Ein Patron, ein Patron?

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…lla_kaminzimmer_klein.png Ohne große Beachtung trottete Albin vor dem Helvetier her und 'geleitete' ihn, nein, besser 'schleppte' er ihn und sich ins Kaminzimmer. Das obligatorische Grummeln begleitete den alten Greis schon fast so selbstverständlich auf dem Weg, wie seine zunehmende Blasenschwäche. "Nimm Platz, mach es dir gemütlich, Verus kommt schon jaja.." spulte er griesgrämig ab und verließ die Räumlichkeiten auch prompt wieder, um den duccischen Pontifex zu holen. Mit dem Gedanken, dass ein Germane Pontifex geworden war, konnte sich der Alte immer noch nicht anfreunden. Immerhin bleib dieser ja seinen Wurzeln treu und hielt als Gode ebenso Opfer für die Familie ab. Da stand er nun, der Aedituus, einfach abgestellt. In anderen Häusern würde es sowas gewiss nicht geben, aber es war eben Albin und keiner dachte daran, ihn zu maßregeln.

  • Im Kaminzimmer angekommen, setzte sich Curio, wie ihn der Vilicus aufgefordert hatte, auf einen der Plätze und wartete. Seltsam, dass man ihn hier so alleine warten ließ, aber offenbar war das auch so eine Marotte Albins. Curio jedenfalls fühlte sich damit weder wohl noch unwohl, sondern nahm es einfach so hin, während er seinen Blick auf der Tür ruhen ließ, durch die er den Raum grade betreten hatte.

  • Relativ kurze Zeit später - Albin schluffte halt eher gemählich über die Gänge, als sich zugunten des jungen Volkes abzuhetzen - betrat der duccische Pontifex das Kaminzimmer und reagierte mit erfreuten Gesichtszügen auf Curios Präsenz, da ihm der Greis natürlich wiedermal nicht gesagt hatte, wer da auf ihn warten würde.


    "Helvetius!" begrüßte er den jungen Aedituus. "Du wolltest mich sprechen? Wie kann ich dir behilflich sein?" fragte er sogleich und schob mit einem nur flüchtigen besorgten Blick hinterher "Ich hoffe, mit der Ausbildung meiner Tochter läuft alles wie erwartet?"

  • Als der Duccier das Zimmer betrat, erhob sich Curio und ging auf ihn zu.


    Salve, Pontifex. Vielen Dank, dass du mich empfängst.


    antwortete er auf die Begrüßung und auch auf die ersten Fragen, schüttelte dann aber lächelnd den Kopf.


    Mit der Ausbildung deiner Tochter läuft alles bestens. Sie macht sich sehr gut und ich glaube, dass sie auch Schritt für Schritt an die Durchführung blutiger Opfer herangeführt werden kann. Allerdings hat sie mich bislang noch nicht gesagt, ob sie sich bereits für eine Gottheit entschieden hat, das hat aber ja auch noch ein bisschen Zeit.


    Schließlich konnte ja nicht jeder so schnellentschlossen, wie Curio, der sich ja schon vor Beginn seiner Ausbildung für Apollo entschieden hatte. Dass ihm das der Stadtpatron sogleich bei seinem Einführungsopfer mit einem guten Zeichen für seine Zukunft gedankt hatte, war für Curio umso erfreulicher gewesen, setzte ihn aber nicht in einen Zugzwang, Silvana in aller Schnelle auf eine Gottheit hin auszurichten.


    Vielmehr komme ich aus einem anderen, persönlichen Grund. Wenn du mit meinem ehemaligen Lehrer Livianus Pythermon gesprochen hast, weißt du sicherlich, dass ich mir auf längere Sicht auch einen weiteren Aufstieg in der lokalen Hierachie vorgenommen habe.


    begann Curio zuerst mit seinen eigenen Aspirationen. Der Aufstieg auf die nächste Stufe wäre aber nicht so einfach, einmal müsste er sich auch weiterhin als vetrauenswürdiger Priester profilieren und zum zweiten bräuchte er einen Sitz im Ordo decurionum, bevor er überhaupt als Pontifes in Frage kam. Dass natürlich auch erstmal ein Sitz im Collegium freiwerden musste, war dementgegen auf längere Sicht gar nicht so abwegig, bedachte man, dass der Ranier auch nicht mehr der jüngste war und es den Petronier, wollte er den Gerüchten glauben, wieder zurück zu den Adlern zog.


    Im Gegenzug bewundere ich, dass du dich so sehr auch für die anderen Kulte einsetzt und für ein friedliches Miteinander zwischen den Völkern eintrittst. Auch ich glaube, dass wir hier in Germania nur dann friedlich zusammenleben können, wenn wir in stetigem Austausch stehen und nicht voreinander die Augen verschließen. Es freut mich dabei umso mehr, dass die Ausbildung deiner Tochter mit den einen oder anderen Einblick in die germanischen Riten ermöglicht, den ich gerne auch selbst vertiefen möchte.


    Curio atmete einmal tief durch, bevor er die entscheidende Bitte aussprach. Gleichzeitig entstand dadurch jene bedeutungsträchtige Pause, die in solchen Situationen immer entstand, sodass sich der Duccier vielleicht sogar denken könnte, welcher Satz nun folgen würden.


    Daher möchte ich mich gerne unter dein Patronat stellen und möchte dich fragen, ob du mich in deine Klientel aufnehmen würdest.


    Er hatte seine Bitte ausgesprochen, atmete nochmal tief durch und erwartete nun die Antwort des Ducciers.

  • "Gemach, gemach.. das hat auch noch Zeit." bestätigte er den Aedituus bzgl. seiner Tochter und ihrer Gottheit, für die sie sich irgendwann entscheiden würde. Froh war er allerdings, dass alles gut zu laufen schien, was er mit einem freudigen und anerkennenden Blick kommentierte.


    "Setz dich doch, bitte." wies er nach der Begrüßung den Helvetier an und reichte ihm verdünnten Würzwein, wie man ihn in diesem Hause - natürlich erst nach Met und Bier - gerne trank.


    Mit hochgezogenen Augenbrauen verfolgte er die weiteren Ausführungen seines Gegenüber, nicht weil er diesem weiteren Aufstieg nicht zutraute, sondern weil er einfach überrascht war, zu diesem Zeitpunkt schon von ihm darüber zu hören. Immerhin war er ja gerade erst Aedituus geworden. Dabei fragte sich der Pontifex vor allem, wieso er gerade ihm das erzählte.


    Mit seinem nächsten Satz, welcher einige gern gehörte Schmeicheleien - natürlich hörte jeder Mann so etwas gern, egal wie bescheiden er sich nach Außen hin gab - beinhaltete.
    "Es freut mich, dass dich die Ausbildung meiner Tochter dazu inspiriert." es lief genauso, wie er es sich vorgestellt hatte, beide Parteien hatten Nutzen aus diesem Lehrer-Schüler-Arrangement.
    Eigentlich hätte man jetzt schreiben können, dass diese Schmeicheleien etwas bestimmtes einleiten wollten und Phelan sich dessen bewusst war. Er war es aber nicht. Daher machte er auch große Augen, als der Aedituus ihn um sein Patronat bat.


    "Nun.." fing er also an und machte eine kurze Pause, in der er seinen Becher beiseite stellte. "Es freut mich natürlich sehr zu hören, dass du mich für ein Patronat in Erwägung ziehst." Auch wenn das sehr plötzlich kam, würde er den Jungen in jedem Falle unterstützen, aber vorerst wollte er noch einiges in Erfahrung bringen, bevor er zustimmte.
    "Darf ich fragen, wieso deine Wahl gerade auf mich fällt?" immerhin war er erst wieder einige Monate in Mogontiacum nach seiner langen Auszeit auf dem Land. Zudem gab es auch noch Petronius Crispus, der weitaus mehr Lebenserfahrung als der Duccier hatte. Zudem wurde er noch nicht in den Ritterstand erhoben, was sich aber eventuell bald ändern könnte, immerhin war er der Klient des Statthalters, dem mächtigsten Mann in der Provinz. Den Jungen noch etwas zappeln zu lassen, war zwar fies, aber beim Statthalter war ihm vor einiger Zeit genau dasselbe widerfahren, weshalb er jetzt gern den Spieß einmal umdrehen würde 8)

  • Curio setzte sich auf den ihm angebotenen Platz und nahm den Becher mit dem Würzwein ab. Der angenehme Geruch kroch ihm in die Nase und ließ Curio etwas entspannen. Die anerkennenden Blick und zufriedenen Kommentare des Ducciers zur Ausbildung seiner Tochter unterstützen dies. Doch trank er noch nicht, zumal er, wenn alles nach seinen Vorstellungen lief, auch noch etwas für ein Trankopfer brauchte. Allerdings war dazu noch einiges an Arbeit notwendig.


    Nun, Pontifex, meine Entscheidung ruht vor allem auf zwei Säulen. Einerseits bewudere ich, wie gesagt, deine Bemühungen um ein friedliches Miteinander der Völker in unserer Stadt und möchte diese Ideen auch meinerseis fortführen. Da ich glaube, dass ich dies am besten dann kann, wenn ich in enger Verbindung zu dir stehe, glaube ich, dass ein Patronat eine gut Lösung dafür wäre.


    Dies war seine erste Motivation. Tatsächlich lebte er ja auch schon in einem solchen multikulturellen Haushalt. Seine Mitbewohnerin kam aus Raetia, seine Discipula hatte germanische Wurzeln und regelmäßig kamen Kelten in den Tempel und Apollo besonders als Grannus zu opfern. Tatsächlich, so war Curio überzeugt, führte an einem friedlichen und respektvollen Miteinander der Völker nichts vorbei.


    Andererseits glaube ich, mit Blick auf deinen Werdegang, dass ich besser bei einem Patron aufgehoben bin, der einen ähnlichen Lebensweg hatte, wie ich ihn mir für mich vorstelle. Daher gehe ich davon aus, dass du meinem weiteren Weg eher nachvollziehen kannst, als die anderen beiden Pontifices.


    Natürlich hatte sich Curio vor dem Gespräch über den Werdegang des Duccius erkundigt und auch wenn er keine Ernennungsurkunde zum Discipulus gefunden hatte, waren ihm die Ernennungen zum Aedituus, zum Decurio und Magistratus und später zum Pontifex bekannt. Allerdings hatte Curio auch gehört, dass der Duccier seine Ausbildung in Italia abgeschlossen hatte.

  • Dass seine Bemühungen um ein friedliches Miteinander und den Austauschen zwischen den Völkern eine dieser Säulen sein würde, war dem Pontifex schon vorher klar, immerhin hatte Curio dies vorher schon pointiert. So nickte er erneut dankend bzw. anerkennt und wartete gespannt, was die zweite Motivation des Aedituus sein würde.


    Auch wenn der duccischen Pontifex nicht direkt auf diesen Gedanken gekommen wäre, war er für ihn mehr als nachvollziehbar, auch wenn dieser keine Motivation für ihn selbst bei seiner Patronatswahl gewesen war. Das Ranius Fullo nicht in die enge Wahl kam, lag klar auf der Hand. Immerhin war dieser schon im hohen Greisenalter und würde sicher bald in seine letzten Ruhejahre auf sein Landgut begeben. Mit Curios Argument schied Crispus aus, da dieser, auch wenn er Pontifex war, eine militärische und lokalpolitische Karriere hinter sich hatte. Allerdings hatte dieser deutlich mehr Erfahrung in Sachen Patronat (ihm war zwar keiner seiner Klienten bekannt, aber er hatte bestimmt welche) und Unterstützung. Immerhin hat er seinen Sohn nach Rom gebracht, welcher dort bestimmt nicht ohne Erfolg in der Politik bleiben würde.
    Dass sich Curio letztendlich für Verus entschieden hatte, lag mitunter aber bestimmt auch daran, dass er ein Duccius war. Immerhin hatte es die Familie über viele Jahre zu verdientem Wohlstand und Einfluss gebracht, mit dem die Petronier in dieser Form nunmal nicht mithalten konnten, waren sie doch auch immer deutlich in der Unterzahl gewesen. Mehr Geld und Einfluss hieß wiederum auch mehr Unterstützung. Dass dieses Argument zählte, obwohl Curio es nicht ausgesprochen hatte, lag klar auf der Hand, man sprach nicht darüber, aber seine Wahl implizierte dies.


    "Deine Argumente klingen auch für mich nachvollziehbar." Der Pontifex merkte immer mehr, wie gewissen- und tugendhaft der Helvetier sein Leben plante. Ihm gefiel das. Der aufstrebende und junge Aedituus erinnerte ihn irgendwie an sich selbst, als er nach seiner Ausbildung in Rom mit vollem Tatendrang nach Mogontiacum zurückgekommen war.


    "Fairerweise muss ich allerdings gestehen, dass du mein erster Klient bist. Allerdings unterstütze ich dich gerne in allen Belangen, sowohl finanziell als auch durch mein Wort, sofern du das willst." Vielleicht würde der Junge ja jetzt doch lieber einen Rückzieher machen. Phelan hatte keinen Sohn und noch keinen Klienten, diese neue Situation war also auch für ihn von größerem Interesse. Er konnte den Lebensweg eines jungen Mannes prägen und ihn darauf begleiten. Er könnte ihn formen und als eine Art Aushängeschild vorweisen, sofern es gut läuft. Zudem gewann man mit einem Klienten einen Fürsprecher, was ihm und somit auch den Ducciern vor allem im Ordo Decurionum nützlich sein könnte.


    Der Pontifex erhob sich kurz und reichte dem Helvetier die Hand als Zeichen des Vertragsbeschlusses. Nach dem Handschlag konnte es dann ans Eingemachte gehen!


    Sim-Off:

    Siehe Control Panel.

  • Am Ende waren es weniger Worte, als Curio erwartet hatte. Eigentlich fiel ihm sogar auf, dass er selber mehr Worte gemacht hatte, als der Duccier. Doch lief es nicht genauso, wenn man sich selbst aufstellen und für sich werben wollte? Offenbar hatte sich Curio aber gut verkauft, denn es war vom Duccier kein Nein zu hören. Ganz im Gegenteil war es sogar ein mehr oder weniger deutliches Ja. Was Curio jedoch überraschte war, dass der Duccier offenbar noch keine Klienten hatte, was mit Blick auf seinen bisherigen Werdegang dann doch ungewöhnlich war. Aber was solls, auch hier war dann wohl, ebenso wie bei Curio und Silvana, gemeinsames Lernen möglich. Curios Gesicht jedenfalls hellte sich auf. Sodann tat er es dem Duccius gleich, erhob sich und reichte ihm die Hand.


    Ja, das möchte ich. Und ich freue mich, dass du mich als Klient aufnimmst.


    antwortete Curio entsprechend gut gelaunt, aber dennoch so ernsthaft, wie es der Augenblick gebot.


    Sim-Off:

    bestätigt

  • "Gut." kommentierte der duccische Pontifex erfreut den festen Händedruck, der das Patronat besiegelte. Dann wies er den Aedituus an, sich wieder zu setzen, denn fertig waren sie mit diesem Gespräch noch lange nicht.


    "Bevor wir uns deinen ersten Schritten widmen, die ich gerne untermauern würde, sollten wir vorab das Organisatorische klären." pointierte er zunächst. "Du solltest zwei Mal pro Woche zur Salutatio erscheinen, damit wir die neusten Begebenheiten besprechen können. Schrecke aber nicht davor zurück, mich in Notfällen sofort zu aufzusuchen." Das wollte er für alle Fälle betonen, auch wenn es vermutlich nie zu einer wirklich dringenden Sache kommen würde, als das Curio den duccischen Pontifex unverzüglich aufsuchen müsste. "Des Weiteren erwarte ich von dir eine offene und ehrliche Meinung. Du musst mir keinen Honig um den Mund schmieren oder mir in Allem zustimmen. Trage deine Bitten einfach unverblümt vor und ich sehe, was ich für dich tun kann. Scheue nicht davor zurück, Kritik zu äußern. Nicht nur die Götter wissen, dass wir Menschen fehlbar und vor allem belehrbar sind, wir wissen das auch." Auch er würde seinen Klienten in gewissen Dingen um dessen Meinung fragen und eine ehrliche Resonanz war ihm wichtig. Vertrauen würde hier die höchste Tugend sein. "Zudem brauche ich nicht erwähnen, dass viele Sachen, die wir hier besprechen werden, vor den Ohren der anderen verschlossen bleiben müssen, nicht wahr?" daraufhin nahm er seinen Becher, verschüttete einen Schluck für die Götter, prostete Curio freundlich zu und trank endlich einen Schluck.


    "Kommen wir nun zu den wichtigen Dingen." und damit meinte er natürlich Curios weitere Laufbahn. "Da du erst jüngst in den Cultus Deorum als vollwertiger Aedituus aufgenommen worden bist und ich dich mit der Ausbildung meiner Tochter beauftragt habe, ist es unbestritten, dass sich in nächster Zeit diesbezüglich etwas ändern könnte." Der Helvetier müsste sich sowohl als Ausbilder als auch in der Rolle des Aedtiuus erst einmal beweisen und einige Zeit seinen Aufgaben nachgehen, bevor man an eine Beförderung denken konnte. Allerdings war der Zweig des Cultus natürlich nicht die einzige Möglichkeit im Leben eines Mannes, die Karriereleiter zu erklimmen.


    "Wie sieht es mit deinen politischen Ambitionen aus? Du weißt ja, die nächsten Wahlen kommen schneller, als das man sich auf sie vorbereiten kann." fragte er daher gerade heraus. "Das hat natürlich keine Eile. Allerdings wäre meines Erachtens der Eintritt in den Ordo Decurionum zunächst der erste wichtige Schritt auf deinem weiteren Weg. Was hälst du davon?" Der Eintritt in den Ordo war auch für ihn selbst vor vielen Jahren ein wichtiger Schritt gewesen, mit dem eigentlich alles weitere seinen Lauf genommen hatte.



    Sim-Off:

    Du brauchst natürlich nicht zwei mal pro Woche vorstellig werden, das ist rein Sim-On ;). Du kommst natürlich nur vorbei, wenn es etwas deinerseits zu besprechen gibt, oder ich dich per PN darum bitte.

  • Nach dem Händedruck setzte sich Curio wieder und hörte den Ausführungen seines neuen Patrons aufmerksam zu. Der erste Teil seiner Rede behandelte die Formalitäten des Patronatsverhältnisses. Zweimal die Woche sollte Curio zur Salutatio kommen. Soweit er wusste war das eine gute Lösung, zumal andere Klienten auch schon mal täglich zur Salutatio ihres Patrons erscheinen mussten. Auch die übrigen Ausführungen seines neuen Patrons bestätigten Curio, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Zwischendurch hatte er daher immer zustimmen oder verstehend genickt, bevor er dann auch das Wort ergriff.


    Natürlich werde ich alle Gespräche hier vertraulich behandeln.


    bestätigte Curio daher den letzten Satz des Pontifex, leistete ebenso ein Trankopfer, und trank dann auch endlich selber einen Schluck. Das war allerdings auch Zeit, da seine Kehle nun mittlerweile schon unangenehm trocken geworden war.


    Ein weiterer Aufstieg im Cultus Deorum derweil war ja ohnehin mit gewissen Vorraussetzungen verknüpft, denn anderes als in anderen Verwaltungszweigen gab es ja im Cultus keine Zwischenstufe, die man ohne weiteres Engagement erreichen konnte. Curio wusste das, da er ja auch während seiner Ausbildung unmittelbar danach gefragt hatte. Dass daher ein Aufstieg im CD noch in weiter Ferne lag, war für Curio klar. Als sein Patron dann auf die politischen Ambitionen zu sprechen kam, war erneut klar, dass Curio richtig gewählt hatte. Es war nämlich, trotz aller Bescheidenheit, nicht in Curios Interesse, dass er den langen Weg zum Ordo decurionum ging und wartete, dass man ihn aus seiner Beschäftigung als Aedituus allein in den Ordo aufnahm, sondern dass dafür auch der eine oder andere Wahlkampf notwendig werden würde und er sich auch politisch engagieren wollte, um die Wartezeit zumindest ein bisschen abzukürzen.


    Politische Ambitionen sind defintiv vorhanden. Allerdings bestünde von meiner Seite die Frage, inwieweit ich aus deiner Sicht erstmal als Magister Vici kandidieren sollte oder auch eine direkte Aufnahme in den Ordo möglich wäre.


    Ersteres wäre mit politischem Engagement und Wahlkampf verbunden, den Curio schon für die nächsten Wahlen eingeplant hatte, zweiteres wäre wohl der schnellere Weg, das hieße aber auch, dass er sich vorher schon einen gewissen Ruf gemacht haben müsste, um im Orde auch einigermaßen ernstgenommen zu werden. Beides würde wiederum den Ducciern eine nahezu komplett sichere Stimme verschaffen, wenn sie auch im ersteren Fall nur vorübergehend wäre.

  • Dass Curio politische Ambitionen hatte, überraschte den Pontifex nicht, weshalb er diesbezüglich wohlwollend nickte. Der Jung hatte sich anscheinend Gedanken gemacht, was er seinen Patron fragen würde, was er auch sofort in die Tat umsetzte. Phelan wurde direkt in Beschlag genommen, irgendwie gefiel ihm diese Patronats-Sache jetzt schon.


    "Bevor wir uns fragen, was eventuell der bessere Weg sei, sollten wir erstmal etwas nachschauen. Entschuldige mich kurz." der Duccier stand auf und verließ relativ schnellen Schrittes das Kaminzimmer, um seinen Klienten nicht lange auf seine Rückkehr warten zu lassen. Allerdings waren es doch ein paar Augenblicke mehr, als er erwartet hatte, denn nicht nur Albin sondern auch er unterschätze immer noch die längeren Wege der neuen Villa Duccia. Er suchte nämlich im Arbeitszimmer nach der Abschrift des Lex Municipalis, welche natürlich hinsichtlich der Ämter, die Witjon und er bekleideten, in diesem Haushalt nicht fehlen durfte.


    Schließlich kam er mit der Abschrift unter dem Arm zurück ins Kaminzimmer und setzte sich wieder in einen der Sessel.


    "So. Jetzt, wo Mogontiacum seit ein paar Monaten Municipium ist, sollten wir genau nachlesen, wie es mit den Vorrausetzungen für die Aufnahme in den Ordo aussieht. Wo haben wir es denn.." er begann den betreffenden Paragraphen zu suchen und fuhr folglich mit dem Zeigefinger die einzelnen Punkte ab. "Aha. Da haben wir es schon."


    CIVITAS MOGONTIACVM
    LEX MVNICIPALIS


    [...]


    §3 - Ordo Decurionum
    (1) Der Ordo Decurionum Mogontiaci setzt sich zusammen aus den gewählten Magistri Vici sowie Direktbewerbern aus den Reihen der Vicani der jeweiligen Vici.
    (2) Aufnahme in den Ordo Decurionum kann jeder Peregrinus oder Civis beantragen, der die Civitas seinen Wohnort nennt. Er hat seinen Antrag an die Duumvirn zu adressieren, welche ihn den Angehörigen des Ordo Decurionum zur Diskussion stellen. Im Fall einer Abstimmung zu Gunsten des Antragsstellers ist eine jährlicher Census in Höhe von II Aurei an die Stadtkasse zu entrichten.
    (3) Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wird der Bewerber von den Duumvirn zum Decurio ernannt und wird somit Inhaber aller Rechte und Pflichten eines solchen.
    (4) Aus dem Ordo Decurionum auszuscheiden ist möglich lediglich durch Tod, Austritt, Enthebung durch Mehrheitsbeschluss, oder kaiserlichen Beschluss.
    (5) Außerordentliche Beisitzer des Ordo Decurionum ohne direktes Stimmrecht, bei gleichzeitiger Einhaltung des Weisungsrechts durch das jeweilige Amt, sind: der Kaiser, der Legatus Augusti Pro Praetore, die Patrones der Civitas, die Pontifices der Civitas, Personen, denen das Beisitzrecht vom Ordo Decurionum ausgesprochen wurde.


    [...]


    So las er vor "(1) Der Ordo Decurionum Mogontiaci setzt sich zusammen aus den gewählten Magistri Vici sowie Direktbewerbern aus den Reihen der Vicani der jeweiligen Vici.
    (2) Aufnahme in den Ordo Decurionum kann jeder Peregrinus oder Civis beantragen, der die Civitas seinen Wohnort nennt. Er hat seinen Antrag an die Duumvirn zu adressieren, welche ihn den Angehörigen des Ordo Decurionum zur Diskussion stellen. Im Fall einer Abstimmung zu Gunsten des Antragsstellers ist eine jährlicher Census in Höhe von II Aurei an die Stadtkasse zu entrichten."
    und legte anschließend die Abschrift beiseite.


    "Prinzipiell kann also jeder Municeps dieser Stadt die Aufnahme beantragen. Da du Municeps bist, ist es dir schon einmal erlaubt den Antrag zu stellen." konstatierte er. "Wie sieht es mit dem jährlichen Census in Höhe von II Aurei aus?" diese Frage war durchaus berechtigt. Der Pontifex wusste zum einen, dass dies vier Monatsgehälter eines Aedituus waren und zum anderen, dass Curio plante, eine Casa Helvetia bauen zu lassen, weshalb er mit seinem Vetter Witjon in Kontakt stand. Natürlich würde er seinem Klienten dabei finanziell unter die Arme greifen, aber diese Frage musste eben erstmal grundsätzlich geklärt werden.


    "Des Weiteren ergibt sich aus diesem Paragraphen, dass sich der Ordo Decurionum neben Direktbewerbern auch aus den gewählten Magistri Vici zusammensetzt. Eine Direktbewerbung deinerseits wäre in jedem Falle möglich. Selbst bei den schlechtesten Voraussetzungen, sollte die Aufnahme kein Problem darstellen, da du als mein Klient einen Großteil der Stimmen haben wirst, die hinter den Duccii stehen. Ebenso kann ich mir kaum vorstellen, dass sich Petronius Crispus mit seinen Anhängern gegen dich aufstellen würde." führte er aus. "Allerdings bringt eine Direktbewerbung auch immer Makel mit sich." schob er dann nach. "Es sieht nach Vetternwirtschaft aus und letztendlich ist es das auch. Vetternwirtschaft hat schon dem ein oder anderen Mann viel Erfolg beschert und Einfluss verschafft. Aber man sollte immer überlegen, wo diese Vetternwirtschaft angebracht ist und ob sie eher im Dunklen geschieht. Meine Familie, auch wenn man ihr früher aufgrund unserer großen Zahl eine gewisse Vetternwirtschaft nachgesagt hat, ist eben nicht durch solche, sondern durch harte Arbeit und Fleiß an Geld und Ruf gekommen." nach diesem ganzen Sermon kam er schließlich zum Punkt: "Daher lege ich dir nahe, als Magister Vici zu kandidieren und über diesen Weg in den Ordo Decurionum zu gelangen, was dir deutlich mehr Prestige einbrächte, als den anderen, einfacheren Weg zu wählen. Du musst immer vorausschauend denken, deine Ambitionen beschränken sich ja immerhin nicht nur auf den Rang eines Aedituus oder Magister Vicis. Halte deine Weste so weiß wie möglich."


    Dies lies er erstmal seinen Klienten in einer kurzen Pause verdauen.


    "Die Wahlen sind bald. Hast du schon Ideen für deinen Wahlkampf?" er sprach hier bewusst von 'dein', was sozusagen schon implizierte, dass er von seinem Klienten verlangte, diesen Weg zu wählen.

  • Curios Gespür für politische Fragen war längst noch nicht so ausgereift, als dass er die kompletten Folgen politischen Handelns voraussagen konnte. Da brauchte er definitiv noch Übung und vor allem erste Erfahrungen. Als der Duccier dann eines jener Worte erwähnte, die offenbar beide verbindete, nämlich der gute Ruf, und dann auch noch mit den Aufzählung harter Arbeit und Fleiß fortfuhr, wusste Curio endgültig, dass er die vollkommen richtige Wahl getroffen hatte. Lieber langsamer, dafür aber ehrlicher Aufstieg, lieber eigenes Prestige, als Kungelei.


    Nun, meine finanziellen Möglichkeiten werden sich erstmal in Grenzen halten. Denn wie du vielleicht von deinem Vetter Duccius Marsus weißt, planen mein Bruder und ich derzeit auch den Bau einer Casa Helvetia


    Damit war der jährliche Census auch erstmal in weiter Ferne, denn auch wenn er ihn theoretisch von seinem Gehalt als Aedituus leisten könnte, würde doch erstmal alles Gesparte in die Hausbaukasse fließen müssen.


    Was meinen Wahlkampf angeht, habe ich mich in der letzten Zeit umgesehen und mir ist aufgefallen, dass die Schreine der Lares Compitales im Vicus Apollinaris teilweise in erbärmlichem Zustand sind. Offenbar hat sich lange Zeit niemand darum gekümmert. Eine Reinigung und Ausbesserung, bei Bedarf auch Renovierung, der Schreine an den zentralen Knotenpunkten würde sich anbieten. Dies würde nicht nur der Verehrung der Laren zugute kommen, sondern auch dem städtischen Prestige nutzen, da die Schreine ja auch ein gewisses Aushängeschild der Stadt sind.


    Dafür könnte sowohl selber tätig werden, als auch den einen oder anderen Helfer für mobilisieren. Eine weiterer Vorteil dieses Vorhabens war es, dass Curio damit auch seine Zugehörigkeit zum städtischen Cultus Deorum unterstreichen könnte. Curio griff nun zu seinem Becher und trank wieder einen Schluck. Mit großen, konzentrierten Augen wartete er dann darauf, was der Pontifex von diesem Vorhaben hielt und ob er vielleicht sogar Hinweise auf die Umsetzung geben könnte.

  • Natürlich war es eine rhetorische Frage gewesen, ob sein Klient den jährlichen Cenus aufbringen konnte, immerhin wusste er ja von dessen Plänen, die er bereits Witjon vorgebracht hatte. Dennoch fragte er ihn danach, um zu sehen, wie er darauf reagierte. Anerkennend schätzte er also seine Ehrlichkeit und auch, dass er den Pontifex nicht sofort nach Geld fragte bzw. ihn darum bat.


    So winke der Patron den Aedtiuus ab. "Mache dir keine Sorgen. Der jährliche Census soll uns kein Hindernis sein, dich in den Ordo Decurionum zu bringen. Wenn es soweit ist, werde ich dich dahingehend finanziell unterstützen."


    Gespannt lauschte er dann Curios Überlegungen, wie er seinen Wahlkampf bestreiten könne.


    "Eine sehr schöne Idee, Helvetius." äußerte er zunächst zustimmend. "Ein gut überlegter Schachzug, dich auf deinem beruflichen Gebiet zu engagieren. Dies bringt dir nicht nur in der Bevölkerung und dem Stadtrad eine gewisse Anerkennung, sondern wird dir auch mit großem Zuspruch aus den Reihen des Cultus Deorum vergolten werden." Er trank kurz einen Schluck, um dann aus seiner Zeit als amtierender Magistrat zu erzählen. "Ich habe ähnliches während meines Wahlkampfes und meiner Amtszeit verfolgt. Ich habe für jede Tempelanlage der Stadt Gutachten erstellen lassen und mich als Magistrat vor allem der Renovierung des Tempels der kapitolinischen Trias gewidmet, der damals in verheerendem Zustand war. Ich kann deine Wahl also noch einmal bestätigen und dir meine Zustimmung geben." Der Schwenk aus der Vergangenheit würde seinem Klienten vielleicht dahingehend beruhigen, dass er einen guten Gedanken hatte und ihn darin bestärken.


    "Ich empfehle und biete dir an, dich an unseren Architekten zu wenden. Er wird dir sicher unter die Arme greifen und dich fachmännisch bzgl. einer benötigten Ausbesserung bzw. Renovierung beraten können."


    Die Idee war bestätigt, erste Umsetzungshinweise wurden gegeben, was fehlte jetzt noch? Die Organisation! "Ich werde unseren Architekten informieren. Am besten hälst du mit ihm in den nächsten Tagen Rücksprache und suchst mit ihm zusammen die Schreine auf, sodass er die Gutachten erstellen kann. Sobald dies geschehen ist, wirst du auch einen Kostenüberblick haben. Am Besten kommst du dann zu mir, damit wir das finanzielle besprechen können. Je nach Zustand der Schreine, könnte es relativ teuer werden. Falls die Schreine in gutem Zustand sind, sollten wir uns etwas anderes überlegen."


    Dann kam der letzte Punkt: "Wenn sich deine Idee als umsetzbar erweist, solltest du deine Kandidatur bei den Duumviri einreichen bzw. bekannt geben. Je mehr Zeit, desto besser. Auch wenn ein langer Wahlkampf mühsam ist, ist er ebenso erfolgreicher, als ein kurzer, in dem kaum etwas passiert ist. Die Leute wollen den Prozess sehen und verfolgen, sie wollen sehen, dass etwas passiert. Man will sehen, dass du an deinem Projekt arbeitest. Über alles weitere bzgl. des Wahlkampfes, unterhalten wir uns, wenn die Wahlen kurz bevor stehen."

  • Curio freute sich darüber, dass seine Idee zur Überprüfung der Larenschreinen an den Kreuzungen so gut ankam. Allerdings hatte er nicht gewusst, dass auch sein Patron bereits mit einem ähnlichen, wenn auch deutlich größerem Projekt für sich geworben hatte, sodass er interessiert zuhörte, um sich den einen oder anderen Hinweis zu eigen zu machen. Es bot sich ja auch an, ein Projekt zu bearbeiten, dass in der Nähe der eigentlichen Beschäftigung war. Wenn es dann noch als Aushängeschild für die ganze Stadt dienen, und damit sowohl in die Bevölkerung und den Stadtrat, als auch in den Cultus Deorum ausstrahlen könnte, umso besser. Das Angebot des Ducciers nahm er dabei natürlich nur allzu gerne an und schon zeigten sich dem Helvetier die Vorteile des Klientseins: Einzelkämpfer war er nämlich ab jetzt nicht mehr.


    Ich danke für dieses Angebot, Patron. Tagsüber trifft mich euer Architectus - wie heißt er im übrigen? - im Apollotempel an bzw. weiß man dort meistens, wo man mich sonst finden kann. Abends bin ich ansonsten in der Casa Atia anzutreffen. Dann können er und ich auch erste Begehungstermine für die Larenschreine vereinbaren.


    Allerdings zeigte sich für Curio auch die Schattenseiten seines Projekts. Einerseits könnte es ziemlich teuer werden, langsam wurde ihm also bewusst, dass Bauprojekte immer teuer waren, andererseits konnte es auch sein, dass sein erster Augenschein täuschte und der Großteil der Schreine doch in besserem Zustand waren, als er dachte. Dann würden sie das Projekt vielleicht nicht ganz verwerfen müssen, allerdings wäre es dann als einziges Projekt nicht ausreichen.


    Nach unserem nächsten Gespräch werde ich auch meine Kandidatur bei den Duumviri anmelden, damit ich bei den nächsten Wahlen zugelassen werde.


    wiederholte er dann bestätigend den Rat des Duccius. Wie lang sein Wahlkampf am Ende ausfallen würde, hing auch davon ab, wie früh er sich vor den Wahlen nächsten Wahlen aufstellen könnte. Allerdings hatte er dafür ja ab heute Zeit für.

  • "Sein Name ist Lysander. Er war mir nicht nur vor vielen Jahren bei der Tempelrenovierung behilflich, sondern hat auch diese Villa hier entworfen. Ich werde ihm Bescheid geben lassen, sodass er dich in den nächsten Tagen aufsuchen wird." vermutlich würde er direkt nach diesem Gespräch einen Boten schicken. Je schneller das Gutachten stand, desto eher konnte die Arbeit und somit auch der Wahlkampf beginnen.


    "Bene." bestätigte er den Aedituus bzgl. seines Vorhabens, seine Kandidatur möglichst zeitnah bekannt zu geben.


    "Liegt dir noch etwas auf dem Herzen?" fragte er schließlich seinen Klienten, um ihm auch selbst die Möglichkeit zu geben, Fragen, Gedanken oder Wünsche zu äußern. Währenddessen lehnte sich der Pontifex zurück und nahm einen großzügigen Schluck Würzwein.

  • Curio dachte einen Augenblick nach. Eigentlich war das Soll seines heutigen Gesprächs schon mehr als erfüllt: Er hatte einen Patron, es gab erste Planungen für den Einstieg in die lokale Politik und damit einen Schub für seine zukünftige Karriere. Damit konnte er hinter mehr Angelegenheiten einen Haken machen, die ursprünglich auf seiner Liste standen. Obwohl...


    Eine Kleinigkeit vielleicht noch, Pontifex: Glaubst du, Lysander hat genug Kapazitäten, um uns auch einen Kostenvoranschlag für unsere Hausbauplanungen zu erstellen? Es hapert im Moment nämlich noch an konkreten Vorstellungen zu den Kosten des Projekts, von denen aus wir dann weiterplanen müssten.


    Wenn erstmal die Kosten feststanden könnten überhaupt erstmal die wichtigsten Fragen geklärt werden: Konnten sie sich den Bau alleine leisten? Waren Darlehen notwendig? Wenn ja, wie viele? Gingen sie lieber doch dem Angebot nach, sich das Haus bauen zu lassen und mit einem Vorkaufsrecht einen späteren Ankauf ermöglichen?

  • "Am Besten du klärst das mit ihm selbst. Vergiss aber nicht, dass dein Projekt Priorität haben sollte. Ich werde ihm eine Nachricht zukommen lassen, dass er sich für dein Projekt Zeit nehmen muss, komme was wolle." Er wollte nicht, dass sich ein anderer Architekt der Stadt in dieses Projekt einmischte, immerhin gab es mehrere Kandidaten neben Curio, welche ebenfalls Ideen für für ihren Wahlkampf brauchten und gerne mal bei anderen abkupferten. "Da Lysander in unseren Diensten steht, könnten wir ihn aber natürlich damit beauftragen. Aber sag Helvetius, hat du nicht kürzlich mit meinem Vetter über dieses Anliegen gesprochen? Er weiß doch bestimmt schon, wie es mit Lysanders Kapazitäten aussieht."

  • Verstehe. Dann werde ich mit Lysander erstmal über das Compitaliaprojekt besprechen.


    Offensichtlich musste Curio jetzt lernen, Prioritäten zu setzen und der Wahlkampf müsste wohl erstmal höchste Priorität haben, auch wenn das Bauprojekt nichtsdestotrotz einen hohen Stellenwert in seinen Planungen einnahm. Im Zweifel müsste es aber wohl hinter den Wahlkampf zurücktreten...


    Bei dem Gespräch mit deinem Vetter kam die Sprache leider nicht auf Lysander. Im Zweifel kann mir euer Architect aber natürlich auch selber sagen, inwieweit er dann Zeit für andere Projekte entbehren kann.


    Zumindest hatte der junge Helvetier jetzt auch einen Anlaufpunkt, auch wenn er diesen vielleicht auch nur später nutzen könnte.


    Ansonsten gibt es von meiner Seite keine Anliegen mehr.

  • Der Junge hatte verstanden, was der Pontifex dessen Worten entnahm. Zufrieden nickte er und stand auf.


    "Gut, Helvetius. Komm, ich begleite dich hinaus." wies er seinen Klienten an und trank im stehen den letzten Schluck seines Bechers aus, bevor er diesen wegstellte und beide vom Kaminzimmer ins Atrium und anschließend Richtung Porta gingen. In römischen Häusern war es üblich, dass man den Besuch von Sklaven hinausgeleiten ließ. Da man generell von Sklavendiensten in diesem Haus nichts hielt - man sprach eher von Bediensteten, die zudem hier arbeiteten, sei es in der Villa, der Hros oder den Feldern - begleitete der Duccier selbst seinen Besuch hinaus.


    An der Porta angekommen reichte er Curio die Hand "Nun gut, ich habe ein gutes Gefühl, ich denke nicht, dass ich es bereuen werde, dich als Klient aufgenommen zu haben. Sollte es irgendwelche Probleme oder sonstige Dinge geben, du weißt, wann und wo du mich sprechen kannst. Vale bene." und verabschiedete seinen Klienten mit einem freundlichen und zufriedenen Lächeln auf den Lippen.

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