Cubiculum - Claudia Aureliana Deandra

  • Die Tage liefen in schöner Gleichmäßigkeit dahin. Irgendwelche Aufgaben tauchten immer auf, der Terminplan war inzwischen nicht mehr übersichtlich, ich war beschäftigt, durchaus auch dankbar darüber, aber dies war nur der äußere Schein. Unter der Oberfläche war längst eine Saat aufgebrochen, deren weiteres Wachstum mir mehr und mehr zu schaffen machte.


    Das Wetter war schön und doch verspürte ich keine Lust, nach draußen zu gehen. Stattdessen suchte ich mein Cubiculum auf und gab einem Sklaven den Auftrag, mir sämtliche Besucher oder Störungen vom Leib zu halten. Es war überflüssig zu erwähnen, dass der Herr des Hauses da nicht inbegriffen war, aber jemand anderen wollte ich die nächsten Stunden definitiv nicht sehen.
    Ich setzte mich auf den Bettrand, legte die Hände in den Schoß, seufzte einmal tief und starrte Löcher in den Boden.


    Nach geraumer Zeit blickte ich auf, verzog den linken Mundwinkel unzufrieden, atmete wieder tief durch und erhob mich, um zur Tür zu gehen und mir eine große Portion an ungesunden Teigwaren zu ordern. Ich ignorierte die Sklavin, als mir das Gewünschte gebracht wurde, und da ich keinerlei Anstalten machte, weitere Anweisungen folgen zu lassen, zog sie sich wieder zurück und schloss leise hinter sich die Tür.


    Eine kleine Kollektion ausgewählter Bücher befand sich nicht in der Bibliothek, sondern füllte drei Regale in meinem Zimmer. Ich griff mir nach einigem Überlegen einen Band, dessen Inhalt sich mit meinem aktuellen Thema auseinandersetzte, über das ich bisher mit keinem gesprochen hatte. Nicht etwa, weil es mich nicht genügend beschäftigte, oh nein, sondern weil ich manche Dinge doch lieber mit mir selbst abmachte. Gut, es gab Ohren, denen ich alles anvertraut hätte, aber sie weilten nicht hier. Gerade darin lag ja mein Problem: Sehnsucht – eine absolut unnütze „Einrichtung“, von der ich nicht einmal wusste, ob sie der Kopf oder das Herz erschuf. Vielleicht arbeiteten ja auch beide zusammen.


    Ich rutschte in die Mitte des Bettes, angelte nach dem auf dem Nachtschrank stehenden Tablett mit den Backwaren, klappte das Buch auf und stellte fest … dass es mich im Grunde nicht einmal interessierte. Was nützten mir auch die Weisheiten anderer? Ich klappte den Band ungelesen wieder zu, griff ohne hinzusehen nach einem mit Zucker bestreuten Keks und biss lustlos ab. War naschen eigentlich eine Ersatzbefriedigung? Stillte es tatsächlich weitere Bedürfnisse als Hunger?
    Der Teller leerte sich zusehends, aber das Defizit war geblieben. Ich überlegte, was ich mir nun angedeihen lassen konnte.

  • Ich wusste, mir blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten, einfach die Zeit rumbringen, sich möglichst ablenken … Aber wer sagte, dass es „einfach“ war? Wollte ich mir das einreden?
    Es war nie einfach, wenn man sich einmal an einen bestimmten Lebensrhythmus gewöhnt hatte, von diesem wieder abzurücken. Vermutlich war ich nicht flexibel genug, um auf die Regelmäßigkeit, mit der wir uns in Italia gesehen hatten, großzügig verzichten zu können. Es fiel mir schwer, die entstandenen Lücken zu füllen, und dabei zufrieden zu sein.


    Hilfreich war einzig die Gewissheit, dass er sich jede Mühe gab, eine Lösung zu finden. Darauf vertraute ich, sparte mir jedes Drängeln und jeden Ratschlag. Nur eben diese dumme Sehnsucht ließ sich nicht unter Kontrolle bringen, womit ich wieder beim Thema „Ablenkung“ war. Der morgige Tag schien gerettet: Ein Geburtstag stand an. Die Pläne für übermorgen standen noch nicht fest, und heute?
    Plötzlich kam mir ein Gedanke und ich rutschte hastig Richtung Bettkante, sprang auf und eilte auf den Schreibtisch zu, auf dessen Unterbringung ich in meinem Cubiculum Wert gelegt hatte. Die Schublade öffnete sich mit einem unangenehmen Quietschen, dem ich jedoch keine Beachtung schenkte. Ich blickte abschätzend zwischen Wachstafel und Pergament hin und her, entschied mich letztlich für die Tafel und den Griffel. Derart bewaffnet, sprang ich auf das Bett, ließ mich aus dieser Höhe fallen, freute mich an dem nachfolgenden Wippen und grübelte bereits mit an die Lippen gedrücktem Schreibgerät nach.


    All diese Dinge, die ich bislang nicht mit ihm teilen konnte, sollten festgehalten und zu gegebener Zeit den Weg zu seinem Ohr finden. Ich lächelte dankbar, weil ich eine Beschäftigung gefunden hatte, die, wegen der Anzahl an Ereignissen, mich für eine längere Weile von der Wahrnehmung meiner Entzugserscheinungen abhalten würde.

  • Die Wachstafel wies etliche Stichpunkte und Verweise auf Vorfälle und Ereignisse auf, als ich sie zur Seite legte. Ich war mit der auf diese Weise verbrachten Zeit zufrieden, fühlte mich ausgeglichen und verspürte erneut Hunger. Dieses Mal sollte es aber eine vernünftige Mahlzeit sein, beschloss ich, rief eine Sklavin herbei und bestellte mir allerlei leckeres und gleichzeitig gesundes Zeugs. Während der Zubereitung ließ ich mich auskleiden und waschen, denn ich beabsichtigte heute das Abendbrot im Bett einzunehmen. Einer der Sklaven sollte für eine musikalische Unterhaltung sorgen, die ich mir allerdings außerhalb des Zimmers wünschte, weswegen ich auf den Platz vor dem geöffneten Fenster verwies. Mein Cubiculum lag nicht zu ebener Erde, sodass ich mich unbeobachtet fühlen und die Musik zu einem gewissen Teil gedämpft hereindringen konnte. Ein paar aufgestellte Öllampen vervollständigten den Rahmen, den ich für meine Selbstverwöhnung vorgesehen hatte.


    Nach dem Eintreffen der Speisen und des Saftes rutschte ich erneut in die Mitte des Bettes, rückte mich bequem zurecht und griff mir die ersten Happen, die auf meinen Wunsch hin bereits in mundgerechter Größe waren. Die Musik erklang zum Glück leise, denn ich wollte nur im Hintergrund unterhalten werden und vornehmlich meine Gedanken laufen lassen. Weil es mir stets gut tat, erinnerte ich mich an vergangene Ereignisse, die in schöner Erinnerung geblieben waren. Es gab eine beträchtliche Anzahl, die Auswahl fiel nicht auf Anhieb leicht, aber mich drängte ja nicht, ich besaß alle Zeit der Welt.
    Irgendwann kuschelte ich mich in die Kissen, die Lider sanken herab und ich schlief mit einem Lächeln um den Mund ein.

  • Der heutige Morgen begann früher als erhofft, aber das gab der Stimmung keinen Abbruch. Ich fühlte mich glücklich und dachte flüchtig an den gestrigen Tag zurück, der mit diesem unangenehmen Gefühl der Sehnsucht begonnen, sich dann aber noch zu meiner Zufriedenheit gewandelt hatte. Ich beschloss, mir ab sofort dieses Wohlgefühl zu bewahren, und ich wusste auch schon wie: Man musste einfach nur die Gedanken auf etwas anderes richten, aber eben nicht gezwungenermaßen, sondern weil man es selbst so wollte.


    Bereits durch die geschlossenen Lider erkannte ich das strahlend schöne Wetter, aber anders als gestern, als es mir vollkommen egal war, zog ich mir heute etwas Positives daraus. Vieles war eine Betrachtungssache, das wusste ich, also nutzte ich es für mich aus. Noch immer im Bett liegend, schmiedete ich Pläne für den Tag, der ganz im Zeichen von Erholung und Spaß stehen sollte. Vielleicht würde ich es mir sogar leisten und mich tagsüber noch einmal zur Ruhe legen, das kam immerhin selten genug vor. Ein Gang in den angrenzenden Wald stand ebenfalls bereits fest.


    Ich blinzelte in Richtung der Fenster, durch die bereits die Morgensonne hereinflutete, und begrüßte den neuen Tag mit einem Lächeln. Es war schön, wieder zur alten Unbekümmertheit zurückgefunden zu haben, und das Leben als ein Geschenk anzusehen, das man sich an keinem Tag durch Trübsal selbst schmälern sollte. Diese Lebensdevise war mir schon immer zueigen gewesen, sie hatte mir meinen Spitznahmen eingebracht und sie vermochte es, andere anzuziehen oder gar anzustecken. Sie war stets Jahreszeit- und Wetterunabhängig, aber betrachtete man den heutigen Sonnenschein, atmete die frische Luft, durchzogen mit dem Duft der verschiedenen Blüten, konnte dieses Gefühl nicht vollständiger sein.


    Ich schlug die Decke zurück, streckte die Beine und rutschte zur Bettkante vor. Ohne zu verweilen, stand ich auf und ging zum Fenster. Ich lehnte mich an die rechte Laibung, schaute schmunzelnd dem Gezeter und Gebalge zweiter Kleinvögel zu und dachte an meine Sklavin, die sicherlich schon hinter der Tür bereitstand.


    „Ihr Götter, ich hoffe doch, ihr habt Acht auf ihn. Auf jeden Fall grüße ich euch an diesem schönen Morgen“, murmelte ich, lächelte über diesen gleichsam ungewöhnlichen wie spontanen Gruß und schritt schließlich zur Zimmertür, um die Sklaven für das Ankleiden und Zurechtmachen, sowie die Essenzubereitung anzufordern.

  • Das Resümee des heutigen Tages fiel – zumindest für mich – ausnehmend gut aus: Er war unterhaltsam und erholsam zugleich gewesen. Das Erfolgsrezept bestand offensichtlich darin, einfach das zu machen, was man sich gerade am meisten wünschte, egal ob es dem üblichen Tagesrhythmus, den Gepflogenheiten oder irgendwelchen Regeln entsprach.
    Vor allem besagte es: Kümmere dich vornehmlich um dich selbst und misch dich nicht in die Belange anderer ein – es sei denn, du wirst darum gebeten, so wie es heute gleich zweifach der Fall war. Aber wie kann man helfen, wo doch alles am Ende scheint? Sicherlich durch Zuhören, aber auch durch Meinungsäußerung, die sehnlich erwartet wird, durch Zeit, die man sich nimmt, durch Zuwendung und Trost. Und doch … dort, wo eine Lücke gerissen wurde, kann eine Freundin nur den Schmerz lindern, aber niemals den Verlust mindern oder gar ersetzen.


    Die Trauer anderer machte mich nachdenklich, aber diese Betrachtung führte nicht zu eigener Bedrückung, denn die positive Grundhaltung war stabil wie eh und je. Aber nun fragte ich mich berechtigter Weise, warum ich vor Tagen noch geglaubt hatte, einen Grund für Traurigkeit zu haben. Das war Schwachsinn gewesen. Es war geradezu lächerlich, wie ich mich angestellt hatte. Auch hier galt der Ratschlag: Kümmere dich vor allem selbst um deine Zufriedenheit und verschone andere mit deinem Wehklagen.


    Und noch eines wurde mir nach dem letzten Gespräch klar: Ich hatte – im Gegensatz zu ihr – in meiner Beziehung kaum bzw. gar keine der Rede werten Probleme. So lange ich auch suchte, ich fand keinen Stolperstein. Diese Erkenntnis verblüffte mich vermutlich deswegen, weil ich sie trotz Offensichtlichkeit nie bewusst wahrgenommen hatte. Alles, was mich umgab, war „nur“ eine Frage der Abstimmung und natürlich des Hinzulernens, sofern man dazu bereit war, was zwar nicht bedeutete, dass es unkompliziert war, aber auf jeden Fall machbar.


    Während des Auskleideprozedur und dem Öffnen der Haare überlegte ich mir, was ich die nächsten Tage unternehmen könnte, um mir Gutes zu tun und ihr zu helfen. Ich hoffte, dass mir bis zum nächsten Morgen etwas Passables einfallen würde. Zufrieden über den Verlauf des Tages, der trotz der traurigen Ereignisse erkenntnisreich verlaufen war, schlummerte ich mit der Gewissheit ein, dass jeder heute gewonnene Gedanke eine Chance bot – sowohl für sie als auch für mich, wenn auch in nicht vergleichbarem Maße.

  • Mit einem Lächeln auf den Lippen drückte ich die Klinke nieder, öffnete die Tür und ließ sie schwungvoll ins Schloss zurückfallen, ehe einer der Sklaven mir folgen konnte. Palla und Lederbeutel, die ich mir ausnahmsweise nicht im Vestibulum hatte abnehmen lassen, landeten gleichsam schwungvoll auf einem Stuhl und ich wenig später auf dem Bett, dessen Nachwippen ich wieder genoss. Ich schaute zur Zimmerdecke und atmete zufrieden durch.


    Minutenlang genoss ich das ruhige Liegen, bevor ich mich aufrappelte. Dem durchaus angenehmen Tag sollte ein noch angenehmerer Abend folgen. Erneut musste ich schmunzeln, weil mir heute einige Menschen begegnet waren, die ernsthaft behaupteten, dieser Wochentag sei eine „grausame Art, ein Siebtel seines Lebens zu verbringen“. Ich schüttelte den Kopf, lachte belustigt auf und trabte vergnügt zu meiner Schreibkommode, die einige „Schätze“ barg: Ein paar Zeichnungen, die ich gerne betrachtete, ein paar Briefe, die ich wiederholt las, kleine Erinnerungsstücke und interessante Zitate. Ich schnappte mir verschiedene Utensilien, stapelte sie so gut es ging auf meinem Arm und balancierte sie zum Bett zurück. Mitsamt Tunika krabbelte ich auf die Liegefläche, die mir in den letzten Tagen zu mehr als nur zum Schlafen diente, und begann mit der Sichtung der Mitbringsel.


    Bei einem Buch blieb ich schließlich hängen, rutschte bequem in die Kissen und las so lange, wie es das Tageslicht zuließ. Als ich es zuklappte und einen Blick durch das Fenster warf, war die Dämmerung bereits hereingebrochen. Ein Mond war nicht zu sehen, denn bereits am Tag war der Himmel verhangen gewesen und hatte Regen aus dicken Wolkenschichten entlassen. Wieder schüttelte ich den Kopf, als mir das Gerede der Leute einfiel, die mir heute begegnet waren. Gab es eigentlich überhaupt jemanden, der nichts zu beklagen hatte? Die einen rümpften die Nase über das Wetter, der nächste erzählte mir von andauernden Unterleibschmerzen und diversen Besuchen beim Medicus, ein anderer klagte über Handwerkerpfusch und ein weiterer über einen unerwünschten Besuch.
    Ich fragte mich, warum diese Unzufriedenheiten stets bei mir abgeladen wurden. Sah ich etwa so einladend aus? Das konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen, schließlich begann ich die Gespräche nie von selbst. Vielleicht lag es ja daran, dass ich meine gute Laune trotz dieser Ladungen an Unzufriedenheit bewahren konnte und deswegen keiner ein schlechtes Gewissen bekam. Aber vielleicht dachten diese Menschen auch gar nicht darüber nach, sondern plapperten einfach drauf los. Nun ja, meinetwegen, sollten sie doch. Obwohl gerade gesundheitliche Klagen, wenn sie sich ständig wiederholten, auf Dauer etwas nervig waren.


    Wie erholsam war es dann, im eigenen Zimmer zu sein und die Zufriedenheit über das Leben zu genießen. Es gab so viel Grund zur Freude, man musste nur suchen, für jeden gab es wenigstens einen zu finden.


    Am heutigen Tag wollte ich nicht alleine speisen, also machte ich mich ins Triclinium auf, um dort das Abendessen einzunehmen.

  • Der Tag hatte längst seinen Abschluss gefunden, als ich – zwar längst ausgekleidet, aber noch immer vor dem Wandspiegel stand und nachdenklich das polierte Metall betrachtete, das zum einen mich und zum anderen das Bett in meinem Rücken widerspiegelte. Ich wusste nicht, woran es lag, aber die Tage häuften sich, in denen ich nicht sofort einschlafen konnte. Am besten gelang mir das Hinübergleiten in den Schlaf noch, wenn die Gedanken bis zuletzt um irgendetwas kreisten, ganz egal, was es war. Doch auch diese Taktik erwies sich mehr und mehr als unbrauchbar; etwas in mir war stärker.
    Ich seufzte – nicht weil es derart furchtbar war, kein ablenkendes Thema zur Hand zu haben, sondern weil ich durchaus wusste, was mir fehlte. Nur eben die Tatsache, warum sich diese Abende häuften, war mir schleierhaft.


    Ich griff nach einem Glastiegel, in dem sich eine kühlende Creme befand, die normalerweise von meiner Leibsklavin aufgetragen wurde. Heute jedoch hatte ich das Bedürfnis, mir darüber hinaus etwas Gutes zu tun. Ein Klecks fand den Weg auf meine Wange. Ich verteilte die Masse, die einen angenehmen Duft ausströmte, dünn und stellte das kleine Gefäß wieder zurück. Auch die Benutzung der Bürste probte ich an diesem Abend erstmalig. Ich stellte dabei fest, dass es weitaus angenehmer war, wenn man das Haar selbstständig ordnete. Damit es über Nacht nicht unnötig in Unordnung zu geriet, schlang ich das Band wieder darum, betrachtete mich ein letztes Mal und schritt auf das Bett zu.
    Ich schlug die dünne Sommerdecke zurück, legte mich hinein, bedeckte mich jedoch nur bis in Hüfthöhe. Selbst in Germania war es zeitweilig warm. Vielleicht lag es ja an den Temperaturen, dass der Schlaf selten auf Anhieb kam, dass Müdigkeit nicht ausreichte, um in das Land der Träume zu gleiten, dass viel zu viel Energie am Ende des Tages noch in mir vorrätig war. Ich schloss die Augen und lauschte meiner Atemfrequenz.

  • [Blockierte Grafik: http://img159.imageshack.us/img159/2521/sklave8ej3.jpg]


    Sofia hatte nicht lang gewartet. Sie fand das Benehmen des Herren merkwürdig und besorgniserregend. Immerhin kannte sie ihn nun, seit er acht Jahre alt war, und eine solche Entgleisung war mehr denn selten. Er war nicht jähzornig und er war auch nicht böswillig. Für sie sah das eher nach Verzweiflung aus, und wenn er schon keinen Sklaven im Raum duldete, so würde er sicher seine Verlobte hineinlassen.


    Direkt vom balneum kommend, war sie zum Zimmer der jungen Claudia gelaufen. Doch statt augenblicklich zu klopfen, lehnte sie sich zuerst an die Wand neben der dunklen Holztür mit der goldenen Rahmenzierde und atmete mit geschlossenen Augen tief ein und aus. Ihre schlichte, braune tunica war feucht und klamm, weil Corvinus sie mit Wasser nassgespritzt hatte. Dennoch zog sie sich nicht erst um, sondern klopfte schließlich an. Ihre Knöchel trommelten in einem eigenwilligen Takt ans Holz, und sie brachte das Ohr der Oberfläche nahe.


    "domina? Bist du da? Hier ist Sofia. Bitte, domina, es ist wichtig!"

  • Lesen bildete nicht nur, es machte auch Spaß. Aus diesem Grund nutzte ich die Zeit, in der Marc noch im Castellum weilte, für dieses Hobby. Ich lag in bequemer Haltung auf dem Bett und war gänzlich in die Welt dieses Buches abgetaucht, als es an die Tür trommelte. Der Schreck fuhr mir in alle Glieder, denn in solcher Art war es keinesfalls üblich, sich bemerkbar zu machen.


    „Zum Hades!“, fluchte ich zwar leise, aber dennoch reichlich erbost. Das Herz schlug hoch, mein Blick, der zunächst die geknitterte Buchseite gewahrte, richtete sich ärgerlich auf die Tür. Ich ließ das Buch unwillig auf den Schoß sinken, oder besser fallen, und holte gerade Luft, um einen Schwall an Vorwürfen dem Verursacher meiner Verärgerung entgegenzuschleudern, als mir die Dringlichkeit seiner Worte bewusst wurden.


    „Hm“, brummte ich vor mich hin. Ärger und die Vermutung, dass es für die unliebsame Störung einen guten Grund geben musste, hielten sich kurzzeitig die Waage, bevor ich mich entschloss nachzufragen.


    „Komm rein! Aber wehe, wenn es nicht wichtig ist.“


    Ungeachtet der Tatsache, dass man Sklaven üblicherweise nie direkt ansah, empfing ich Sofia mit einem bitterbösen Blick. Wenigstens äußerlich wollte ich mein Missfallen zeigen, auch wenn ich innerlich stets schnell besänftigt war.

  • [Blockierte Grafik: http://img159.imageshack.us/img159/2521/sklave8ej3.jpg]


    Es dauerte einen kleinen Moment, bis sich in dem Zimmer überhaupt etwas regte. Sofia wollte eben schon leise die Tür öffnen, um zu sehen, ob die Herrin überhaupt anwesend war, als sie einen gedämpften Laut vernahm und inne hielt. EIne Weile passierte nichts - Sofia dachte bereits, sie hätte sich verhört. Oder aber, sie störte die Claudierin beim Schlafen, was nicht gerade etwas war, das sie wollte. Immerhin hatte sich die Schlammschlacht schnell herumgesprochen, die Camryn sich mit Deandra geliefert hatte, und seitdem herrschte irgendwie...Funkstille zwischen den beiden. Dann aber erklang endlich die Aufforderung, einzutreten. Sofia kam ihr augenblicklich nach.


    Schnell trat sie ein und schloss die Tür, dann näherte sie sich Deandra. Draußen zuckte ein Blitz über den Himmel. "Bitte verzeih die Störung, domina, aber es ist... Es geht um den Herren." Sie blickte Deandra unsicher an und rang mit den Händen. Zur Sicherheit (immerhin konnte es sein, dass Deandra missverstand) fügte sie hinzu: "Äh, Corvinus. Deinen Verlobten." Dass sie sonst nur Laute spielte und keine Botengänge erledigte oder zur Bewirtung von Gästen eingesetzt wurde, sondern allenfalls als Küchenaushilfe oder für die Wäsche, hatte schließlich seinen Grund. Die etwas tumbe Sofia schwieg weiterhin beharrlich und sah Deandra nur an.

  • Die Auskunft war dürftig. Im Grunde wusste ich nicht, um was es ging, aber wenigstens um wen. Ich gab meine bequeme Liegeposition auf und rutschte höher, weil alles, was mit Marc zusammenhing, schon einmal definitiv unter „wichtig“ lief.


    „Sofia, wenn du nun noch die Güte hättest, mir zu sagen, was mit dem Herrn ist, wäre uns beiden geholfen.“ Ihr, weil sie dann nicht mehr Rede und Antwort stehen musste, und mir, weil ich ihr dann nicht mehr zuhören musste. Ich hatte bewusst die obige Formulierung gewählt, weil sich dadurch Sofias Hirn hoffentlich entspannen und die erhoffte Antwort schneller ihren Weg in meinen Gehörgang finden würde. Jeder Römer und ebenso jeder durchschnittlich begabte Sklave hätte sich entweder über meinen Wortlaut gewundert oder die Anzüglichkeit darin erkannt.


    Während die Sklavin nach Worten rang, kreisten meine Gedanken um die verschiedenen Möglichkeiten, was mit Marc sein könnte. Ein Unfall? Ich verwarf dieses Hirngespinst, denn man sollte zunächst nie das Schlimmste annehmen. Vielleicht war ihm etwas dazwischen gekommen und er konnte die vereinbarte gemeinsame Mahlzeit nicht einhalten. Oder er erwartete mich irgendwo.
    ‚Na, mach schon, Soffchen. Jetzt hast du mich einmal gestört, also möchte ich auch wissen, was los ist.’


    Ich verschränkte abwartend die Arme und musterte die Sklavin teils ungeduldig, teils gespannt.

  • [Blockierte Grafik: http://img159.imageshack.us/img159/2521/sklave8ej3.jpg]


    Das "Soffchen", wie sie hier im Stillen von so manchem genannt worde, der seinen Schabernack mit ihr trieb, war positiv überrascht von der ihrer Meinung nach freundlichen Nachfrage der Patrizierin. Sie freute sich, und das zeigte sie auch durch ein Lächeln. "Oh domina, ich bin froh, dass es dir so gut geht", plapperte sie ungehalten und machte noch einen halben Schritt mehr auf Deandra zu, welche sich bereits in Hab-Acht-Stellung befand. Dass sie dabei nicht sofort auf die gestellte Frage antwortete, fiel dem Blondchen gar nicht weiter auf. Dann aber bemerkte sie das unterschwellige Funkeln in Deandras ungeduldig und erwartungsvoll dreinschauenden Augen, und sie beeilte sich, die Information preiszugeben. "Der dominus, äh, er wirkt seltsam auf mich. Er scheint verrückt geworden. Ich wollte ihm nur während des Bades assestieren und er...er hat mich hinausgeworfen. So bös hab ich ihn noch nie erlebt - und ich kenne ihn doch, seit er acht ist, domina!" Sofia nickte beteuernd und hatte völlig vergessen, dass Deandra ihren Verlobten schließlich seit dessen Geburt kannte. "Er hat gewütet wie ein germanischer Barbar", flüsterte sie nun. "Da war auch ein Brief im Wasser. Ich glaube, er hat eine schlechte Nachricht erhalten. Ich mache mir Sorgen."

  • Weibliche Schnattertaschen „liebte“ ich besonders. Und doch musste ich mich zusammenreißen, als Sofia zu unnützen Reden anhob, und es sogar schien, als wolle sie mir näher als gewünscht kommen. Ein Wort von mir hätte nicht nur die Vorwärtsbewegung gestoppt, sondern auch den Denkprozess. Ich blieb tapfer und harrte der Dinge. Endlich schien es auch soweit zu sein. Ich lauschte mit leicht gerunzelter Stirn, um aus dem anfänglichen Wirrwarr etwas Brauchbares entnehmen zu können. Ich zuckte zunächst mit der Schulter, denn es verwunderte mich nicht, wenn jemand Soffchen mal aus dem Zimmer warf. Vielleicht hatte Marc einen schlechten Tag gehabt und ihm war die depperte Sklavin einfach auf die Nerven gefallen. Nachvollziehbar und kein Grund zur Sorge, resümierte ich.


    Erst als der „germanische Barbar“ zur Sprache kam, stutzte ich. Also das war nun wirklich keine passende Umschreibung für Marc. Ich holte bereits Luft, um Sofia zurechtzuweisen, denn Taktlosigkeiten oder Frechheiten gingen mir dann doch zu weit, als sie einen Brief erwähnte. Der tiefe Luftzug verließ ungenutzt meinen Mund, ich krauste erneut die Stirn und begann, die Fakten aneinanderzureihen: Da war ein Brief – auch noch im Wasser, wie Sofia sagte, Marc war offensichtlich schlecht gelaunt, Sofia machte sich Sorgen. Nun ja, letzteres hatte nicht viel zu bedeuten, aber ich wollte der Sache dennoch auf den Grund gehen, denn vielleicht gab es ja einen Zusammenhang zwischen dem Brief und dem von der Sklavin geschilderten Ärger.


    Ich rutschte zur Bettkante, erhob mich und schritt bereits an Sofia vorbei.


    „In welchem Bad ist er denn? Ach, am besten, du führst mich dorthin.“ Das ersparte mir das lange Zuhören bei den ohnehin unklaren Aussagen. Während ich über den Gang schritt, versuchte ich mich an die Tagespost zu erinnern. Briefe, die jedoch nicht meinen Namen aufwiesen, gingen mich nichts an, also betrachtete ich sie nicht länger. Ein Blick auf den Absender war dann reine Zeitverschwendung. Heute ärgerte ich mich erstmalig über diese Unachtsamkeit.


    edit: Fehlereliminierung

  • [Blockierte Grafik: http://img159.imageshack.us/img159/2521/sklave8ej3.jpg]


    Sofia schnappte sich unnützerweise, aber in einem Anflug von Freundlichkeit Deandras palla und legte sie ihr um die Schultern, während Deandra bereits der Tür entgegen strebte. "Selbstverfreilich, domina", bestätigte sie, eilte voraus und öffnete der Claudierin die Tür, damit sie ungehindert weitergehen konnte. "Obwohl ich beinahe glaube, dass dies ein sehr ungünstiger Zeitpunkt ist. Er wirkt recht aufgewühlt und - oh - er ist gar nicht bekleidet!" sagte sie und schlug die Hand vor den Mund. Sofia stockte im Schritt und sah etwas verlegen drein. Es gehörte sich nicht, wenn sich römische Brautleute vor der Hochzeit nackt sahen oder sich gar näher kamen, soviel hatte sie inzwischen gelernt. "Vielleicht sollte doch lieber ich zuerst hineinschauen und ihn vorbereiten?" fragte sie etwas schusselig. Ihr tat es nun leid, dass sie unüberlegt Deandra informiert hatte. Beherzt, aber etwas verschämt ging sie dann weiter in Richtung balneum.

  • Meine Sklavin ließ ich auf dem Flur stehen, als ich nach der Begegnung mit Marc in mein Cubiculum zurückkehrte. Den Kopf voller Sorgen, der Magen eigenartig zugeschnürt, ließ ich mich auf das Bett fallen und starrte unbeweglich an die gegenüber liegende Wand. Marcs Verhalten war beunruhigend, ich kannte ihn so nicht. Die Unruhe wurde durch die Ungewissheit über den Grund seines Verhaltens noch verstärkt. Hinzu kam die Enttäuschung darüber, dass ich für ihn offensichtlich nicht ausreichend vertrauenswürdig war, um auch nur ein Wort der Verständigung mit mir zu wechseln. Diese Erkenntnis war ernüchternd, sie war sogar niederschlagend.


    Minuten mochten vergangen sein, als es klopfte und ungefragt meine Leibsklavin mit einem Tablett eintrat.


    „Du kannst gleich wieder umdrehen, ich möchte nichts essen“, fuhr ich sie an. Etwas zu mir zu nehmen, war das Letzte, nach dem mir jetzt der Sinn stand. Mein Hals war ohnehin zugeschnürt.


    Als sie nicht gehen wollte, runzelte ich ärgerlich die Stirn, bemerkte dann, dass sie sich merkwürdig verhielt, was sicherlich nicht mit dem abgelehnten Essen zusammenhing.


    „Was ist?!“, fragte ich in gereiztem Tonfall.


    Die Sklavin trat auf das andere Bein, sie war sich nicht sicher, ob sie durch eine Information die Laune ihrer Herrin noch mehr verschlechtern würde. „Möchtest du darüber unterrichtet werden, wenn es etwas über den jungen Herrn zu berichten gibt?“, fragte sie vorsichtig nach, der Kopf steckte tiefer als sonst an den Schulterblättern. Sie fühlte sich sichtlich unwohl, weil sie dachte, der Herr wäre geistig krank geworden.


    Ich drehte mich ihr verwundert zu. „Natürlich möchte ich das. Was für eine dumme Frage.“ Abwartend blickte ich sie an.


    „Der Herr Corvinus ist in sein Zimmer gegangen, er war nur mit einem Tuch bedeckt. Und jetzt werden Maronen für ihn im Auftrag der Herrin Helena geröstet.“


    Meine Augen nahmen eine unnatürliche Größe an. Helena? Was sollte das bedeuten? Sie war nicht seine Mutter, nicht seine Leibsklavin und auch nicht seine Frau. Ich merkte, wie Ärger in mir hochstieg, versuchte ihn aber zu kontrollieren.


    „Halte mich auf dem Laufenden“, gab ich zur Antwort und wandte den Kopf in Richtung Fenster. Das fehlte noch, dass die Sklavin die Auswirkung meiner gestiegenen Enttäuschung sah. Es gab derzeit genug Gesprächsstoff in der Küche. Ich hörte, wie die Tür leise ins Schloss gezogen wurde und war mit meinen Gedanken allein.

  • In gleicher Weise, wie Arsinoe fast schon postwendend wusste, dass nach Camryn und Sofia sogar Deandra lautstark aus dem Bad geworfen wurde, sprach es sich unter den Sklaven, deren Neugier inzwischen angestachelt war, schnell herum, dass Helena nicht nur den Herrn in seinem Schlafzimmer aufsuchte, sondern von ihm auch noch geduldet wurde. So kam es, wie es kommen musste: Meine Leibsklavin überbrachte die Neuigkeit, die ich zwar nicht hören wollte, um deren Übermittlung ich aber sogar gebeten hatte.


    Der Abend hatte kaum begonnen, das Abendessen war noch nicht eingenommen, und doch gab es für mich nichts Anziehenderes als mein Bett. In die ohnehin bedrückte Stimmung, die immer dann entstand, wenn ich nicht an seiner Seite stehen durfte oder, noch schlimmer, er nicht an meiner Seite stand, schlug diese Nachricht wie ein Steingeschoss ein. Die Tränen schossen nicht in Sturzfluten, sondern sammelten sich langsam, dafür aber mit bemerkenswerter Beharrlichkeit.

  • Ob es an der Langeweile hier in Mogontiacum lag oder doch eher an den unbefriedigenden Entwicklungen, ich wusste es nicht, aber nach längerer Zeit der Niedergeschlagenheit, der teilweisen Frustration und dem Wunsch, mir wieder Luft zum Atmen zu verschaffen, reifte zunächst ein Plan und schließlich der Entschluss, ihn umzusetzen.


    Ich ließ heute nach Samira schicken, denn bei ihr wusste ich, sie war nicht nur zuverlässig, sondern auch diskret. Vor allem auf diesen Aspekt legte ich vermehrt Wert, war mein Vorhaben doch heikel genug. Ungeduldig ging ich in meinem Zimmer auf und ab, weil der Plan jetzt wiederum nicht schnell genug umgesetzt werden konnte. Wo blieb sie denn bloß? Durchaus entnervt blieb ich stehen, starrte die geschlossene Zimmertür an und begann erneut mit der Wanderung.


    "Samira, nun mach schon!", grummelte ich, ohne im Schritt nachzulassen.

  • Es war nichts Ungewöhnliches, dass Samira gerufen wurde, aber die Dringlichkeit, mit der dies geschah, war in diesem Landstrich, bei dem man eher einzuschlafen drohte als dass man sich hurtig bewegte, verwunderlich. So schnell sie konnte, eilte sie herbei, aber als sie anklopfte und das Zimmer betrat, wurde sie den Eindruck nicht los, dass es dennoch zu langsam war.


    „Herrin?“, fragte sie, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.

  • „Das wird aber Zeit!“, empfing ich meine langjährige Sklavin. Bereits beim Öffnen der Tür hatte ich die Wanderung unterbrochen. Durch hastiges Winken nötigte ich Samira, endlich einzutreten und die Tür zu schließen.


    „Du musst für mich etwas erledigen. Es ist delikat, diskretes Vorgehen ist unabdingbar und es eilt.“


    Ich winkte sie heran und wartete, bis ihr Ohr in Hörweite für Flüstern war. Mein Anliegen war schnell erklärt, schwieriger würde die Umsetzung sein, und obwohl mir das Heikle der Situation bewusst war, eilte ich zu der Kommode in Fensternähe, zog das unterste Schubfach auf und griff nach einem prallen Geldbeutel.


    „Du reist sofort ab. Pack deine Sachen, das Geld ist ausreichend für eine zügige Überfahrt und die Erledigung meines Auftrages. Bei sorgfältiger Ausführung soll es dein Schaden nicht sein. Geh jetzt!“


    Ich folgte meiner Sklavin noch bis zu Tür, so als könne ihr diese kurze gemeinsame Wegstrecke Kraft für den restlichen Gang geben, auch wenn das ein Trugschluss war. Meine Hände halfen unnötigerweise nach, als sich die Tür schloss, ich behielt sie sogar noch länger am Holz, lehnte mich sogar an.
    Der Auftrag war erteilt, es gab kein zurück. Viel zu lange war ich in Germania von distanziert bis feindselig eingestellten Menschen umgeben gewesen. Es gab Neider, ich spürte es mehr und mehr. Ihr Vorgehen wurde immer dreister, fast hielten sie sich länger in seiner Nähe auf als ich, wurden sogar geduldet ...
    Niemand der mir zur Seite stand, keine Freundin, keine Schwester. Die Luft wurde mir zusehends knapp, ich hielt es bald nicht mehr aus. Samira war ein Hoffnungsschimmer, auch wenn ich noch nie in meinem Leben etwas derartig Böses in Auftrag gegeben hatte.


    Ich legte die Handflächen aneinander und presste sie vor den Mund. Nein, ich wollte Marc keinen Vorwurf machen, auch wenn er es vermocht hätte, mich von all der Last zu befreien. Aber er war blind für die verschiedenen Vorgehensweisen der verschiedenen Frauen, und ich verdrängte den Gedanken daran, dass es deswegen so war, weil es ihm ja vielleicht sogar gefiel. Ich schluckte bei dem Gedanken.


    Plötzlich spürte ich den übergroßen Wunsch, alles hinter mir zu lassen – Helena, Camryn und ja, auch Marc. Das war kein Leben, wie ich es mir vorgestellt hatte. Zögerlich setzte ich mich auf den Rand des Bettes und versank in Gedanken.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!