Schiffsverband Cl.MS.X.L. auf Fahrt

  • Aus dem Hafen von Misenum waren sie ausgelaufen. Jetzt in Formation gefahren, bewegten sie sich Richtung Nord-West am italienischen Festland entlang. Ihr Weg sollte sie vorerst bis Hispania führen, um dann bei günstigen Wetter auf die africanische Küstenlinie überzusetzen. Sicherlich nicht der kürzeste Weg, aber der Sicherste und dies war wichtig. Gab es an Bord doch einiges an militärischen Potenzials zu beschützen.


    Wellen peitschten gegen die Schiffsbohlen, schnell pflügten die Liburnen durch die raue See. Immer mit Bedacht das Ufer in Sichtweite zu lassen.


    Diese Flotte der Classis Misenum hatte einen Auftrag. Doch dazu später mehr...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Es war einfach überwältigend. Schloss ich die Augen konnte ich Spüren wie der Wind mir ins Ohr flüsterte von den Gefahren und den Abenteuern die auf mich warteten während die Wellen die gegen das Bot schlugen mir Ehrfurcht vor den Kräften der Natur klar machten. Auf meiner Reise nach Rom hatte ich immer wieder gelernt das all das was mir bezüglich der Natur beigebracht wurde war war. Jedes Element sollte mit Ehrfurcht behandelt werden. Ob gleich ich lachte als man mir dies sagte hatte ich gelernt auf meiner Reise das sie recht behielten. Das Feuer so schön wärmespendend es auch war konnte in kurzer Zeit Siedlungen und ganze Wälder zerstören. Der Wind der ein ständiger Begleiter war auf meinen Reisen konnte in seiner Ungunst Schiffe regelrecht wegfegen. Die Erde die uns trägt und uns nährt konnte in einem ungünstigen Moment nachgeben und mich begraben. Letzt endlich blieb noch Wasser. Das Meer war wunderschön und auch so unberechenbar Gefährlich. Doch mir blieb nicht viel Zeit um nachzudenken denn es stand viel an. Ich schruppte das Deck ich half beim Einholen und setzten des Segels. Es gab eigentlich immer was zu tun. Nachts ging ich dann aufs Deck vor dem zu Bett gehen und schaute auf die See. Wundervoll schön und doch tückisch. Dennoch würde mich das nicht davon abhalten sie zu erkunden. Nichts würde mich stoppen können.

  • Ein kleiner Verband von fünf Ruderschiffen der alpha Staffelung mit einer Ruderreihe war nichts ungewöhnliches auf dem Meer. Und genau um diesen Eindruck zu erwecken, hatten sie auch auf das kleinste maritime Gefährt gesetzt, das die Classis Misenum im Dock besaß. Zwar fehlte so auch Platz, um übermäßig lang an Bord zu bleiben. Aber erstens nächtigte ein römischer Flottenverband bei Möglichkeit immer an Land und zweitens hatten die Befehlshaber die Route so gewählt, das einige Stützpunkte anfahrbar waren. Zumindest bis an den Rücken von Gibraltar bestand also kein Risiko, das es Rationierung geben mußte.


    Subdolus hatte sich in eine windschattige Ecke verzogen, lag da auf einem Stapel Säcke und blickte über die Wellen ohne den Takt der Trommel aus dem Ohr zu bekommen. Sanft tauchten die Ruder ein, schoben durch das leicht wippende Wasser und flogen im immer gleichmäßigen Schwung durch die Luft, um am Startpunkt erneut ins Meer zu tauchen. Es war schon faszinierend wie syncron dies ablief. Immerhin waren es nicht nur sechs Mann, die so dem Schiff Schub gaben.


    Nur selten hatten sie genug Wind, das er allein die Flotte trug, aber ihm war es ganz recht, denn noch immer wußte der Hadrianus nicht so genau was zuviel Geschaukel mit ihm anrichten würde. Zu tun gabs nicht viel. Ab und an kam der nautische Befehlshaber zu einem Schwatz vorbei. Aber ansonsten konnte Subdolus die Reise genießen, gab es doch andere, die Zucht und Ordnung an Bord aufrecht hielten.


    Abends wenn die Schiffe auf einen Strand gezogen wurden und so die Grundlage für das Nachtlager bildeten, war er immer froh zu wissen, das sie das Land nicht gänzlich unter den Beinen verloren hatten. Herius machte lange Spaziergänge und sammelte Eindrücke vom Landstrich, wo sie gerade lagen. Nur leider war der Kommandant an Bord sehr erfahren, so das das Anstranden, der darauf folgende Lagerbau und die Nahrungsaufnahme der Männer immer in eine Zeit fiel, wo die Sonne hinter dem Horizont verschwand. Er konnte es manchmal nicht fassen, wie präzise der Abschluss aller Arbeiten mit der einsetzenden Finsternis abgestimmt war. Er selbst würde wahrscheinlich viel zu zeitig stranden und lagern lassen und somit kostbare Seemeilen verschenken. An Land war es eben doch etwas ganz anderes, wenn man seinen Trupp oder eine Legion zum Nachtlagerbau kommandierte. So war es Subdolus ganz recht, das er in dieser Richtung Freizeit vom Befehlen hatte.


    Erst in Africa Proconsularis sollte sich dies ändern, aber bis dahin war es noch ein weiter Weg und vielleicht würde sich bis dorthin auch noch das eine oder andere ergeben...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Die Tage vergingen und es war sehr befreiend. Die See war einfach überwältigend. Sobald wir das Land erreichten und ein Lager auf schlugen konnte ich kaum schlafen. Die Tage verbrachte ich mit vielen Dingen. Entweder ich ruderte mir die Seele aus dem Leib oder machte kleinere reperaturen am Schiff. Es war sehr ansträngend doch auch sehr erfüllend. Nun waren wir mal wieder an Land. Ich half beim aufbauen des Lagers und sobald das Lager stand saß ich am Meer und fragte mich welche Wunder hinter dem Horizont auf mich warteten. Doch ich fragte mich auch wie es sein konnte das bei all diesen Wundern wir Menschen die Langeweile erfunden hatte. Dann ging ich mich hinlegen. Konnte aber kaum schlafen. Mir ging immer soviel noch durch den Kopf. Aber ich musste meinen Kopf freibekommen. Meine Aufmerksammkeit sollte im hier und jetzt sein.

  • "Wie wollen wir am Horn von Gibraltar vorgehen, Hadrianus?" fragte eine Stimme den Tribun von hinten, da dieser schon eine Weile über die Wellen starrte. Subdolus drehte sich um und sah Antonius an. Der Mann hatte eine in Falten liegende Stirn. Die Augen standen recht eng, die Nase zu klein für den sonst recht großen Kopf. Von Statur her war er ein Hüne, sein Alter zu schätzen schwer. Die raue See mußte er aber schon Jahrzehnte ertragen, so wie es ausschaute. Eine Hand hielt ein Tau, um das heutig reichliche Schaukeln zu kompensieren. Die Andere lag am Schaft des angelegten Gladius. Ab und an zischte eine Welle über Bord und hüllte die Sandalen ein. Kaum einer auf Deck hatte dieser Tage länger als ein paar Minuten trockene Füße. Aber noch war die See beherschbar. Noch brauchten sie nicht an Land auf besseres Wetter warten. Ganz im Gegenteil sie kamen schneller voran, als gedacht. "In wie weit meinst du, Antonius?" Der Tribun konnte genauso fragend blicken. Ihm erschloss sich der Gedankengang so nicht.


    "Ab dort sind wir auf uns alleine gestellt. Letzter Stützpunkt für frische Vorräte. Entweder wir packen die Schiffe voller als sonst und können so ein zwei Wochen länger ausharren oder aber wir vertrauen darauf in einem civilen Hafen anlanden zu können ohne Verdachtsmomente zu erzeugen. Beide Möglichkeiten haben Nachteile. Erstere legt nahe ab der zweiten Woche auf Trockenkost mit Wein umzustellen, weil die frische Nahrung einfach nicht lang genug unverderblich bleibt. Zweitere setzt uns der Möglichkeit aus, das das Gesindel Wind von uns bekommt und verschwindet bevor wir ihr Dreckloch ausräuchern können."


    Strategie eins würde also dazu führen, das die Soldaten an Bord die Strenge des Militärs zu spüren bekamen, Strategie zwei trug zuviele wenn und aber mit sich. Für Subdolus war die Entscheidung daher einfach. Er sah auch keinen Grund darin die Soldaten nicht ab und an mal spüren zu lassen, wie trostlos, hart und fordernd der Krieg war. Für ihn gab es nämlich schon lange viel zu viele Einheiten, die verweichlichten.


    "Wir laden mehr und bleiben den Häfen fern. Lass uns diese Barbaren nicht unterschätzen. Sie leben nicht schlecht von der Piraterie. Ohne Frage werden sie ihre Informanten in den Häfen haben. Irgendwer muß ihnen doch auch stecken, wenn ein dicker Fisch das Hafenbecken verläßt. Wir tun denke ich gut daran diesen Spähern aus den Augen zu bleiben. Diesmal wollen wir sie alle bekommen. Zu fett sind die meisten Konvois aus dieser Region. Und du weißt ja wie das läuft. Es trifft immer die falschen Besitzer. Meist irgend so ein einflussreicher Senator, der dann in Rom auf dicke Hose macht und unsere Arbeit schelt."


    Noch ein Nachtlager im Freien, dann würden sie den letzten Hafen erreichen. Erst dann ging es richtig los...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Der Tribun hatte festgelegt das wir bei unserem heutigen Stop mehr ein einluden als sonst. Es schien so als würden wir für die Nächste Etappe nicht mehr an Land gehen. Daher waren wir alle daran Proviant ein zu Laden. Evander blickte mich an und sprach:


    "Was denkst du? Wie werden nächsten Wochen ohne Landgänge?"


    Ich musste kurz nachdenken denn für mich war des See unglaublich allerdings ohne Nahrung zu sein hatte ich schon einmal erlebt und das war keine schöne Erfahrung. Daher versuchte ich ihm Mut zu machen und sagte:


    "Bleib ganz ruhig die Zeit wird schnell vergehen und ich bin sicher wir sind schon lange am Ziel bevor wir keine Nahrung mehr haben."


    Eine kurze Pause folgte. Vollbeladen liefen wir an Deck luden den Proviant ab und machten uns wieder auf den Weg. Der Tribun sah uns beim Proviant tragen hin und wieder zu wenn er nicht gerade die Karten studierte. Vielleicht war ich nicht einer der besten Navigatoren aber ich hatte das Gefühl das wir in letzter Zeit sehr gut vorwärts gekommen waren. Während ich die letzte Ladung trug rief dann auch gleich mir Evander entgegen:


    "Komm mach schon wir wollen wieder ablegen."


    Die Ungeduld dieses Menschen war immer wieder faszinierend. Nun gut ich trug die letzte Ladung an Board und legte dann Hand an die Ruder und schon ging die Reise weiter ins Ungewisse.

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