Die Petronisch-Duccische Hochzeit | Gästeempfang und Brautlauf

  • Sim-Off:

    Zur besseren Übersicht bitte ich um die Nutzung der BAUMSTRUKTUR! Hilfreich sind zudem eigene Titel für separate Gespräche. :)
    Am Wochenende können sich hier erstmal alle Gäste einfinden, da die Spieler hinter dem Brautpaar bis Montag größtenteils verhindert sind.
    Ab Montag startet dann auch die Vermählung und die anschließende Fete. Viel Spaß! :D


    Die letzten Tage und Wochen waren sehr arbeitsreich gewesen, um nicht zu sagen stressig. Seit der Hausherr verkündet hatte, dass er eine junge Dame aus petronischem Haus zu ehelichen gedachte, liefen die Hochzeitsvorbereitungen auf Hochtouren. Das bedeutete eine Menge Arbeit für den gesamten Haushalt.


    Am Ende sollte sich der Aufwand auszahlen. Im Garten waren etliche Tische und Bänke aufgestellt worden, über drei Feuern brutzelten bereits langsam zwei fette Schweine und ein Kalb und von den vielen Bier-, Met- und Weinfässern durfte man eigentlich niemandem erzählen. Thorger, der Sohn des Wituold und Gode, hatte bereits die Götter um gutes Wetter angerufen und war bisher erhört worden. Aus diesem Grunde durften die Hochzeitsgäste auch den bequemen Weg direkt durch das große Gartentor wählen, ohne erst an der Porta der Casa Duccia anklopfen zu müssen. Söhne und Töchter von Familienfreunden halfen beim Ausschank oder in der Küche und eine Musikergruppe spielte bereits ein paar Töne auf ihren Instrumenten, so dass ein gemütliches Ambiente für die richtige Einstimmung auf die Festlichkeiten sorgte. Hier sollte sich heute jeder wohl fühlen.


    Die Gäste, darunter viele Honoratioren der Civitas, aber auch etliche alte Bekannte und Haudegen aus Witjons Anfangstagen in Mogontiacum, sollten sich zunächst bei verdünntem Wein oder leichtem Bier zusammenfinden und das ein oder andere Häppchen - wie man es zweitausend Jahre später wohl nennen würde - zu sich nehmen, um nicht mit leerem Magen die Ehezeremonien mitmachen zu müssen.


    Und das taten denn auch schon einige der frühen Vögel, die sich an diesem Tage eingefunden hatten. Thorger der Gode war einer der ersten gewesen, aber auch Hartwig und Ortwini waren mit ihren Familien da. Es wurden Hände gedrückt, man umarmte sich oder gab sich zur Begrüßung einen kräftigen Schlag auf die Schulter. Blagen tollten zwischen den Tischen umher und stifteten schon hier und dort Chaos oder belustigten die Gäste.


    Albin ließ seinen Blick über die Szenerie schweifen. Soweit war alles bereit. Jetzt fehlte nur noch das Brautpaar und ein ganzer Haufen mehr Gäste. Beinahe etwas selbstzufrieden machte er sich einen Humpen Dünnbier fertig und ließ sich auf einer der Bänke nieder, um den Augenblick der Ruhe vor dem Sturm zu genießen.

  • Witjon war nervös. Heute war DER Tag! Ein Tag, wie er ihn zum letzten Mal vor fünfzehn Jahren erlebt hatte. Fünfzehn Jahre! Das war eine unglaublich lange Zeit, wenn Witjon sich jetzt zurückerinnerte. Wie er es so lange ohne Weib ausgehalten hatte, konnte er sich im Rückblick selbst nicht erklären. Dass er jetzt aber wieder eine schöne junge Römerin ehelichen würde, hatte ihm in den letzten Tagen gelegentlich einfach die Sprache verschlagen. Octavena war genauso attraktiv wie Callista es damals gewesen war und dazu noch ebenso sympathisch. Witjon war guten Mutes, was diese Vermählung anging. Von den politischen Nebenwirkungen ganz zu schweigen.


    Als er aus der Casa Duccia hinaus auf die Gartenterrasse trat, erspähte Witjon bereits vereinzelte Gäste. Daraufhin wurde er auch ebenso schnell erblickt und durch Johlen und Winken begrüßt. Das Sippenoberhaupt der Töchter und Söhne Wolfriks trug an diesem Tag seine festlichsten Gewänder, ohne dabei jedoch dekadent zu wirken oder dick auftragen zu wollen. Und er hatte sich echt germanisch gekleidet. Statt Tunika und Toga trug er ein feines hellbeiges Leinenhemd und eine dunkelgrüne Leinenhose. Den Gürtel zierte eine prächtige silberne Schnalle, auf der ein Wolfskopf abgebildet war, der gen Himmel heulte. Dazu waren seine Füße in die typisch germanischen Bundschuhe gekleidet. Mehr Stoff musste Witjon an diesem Tag nicht tragen, denn es war sonnig und warm und schon in dieser Bekleidung fürchtete Witjon nach kurzer Zeit zu schwitzen wie ein vor den Pflug gespannter Ochse. Komplettiert wurde die Erscheinung des Bräutigams durch einen goldenen Reif am linken Arm und natürlich durch den duccischen Siegelring, der unübersehbar an Witjons rechtem Zeigefinger prangte.


    http://www.kulueke.net/pics/ir…manen-maenner-jung/08.jpg "Schau sich einer den Strahlemann an!", brüllte Ortwini quer durch den Garten, als er seinen Freund sah. Sie umarmten sich herzlich und Witjon bekam gleich einen Krug Bier in die Hand gedrückt, um anzustoßen. "Auf einen festlichen und fröhlichen und bierseligen Tag!", rief Ortwini und prostete auch den anderen vereinzelten Gästen zu, die sich nun langsam um den Bräutigam zu scharen begannen. Witjon musste Hände schütteln, lächelte nervös und beantwortete Fragen oder lachte über anzügliche Scherze auf seine Kosten. Die eine oder andere Frage des Überorganisators Albin hatte er zwischendurch noch zu klären und immer wieder wurde angestoßen und auf sein Glück und seine Gesundheit getrunken - und auf die seiner Verlobten.


    "Hatte ich dich eigentlich schon zur Schönheit deiner Anverlobten beglückwünscht?", grinste Ortwini etwas später und klopfte Witjon anerkennend auf die Schulter. "Verdammt guter Fang, möchte ich meinen." Ortwini hatte die Petronia schon das ein oder andere Mal in Begleitung ihres Onkels gesehen und wusste demnach wovon er sprach. "Mach der bloß einen Haufen Kinder, dann seid ihr Duccii in Zukunft die schönste Sippe Mogontiacums."
    "Danke", grinste Witjon nur verlegen und versteckte seine Miene schnell hinter dem Bierbecher. "Ich hoffe, Octavena lässt nicht länger auf sich warten", schnitt er das Thema schnell ab und sah sich um. "Gäste sind ja jetzt schonmal vielzählig anwesend." Der Garten füllte sich nämlich langsam und der Geräuschpegel schwoll demnach auch an.

  • Schon während Dagwin noch an diesem Tage in seinem Bett schlummerte gingen die Vorbereitungen für Witjons Hochzeit in die heiße Phase. In die Küche brauchte man gar nicht gehen, Marga hätte einen jeden schon auf b brutalste Weise aus dem Türrahmen gefegt, enn man nur daran dachte in die Nähe der Küche zu gelangen. Daher hatte Dagwin auch länger geschlafen als gewohnt: Frühstücken wollte er nicht. Er würde seinen Bauch an diesem Tag schon noch oft genug mit Fressalien, Met und Bier füllen, entleeren und wieder auffüllen.
    Seine Gedanken, die ihn bis spät in die Nacht neben dem Lärm in der Küche wach hielten, schob er für diesen und den nächsten Tag bei Seite - heute würde gefeiert werden und zwar ordentlich!
    Nachdem er sich also angekleidet hatte - er trug eine dunkelbraune Leinenhose, ein helles Leinenhemd und darüber eine olivgrüne Leinenjacke mit Knöpfen, die er offentrug. Unter seinem Hemd trug er die Kette seines Vaters, die den duccischen Wolf zeigte. Er dachte nicht mehr oft an seinen Vater, allerdings war diese Kette für ihn schon fast ein Bestandteil seines Körpers, bemerkte sie also kaum noch.


    Als er in den Garten hinaus trat sah er eine Traube von Gästen, die das Sippenoberhaupt begrüßten und schon miteinander angestoßen hatten. Dagwin stemmte seine Hände in seine Seiten, streckte sich und atmete tief durch. Dann klatschte er kurz in die Hände, das Fest konnte beginnen! Die erste Station: An den Gästen vorbei und ab zum Bier. Er schenkte sich einen ordenlichen Humpen ein, nahm einen kräftigen Schluck und nickte anschließend. Der Bierbart sprach für sich, ein gutes Bier! Apropos Bier, wo war eigentlich Audaod der alte Lump?

  • Der Brautzug von Octavena erschien mit leichter Verspätung am Tor. Allen voran marschierte Crispus, der sich trotz des germanischen Brauchtums in die Toga geworfen hatte - immerhin wollte er heute ja noch den Göttern opfern. Dass er nun doch einmal einen Brautzug anführen würde, war ein seltsames Gefühl - auf allen Hochzeiten, die er bisher besucht hatte, war das Brautpaar an dieser Stelle gewesen. Dafür musste er aber auch keine Spottverse über sich ergehen lassen, wie das sonst der Fall war - und er war weniger betrunken, da die gesamte Feier noch ausstand.


    Trotzdem war er bester Laune und strahlte fröhlich in Richtung des Tors, wo hoffentlich sein Brautpreis wartete. Er war schon sehr gespannt, was für ein Tier er erhalten würde...

  • Octavena war nervös, als die Petronier sich der Casa Duccia näherten. Wenn auch nicht direkt im negativen Sinne, denn wenn sie ehrlich war missfiel ihr diese Heirat nicht wirklich, aber dennoch eindeutig nervös, was vor allem an den ihr ja noch recht unbekannten, germanischen Bräuchen lag. Zwar hatte sie den Rat ihres Onkels befolgt und sich vieles noch einmal ein wenig in Ruhe von Gunda erklären lassen, aber die Angst, doch noch etwas falsch zu machen, blieb.
    Nochmals strich sie sich eine imaginäre Strähne hinter das rechte Ohr, obwohl ihre Frisur absolut perfekt saß. Das war etwas, worauf sie besonders acht gegeben hatte: Ihr Aussehen. Genauso wie ihr Onkel war sie nach römischer Art gekleidet, ebenso frisiert und geschmückt und als sie sich zuletzt im Spiegel betrachtet hatte, war sie auch sehr zufrieden mit sich gewesen.
    Gut, dass das etwas sein würde, worum sie sich keine Sorgen machte. Der Gedanke beruhigte sie auch gleich ein wenig und so ging sie brav mit durchgestrecktem Rücken hinter ihrem Onkel her.

  • Pacatus betrat den Garten der Duccier. Schon von weitem konnte man das Gelärme der inzwischen eingetroffenen Gäste hören. Als Pacatus im Garten angekommen war, befand er sich sogleich im Zentrum eines animalischen und ohrenbetäubenden Gebrülls, musste aber feststellen, dass er kein Wort verstand. Nein, es war kein unartikuliertes Geschrei, es musste eine Sprache sein. Pacatus vermutete, dass das, was er da hörte, wohl germanisch sein musste. Ja, so stellten sich die Römer in Italia die akustische Manifestation des Furor Teutonicus vor, falls sie überhaupt dazu fähig waren, sich so etwas vorzustellen, denn eigentlich war das, was er da hörte, völlig unvorstellbar.


    Jetzt erschien der Hausherr auf der Gartenterrasse und dies bewirkte etwas für Pacatus eigentlich Unmögliches: der Lärm verdoppelte sich augenblicklich. Er schaute sich um und sah eine Menge ihm unbekannter Gestalten, die wild herumhüpften, als hätten sie einen Schwarm Wespen unter ihren Kitteln. Ja tatsächlich, sie hatten alle Kittel und Bracae an, weshalb Pacatus jetzt vorsichtig nach irgendwelchen Togaträgern lugte. Aber Fehlanzeige. So entdeckte er einen der Kittelträger, der sich gerade mit Bier versorgte. Er nickte dem jungen Mann zu und griff sich auch einen Krug.

  • Audaod war ebenfalls bereits unter den Gästen, als Pacatus sich gerade neben Decula am Bier zu schaffen machte. Er hatte gerade seinen (irgendwie entfernt verwandten) Vetter entdeckt und entschuldigte sich eiligst bei einem Bekannten, um dann zu Decula hin zu eilen.


    "He, Dagwin!", rief er gut gelaunt und gab dem so Adressierten einen kräftigen Schlag auf die Schulter. "Haste noch so'n Bier für mich übrig?" Er grinste breit und nahm sich einen Becher. Pacatus konnte sich nun denken wieso hier so ein Lärm herrschte, wenn vermeintlicherweise alle Germanen sich so laut begrüßten.


    Audaod bemerkte den Typen, der da neben ihm stand, auch relativ schnell. Den kannte er doch irgendwoher, nur wo war das noch gewesen? Und wie hieß der noch gleich? "Salve", sagte er schonmal, so als Start. Denn römisch war Pacatus wohl gekleidet und so sprach Audaod ihn lieber gleich auf Latein an, bevor es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommen konnte. "Du bist doch...Matinius...äh..." Er überlegte angestrengt. Ja, die Vereidigung! "...einer unserer Magistri Vici, wenn ich nicht irre?" Er reichte dem Mann die Hand, in der er keinen Bierbecher hielt, welche seine rechte war nachdem er die Bierbecherhand gewechselt hatte, und schüttelte das matinische Handpendant. "Caius Duccius Callistus. Das hier ist mein Vetter Faustus Duccius Decula. Prost."

  • Mit säuerlichem Gesichtsaudruck trottete Lucius hinter seinem Vater her. Er war zwar froh, Octavena nun endlich loszusein, zugleich musste er dafür aber diese Barbarenfeier über sich ergehen lassen. Dass der Alte zugestimmt hatte, die Ehe nach den wilden Bräuchen dieser minderwertigen Kultur zu vollziehen, hatte bei ihm nur Kopfschütteln ausgelöst. Und das tat er auch jetzt, als der Brautzug sich ohne Bräutigam in Richtung Casa Duccia bewegte, wo schon scharenweise bärtiger Barbaren wartete, um die zarte Römerin zu verschlingen.


    Wohl zum ersten Mal - soweit er sich zumindest erinnerte - kämpfte sein Gefühl hier aber gegen seine Vernunft, denn lukrativ war die Übernahme dieser Bräuche natürlich. Er hatte selbst den Ehevertrag gesehen, der seinem Vater eine Menge wertvoller Materialien versprach - nicht zuletzt ein Pferd, das den alten Asulf ersetzen konnte. Trotzdem hatte der junge Petronier das Gefühl, dass diese kurzfristige Rationalität sich eigentlich einer höheren Rationalität, dem ewigen Konflikt der verschiedenen Kulturen, den Gefahren einer Überfremdung des Römertums beugen musste...

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Witjon begrüßte weiter seine Gäste. Hände schütteln, Lächeln, Scherze machen, Hände schütteln, über Scherze lachen, anstoßen und Bier trinken, Hände schütteln. So ging das eine ganze Weile weiter, bis endlich eine Handvoll Kinder zu ihm angerannt kam, um ihm die Ankunft der Braut laut kreischend und voller Aufregung zuzurufen.


    "Oh je", platzte Witjon vor aufkommender Nervosität heraus. "Jetzt geht's los. Oh Mann, sie kommt." Ortwini lachte. Offenbar hatte Witjon ein so erschrockenes Gesicht gemacht, dass er zum schreien ausgesehen hatte. "So hässlich ist sie doch gar nicht", feixte Ortwini weiter lachend und schob seinen Freund in Richtung Gartentor. Witjon wurde plötzlich heiß und seine Handinnenflächen wurden feucht. War er bei der Hochzeit mit Callista damals auch so nervös gewesen? Frigg, Freya, Wodan, Donar, all ihr Götter, steht mir bei! Aber Witjon hatte keine Zeit mehr für ein Stoßgebet, denn schon hatte man ihn durch ein Spalier aus grinsenden Gästen geschoben, an dessen Ende ihn das Gartentor erwartete.


    Und Marcus Petronius Crispus, in dessen Begleitung sich Sohnemann und Nichte befanden.


    "P..Petronius. Salve", krächzte Witjon. Er hatte definitiv noch nicht genug Bier intus, um jetzt schon trotz der Aufregung souverän zu wirken. "Seid willkommen. Seid willkommen, Marcus Crispus und Lucius Crispus. Die Tore meines Hauses stehen euch offen." Er musste schlucken, als er nun Octavena ansah. "Und auch du sei mir besonders willkommen, Petronia Octavena." Die Nornen waren einfach zu gütig, wie er einmal mehr bemerkte, denn ihre Erscheinung wirkte auf den adrenalintrunkenen Bräutigam just gleich einer Halbgöttin. Alles an ihr war perfekt, so schien es Witjon. Kurz stand er einfach nur da und starrte. Seinen Text hatte er komplett vergessen.


    Ein Glück, dass ihn irgendwer von hinten anstupste. "Äh...also, meine Sippe heißt euch willkommen in ihrem Heim. Tretet ein und genießt duccische Gastfreundschaft und den Schutz meiner Mauern." Was angesichts der Notwendigkeit einer Stadtmiliz nicht unbedingt nur eine leere traditionsbehaftete Formel sein mochte.


    Jetzt war es jedenfalls am Pontifex, seine Worte zu sprechen, die sie zuvor noch im Groben besprochen und geübt hatten.

  • Zitat

    Duccius Callistus: "Caius Duccius Callistus. Das hier ist mein Vetter Faustus Duccius Decula. Prost."


    Pacatus konnte die Stimme, die ihn mit Namen ansprach, gerade noch aus der herrschenden Kakophonie herausfiltern. Oh, gleich zwei Duccier. Klar, die Wahrscheinlichkeit, über einen oder mehrere Duccier zu stolpern, erreichte im Garten der Casa Duccia sicher schon Höchstwerte.


    "Eh, gleich zwei Duccier auf einmal. Prost, Duccius Callistus! Prost, Duccius Decula! Ich werde mir gleich noch ein zweites Bier nehmen müssen. Ja richtig, ich bin Matinius Pacatus, Magister Vici. Allerdings vom Vicus Navaliorum, nicht gerade die beliebteste Gegend von Mogontiacum. Aber die Ecke hat auch ihre guten Seiten, wie zum Beispiel einen unverbaubaren Rhenusblick und niedrige Immobilienpreise. Schließlich gehöre ich absolut nicht zum mogontinischen Geldadel und da reicht's eben nur zum Navaliorum. Aber garantiert, da wohnen nette Leute und für die vergnügungssüchtige Jugend von Mogontiacum gibt's einen ganzen Haufen urige Kneipen".

  • Während Dagwin weiterhin nach Audaod ausspähte, gesellte sich ein Römer, etwas älter als er, zu ihm und goss sich ein Bier ein. Als ihm der Mann zunickte, hob Dagwin kurz seinen Becher und prostete ihm zu. Fast zeitgleich tauchte endlich Audaod auf und klopfte seinem Vetter fest auf die Schulter. "Das wurde aber auch Zeit du Tagträumer." entgegnete er ihm im neckendem Ton und deutete auf die vollen Becher hinter ihm. Das Teufelsduo, welches diese Hochzeit in vollem Maße ausschöpfen und auf den Kopf stellen würde, war vereint - Die Sause konnte beginnen. Während Dagwin seinen ersten Becher Bier leerte, unterhielt sich Audaod mit dem Römer. Als er die Worte Magister Vici hörte zog er die Augenbrauen hoch und drehte sich den beiden zu. Ein Amt, was er laut der politischen Karriereweisung Witjons auch irgendwann inne haben sollte. "Prost Matinius!" grüßte er ihn, diesmal bekanntgemachter Weise, zurück und drückte ihm direkt den nächsten Becher Bier in die Hand ganz unabhängig davon, ob er seinen ersten schon leer getrunken hatte. Den folgenden Worten des Matiniers folgte er nur beiläufig, hielt er doch schon Ausschau nach der Braut und anderen hübschen Mädchen. Bei dem Wort Kneipen horchte er allerdings sofort auf.
    "Kneipen sagst du?" er stieß seinen Vetter an "Was denkst du Audaod? Da könnten wir doch mal vorbeischauen.." Es war etwas ungewohnt mit seinem Vetter auf Latein zu reden, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es unhöflich war vor Rörmern Germanisch zu reden, hielt er sich an die höflichen Gepflogenheiten. Zudem war er auch noch nüchtern.. noch.

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    "P..Petronius. Salve", krächzte Witjon. Er hatte definitiv noch nicht genug Bier intus, um jetzt schon trotz der Aufregung souverän zu wirken. "Seid willkommen. Seid willkommen, Marcus Crispus und Lucius Crispus. Die Tore meines Hauses stehen euch offen." Er musste schlucken, als er nun Octavena ansah. "Und auch du sei mir besonders willkommen, Petronia Octavena." Die Nornen waren einfach zu gütig, wie er einmal mehr bemerkte, denn ihre Erscheinung wirkte auf den adrenalintrunkenen Bräutigam just gleich einer Halbgöttin. Alles an ihr war perfekt, so schien es Witjon. Kurz stand er einfach nur da und starrte. Seinen Text hatte er komplett vergessen.


    Ein Glück, dass ihn irgendwer von hinten anstupste. "Äh...also, meine Sippe heißt euch willkommen in ihrem Heim. Tretet ein und genießt duccische Gastfreundschaft und den Schutz meiner Mauern." Was angesichts der Notwendigkeit einer Stadtmiliz nicht unbedingt nur eine leere traditionsbehaftete Formel sein mochte.


    Jetzt war es jedenfalls am Pontifex, seine Worte zu sprechen, die sie zuvor noch im Groben besprochen und geübt hatten.


    Zielstrebig ging Crispus auf Marsus zu, der aus dem Haus kam, um die Übergabezeremonie zu vollziehen. Auch der alte Petronier hatte sich noch einmal von seiner Sklavin genauer beraten lassen, außerdem hatte man natürlich auch noch einmal mit den Ducciern verhandelt - sodass er genau wusste, was er zu sagen hatte. Mit dem Aufsagen feststehender Formeln hatte er ja als Pontifex Erfahrung, sodass er nun sagte:


    "Salve, Wolfriksstamm. Sei gegrüßt, Witjon Evaxsohn. Die Gens Petronia dankt für eure Gastlichkeit und will sie gerne annehmen."


    Dass er den germanischen Namen seines "Schwiegerneffen" verwendete, gehörte wohl zum germanischen Zeremoniell - für den Alten klang es aber doch irgendwie noch seltsam. Zum einen, weil er ihn noch immer nur "Marsus" nannte, zum andern, weil er nicht recht nachvollziehen konnte, warum man sich bei einem so hochoffiziellen Akt nicht seines offiziellen Namens bediente. Aber letztlich war es ja auch irgendwie egal - Hauptsache, die Ehe war am Ende rechtsgültig!


    Nun fasste er Octavena am Arm und schob sie ein wenig nach vorn.


    "Hier, Witjon Evaxsohn, bringe ich zur vereinbarten Zeit zum vereinbarten Ort meine Nichte Petronia Octavena, unversehrt und unberührt, um sie in den Schutz der Sippe deines Stammes zu übergeben, damit du sie heiraten kannst."


    Jetzt war wohl wieder Marsus an der Reihe.


  • "Und den Bräuchen unserer Ahnen entsprechend biete ich diesen Schatz an, um dir, Petronia Octavena, das Leben zu bieten das du verdienst. Bei Frigg, der alles schützenden Mutter und Braut, biete ich dir an, Teil meines Lebens zu werden, so wie ich Teil deines Lebens werde. Nimm dieses Geschenk an als Zeichen meiner Wertschätzung, so wie es dir an nichts fehlen wird", sprach Witjon als Erwiderung die Worte, die schon so viele Männer vor ihm gesprochen hatten. Als er das Geschenk erwähnte, drehte er sich ein Stück zur Seite und wies auf einen großen Karren, der ein Stück hinter dem Tor im Garten stand. Darauf waren die Pelze, die Wolle und das Saatgut angehäuft. Man hatte sich darauf geeinigt, dass Werkzeug und Keramik unter weniger unruhigen Umständen später das Lagerhaus wechseln würden und auch den Glaspokal würde Marcus erst am nächsten Morgen erhalten, so dass er ihn nicht die ganze Zeit auf der Vermählung beaufsichtigen musste. Neben dem Karren allerdings stand Leif, der Aufseher der Hros Duccia, und hielt am Zaumzeug ein stattliches Pferd. Das Pferd würde auf Wunsch erstmal wieder in den duccischen Stall verbracht, der Karren bis zum folgenden Tage ebenfalls sichergestellt werden. Sollte Petronius ein paar Leute mitgebracht haben, die den Muntschatz sogleich in seinen Domus respektive Warenlager verbringen würden, wäre Witjon das aber auch recht.


    Daraufhin schluckte der Bräutigam in einem Moment der Erinnerungsschwierigkeiten. Wie ging es nochmal weiter? Mit dir...mit...mit... Er streckte Octavena seine Hände entgegen und brachte schließlich doch noch die Formel hervor:


    "Mit dir und den Göttern bis zur Weltendammerungs Ende."


    Sein Mund war mittlerweile vollkommen ausgetrocknet und sein Magen hatte sich komplett verkrampft. Dennoch hieß es keine Miene zu verziehen. Nun war es nämlich erstmal an seiner Verlobten, ihre Hände in die seinen zu legen und den Brautlauf zum Abschluss zu bringen.

  • Octavena atmete einmal tief ein und zwang sich selbst, sich weiter zu beruhigen, noch während Marsus und ihr Onkel jeweils ihre Sprüche herunter beteten, aber die Wirkung war nicht ganz so groß, wie sie es sich gewünscht hätte. Denn ihre Gedanken rasten noch immer genauso nervös wie zuvor und machten so ihre innerlichen Bemühungen sofort wieder zunichte. Da half auch alles Beruhigen nichts.
    Hätte ihr Onkel sie nicht am Arm etwas nach vorne gezogen, hätte sie vielleicht sogar noch ihren Einsatz verpasst, als Marsus den Muntschatz präsentierte und ihr dann die Hände hin hielt.
    Mit einem Mal steigerte sich ihre Aufregung noch ein wenig, denn nun war der erste Punkt erreicht, an dem es ernst wurde. Sie schluckte und machte einen Schritt auf Marsus zu und von ihrem Onkel weg, sodass sie einen Augenblick allein zwischen den beiden stand.
    "Ich nehme dein Geschenk und dein Angebot an."
    Noch ein Schritt ehe sie nun direkt vor ihm stand und vorsichtig ihre Hände in Seine legte. Hoffentlich hatte keiner das feine Zittern bemerkt, das sie bei diesem Schritt durchlaufen hatte.
    "Ich will Teil deines Lebens werden wie du Teil des Meinen sein wirst."

  • Zitat

    Original von Titus Matinius Pacatus
    "Eh, gleich zwei Duccier auf einmal. Prost, Duccius Callistus! Prost, Duccius Decula! Ich werde mir gleich noch ein zweites Bier nehmen müssen. Ja richtig, ich bin Matinius Pacatus, Magister Vici. Allerdings vom Vicus Navaliorum, nicht gerade die beliebteste Gegend von Mogontiacum. Aber die Ecke hat auch ihre guten Seiten, wie zum Beispiel einen unverbaubaren Rhenusblick und niedrige Immobilienpreise. Schließlich gehöre ich absolut nicht zum mogontinischen Geldadel und da reicht's eben nur zum Navaliorum. Aber garantiert, da wohnen nette Leute und für die vergnügungssüchtige Jugend von Mogontiacum gibt's einen ganzen Haufen urige Kneipen".

    Zitat

    Original von Faustus Duccius Decula
    Bei dem Wort Kneipen horchte er allerdings sofort auf.
    "Kneipen sagst du?" er stieß seinen Vetter an "Was denkst du Audaod? Da könnten wir doch mal vorbeischauen.." Es war etwas ungewohnt mit seinem Vetter auf Latein zu reden, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es unhöflich war vor Rörmern Germanisch zu reden, hielt er sich an die höflichen Gepflogenheiten. Zudem war er auch noch nüchtern.. noch.


    Audaod trank einen kräftigen Schluck und musste dann erstmal grinsen. Dieser Matinier hatte Humor, das gefiel ihm. "Vergnügungssüchtig, wo denkst du hin?", feixte er daraufhin und als sein Vetter mit einstieg, musste er leider gleich ehrlicherweise den halbherzigen Bluff aufgeben: "Wovon redest du? Ich bin schon zig mal da gewesen! Hahaha!" Er breitete wie ein Unschuldiger die Arme aus und meinte dann: "Naja gut, ich geb's ja zu. Vielleicht ist die hiesige Jugend ja doch vergnügungssüchtig. Aber macht ja nichts. Hier, nimm erstmal dein zweites Bier." Er zeigte auf den Becher, den Decula Pacatus gleich mal vorsorglich gefüllt hatte. "So, wenn es in Navaliorum so viele Kneipen gibt, weißt du ja wie man feiert. Das erproben wir heute mal", provozierte Audaod augenzwinkernd. Vielleicht stellten sie ja heute Abend einen neuen Rekord an abgefüllten Römern auf.

  • Zitat

    Duccius Callistus: "So, wenn es in Navaliorum so viele Kneipen gibt, weißt du ja wie man feiert. Das erproben wir heute mal"


    Hocherfreut nahm Pacatus den zweiten Krug Bier entgegen. Die beiden Burschen schienen ja dem Alkohol maßlos unerschrocken gegenüberzustehen. Im Augenwinkel erfasste Pacatus aber, dass sich die Übergabe der Braut an ihren künftigen Herrn und Meister anbahnte und er schenkte diesem Spektakel, das von salbungsvollen Sprüchen begleitet wurde, kurz seine Aufmerksamkeit. Dann wandte er sich wieder dem duccischen Jungvolk zu.


    "Beim Hades, nicht bloß zwei Duccier, sondern sogar zwei vergnügungssüchtige Duccier auf einmal! Danke für das Bier, Duccius Decula". Mit einer Kopfbewegung deutete er in die Richtung, wo gerade Braut und Bräutigam aufeinander zu gingen. "Das da hinten sieht so aus, als würde die arme Braut gerade in die lebenslange Gefangenschaft Eures Sippenhäuptlings geraten. Aber es sieht nur so aus. In Wirklichkeit kann man, wenn man genau hinguckt, deutlich sehen, wie Euer Sippenhäuptling mit Freude im Blick in eine aufgestellte Falle tappt. Für Euch beide hat das Schicksal auch schon solche schönen Fallen vorbereitet. Ich kann Euch nur raten, lebt Euch aus, bevor es Euch auch erwischt. Und wenn es im Navaliorum ist, egal."

  • Ich eilte zur Casa Duccia. Nicht, dass ich irgendetwas nicht versäumen wollte, sondern einfach deswegen, weil mich irgendein Wichtigtuer in der Regia mit einem saukomplizierten, aber unwichtigen Problem aufgehalten hatte, weshalb ich einfach spät dran war. Kleine Schweißperlen auf meiner Stirn zeigten, dass ich nicht mehr so rennen konnte, wie vor zwanzig Jahren, aber ich konnte es natürlich auch leicht auf die Hitze dieses Sommertages schieben.


    Ich hatte mich vor Tagen, als die Einladung eintraf, gefragt, ob ich überhaupt dorthin gehen sollte, denn schließlich war ich ja einer Hochzeit mit Petronia Octavena vor nicht allzu langer Zeit erfolgreich aus dem Weg gegangen. Aber dann überkam mich ein Mitgefühl mit Duccius Marsus, der sich, obwohl auch nicht mehr ein junger Hüpfer, nun offenbar absichtlich in ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang stürzte. Ich bedauerte ihn nicht, aber ich meinte, ihm auf irgendeine Art und Weise beistehen zu müssen. Und sei es einfach durch meine Anwesenheit. Dabei traf es sich gut, dass die Casa Duccia im Ruf stand, ihre Gäste mit guten Happen und süffigem Bier zu verwöhnen. Auch das trug zu meiner Eile bei.


    Als ich im Garten eintraf, war die Übergabe der römischen Braut an den mogontinischen Edelgermanen schon im Gange. Alea iacta est, sagte ich mir, dann kann ich auch gleich ein Bier trinken. In einer Ecke des Gartens sah ich Duccius Decula mit seinem Vetter Callistus und Matinius Pacatus mit Bierkrügen hantieren, lenkte meine Schritte dorthin, nicht ohne der Braut, ihrem Brautonkel und dem Bräutigam heftig zuzuwinken.


    "Salvete miteinander", rief ich, "habt ihr noch ein Bier für mich alten Knochen übrig?"

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    "Ich nehme dein Geschenk und dein Angebot an."
    Noch ein Schritt ehe sie nun direkt vor ihm stand und vorsichtig ihre Hände in Seine legte. Hoffentlich hatte keiner das feine Zittern bemerkt, das sie bei diesem Schritt durchlaufen hatte.
    "Ich will Teil deines Lebens werden wie du Teil des Meinen sein wirst."


    Witjon durchfuhr ein wohliger Schauer, als er Octavena die Worte sagen hörte, die ja eigentlich nur auswendig gelernte Spruchformeln waren. Und dennoch, es fühlte sich gut an, sie das sagen zu hören. Ich will Teil deines Lebens werden wie du Teil des Meinen sein wirst. Das fühlte sich einfach richtig an. Er musste ihrem Blick ausweichen, um nicht völlig aus dem Konzept zu kommen und sah deshalb schnell auf ihre Hände, die...oh, ihre Hände! Sie waren so sanft, so zierlich, so... Witjon hob schnell wieder seinen Blick, wo er in Octavenas braune Augen schaute. Freya, du bist zu gütig.


    "Und so nehme ich dich an", hörte Witjon mit einem Mal sich selbst sagen. Obwohl er mindestens fünfzehn Jahre älter sein musste - gedankliche Notiz an mich selbst: Octavena nach ihrem Alter fragen - fühlte er sich plötzlich wie ein nervöser Junge. Sicher, er hatte Erfahrung mit Frauen in dieser und jener Hinsicht. Aber eine Hochzeit war eben eine Hochzeit. Und man konnte wahrlich nicht behaupten, dass heiraten beim zweiten Mal bereits absolute Routine war. Oder?


    Octavenas Hände noch immer haltend wandte er sich nun den Gästen zu, die sich in seinem Rücken postiert hatten um der Annahme der Braut ihre Aufmerksamkeit zu schenken (oder auch nicht) und richtete seine Worte laut und deutlich an die Versammelten:


    "Meine lieben Freunde, seid nun allesamt herzlich eingeladen, mit meiner Braut und mir unsere Vermählung zu vollziehen. Ich freue mich sehr, dass ihr an unserem Glück teilhaben wollt!"


    Und das war dann auch der Startschuss für die Festgesellschaft, sich in den hinteren Teil des Gartens zu begeben, wo nun die eigentliche Hochzeitszeremonie stattfinden würde.

  • Zitat

    Original von Titus Matinius Pacatus
    "Beim Hades, nicht bloß zwei Duccier, sondern sogar zwei vergnügungssüchtige Duccier auf einmal! Danke für das Bier, Duccius Decula". Mit einer Kopfbewegung deutete er in die Richtung, wo gerade Braut und Bräutigam aufeinander zu gingen. "Das da hinten sieht so aus, als würde die arme Braut gerade in die lebenslange Gefangenschaft Eures Sippenhäuptlings geraten. Aber es sieht nur so aus. In Wirklichkeit kann man, wenn man genau hinguckt, deutlich sehen, wie Euer Sippenhäuptling mit Freude im Blick in eine aufgestellte Falle tappt. Für Euch beide hat das Schicksal auch schon solche schönen Fallen vorbereitet. Ich kann Euch nur raten, lebt Euch aus, bevor es Euch auch erwischt. Und wenn es im Navaliorum ist, egal."


    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "Salvete miteinander", rief ich, "habt ihr noch ein Bier für mich alten Knochen übrig?"


    "Keine Sorge", lachte Audaod. "Ich leb' mich schon ausreichend aus, das verspreche ich dir." Er gab Decula einen Stoß mit dem Ellenbogen. "Bei dem hier bin ich mir allerdings nicht so sicher..." Sein Blick glitt wieder herüber zum Brautpaar. "Najo, aber bei so einer feinen Braut würde ich vielleicht auch jetzt schon in Gefangenschaft gehen", schmunzelte er in Fortführung von Pacatus' Gedankenanstößen, als schließlich Domitius Massula mit schweißbeperlter Stirn zu ihnen hinzutrat und freundlichst um ein prickelndes Erfrischungsgetränk bat.


    "Faustus. Domitius. Massula.", begrüßte Audaod eben jenen in besonderer Betonung einer jeden Namenssilbe. "Ich begrüße ich herzlich im Garten meiner Familie zu diesem fröhlichen Anlass. Hier ist dein Bier. Auf unsere Knochen?" Er reichte dem Decurio schnell einen Becher und prostete dann der Runde zu. Sie wurden immer mehr und das Bier immer weniger. Konnte es denn besser kommen? Achja, Essen. Aber das gab's erst nach der Vermählung, also mussten sie mit dieser jetzt mal in die Gänge kommen. Das Brautpaar war doch jetzt so weit, wenn er sich nicht irrte?


    "Ah, ich glaube das Brautpaar ist jetzt tatsächlich bereit für die Zeremonie. Dann sollten wir uns vielleicht sputen. Ich muss zufällig heute meinem Vater bei seiner Hochzeit zur Seite stehen. Wortwörtlich..." Womit er in die Richtung wies, wo die Gäste die alte Eiche finden würden.

  • Zufrieden besah sich Crispus die Gewinne, die er aus dieser Beziehung schon jetzt zog - von der Qualität der Pelze und so weiter hatte er ja keine Ahnung und konnte das auf diese Entfernung auch nicht beurteilen. Aber das Pferd, das da stand, sah wirklich ganz nett aus - die blonde Mähne ließ ihn sogar etwas schmunzeln. Sie wies geradezu darauf hin, dass dieses Tier aus germanischer Zucht stammte.


    Dann ging die Zeremonie aber weiter und er musste sich wieder auf die Antwort Octavenas konzentrieren. Dann war die Übergabe auch schon erledigt und er nickte Haakon, der sie begleitet hatte, zu. Er würde den Brautschatz nach Hause bringen, um dann zur Feier zurückzukehren.


    Als "Brautvater" hatte der Petronier dafür nämlich keine Zeit. Und auch kaum, um ein paar Bekannte und Freunde zu begrüßen, denn Marsus und Octavena betraten bereits die Casa, sodass er sich beeilen musste, ihnen zu folgen. Er zeigte nur kurz den Digitus Salutaris in Richtung Massula, dann war er im Haus verschwunden...

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