Otmars Garküche

  • Marcellus hatte schon vor langer Zeit Otmars Garküche entdeckt sie war reichhaltig, gut und vor allem preiswert. So war es für ihn mit seinem begrenzten Mitteln klar nur hier her zu gehen. Ein höheres Budget stand ihm leider nicht zur Verfügung, vor allem da er ja als Scriba Personalis um sonst für den Oheim gearbeitet hatte. Er hatte soviel von seinem Oheim erhalten, da wollte er ihm nicht auch noch mit dem Gejammer nach einem Einkommen nerven. Marcellus war stolz darauf niemanden auf der Tasche zu liegen. Eben die alte Petronische Art. Aber jetzt wurde es wirklich Zeit für den jungen Petronier an seiner Karriere zu feilen und vor allem endlich mal Geld zu verdienen. Marcellus kannte die Curie in und auswendig und hatte überall seine Finger drinnen als der Scriba des Oheims. Sein Hauptsorgen waren vor allem auf das liebe Geld gerichtet gewesen, allein die Feierlichkeiten hatten Unsummen verschlungen. Außerdem standen etliche Baustellen an die auch wieder sehr Geld kosten würden. Das war außer der Legion sein zweites Steckenpferd geworden. Sparen, Sparen und zusehen wo es noch mehr Geld über Steuern oder Abgaben zu verdienen gab. Nun ja aber mit Marsus Hilfe war sicherlich der Weg als Offizier geebnet. Wahrscheinlich würde er gleich als Generalstabsdingsbums einsteigen können. SO wartete der junge Petronier auf Marsus und seine Mittagszeit. Hunger hatte der Petronier schon seit langem, seinem Onkel hatte er nie erzählt dass er nur beim Essen bekam, ansonsten hungerte Marcellus vor sich hin. Er spürte das bei seine täglichen 15 Meilen um die Stadt herum. Es war schon besser gegangen und vor allem seit er sich von seiner geliebten Alpina getrennt hatte, die ihm einfach nicht aus dem Kopf ging, war das Laufen eine Qual geworden.
    Warten und Warten

  • Geduld und Geduld :P


    Zur Mittagszeit betrat Witjon wie verabredet die Garküche, wo er Marcellus auch schnell entdeckte. Er gesellte sich zu dem jungen Petronier. "Salve", grüßte er nochmal und winkte daraufhin eine Bedienung heran. "Was habt ihr so im Angebot?", fragte er. Es gab einen Bohneneintopf mit dunklem Brot als Tagesangebot oder eine Gemüsesuppe mit Rindfleischstreifen. "Ich nehme den Eintopf und einen Krug Dünnbier, bitte", entschied Witjon und warf daraufhin Marcellus einen erwartungsvollen Blick zu.

  • "Ah sehr gut da schließe ich mich ebenfalls an. Deftig und gut."
    Marcellus lief das Wasser im Mund zusammen, endlich mal wieder was vernünftig zu essen und nicht so ein Müll bei dem man nicht satt wurde.
    "Nun Marsus ich möchte eigentlich so schnell es geht zu den Adlern und Offizier werden. Daher würde ich dich bitten mir ein Empfehlungsschreiben auszustellen. Weiterhin meinte der Oheim das ich mir einen Patron suchen soll der Verständnis für mich hat und mich bei einem Karriereweg unterstützen kann. Dabei habe ich gleich an dich gedacht habe, da wir uns kennen und du durchaus meine Leistungen als Scriba Personalis des Oheims einschätzen kannst. Du weisst dass ich fleißig bin und mir die Arbeit Freude macht. Die Zeit als Scriba hat mich viel gelehrt und ich kenne mich mittlerweile in der Curia fast blind aus. Und was wichtig ist ich weiss über den kleinen Dienstweg Bescheid."


    Erwartungsvoll richtete Marcellus sein Blick auf seinen möglichen Patron und vor allem was dieser ihm zu sagen hatte. Ein mächtiger Mann der sich herabließ um mit so einem kleinen Wurm wie Marcellus zu sprechen. Der junge Petronier fühlte sich hochgeehrt und war stolz darüber.

  • Die Bedienung nahm nickend die Bestellungen entgegen und entfernte sich daraufhin. Bevor Witjon nun ein bisschen Smalltalk halten konnte, preschte Marcellus mal wieder wie ein Berserker vor und überrollte ihn mit seinem Anliegen. Belustigt hörte Witjon sich die Schose an. Schließlich nahm er ganz bewusst eine entspannte Körperhaltung ein, sah sich nach der Bedienung um und erklärte: "Junger Mann, du neigst offenbar dazu, mit der Tür inklusive Türrahmen und Mauerstücken ins Haus zu fallen. Wie wär's, wenn wir erstmal unser Bier abwarten, eh?"
    Es dauerte auch nur wenige Augenblicke, da brachte man ihnen zwei Krüge und Witjon erhob den seinen um Marcellus zuzuprosten. "Wohl bekomm's", wünschte er und trank erstmal einen großen Schluck, denn die Arbeit als Procurator Civitatium machte ihn immer durstig.


    "So", sagte er, wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab und stellte seinen Krug auf den Tisch. "Und jetzt kommen wir nochmal ganz in Ruhe auf deine Sache zu sprechen." Er sprach ganz gelassen und versuchte dabei sich nun erst nochmal Marcellus' Aussagen zu vergegenwärtigen. "Du möchtest also Offizier werden, ja? Ich nehme an, damit ist ein ritterlicher Offiziersposten gemeint? Oder willst du dich als Tiro melden und dich bis zum Centurio - mit Fortunas Wohlwollen vielleicht sogar bis zum Praefectus Castrorum - hochdienen?"


    Anschließend kam er darauf zu sprechen, dass Marcellus offensichtlich gern Witjons Klient werden wollte: "Du möchtest also mein Klient werden. Weißt du denn, welche Pflichten das mit sich bringt?"

  • Marcellus nahm auch erst einmal einen gewaltigen Schluck während er Marsus zuprostete. "Danke wünsche ich dir auch!"


    "JA, JA genau einen ritterlichen Offiziersposten, das mit dem Tiro hat mir der Oheim schon ausgeredet."
    Marcellus wurde so langsam hellhörig, das mit dem Offizier schien nach Marsus Gesichtsausdruck doch nicht so leicht zu sein wie sich der junge Petronier sich das vorgestellt hatte. Marcellus schluckte erst einmal und nahm einen noch gewaltigeren Schluck des Bieres zu sich. Oh, Oh, Oh da hatte er sich ja was vorgenommen.


    "Ja als KLient habe ich meinem Patron jeden Tga meine Aufwartung zu machen, muss ihn auf seinen Wegen begleiten und beschützen und ihm sobald er mich benötigt zur Verfügung zu stehen. Allerdings denke ich mir, dass das nur so die nebensächlichen Dinge sind. Wichtiger scheint mit das durch das Verhältnis sich das operative Geschäft des Patrons verbessert bei Planungen, denn je mehr Leute er hinter sich weiss desto besser. Und vor allem über Beziehungen ist man immer auf dem laufenden und kann ggf. frühzeitig die für den Patron richtigen Entscheidungen in die Wege leiten."


    Marcellus dachte für sich diese in Rom zur Schau getragene Schleimmerei war sicherlich nicht das Ausschlaggebende bei dieser Patron/Klient Sache. Wichtige Klienten, die es ehrlich meinten und auch das Patronat beruhten auf vielfältig geflochtene Beziehungen und dem richtigen Einsatz der Klienten. Es schien irgendwie so eine Art Krieg der Patrone untereinander zu sein. Wer Macht ausüben wollte musste macht besitzen. Geld war das eine, die richtigen Menschen und ihre Fähigkeiten einzusetzten das andere. Rom war dahingehend schon lehrreich gewesen.

  • "Hmhm", brummte Witjon verstehend, als Marcellus seinen Wunsch nach einer ritterlichen Karriere bekräftigte.


    "Du weißt also bescheid darüber, was man von dir als Klient erwarten würde", stellte Witjon anschließend fest. Er war tatsächlich ganz zufrieden mit der Antwort, die er erhalten hatte. Aber genug war ihm das noch nicht, deshalb fragte er weiter: "Abgesehen von den allgemeinen Pflichten, die du als mein Klient hättest - was würde es mir im Speziellen nützen, ausgerechnet dich als Klienten anzunehmen?"


    Jetzt war es an Marcellus, von dem allgemeinen Geschwafel abzuweichen und mal seine konkreten Vorzüge und Fähigkeiten herauszustellen. Witjon sah den Petronier forschend an, nur kurzzeitig abgelenkt von der Bedienung, die ihnen zwei tönerne Schüsseln mit dampfendem Eintopf vor die Nase setzte. Wortlos nahm Witjon seinen Löffel zur Hand und begann vorsichtig zu essen, während Marcellus ihn zu überzeugen versuchte.

  • „Ich bin nach den petronischen Idealen erzogen worden. Diese sind Treue, Hingabe und Disziplin und die Wertvorstellungen die für mich wichtig sind. Diese möchte ich dir zur Verfügung stellen. Ich lege großen Wert auf eine Allgemeinbildung damit ich dieses Wissen in meine Aufgaben einfließen lassen kann und versuche möglichst effektiv und erfolgsorientiert zu arbeiten. Während meiner Tätigkeit als Scriba Personalis habe ich den kleinen Dienstweg kennen lernen dürfen. Auch bin ich konsequent in der Reaktion und meinem Verhalten, wenn etwas gegen meine Gens oder in deinem Fall gegen meinen Patron erfolgen sollte. Ich lasse nicht locker, wenn ein bestimmtes Ziel erreicht werden muss.“


    Schlecht konnte er Marsus davon erzählen, dass er diese gnadeblose Entschiedenheit bereits gegen den Veranstalter der Spiele Marcus Vidibus hatte einsetzen müssen. Er würde für seinen Patron alles tun was notwendig war.

  • Wieder brummte Witjon, während er sich einen Löffel Eintopf in den Mund schob, um zu signalisieren, dass er soweit verstanden hatte was Marcellus ihm sagte.


    "Und", sprach er zwischen zwei Löffeln weiter, "hast du schon konkrete Pläne wie du dich zur Erhebung in den Ritterstand qualifizieren willst? Nur die Empfehlung deines Patrons reicht da nämlich nicht."


    Der Eintopf war heiß, aber schmackhaft. Witjon hatte sich bereits die Zunge verbrannt, weshalb er einen großen Schluck Bier zwischenschob. Er seufzte genüsslich, als seine Zunge Kühlung erfuhr und löffelte dann weiter, während er Marcellus' Ausführungen folgte. Der Petronier erschien Witjon bisher als sehr aufgeweckt und vor allem ehrgeizig. Vielleicht lohnte es sich ja wirklich, ihn als Klienten anzunehmen. Mal sehen, wie er sich nun zu seinen Zukunftsplänen äußerte.

  • "Hm, also eigentlich dachte ich ich komme beim Militär unter. aber so wie es aussieht muss ich da noch ein bißchen warten. Insofern würde ich gerne weiter für die Stadt arbeiten. Mittlerweile kenne ich mich wirklich gut aus und so wäre es glaube ich sinnvoll hier anzusetzen. Eine mögliche Unterstützung durch den Oheim und dir dürfte mir sicherlich Wege öffnen. Was wäre deiner Meinung als Einstiegsamt für mich in der Curia sinnvoll??"


    Marcellus hatte sich mittlerweile von seinem Ziel Offizier zu werden verabschiedet. Ohne Erhebung in den Ritterstand würde er sinnlose Jahre als einfacher Optio oder so verbringen und einfach zu alt sein um sinnvoll als Soldat eingesetzt zu werden. Gedankenverloren schob er sich einen großen Löffel der heißen Suppe hinein und versuchte sofort den Schmerz mit einem großen Schluck Bier zu löschen.

  • Marcellus' erster Satz irritierte Witjon dermaßen, dass er sich zu einem tiefen Stirnrunzeln hinreißen ließ, während er im Eintopflöffeln kurz innehielt. Wieso sollte der Petronier denn nicht beim Militär unterkommen? Witjon bemerkte, dass er in seiner Essensbewegung erstarrt war und löffelte eifrig weiter. Marcellus kam derweil - Donar sei Dank - endlich auf konkrete Möglichkeiten für seinen weiteren Werdegang zu sprechen.


    "Aaalso", antwortete Witjon gedehnt, nachdem Marcellus seine Rede mit einer Frage beendet hatte. "Erstmal ist nicht gesagt, dass du nicht beim Militär unterkommen wirst. Ich wollte damit nur sagen, dass du nicht sofort über den Eintritt in die Legion Ritter werden kannst. Sobald du die nötigen Voraussetzungen zur Erhebung in den Ritterstand erfüllst und der Kaiser dich also zum Eques Imperii ernennt, kannst du die Militia Equestris* einschlagen. Sprich: Du brauchst deinen Wunsch nach einem schönen militärischen Offiziersrang noch nicht ad acta legen."


    Er grinste schief, trank einen Schluck Bier und aß dann erstmal weiter von seinem Eintopf, bevor der kalt wurde. Marcellus dabei auf die Folter zu spannen, bereitete Witjon durchaus ein kleines Vergnügen. So eilig, wie der junge Petronier offenbar durch das Leben eilte, konnte er im Gespräch mit einem alten Hasen wie Witjon jetzt ruhig mal einen Augenblick schmoren. A propos schmoren: So ein Schmorbraten zum Abendessen, das wäre etwas Feines. Aber bevor Witjon jetzt weiter abzuschweifen drohte, rief er sich den eigentlichen Gesprächszweck in Erinnerung, ließ von seinem Bohneneintopf ab und blickte wieder Marcellus an.


    "Nachdem das klargestellt ist, möchte ich auf deine Möglichkeiten zu sprechen kommen. Ich empfehle dir als Einstieg das Amt des Magister Vici. Dazu musst du deine Kandidatur beim Duumvir bekannt geben - da sitzt du ja an der Quelle - und dann einen ordentlichen Wahlkampf hinlegen, mit Brotspenden, der ein oder anderen Rede auf dem Forum und vor dem Ordo Decurionum vielleicht auch... aber ich schweife ab. Du solltest Magister Vici werden. Falls das klappt, kandidiere zum Aedil. Hast du damit ebenfalls Erfolg, werde Quaestor oder Duumvir. Und dann dürftest du so weit sein, ganz konkret auf den Ritterstand zu schielen."


    Er zuckte mit den Achseln und fuhr fort: "Du siehst, es ist noch eine ganze Reihe von Dingen zu erledigen, eine Menge Leitersprossen zu erklimmen. Bla, bla, genug der Floskeln. Ich kann dir als Patron meine volle Unterstützung beim durchlaufen der städtischen Laufbahn anbieten ebenso wie ich dir bei der Erfüllung der Voraussetzungen für den Ritterstand helfen werde. Ich erwarte dafür auch nicht innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre konkrete Vorteile, die mir aus deinem Aufstieg erwachsen."


    Jetzt ließ er seinen Bohneneintopf gänzlich unbeachtet und sah Marcellus eindringlich an. "Ich erwarte mir eher auf lange Sicht Vorteile. Bist du gewillt, Titus Petronius Marcellus, alles zu tun um meine Unterstützung im Ergebnis auch zu würdigen, sollte ich dein Patron werden?"


    Sim-Off:

    *Siehe dazu den Artikel in der Theoria Romana. Außerdem weise ich auf die entsprechende Seite in unserem sehr lesenswerten Spielhandbuch hin.

  • Marcellus war sehr enttäuscht, dass seine Träume von einer Karriere als Offizier soviele Hindernisse hatte. Natürlich könnte er den normalen Weg über ein Legionärsdasein angehen, aber das war zu langwierig und vor allem hatten viele aus seiner verwandtschaft diesen augenscheinlich leichten weg beschritten und waren dabei umgekommen bevor sie nur einen kleinen Schritt auf der Beförderungsleiter vorangekommen waren.


    Marsus hatte Recht wie er es angehen könnte und vor allem Marcellus liebte Mogontiacum über alles. Dies war seine Stadt, seine wirkliche Heimat. Hier gehörte er her und hier wollte sein Bestes geben damit es der Stadt besser gehen würde.


    Marcellus sah Marsus durchdringend an und überlegte alle Vor- und Nachteile. Konnte er es wagen sich einfach so hergeben für eine fremde Sache, für Duccier die er zwar mochte, aber die er noch nicht genug einzuschätzen wusste. Doch egal wenn sein Oheim sogar mit ihnen zurecht kam, dann wollte er es auch mit dieser Gens versuchen. So erhob sich Marcellus und sprach zu Marsus folgendes:


    "Bei Wotan und IIupiter schwöre ich Titus Petronius Marcellus dir Numerius Duccius Marsus die Treue. Deine Ziele sind ab jetzt meine Ziele, deine Wege sind ab jetzt meine Wege."


    Der junge Petronier hatte geschworen und sich in die Hand des Ducciers begeben. Sein Schwur wog besonders schwer, weil er einen fremden Gott wie Wotan ebenfalls aufgeführt hatte ebenso wie den höchsten der römischen Götter. Marsus mochte mit dem Schwur zufrieden sein, aber er wusste nicht wie gnadenlos Marcellus bereit sein würde für seinen Patron einzustehen. Wusste der Oheim schon nicht wie hart Marcellus zuschgeschlagen hatte um die Ehre der Petronier zu schützen so würde das Marsus wenn möglich auch nicht erfahren wenn Not am Manne war.

  • Marcellus' Schwur zog natürlich direkt die Aufmerksamkeit der Umsitzenden auf sich. Manche sahen verwundert zu, manche nickten anerkennend. Witjon dagegen machte ein dem Anlass entsprechendes ernstes Gesicht, erhob sich dann ebenfalls und streckte Marcellus seine Hand zu einem kräftigen Händedruck entgegen.


    "Dann sei mir willkommen als mein Klient, Titus Petronius Marcellus. Meinen Glückwunsch." Er lächelte freundlich. Nachdem Witjon seinen neuen Klienten dermaßen ausgequetscht und geprüft hatte, wollte er ihn gern mit einem möglichst herzlichen Empfang im Kreis seiner Klienten belohnen. "Darauf müssen wir anstoßen", befahl er außerdem und zwinkerte Marcellus gut gelaunt zu, setzte sich wieder und prostete seinem Klienten mit dem Bierkrug zu. "Auf den Beginn eines langen und vorteilhaften Patronats!"


    "So, und jetzt essen wir erstmal auf, bevor der gute Eintopf kalt wird", bemerkte Witjon anschließend, woraufhin er auch gleich selbst anfing seine Schale leer zu löffeln. Und während er so aß, dachte er nochmal darüber nach, was er dem Petronier als Karrierevorschlag unterbreitet hatte. Vielleicht gab es ja noch eine schnellere Möglichkeit, Marcellus zum Ritter zu machen. Als er seine Schale geleert hatte, sagte Witjon im Bestreben seine Gedankengänge mitzuteilen schließlich: "Hör mal, vielleicht bekommen wir dich auch schneller in den Ritterstand gehoben, ohne dass du die komplette Ämterlaufbahn in Mogontiacum absolvieren musst. Ich werde einfach mal auf gut Glück ein Schreiben an die kaiserliche Kanzlei aufsetzen, vielleicht genügt das ja bereits. Dennoch, gib auf jeden Fall deine Kandidatur zum Magister Vici bekannt, denn bis der Brief erst in Rom angekommen ist und die mal antworten, dauert es noch eine halbe Ewigkeit. Da kannst du auch erstmal in Ruhe eine Amtszeit hinter dich bringen, ohne Leerlauf zu haben."


    Sim-Off:

    Bitte im Control Panel bestätigen.

  • Marcellus war jetzt tatsächlich zu einem Patron gekommen der ihn unterstützen würde in seiner weiteren Entwicklung. Das Essen schmeckte jetzt besonders gut und so trank er seinem Patron zu und machte sich über die herrliche Suppe her. Und da sage man noch Germanen können nicht kochen.


    Überrascht sah Marcellus auf als er Marsus von einer anderen Möglichkeit sprechen hörte.
    "Meinst du wirklich das würde funktionieren. Nun wenn ja dann um so besser. Jetzt muss ich mich aber erst einmal auf den Magister Vici vorbereiten. Wie sollte ich das deiner Meinung am besten angehen. Und vor allem über was soll ich sprechen. Gibt es da Themen die besonders ankommen oder auch welche die man lieber nicht in den Mund nehmen sollte. Ich hatte ja beim Oheim hier und da mitbekommen wie schwierig es ist mit vielen Worten nichts auszusagen. Wenn ich meine Auftritte mit Brotspenden versehe kommen sicherlich mehr Leute zum zuhören. Ich habe ein bißchen was auf der hohen Kante und dies für schlechte Tage zurückgelegt, aber wahrscheinlich wird es nicht langen."


    Sim-Off:

    Control Panel bestätigt. Ich kaufe dann schon mal fleißig Brot ein.

  • Entspannt leerte Witjon schlussendlich auch noch sein Bier. Marcellus war mit einem mal von seiner Kandidatur vollkommen eingenommen und bestürmte Witjon auch schon mit Fragen nach dem wann, wo und wie seines Wahlkampfes. Der Duccius konnte nicht umhin ein amüsiertes Schmunzeln zu zeigen, bevor er seinem Klienten ein paar Antworten präsentierte.


    "Wir werden sehen. Man kann nicht immer durchschauen, wie die kaiserliche Kanzlei tickt. Aber mein Verwandter Titus Duccius Vala kann also Senator und gewesener Praetor vielleicht seinen Einfluss in dieser Sache geltend machen.


    Was deine Kandidatur angeht, so such dir einfach ein Problem in deinem Vicus, dem Vicus Apollinensis, und versprich den Menschen, dass du deine Lösung dafür finden wirst. Am besten ist natürlich, wenn du ihnen im Wahlkampf bereits einen Lösungsvorschlag präsentieren kannst. Beispielweise, dass du dich für die Pflasterung einer bestimmten Straße einsetzt, die bisher noch bei jedem Regenguss eine Moraststrecke wird. Und natürlich die stete Versicherung, dass du dich für sämtliche andere Belange deiner Mitbürger ebenso einsetzen wirst. Du präsentierst dich quasi als Sprachrohr deines Vicus. Und wenn dann auch noch so ein einflussreicher und beliebter Mann wie ich deinen Wahlkampf aktiv unterstützt, können die Leute eigentlich gar nicht anders als dir ihre Stimme zu geben."
    Das war natürlich alles etwas oberflächlich erläutert, aber vom Grundsatz her war das Witjons Vorschlag an seinen Klienten. Den letzten Satz begleitete ein dickes Zwinkern des duccischen Sippenoberhaupts.
    "Und wenn du Geld für den Wahlkampf brauchst, kein Problem. Ich gebe dir sogar einen Vorschuss, wenn du willst. Wie viel brauchst du? Fünfhundert Sesterzen? Sechshundert?"

  • Marcellus war sprachlos Marsus wusste wirklich auf alles einen Rat oder eine Antwort. Mit so einem Patron konnte er sich in die Wahlvorbereitungen stürzen. Der Petronier wusste das er noch Hilfe benötigte und ihm fielen zwei bestimmte Personen ein, die nur er kannte. Er würde sie informieren und sicherlich schnellstmöglich zu ihm kommen.
    "Nun ich habe überhaupt keinen Überblick wie viel ich an Geld benötige. Und vor alle kenne ich niemanden von dem ich Brot beziehen könnte. Gerne würde ich deine Familie mit ins Boot holen. Da könnte ich doch auch Brot bekommen."
    Tatsächlich hoffte Marcellus darauf von der Duccien Taberna Brot beziehen zu können. Sie hatte einen sehr guten Ruf und war weit über Mogontacium bekannt. Damit konnte er dann auch werben. Germanisches römisches Brot. Gut und gesund.

  • "Du kennst mich", sagte Witjon und zwinkerte Marcellus zu. "Mein Vilicus Albin betreibt eine Bäckerei, die dich mit Brot versorgen kann. Ich werde ihm bescheid geben, dann kannst du einfach jederzeit eine größere Menge Brot in Auftrag geben." *


    Gut und gesund war das Brot auf jeden Fall, das Albins Bäcker auf den Markt warf. Witjon war froh, dass er seinem Klienten gleich so eine direkte Unterstützung anbieten konnte.

    "Ansonsten wäre es vielleicht nicht schlecht ein paar Burschen zu engagieren, die Wahlkampfsprüche an die ein oder andere Wand pinseln, um für dich zu werben. Die kosten aber nicht so viel. Und sonst...naja, vielleicht willst du ja noch den ein oder anderen Decurio zu einer Wahlwerbecena einladen, von dem du weißt, dass er viele Anhänger hat, die er zu deinen Gunsten beeinflussen kann."

    Die Kosten für die Cena allerdings würde wohl Marcus Petronius Crispus als Hausherr und indirekter Gastgeber tragen, dachte Witjon bei sich.


    Sim-Off:

    * Siehe persönliches Angebot in der Wisim. Den Einkauf brauchst du nicht extra auszuspielen.

  • "Ah danke dann werde ich gleich mal einen ersten Teil ordern. Danach sehe ich ob die Brotgeschichte von den Leuten angenommen wird. Ich komme aber gerne auf dein finanzielles Angebot zur Unterstützung meines Wahlkampfes zurück. Könntest du mir vielleicht mit der Summe von 600 Sesterzen aushelfen. Ich denke damit ließe sich der Wahlkampf führen."
    Nachdem sich Marcellus nun mit der Tatsache angefreundet hatte, dass er ins politische Leben eintreten wollte, der Traum vom Militär war wohl und gut behütet in seinem Hinterkopf, stürzte er sich wie üblich voll in den den neuen Lebensbereich. Er wollte alles so gut wie es ging machen um den Menschen in Mogonitacum zu helfen. Zumindestens wenn er gewählt werden würde. Er war immer noch ein Idealist und sah vor allem nur das Gute.


    Sim-Off:

    Eine erste Charge habe ich bereits eingekauft.

  • "Aber sicher", bejahte Witjon die Bitte seines Klienten. "Ich lasse dir später am heutigen Tage noch eine entsprechende Summe bringen", ließ er Marcellus wissen. Da es noch keine elektronischen Überweisungen gab, musste er nunmal einen Boten mit einem Geldbeutel schicken. Und den schickte er bei einer solchen Summe auch nicht einzeln, sondern mit mindestens zwei Begleitern, die zudem noch bewaffnet waren. Witjon ging da lieber auf Nummer sicher.


    "Gut, dann ist ja soweit erstmal alles klar", schloss Witjon das Thema ab. "Dann können wir zahlen, oder willst du noch was trinken?"


    Sim-Off:

    Wisim. ;)

  • "Nein ich bin satt und ich denke du hast mir wirklich mit deinem Rat weitergeholfen. Ich danke dir dafür."
    Marcellus war zufrieden wie alles gelaufen war und so konnte er nun beginnen seine weitere Zukunft in Angriff zu nehmen. Marsus war der richtige als Patron und der junge Petronier war ihm schon jetzt über alles dankbar.

  • Marcellus irrte ziellos umher und ließ sich von seinen Gedanken erschlagen. Mit seiner Wahl hatte sich in seinem Leben doch einiges verändert. Er versuchte alles so langsam zu ordnen und für sich in eine erkennbare Struktur zu bekommen. So war der Petronier ganz in Gedanken wieder einmal bei Otmars Garküche angekommen. Nun zumindestens wenn er schon jetzt hier war konnte er auch gut etwas Nahrhaftes zu sich nehmen. So starrte er vor sich hin und hoffte wohl darauf, dass sich sein Patron auch einfinden würde. So wie er Marsus einschätzte hatte dieser immer einen guten Rat für ihn.

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