• Ich war dem Sklaven nun ins Haus gefolgt. Auch hier war alles prunkvoll und was besonders auffiel, die Hitze der Strassen bleib draußen. Diese Häuser waren gut durchlüftet. Ich sah mich interessiert um, die war also mein neues zuhause, erst einmal.
    Ich war gespannt auf Silanus, ob er sich noch an mich erinnerte und wer aus der Familie war sonst noch hier?

  • Varus musste nicht wirklich lange auf Silanus warten. Als der Sklave ihm mitteilte, wer im Atrium auf ihn wartete eilte er sofort herbei um sich zu versichern, dass es kein Scherz war. Als er den Raum schließlich betrat und auf Varus zuging traute er im ersten Moment seinen Augen nicht – es war tatsächlich sein Cousin Varus. Ein breites Grinsen trat in sein Gesicht.


    "Varus! Bei allen Göttern! Was verschlägt dich nach Alexandria? Wir haben uns ja Ewigkeiten nicht gesehen."

  • Ich war gerade dabei mir eine der interessanten Fresken anzusehen als ich Schritte hinter mir hörte. Ich drehte mich um und sah meinen Cousin, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, auf mich zukommen.


    „Das stimmt, das letzte mal hatten mich meine Lehre noch am Kragen und wir beide haben uns mit Holzschwerten geschlagen. Ich war in Rom aber dort sagte man mir das du mit einigen Familienmitgliedern hier her bist, da dachte ich mir Rom oder Alexandria, was macht das für einen Unterschied, außer das man etwas von der Welt sieht.“


    Ich freute mich wirklich ihn zu sehen und hoffte das dass gute Verhältnis, das wir mal hatten, auch jetzt unter Erwachsenen noch bestand. Ich wollte auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen um ihn zu sagebn das ich mir erhoffte das er mir half zur Legion zu kommen. Jetzt war ich erst mal hier. Auch ich grinste über das ganze Gesicht.


    „Meine Mutter lässt dich grüssen.“

  • "Ich danke dir und hoffe es geht allen gut? Ich denke es war in jedem Fall die richtige Entscheidung nach Alexandria zu kommen. Wie du siehst geht es uns hier ausgesprochen gut."


    Silanus deutete mit der Hand durch den Raum, um seinen Cousin auf die prachtvolle Einrichtung aufmerksam zu machen, die er bestimmt schon bei seiner Ankunft bewundert hatte.


    "Ich bin derzeit bei der Legio XXII als Tribunus stationiert. Es liegt ein wenig außerhalb von Alexandria ist aber mit dem Pferd recht schnell zu erreichen. Daher habe ich mich darum bemüht hier in Alexandria wohnen zu können. Wie lange hast du vor zu bleiben?"

  • Das traf sich ja gut.


    „ Ich gratuliere dir zu deiner Beförderung. Wie lange ich bleibe hängt ganz davon ab ob ich bei der Legion genommen werde und wo ich dann hinkomme und ob du mich überhaupt hier haben willst.“

  • "Du willst also in die Legion?! Das freut mich zu hören Varus. Selbstverständlich zur Legio XXII will ich hoffen. Das angenehme Leben hier in Alexandria ist jedoch dann für dich erstmal vorbei. Ich hätte also gar nicht erst darüber anfangen sollen. Als einfacher Miles wirst du so wie alle anderen im Castellum wohnen. Aber in deiner dienstfreien Zeit steht dir mein Haus natürlich jederzeit offen. Du kannst gern mit mir nach Nikopolis kommen. Ich reite morgen recht früh los."


    Silanus begrüßte die Entscheidung seines Verwandten zur Legio zu gehen. Auch dass er selbst Tribun bei der Legio war, kam seinem Cousin bestimmt sehr entgegen. Er würde ihn selbstverständlich nicht bevorzugen, aber dennoch war es gut, jemanden über sich zu wissen, der einen im Notfall helfen konnte.

  • Ich hatte im stillen gehofft das er mir diesen Vorschlag machen würde und was das Leben in der Legion betraf, da machte ich mir nichts vor. Ich wusste zwar nicht was genau auf mich zukam aber das es kein Spaziergang sein würde, darüber war ich mir schon klar.


    Selbstverständlich nur die rumreiche Legio XXII, die I meines Bruders ist ja noch in Parthia. Ich weis schon das ich als Probatus und als Miles nicht aus dem Castellum komme. Ich begleite dich gerne morgen und ich verspreche dir, ich erhoffe mir ganz bestimmt keine Vorteile aus unsere Verwandtschaft.

  • Silanus lächelte seinen Verwandten freundlich an.


    "Gut! Dann also herzlich Willkommen in Alexandria. Die Sklaven werden dir dein Zimmer zeigen. Leider habe ich immer noch sehr viele freie Räume in diesem Haus, aber dass wird sich im Laufe der Zeit bestimmt ändern. Unsere Cousine Varilia aus der Familie von Iunius Gracchus wird ebenfalls hier wohnen. Ich erwarte noch heute ihre Ankunft und du wirst sie nachher bestimmt antreffen. Aber nun ruh dich aus und fühl dich hier wie zu Hause."


    Der Iunier rief einen der Haussklaven herbei und gab Anweisungen, in welches Zimmer er Varus führen sollte. Der Sklave nickte, verbeugte sich und bat das neue Familienmitglied freundlich weiter.

  • Ein aufgeregter Sklave hatte mir gesagt, das ich im Atrium erwartet würde. Von einem Soldaten, der eine junge Frau auf einer Trage hereinbringen ließ. So schnell ich konnte, lief ich ins Atrium und stand dem Soldaten gegenüber. Von der Trage sah ich in diesem Moment noch nichts.


    "Ich bin Iunia Varilia... wer bist Du und was hat das zu bedeuten?", frage ich etwas ausser Atem.

  • Mein Hände wurden feucht, mir würde plötzlich übel.


    "Was ... was ist mit meiner Cousine. So sprich doch .... lebt sie oder ....". Ich war den Tränen nahe, fast hätte ich den Quintus Octavius angebrüllt.

  • "Sie lebt und es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie wurde, nachdem sie dem Angriff entkommen war, zu einem medicus gebracht, der sie versorgte."


    Die Sklaven brachten sie in das Zimmer, mal wieder auf einer Barre.


    "Ich war selbst einmal Arztsoldat und kann dem medicus nur recht geben: In kurzer Zeit wird sie sich wieder erholt haben. Es ist wichtig, dass sie ruhig liegen bleibt und ihre Kräfte schont."


    Er blickte Iunia Varilia direkt in ihre Augen.


    "Glaube mir, Iunia Varillia, das Handeln dieser Männer wird ernsthafte Konsequenzen für sie haben. Der Statthalter wird so etwas nicht ungestraft lassen..."

  • Was wohl geschehen sein mochte. Ich malte mir das schlimmste aus. Meine Gedanken waren aber sofort verflogen, als man Urgulania herein trug. Das leise Stöhnen, als man die Trage absetzte, machte mir etwas Angst. Sie wird wohl Schmerzen haben.
    Sofort kniete ich mich neben die Bahre, nahm ihre Hand und flüsterte: "Urgulania, was hat man mir Dir gemacht? ... Aber hier bist Du in Sicherheit. Ich werde dafür Sorgen das Du schnell wieder gesund wirst.". Sanft küsste ich meine Cousine auf die Strin, dann strich ich über ihr Haar und küsste sie noch einmal auf die Stirn.
    Im aufstehen, befahl ich dem Majordomus ein Zimmer zu richten, ihr eine Leibsklavin zu zuweisen und dafür zu Sorgen das sie alles bekommt was sie wünscht.


    "Quintus Octavius, ich danke Dir das Du meine Cousine zu uns gebracht hast. Kehrst Du heute noch ins Lager der Legion zurück?", fragte ich den großen Soldaten.

  • Er betrachtete wie sie sich um ihre Cousine sorge, was absolut verständlich war.


    Die Frage der Iunia riss mich aus den Gedanken.


    "Nein. Ich habe heute meinen freien Tag. Erst morgen gegen Mittag werde ich ins Legionslager zurückkehren. Soll ich dem Tribunen Iunius etwas ausrichten?" erkundigte er sich.

  • "Da für wäre ich Dir sehr dankbar Quintus Octavius. Silanus sollte wissen, das unsere Cousine gefunde wurde."


    Dafür schenkte ich ihm mein schönstes Lächeln.


    Fast Zeitgleich erschienen zwei Haussklaven, die die Trage mit Urgulania etwas unvorsichtig anhoben.


    "Seid vorsichtig ihr Tölpel!", zischte ich die beiden an, "Wenn ihr nicht aufpasst, werde ich euch eigenhändig züchtigen!".

  • Innerlich seuftzt er. Es wäre ja auch nicht möglich gewesen, dass sie ihn fragte, was er heute Abend tat und ob sie etwas essen gehen wollten, aber nein...


    Als die Sklaven zurechtgewiesen wurden, war es ihm augenscheinlich etwas mulmig zu mute, gut, dass diese Frau nicht in der Legion dienen durfte... Auf der anderen Seite: Sie hätte eine gute Centurionin abgegeben :D


    "Sonst noch etwas, Iunia Varilia?"

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