! Meinte ich dann und nahm einen weiteren Schluck Wein. Wie du mir danken kannst? Nun ich würde sagen, indem du mich nicht enttäuscht und versuchst deinen Weg zu gehen! Lass mich stolz auf dich sein! Sagte ich bevor ich eine kleine Pause machte. Aber kommen wir nun zu etwas sehr wichtigem! Du bist Civis und lebst in einem militärischem Stützpunkt! Da gibt es bestimmte Regeln an die du dich unbedingt halten musst, damit der Reibungslose ablauf des Lagerlebens gewährleistet ist! Ich werde dich ins Wachbuch dauerhaft eintragen lassen. Wenn du im Wachbuch an der Porta Praetoria als dauerhafter Bewohner verzeichnet bist, kannst du das Castellum von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ohne Angabe von Gründen verlassen und wieder betreten. In der übrigen Zeit musst du dich bei der Wache melden.
    Ich machte eine kleine Pause, ob sie vielleicht eine Frage dazu hatte, was ich aber bezwiefelte.
    Dann sollte einmal irgendjemand zu besuch kommen ins Castellum, muss dieser, wie jeder Civilist an der Porta angemeldet werden. Ist logisch oder?
    Kommen wir nun dazu wo du dich im Castellum bewegen darfst, denn du kannst hier nicht überall herumspazieren!Du hast dich vornehmlich hier im Domus aufzuhalten, das soll jetzt aber keinesfalls bedeuten dass du hier eingesperrt bist! In den Tagesstunden kannst du dich zeitweise auf der Via Principalis, der Via Praetoria und dem Intervallum aufhalten. Du kannst auch solltest du etwas benötigen, auch in den Versorgungs oder Stabsgebäude sein, nur musst du dich dort immer erklären können, dh. sollte eine Wache dich fragen was du machst musst du einen guten Grund haben!

    Dann schaute ich sie an und lächelte leicht, es waren doch einige Regeln doch jetzt kam für mich die wichtigste!
    Und! Von den Mannschaftsunterkünften hast du dich fernzuhalten! sagte ich dann mit einem grinsen, da ich nicht dachte dass sie zu einem der Legionäre in die Unterkunft gehen würde! Aber trotzdem machte mir dieser Gedanken irgendwie sorgen!

    Hast du dazu irgendwelche Fragen?

  • Es war für sie selbstverständlich, dass sie ihm niemals Schande bereiten würde. Jemand der einem anderen hilft so etwas anzutun wäre eine Schande für sich selbst und das wiederum wäre etwas was sie sich nicht verzeihen konnte. An die Vorschiften und Regeln die er ihr sagte konnte sie sich leicht gewöhnen. Sie hatte auch nicht vor gehabt durch das Castellum zu spazieren da waren ihr zu viele Männer und sie wusste ja wie diese auf Frauen reagierten wenn sie lange Zeit keine hatten. Fragen habe ich keine aber ich werde mich genau an diese Regeln halten versprochen. Sie sind nicht schlimm und ich halte mich immer an das was mir gesagt wird. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang kann ich also aus dem Castellum raus ohne mich abzumelden? Aber wenn ich rein möchte dann werden sie mich doch sicherlich fragen wer ich bin? Artemisia begann leise zu lachen als er von den Unterkünften der Soldaten sprach. Keine Sorge ich habe nicht vor zu den Soldateb in die Unterkünfte zu gehen da kannst du dich vollkommen auf mich verlassen, dass ich das nicht machen werde.
    In diesem Punkt brauchte er sich wirklich keine Sorgen zu machen und auch nicht darüber, dass sie vielleicht nicht hören konnte, denn sie würde sich an alles halten was er ihr sagte.

  • Nun am Anfang werden sie dich fragen ja, aber mit der Zeit kennen sie dich! Denn es gibt nicht sehr viele Frauen die im Castellum leben! sagte ich mit einem Lachen, denn ich war mir sicher, dass die Männer sie schneller kannten als ihr vielleicht klar war. Ich nahm noch einige Oliven und eine nach der anderen verschwand in meinem Mund. Hast du noch irgendwelche Fragen oder etwas auf dem Herzen? fragte ich sie dann noch.

  • Warum sind Frauen in einem Castellum eigentlich nicht gerne gesehen? Wenn Verwandte von dir oder einem anderen hier leben dürfen warum nur diese? Darüber hatte sie sich jetzt Gedanken gemacht, denn es war einfach komisch wenn engere Verwandte hier leben durften aber die anderen nicht. Hmm zum Castellum habe ich keine Fragen mehr, aber wo werde ich schlafen können? Sie war zwar noch nicht müde aber zu wissen wo man nächtigte war immer ganz gut. Sie brach sich ein Stück von dem Brot ab und noch ein Stück Käse und begann wieder zu essen.

  • Nun wie soll ich es dir erklären! Frauen, haben die Fähigkeit die Männer abzulenken! Und das hier ist immer noch eine sehr sehr wichtige Einrichtung in welcher alle höchstkonzentriert sein müssen! Und da die Stabsoffiziere ja größere Casas haben können sie den Legaten fragen ihre Familien mit ins Castellum zu nehmen, da die Stabsoffiziere eh den großteil ihrer Zeit hier verbringen! Es ist sozusagen ein Luxus den wenige haben! Versuchte ich zu erklären. Auf ihre Frage hin, nickte ich. Ich werde dir gleich dein Cubiculum zeigen!

  • Achso. Das ist aber schon ungerecht zu den anderen gegenüber wenn nur höhere ihre Familien hier haben dürfen, aber auch wiederum verständlich. Ich jedenfalls bin froh, dass ich mitkommen durfte und sozusagen zu deiner Familie gehöre, sagte sie verlegen. Sie dachte noch nicht daran, dass sich ihr dann ganz andere Wege öffneten wenn sie adoptiert war. Es hat keine Eile mit dem Cubiculum ich war nur neugierig wo ich schlafen werde wie ich auch auf alles andere neugierig bin. Das Haus ist so groß und es ist alles sehr neu. Wir hatten zwar auch ein großes Haus, einen Hof aber es war alles schlicht und wie soll ich sagen, bäuerlicher könnte man es beschreiben.

  • Na was heißt ungerecht? Es ist ganz einfach die Ränge von Probatus bis Optio teilen sich ein Contubernium, da schlafen 8 mann in einem Raum! Wo soll man da noch eine oder besser gesagt 8 Familien hin? Und auch die Centurionen haben nicht wirklich den Platz für eine Familie! Deswegen ist das eigentlich relativ zu sehen mit dem ungerecht!

  • Das hatte sie nicht gewusst, dass so viele auf einen Haufen schlafen und wohnen müssen. Gut unter diesen Umständen ist es dann fast unmöglich mit Familien zusammenzuleben das wusste ich nicht. Ich habe noch nie ein Castellum von innen gesehen wahrscheinlich liegt es daran. Dann bist du der Einzige hier der in einem solchen Luxus lebt? Was sind eigentlich deine Aufgaben als Praefectus Castorum? Da ihr Becher schon wieder leer war griff sie nach der Kanne und goss sich etwas neues Wasser und etwas Wein ein.

  • Ich lachte. Na ich würde sagen es ist unmöglich unter diesen Umständen mit seiner Familie zusammen zu leben. Dann schüttelte ich den Kopf. Nein ich bin nicht der einzigste! Ich würde sagen, die Casae der Tribunen, vor allem des senatorischen Tribuns werden noch mehr Luxus haben! Aber ich bin zufrieden, wenn man bedenkt, dass ich bis jetzt auch nur einen Raum hatte! Bei ihrer Frage nahm ich erst einmal einen Schluck Wein.
    Meine Aufgaben? Naja im groben und ganzen muss ich schauen, dass die Legion alles hat was sie braucht! Dass es ihr an nichts fehlt, sie immer einsatzbereit ist, muss die Männer einteilen, welche Aufgaben sie haben. hmmmm wenn man es so will leite ich die Legion im Namen des Legaten!
    Das war ein sehr sehr grober Überblick meiner Tätigkeit.

  • Wieder einmal geriet sie ins Staunen über diesen Mann der für sie einfach unglaublich war. Er half zwei jungen Menschen und hatte die Verantwortung über tausende von Männern. Wenn nur die Hälfte der Menschen ein so gutes Herz hätte wie er dann würde das Leben noch lebenswerter sein.
    Du hast eine große Verantworung und sie hätten sich keinen besseren aussuchen können als dich. Ich gönne es dir sehr, dass du diesen Posten bekommen hast. Im nächsten Moment verzog sie ihr Gesicht als sich ihr Bein wieder zu Wort meldete und sie sich aufsetzen musste um über es zu streichen. Es pochte ziemlich und es begann langsam zu jucken was immer ein gutes Zeichen bei Wunden war.

  • Ja es ist eine ziemliche Verantwortung, aber ich werde mein bestes geben! Meinte ich und leerte meinen Becher. Hast du schmerzen? Soll ich einen Medicus holen lassen? fragte ich sie, als sie so ihr Gesicht verzog.

  • Ich werde bis morgen aushalten. Es ist am heilen glaub ich aber es schmerzt ziemlich. Vielleicht weil ich das Bein so lange ruhig gehalten habe auf dem Wagen. Ich möchte das alles nicht so sehr in Anspruch nehmen. Doch in Wirklichkeit waren die Schmerzen doch sehr pochend und penetrant und es hatte den Anschein, dass sie nicht so schnell verschwinden wollten.

  • Besorgt schaute ich Artemisia an. Was willst du nicht in Anspruch nehmen? Den Medicus? Wenn das der Fall sein sollte, dann sag ich dir gleich dass das Unsinn ist! Und wenn es sich entzündet, dann haben wir den Salat! Also zeig keine falsche Schüchternheit!

  • Artemisia wollte ganz einfach nicht am ersten Tag schon hier alles auf den Kopf stellen. Es war ihr etwas peinlich, dass sie schon wieder die Hilfe von einem anderen brauchen würde. Dann ist es wohl doch besser wenn der Medicus sich das ansieht, gab sie zurückhaltend zu. Es pocht wie verrückt im Bein. Ich hatte das auf dem Wagen schon bemerkt aber dachte mir, dass es die ungewohnte Haltung ist. Sie konnte nur hoffen, dass es sich wirklich nicht entzündet hatte, aber sie befürchtete es schon fast das würde dann auch wieder das Jucken erklären.

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