• Ein ziemlich geschäftiger Tag war zuende gegangen, und Loki wollte die Gelegenheit nutzen um sich an seine neue Stammkneipe zu gewöhnen, nachdem die Taberna Silva Nigra neu eröffnet und die provisorische dichtgemacht wurde.


    So saß er nun in einer dunklen Ecke und beobachtete das Volk in der Taberna, kaute auf einem Stück Olivenholz herum und nippte an seinem Honigwein...

  • Da war er heute gerade heil bei senem Bruder angekommen, hatte nebenher einen bislang unbekannten Vetter kennen gelernt, und das alles nach Wochen des marschierens, nachdem er sein Pferd hatte verkaufen müssen. DA hatte er sich doch den einen oder anderen Becher Met verdient. Noch lieber hätte er ja mit seinem Bruder das Wiedersehen gefeiert, aber das verschob er wohl besser bis zu dessen Genesung. Er würde in der Taverne schon einen Saufkumpanen finden. So trugen ihn sein Füße genau da hin, wo er schon nach seiner Ankunft in Mogontiacum eingekehrt war.
    Schwungvoll öffnete er die Tür und rief nach dem Wirt:


    Heilsa Wirt. Einen Krug Met wenn ich bitten darf. Und diesmal zahl ich ihn selbst!

  • Ein Mann trat ein den Loki noch nicht kannte, und das war äusserst selten. Mittlerweile kannte er durch seine Geschäfte und seine sonstigen Aktivitäten so ziemlich alle die in der Taberna aus und eingingen, und auch die Germanen im nichtbesetzten Germanien waren ihm nicht unbekannt, doch dieses Gesicht, das war neu...


    Der Kerl war eindeutig germanisch, vierschrötig, und noch ziemlich jung.. Loki kippelte ein wenig mit dem Stuhl und beobachtete den Mann neugierig aus dem Schatten hinaus..

  • Aufmerksam blickte er sich um während er auf die Labsahl seines Gaumens wartete. Wo waren die eifrigen Trinker? Dann hörte er ein Klappern aus einer schattigen Ecke. Neugierig blickte er dort hin und erblickte einen Kerl, der wohl ebenso groß war wie er selbst, was nicht allzu oft vor kam. Auch von der Statur her war der rotblonde Kerl ihm ähnlich. Wenn er auch ebenso viel vertrug, so hatte er seinen Freund für diesen Abend gefunden. Er nahm den Krug, den ihm der Wirt reichte in Empfang und machte sich mit einem Lächeln auf den Lippen, das zunächst der Schankmagd galt, auf den Weg ind die dunkle Ecke aus der das Klappern ertönt war.


    edit:

    Sim-Off:

    falls du mich unauffällig erstmal beobachten wolltest... mach keine Geräusche ;)

  • Loki sollte sich dran gewöhnen, dass das Holz in dieser Taberna noch nicht eingelaufen war, und so mehr Lärm machte als das in der alten. Der junge Mann wurde auf ihn aufmerksam, und kam direkt auf ihn zu... Loki blieb nicht viel mehr übrig als die Hand zum Gruße zu heben...


    "Heilsa, Fremder. Dein Gesicht ist mir unbekannt, aus welcher Ecke kommst du?"

  • Während er auf den Unbekannten zuschritt, der ihn anblickte, hob dieser die Hand zum Gruße und sprach ihn an. Erfreut über diese Höflichkeit reckte er die freie Hand in die Luft und antwortete:


    Heilsa auch dir. Woher ich komme? Ich bin in den letzten Jahren viel jenseits der Grenze herumgekommen. Aber eigentlich stamme ich von der Amisia. Woher dein Interesse an meiner Herkunft ...?


    Am Ende des letzten Satzen lies er bewusst Platz für den Namen des im (noch) fremden Mannes und setzte sich ihm gegenüber.

  • Amisia? Loki horchte auf...


    "Von der Amisia? Welch Überraschung...", Loki wechselte augenblicklich in den germanischen Dialekt seiner Heimat, "Welcher Stamm ist der deine? Erzähl mehr.."


    Er riss augenblicklich den Arm hoch um beim bedienenden Sklaven eine Schale Oliven und etwas gebackenes Brot zu bestellen.

  • Aus Reflex zuckte Brandinars Hand da hin wo normalerweise sein Schwert hing. Trotz seiner augenblicklich ausgezeichenten Laune vernachlässigte er nicht seine Wachsamkeit. Aber nein, der Fremde wollte nur etwas bestellen. Er entspannte sich wieder. Über seinem neuerlichen Interesse hatte sein Gegenüber die vormals an den Tag gelegte Höflichkeit scheinbar vergessen und wollte direkt mehr wissen, ohne seinen Namen zu nennen. Aber er sprach den Dialekt, den Brandinar bis heute bei senem Bruder lange nicht mehr gehört hatte. Also schob er das aufkeimende Misstrauen beiseite und antwortete im selben Dialekt. Allerdings nicht ohne selbst wissen zu wollen womit sich das Interesse an seiner Herkunft - neben dem vermutlich nahen gemeinsamen örtlichen Ursprung - erklären mochte.


    Nicht so stürmisch Freund. Mein Name ist Brandinar und bevor ich dir die geheimen und weniger geheimen Geschichten meines Lebens erzähle würde ich gerne deinen Namen erfahren.

  • Loki hatte das Verlangen sich selbst gegen die Stirn zu schlagen...


    "Entschuldige meine Schludrigkeit, ich habe in der Freude einen Menschen aus der Heimat zu sehen ganz die Form vergessen. Mein Name ist Lando Irmvolk, ehemals vom Stamm derer, die die Römer Cherusker nennen, mein Stammwappen war der Wolf, meine Eltern Landulf und Nana. Eine Freude dich kennen zu lernen, Brandinar."


    Er erhob sich um dem Fremden die Hand zu reichen, so wie es Sitte war..

  • Erfreut über den erneuten Wandel hin zur Höflichkeit ergriff Brandinar die Hand.


    Auch mir ist es eine Freude dich kennen zu lernen, Lando. Als meinen Stamm, oder die Reste davon, bezeiche ich die Ampsivarier. Die Namen meiner Eltern waren Rodberaht und Widogard.

  • "Rodberaht und Widogard? Kommen mir bekannt vor... ich weiß nur nicht mehr von wo...", Lokis Stirn legte sich in Falten, als er angestrengt versuchte sich zu erinnern. Es wollte ihm aber nicht einfallen...


    Ein anderer Stammgast kam vorbei und grüßte Loki und den vor ihm sitzenden Germanen kurz, wobei er Loki eben auch als Loki ansprach, und nicht als Lando...


    "Wieso Reste? Ich habe düstere Nachrichten aus unserer Heimat gehört, was ist passiert?"

  • Ich war Zehn als die Überfälle durch die Chauken auf meinen Stamm begannen. Ich habe mich seither von dieser Gegend so weit es ging fern gehalten. Aber was ich gehört habe klang nicht gut. Scheinbar hat es nicht nur unser Dorf schwer getroffen. Aber lass uns von etwas erfreulicherem reden. Ich habe heute meinen Bruder, den ich über ein dutzend Sommer nicht gesehen habe, wiedergefunden. Wenn das nicht ein Grund zum feiern ist! Also lass uns trinken, es sei denn, dass du beim Gelage zum Verhalten deines Rufnamens neigst ;).

  • "Deinen Bruder? Schön zu hören dass die Nornen nicht nur meine Familie mit Glück im Unglück gesegnet haben... meine totgeglaubte Schwester weilt auch seit einigen Monden wieder bei mir. Kaum zu glauben wie verworren das Schicksal sein kann... geht es ihm gut, deinem Bruder?"


    Bei den folgenden Worten legte Loki ein schelmisches Grinsen auf...


    "Gib nichts auf diesen Namen, wenn guter Honigwein im Spiel ist. Es gibt keinen Grund wild zu sein, solange es schmeckt..."

  • Welch eine passende Beschreibung seines eigenen bisherigen Lebens. Beim letzten Satz Lokis konnte Brandinar ein breites Grinsen nicht unterdrücken.


    Wie es meinem Bruder geht? Naja er ist nicht hier zum feiern. Wie wird es ihm also gehen?


    Mehr wollte er nicht sagen, schließlich kannte er seinen Gegenüber noch nicht lange und er hatte versprochen seinen Bruder nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

  • Loki runzelte die Stirn... wie sein Gegenüber auf Etikette und Gemeinsamkeit achtete, wollte er ebenso wenig von sich preisgeben. Seltsamer Kauz.
    Er zuckte mit den Achseln...


    "Dann wollen wir hoffen dass dein Bruder bald wieder in der Lage ist zu feiern, außer es gibt einen guten Grund warum er unabkömmlich ist. Ärger mit den Frauen?", Loki lächelte verschmitzt, er hatte schon oft mitbekommen wie sich Germanen von Frauen durch die Gegend dirigieren ließen, was einfach an einem anderen Stand des weiblichen Geschlechts in seiner Heimat liegen konnte..

  • Er will mir nicht verraten, warum er das Bett hüten muss. Wahrscheinlich war es etwas dergleichen. Er ist halt nicht mehr der Jüngste. Da können einen diese Frauenzimmer schon ordentlich fordern ;)


    Nach diesen Worten drehte er sich zur Schankmaid um, mit dem Ziel sie näher in Augenschein zu nehmen, und winkte ihr zu Mittlerweile hatten sich seine Augen auch an die etwas dunkleren Lichtverhältnisse gewöhnt und derlei Vorteile musste man schließlich nutzen, um die Vorzüge des Etablissements zu würdigen. Er wandte sich wieder Loki zu, leerte seinen Becher und bestellte einen neuen, wobei er der Schankmaid um die Taille fasste und sie zu sich heran zog.
    Als sie dann ihren Tisch verließ bannte sie erneut Brandinars Aufmerksamkeit, der nun ihre Nachwirkung betrachtete. Dann erst wand er sich entgültig wieder Loki zu.


    Ich hoffe wirklich, das Irminar bald mal mit mir hier her zum feiern kommt. Vielleicht lässt sich ja so überprüfen, ob es ein Weibsbild war, das ihn aufs Lager streckte.

  • Loki wollte gerade über Brandinars Umgang mit der Schankmaid grinsen als der Name Irminar erklang... ihm fiel dabei beinahe der Becher aus der Hand, den er eben noch geleert hatte.


    "Irminar ist dein Bruder? DER Irminar?", Lokis Miene verfinsterte sich augenblicklich..

  • Die finstere Miene seines Gegenübers konnte nur eunes bedeuten. Währed er ein beinahe ruhiges Leben geführt hatte, war sein Bruder in letzter Zeit wohl nicht so tugendhaft gewesen.


    Wenn ihr mit DER, Aulus Duccius Maximus meint, dann ja! Was hat mein werter Bruder denn angestellt?


    Dieser Lando wusste etwas und diese Tatsache beflügelte Brandinars Neugier. Das konnte hier vielleicht eine einmalige Gelegenheit sein, herauszufinden, was vorgefallen war. Also ignorierte er das finstere Gesicht, das er normalerweise mit der agressiven Frage ob sein Gegenüber etwas gegen seinen Bruder habe, quittiert hätte.

  • "Die Familie wortwörtlich mit Füßen getreten! Das hat er...", Lokis Wut auf diesen Irminar war lange nichtmehr so stark wie vor Tagen, als er dem Kerl am liebsten direkt den Hals umgedreht hätte.


    Loki zog eine Augenbraue hoch.. wieso wusste sein Bruder nichts davon?


    "Und anscheinend ist ihm das so peinlich, dass er das nicht einmal seinem Bruder erzählt.. Irminar hat sich vor wenigen Tagen mit Sarolf, dem Pater Familias geprügelt. Was wohl nicht ganz so ausging wie er es sich erhofft hat. Irminar ist dem Tod knapp von der Schippe gesprungen, und die Casa Duccia fühlt sich im Moment an wie ein Tempel des Tyr... tot und voll Angst...", Loki goß sich neu ein um zu verhindern dass sich seine Hände zu Fäusten ballten, sobald er daran dachte wie still es in der Casa zuging, seitdem der Friede gestört worden war...

  • Obwohl Loki die Sache augenscheinlich ziemlich erst war, warf es Brutus vor Lachen beinahe von seiner Bank. Da war er das ausgemachte schwarze Schaf der Familie und sein ach so anständiger Bruder prügelt sich mit dem Pater Familias. Zu komisch. Er zwang sich zu Beherrschung und meinte:


    Das er mir davon nicht erzählt hat verwundert mich nicht sonderlich. Immerhin hat er mich sechzehn Jahre lang nicht gesehen und schließlich war ICH stets als das schwarze Schaf der Familie vorgesehen. Und dann macht ER so was.
    Wie kommst du eigentlich zu diesem Wissen? Hast du mit der Casa irgendwas zu schaffen?

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