[Officium] Legatus Legionis Manius Arennius Cavarinus

  • Manius Arennius Cavarinus

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    Während die Legion das Castellum wieder bezog – viel Anweisungen geben brauchte man dafür nicht –, führte Cavarinus' erster Weg ihn in sein neues Officium. Dort war dann der Moment gekommen, in dem er ein paar Befehle bellte, die zunächst allerdings nur die Ohren seines Scriba erreichten: er zitierte den zurückgebliebenen Tribun zu sich, er wollte einen kompletten Bericht über die vergangene Zeit, den Zustand des Castellums und der zurückgebliebenen Cohorte, und, als Nachsatz mit deutlicher Pause, trug er seinem Scriba noch auf dafür zu sorgen, dass das Praetorium hergerichtet werden sollte.






  • Manius Arennius Cavarinus

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    Der gestrige Tag war gut mit Arbeit angefüllt gewesen, der heutige stand dem in Nichts nach – und auch die kommenden würden da kaum eine Ausnahme machen. Das Castellum war lange Zeit nur gering besetzt gewesen, auch wenn er mit einiger Zufriedenheit feststellte, dass sein Vorgänger offenbar genau das richtige Maß getroffen hatte: wenig, aber nicht so wenig, dass die Barbaren jenseits der Grenze begonnen hätten aufmüpfig zu werden. Trotzdem stand sowohl im Castell als auch außerhalb einiges zu tun an, und es war wichtig, Präsenz zu zeigen... und davon abgesehen war er immer noch der neue Legat. Auch wenn er nun schon Wochen bei seiner neuen Legion war, war es doch eine Ausnahmesituation gewesen. Erst mal hieß also nun, in den ganz normalen Alltagswahnsinn hineinzufinden.




  • "Salve, Legatus." Ich folgte ihm in sein Officium. Er war ein etwas knochiger Mann, kaum größer als ich, den die Jahre schon hie und da mit grauen Haaren beschenkt hatten. Natürlich hatte ich in diesem Augenblick das Gefühl, ihn mitten in der Arbeit zu stören.


    "Ich danke dir, dass du dir die Zeit für ein Gespräch genommen hast. Lass es dir aber trotzdem gefallen, von uns ein herzliches Willkommen hier in Mogontiacum zu empfangen. Ich sage das jetzt nicht bloß offiziell im Namen der Provinz, sondern auch von mir aus und ebenso für viele Einwohner der umliegenden Civitates, denen vermutlich Mengen von Steinen vom Herzen fallen werden."


    Nachdem ich mich in seinem Officium etwas umgeschaut hatte, fuhr ich fort: "Ihr seid ja recht geräuschlos in euer Quartier heimgekehrt. Etwas mehr Tschingdarassassa wäre sicher in den Ohren streitlustiger Germanen hinter dem Limes eine gute Medizin gewesen."

  • Manius Arennius Cavarinus

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    „Selbstverständlich nehme ich mir die Zeit für einen Vertreter von Stadt und Provinz“, erwiderte Cavarinus mit einem schmalen Lächeln. „Hab Dank für dein freundliches Willkommen. Setz dich ruhig.“ Noch während er auf einen der Stühle wies und selbst ebenfalls Platz nahm, kam der Scriba herein und stellte Becher und ein Krug auf den Tisch, der ein Wein-Wasser-Gemisch enthielt, bevor er wieder verschwand. Ohne zu fragen schenkte der Legat die beiden Becher voll und bot einen davon seinem Gast an. „Nun... ich hatte vorgehabt, die Legion zunächst mal wieder ihr Quartier beziehen zu lassen, bevor wir irgendwas Offizielles machen. Zumal der neue Legatus Augusti, wer auch immer das nun geworden ist, hoffentlich ebenfalls in nächster Zeit eintrifft. Man könnte den Festakt zu seinem Empfang und zur Rückkehr der Legion zusammenlegen.“ Cavarinus hoffte jedenfalls, dass das auf Zustimmung bei den Oberen von Stadt und Provinz stieß. Er war kein großer Freund von Festakten jeglicher Art. Etwas anderes, das der Domitius erwähnt hatte, erregte allerdings sein Interesse. „Lassen sich die Germanen hinter dem Limes tatsächlich von so was beeindrucken? Ich habe bereits veranlasst, dass die Patrouillen deutlich verstärkt werden, um zu zeigen dass wir wieder hier sind. Aber eine Parade? Schindet das Eindruck bei den Barbaren in Germania Magna?“




  • "Danke." Den angebotenen Becher nahm ich gerne entgegen. Cavarinus dachte zuallererst an das Praktische. Das war gut so, denn die Legio II brauchte sicherlich vorläufig mal Ruhe und Zeit, um sich wieder in den Normalbetrieb hineinzufinden.


    "Dein Vorschlag, die Festakte zu einem zusammenzulegen, findet meine ungeteilte Zustimmung. Das, obwohl ich weiß, dass die Mogontiaken aus jedem warmen Wind am liebsten gleich ein rauschendes Fest machen wollen. Dem Legatus Augusti wird's vermutlich auch Recht sein, wenn nicht, erklär ich ihm das."


    Ich musterte ihn ausführlich. Den Mann würden wir ja für einige Zeit hier haben. Blieb noch das Ding mit den Germanen. "Nein, Legatus, mit Tschingdarassassa habe ich keine Parade gemeint. Ich war davon ausgegangen, dass du mit deinen Männern die Rheintalstraße in voller Länge heraufkommst, so dass sich das Gerücht eurer Ankunft mit der Geschwindigkeit eines rennenden Gauls in der Germania Magna hätte ausbreiten können. Natürlich wissen die Germanen jetzt schon genau, dass ihr da seid, aber sie sind misstrauisch. Erst wenn jemand kommt, der bezeugen kann, dass er es auch wirklich mit seinen eigenen Augen gesehen hat, glauben sie es auch. Aber ihr seid ja recht unspektakulär über den Hinterhof und durch die Küche reingekomen."

  • Manius Arennius Cavarinus

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    Einer seiner Mundwinkel zuckte kurz nach oben. „Wenn die Einwohner hier so gerne feiern, werden sie sich auch noch andere Anlässe finden“, erwiderte Cavarinus mit einem angedeuteten Schmunzeln. Nicht, dass er auf die Zustimmung angewiesen gewesen wäre: trotzdem gefiel es ihm, dass der Princeps Praetorii seinem Vorschlag zustimmte. Es war einfacher so. Das folgende Thema ließ sich dann nicht ganz so einfach abhaken. „Nun...“ machte der Legat leicht gedehnt und lehnte sich etwas zurück. „Um der Wahrheit Genüge zu tun: ich bin nicht davon ausgegangen, dass es einen großen Unterschied machen würde, wie wir hier ankommen. Aber ich habe die letzten Jahre im Osten verbracht, am anderen Ende des Reichs. Über die Germanen werde ich wohl noch einiges lernen müssen. Ich werde dafür Sorge tragen, dass sich die Kunde unserer Ankunft hier schnell verbreitet. Verstärkte Patrouillen sind sicher eine Möglichkeit... was würde in deinen Augen die beste Wirkung zeigen?“ Was die militärischen Optionen anging, brauchte Cavarinus sicher keine Beratung, nicht von einem Zivilisten – aber die Meinung eines Mannes zu hören, der hier lebte und zu den Oberen der Provinz gehörte, konnte nie schaden. „Eine Information hätte ich außerdem noch für dich, sofern sie dich nicht schon bereits erreicht hat. Die Ala II Numidia soll nach Mogontiacum verlegt werden. Ich gehe davon aus, dass das Spektakel irgendwann in den nächsten Wochen über die Bühne gehen wird...“ Bei seinem Glück vermutlich parallel zur Ankunft des neuen Legatus Augusti. Damit es auch ja schön viel Aufruhr gab... Dabei fiel ihm ein: hatte schon irgendjemand Sorge dafür getragen, wo die Ala stationiert werden würde, und auf dem Gelände einen entsprechenden Bau begonnen? Cavarinus kratzte sich am Kinn und beschloss, erst mal die Reaktion des Princeps abzuwarten, bevor er weitere Schritte unternahm.




  • Ich schob die Unterlippe vor: "Wirkung? Lass mal überlegen. Ich bin hier in einem Handelskonsortium. Da kann ich allen Händlern, die in die Germania Magna reisen sagen, sie sollen den Germanen erzählen, man könne ab jetzt wieder mit der Legio Handel treiben. Deine Wachposten am Limes können ja das Gleiche tun. Das wird bewirken, dass hier bald ein Germane als Händler erscheinen wird, um zu gucken, ob die Gerüchte stimmen."


    Als Cavarinus mir das Ding mit der Verlegung der Ala II erzählte, spürte ich eine aufkommende Wut in mir. Schon wieder hatte die Kanzlei in Roma vergessen, Bescheid zu sagen. Ich runzelte die Stirn.


    "Nein, die Schlafmützen in Roma haben mich nicht über die Verlegung der Ala II informiert. Wie soll denn eine Provinzverwaltung funktionieren, wenn sie im Dunkeln rumtappen muss? Ich bin dir aber dankbar, dass du mir das mitgeteilt hast. Offenbar ist auf das Militär doch mehr Verlass als auf die Sesselpupser. Übrigens, falls du einen Platz für die Ala suchst, ungefähr drei Meilen südlich beim Vicus Novus gibt es noch ein Kastell, da passen die sicher rein. Aber das gehört in deine Zuständigkeit."


    Dann fiel mir noch ein, dass es vielleicht keine besonders ausgeschlafene Idee war, die Ala nach Mogontiacum zu verlegen. Ich beschloss aber, mir über diese Entscheidung, die ja fern der Wirklichkeit in Roma gefallen war, nicht die Rübe zu zermartern. Roma hat entschieden. Amen.


    "Weißt du, Legatus," sagte ich, "östlich von Confluentes, hinter dem Limes wohnen die notorisch römerfeindlichen Chatten. Und nicht weit von Confluentes mündet ein Flüsschen namens Logana in den Rhenus. Entlang der Logana wohnen die Landi oder Lognai, ein Teilstamm der Chatten, denen die Götter sämtliche Untugenden der Chatten gleich in dreifacher Ausfertigung geschenkt haben. Es wäre sicher eine gute Idee, wenn man deshalb die Verlegung der Ala II, na, sagen wir mal, etwas unauffällig gestalten könnte. Und gleichzeitig den Einheiten an dem betreffenden Limesabschnitt erhöhte Wachsamkeit empfehlen würde. Aber das gehört auch in deine Zuständigkeit."

  • Manius Arennius Cavarinus

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    „Dann bitte ich darum, das zu tun, Princeps“, antwortete Cavarinus. Das nächste große Brimborium, mit dem sie auf sich aufmerksam machen konnten, würde dankenswerterweise warten bis der neue Legatus Augusti eintraf, aber Händler waren seiner Erfahrung nach fast noch größere Tratschweiber als besagte Tratschweiber selbst. Sie dafür zu nutzen, die Kunde über die Anwesenheit der Legio zu verbreiten, schien ihm eine sehr gute Idee zu sein.


    Das Stirnrunzeln des Princeps spiegelte sich dann auch auf jener des Legaten. Über die Verlegung der Ala war also noch keine Kunde hierher gedrungen. „Mrmpf“, brummte er nur vor sich hin und nickte. „Man muss arbeiten mit dem was man hat... aber eine offizielle Information über die Verlegung wäre sicherlich angebracht.“ Eigentlich. Aber nun ja. „Danke für den Hinweis. Ich werde mich beizeiten mit dem Kommandeur der Ala in Verbindung setzen. Gemeinsam finden wir schon ein lauschiges Plätzchen und kriegen es auf Vordermann für die Reiterei.“ Bei den folgenden Worten dann wurde Cavarinus nachdenklich. Nach dem was er da hörte, war ein gänzlicher Truppenabzug aus Confluentes wohl eher... ungeschickt. Und obwohl der Princeps es nicht laut aussprach, meinte der Legat doch – berechtigte – Sorge über diesen Umstand zu hören. Durchaus dankbar für die Hinweise, die ihm vor allem auch zeigten, dass er über die Region noch einiges zu lernen hatte, ließ er den Princeps daher an seinen Gedanken teilhaben: „Hmm... die Patrouillen und Wachen in der Gegend zu erhöhen ist kein Problem. Aber dann ist es eine Überlegung wert, eine der Cohorten der Legio dort dauerhaft zu stationieren, wenn die Ala abgezogen ist. Soll ja keiner auf dumme Gedanken kommen.“ Und ein paar Cohortes waren immer irgendwo im „Außeneinsatz“ unterwegs.




  • "Gut, die Sache mit den Händlern bringe ich dann schleunigst auf den Weg, damit hier wieder normale Zustände eintreten," sagte ich mit einem Lächeln.


    Ich überlegte, was für ihn sonst noch wichtig sein könnte und da fiel mir die Chose mit den Straßen ein. "Du weißt ja vielleicht, dass nach dem Durchzug der Legionen die Straßen, na, sagen wir, ein bißchen zertreten sind. Wir haben vor, entsprechende Instandsetzungsarbeiten anzuleiern und die Civitates haben wegen der Kosten auch schon mit dem Jammern angefangen. Ich hoffe sehr, dass die Legio hierzu Mannschaften abkommandieren kann. In dieser Sache wird dich sicher der Legatus Augusti, wer auch immer das sein wird, noch ansprechen. Das Ding eilt nicht, wir können damit eh erst im Frühjahr anfangen. Und noch einen Punkt, damit wir zum Ende kommen, wir haben hier eine Miliz unter dem Kommando von Marcus Petronius Crispus aufgestellt. Ich denke, die wird man nun wieder auflösen können. Es hat ja, den Göttern sei Dank, in der Abwesenheit der Legio keine gravierenden Überfälle der Germanen gegeben, die deutlich über das Niveau von Viehdiebstählen hinausgegangen wären. Die Miliz selbst war aber nicht in Kampfhandlungen verwickelt. Das wäre mal das Wichtigste. Bleibt uns noch, auf den Legatus Augusti zu warten."

  • Manius Arennius Cavarinus

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    „Sehr gut. Vielen Dank dafür, Princeps“, erwiderte Cavarinus und genehmigte sich einen Schluck. „Für die Straßen können sicherlich Männer abkommandiert werden. Gerade wenn hier so weit alles ruhig ist, sollte das kein Problem sein.“ Beim nächsten Punkt merkte Cavarinus dann auf – eine Miliz also? Das war interessant. „Auflösen kann man die Miliz, allerdings sollte den Mitgliedern das Angebot gemacht werden, in die Legio einzutreten, sofern sie die Voraussetzungen erfüllen... der Krieg hat doch einige Lücken gerissen, die erst aufgefüllt werden müssen. Aber darum kümmere ich mich.“ Cavarinus zog sich eine Tabula heran und kritzelte ein paar Sachen darauf. „Hast du noch etwas zu besprechen?“




  • Corvinus betrat zackig den Raum des Legaten ging in Grundstellung und salutierte.


    "Centurio Lucius Helvetius Corvinus meldet sich zurück mit dem Vexilatio des Tribunus Laticlavius Sextus Rabirius Subrius! Das mitgeführte Personal und die neuen Rekruten stehen unten vor er Principia."


    Er ließ erst einmal unerwähnt das der Tribun nicht dabei war. Es hätte alles gut laufen können wenn der dämliche Jungspund sich nicht kurz vorm Ziel vom Pferd hätte fallen müssen. Er hätte den Tribun die ganze Verantwortung für die monatelange Abwesenheit zuschieben können und mit etwas Glück sogar noch eine Belobigung für das frische Menschenmaterial was sie mitgebracht hatten bekommen können. Aber nein so war es nicht gelaufen... wahrscheinlich die verdiente Strafe für sein temporäres entfernen von der Truppe. Na mal sehen wie es weiterging. Er kannte den neuen Legaten ja überhaupt noch nicht.

  • Manius Arennius Cavarinus

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    Cavarinus erwiderte den Gruß und musterte den ihm angekündigten Centurio, als dieser eintrat. Die doch eher geraume Zeit, die der Offizier hatte warten müssen, hatte der Legat dazu genutzt sich Informationen raussuchen zu lassen zum Verbleib des Mannes und seiner Begleiter. Allerdings bezweifelte er, dass diese vollständig waren – konnten sie gar nicht sein, nachdem der Centurio nun schon eine ganze Weile der Legion fern gewesen war. Und darüber hinaus wollte er ohnehin aus dem Mund des Mannes selbst hören, was geschehen war. „Salve, Centurio. Berichte was in der Zeit passiert ist, in der du nicht bei der Secunda warst.“




  • Corvinus blieb in Grundstellung und gab in kurzen Stichworten wieder was sie alles gemacht hatten.
    Er war kein großer Redner und der Legat sicherlich viel beschäftigt.
    Deshalb waren die Berichte nicht sonderlich ausgeschmückt und die Sprache nicht sonderlich elegant. Es war eher ein Bericht wie


    "Danach kamen wir bei Kleinbonum an. Ein Stück Straße war durch Erdrutsch beschädigt. Wurde von uns Instand gesetzt. Im Ort 3 Rekruten angeworben.


    Danach kamen wir an die Brücke über die Sura. War durch Hochwasser beschädigt. Nötige Arbeiten wurden durchgeführt."


    Erst ganz zum Schluss beschrieb er, ähnlich "blumig" aber dafür etwas ausführlicher das der Tribun nur wenige Tage vor Mogo vom Pferd gefallen war und sich was gebrochen hatte und er deshalb ohne diesen hier ankam. Seinen vermeindlichen Trumpf spielte er zum Schluss aus.


    "Die geworbenen Rekruten stehen noch vor der Principia falls du sie inspizieren möchtest. Den Fahneneid müssen sie natürlich noch ablegen!"

  • Manius Arennius Cavarinus

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    Der Legat war ganz froh, dass der Centurio kein Schwafler war, sondern den Bericht knapp und präzise abgab - soldatisch eben! Am Ende kam er auf die Rekruten zu sprechen, die offensichtlich draußen im Regen (oder in der Sonne?) standen, was Cavarinus bemüßigte, dieses Gespräch zügig abzuschließen. "Eine Inspektion ist nicht nötig. Noch wissen sie ja nicht einmal, wie man richtig grüßt!" Er lächelte über seinen eigenen Witz, dann wurde er wieder ernst. "Spaß beiseite: Führe die Männer in ihre Unterkünfte und fang zügig mit der Ausbildung an! Wenn sie so weit sind, erwarte ich einen Bericht! Dann werde ich sie inspizieren!"


    Er sah auf seine Unterlagen, als ihn noch etwas auffiel. "Eines noch: Ich habe erfahren, dass die Civitas hier eine Miliz aufgestellt hat. Ich will, dass den Männern dort angeboten wird in die Legio zu wechseln. Im Übrigen kann diese Einheit aufgelöst werden! Sprich mit dem Centurio dieser Truppe, ein gewisser Marcus Petronius Crispus! Die Männer, die überwechseln, können gleich mit in deine Ausbildung!" Man wusste ja nie, wie gut so eine Miliz ausgebildet war!




  • Corvinus stand wie befohlen kurz nachdem ihn der Befehl erreicht hatte beim Legaten vor dem Officium.
    Er hatte voller Ornat mit allen Orden angelegt, alles 5 mal darauf überprüft das alles sauber und in Ordnung war. Er hatte sogar extra einen nagelneuen Vitis mitgenommen.


    Noch einmal den korrekten Sitz überprüft und dann klopfte er im Vorzimmer des Legaten an.



    Sim-Off:

    Ich seh gerade das ich komplett vergessen habe das ich noch zur Miliz sollte :(

  • http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpgEs klopfte. Manius Arennius Cavarinus hob den Blick von einer Wachstafel und rief laut und deutlich: "Herein!"


    Es trat der Mann ein, den der Legatus Legionis erwartet hatte. "Centurio, tritt ein. Steh' bequem." Arennius Cavarinus nahm die Wachstafel zur Hand, die vor ihm auf dem Tisch lag. "Centurio Lucius Helvetius Corvinus", las er vor. "Vom Tiro zum Centurio durchmarschiert. Mit Phalera, Torques und Corona Vallaris bei Vicetia ausgezeichnet. Du bist einer meiner erfahrensten Veteranen unter den Centuriones. Kampfgestählt, hart ihm Nehmen, eine Führungsperson."


    Der Legatus Legionis ließ seine Ausführungen einen Moment im Raum stehen und sah den Centurio eindringlich an. Es schien als mustere er den Centurio, versuche in ihn hineinzublicken. Den Versuch brach er abrupt ab und legte die Wachstafel auf den Tisch zurück.


    "Unser Primus Pilus, Marcus Artorius Massa, hat sich bekanntlich bei Vicetia eine schwere Verwundung zugezogen, von der er sich seither nicht richtig erholen konnte."
    Der Primus Pilus humpelte und musste sich auf einen Stock stützen, das war bekannt. Artorius Massa hatte eine tiefe Wunde am Oberschenkel davongetragen, die zwar gut verheilt war, aber ihm seine Agilität genommen hatte.
    ""Ich kann und will aber auf seine Erfahrung nicht verzichten und habe daher beschlossen ihn zum Praefectus Castrorum zu machen. Dort kann er mit Rücksicht auf seine Verwundung dennoch wichtige Dienste für die Legion leisten. Aulus Dellius Catullus, der arme Kerl, hat bekanntlich schwer mit seinem Husten zu kämpfen und hat um Versetzung in südliche Gefilde mit besserem Klima gebeten. Dem Wunsch werde ich nachkommen."
    Schade eigentlich, denn der Praefectus Castrorum hatte immer gute Arbeit geleistet.
    "Und da kommst du ins Spiel. Mit Beförderung des Primus Pilus rücken die anderen Centuriones der ersten Cohors nach oben auf. Allerdings ist der Princeps Posterior schon alt und wird wohl bald aus dem Dienst ausscheiden. Der Hastatus Posterior wird zwar aufrücken, aber der Posten des Hastatus bliebe damit frei."


    Cavarinus warf dem Helvetier einen kritischen Blick zu, bevor er mit einem schmalen Lächeln sagte: "Deine Verdienste auf dem letzten Feldzug möchte ich belohnen. Centurio, ich möchte, dass du die Nachfolge des Hastatus antrittst und die Centuria III der Cohors I übernimmst."


    Sim-Off:

    Kein Problem. Hak es einfach ab. Wichtiger sind unsere neuen Rekruten. ;)
    Edit: Danke für den Hinweis hinsichtlich der Beförderungen. Habe es mal so abgeändert, dass es jetzt plausibler ist.


  • Corvinus befolgte die Anweisung natürlich umgehend und betrat das Officium des Legaten.
    Sofort ging er in Grundstellung grüßte ordnungsgemäß und wollte gerade eine Meldung abgeben als der Legat ihn schon unterbrach.
    Er stellte sich bequem hin was bedeutete das er nur einen Tick der Körperspannung ablegte.


    Die Worte des Legaten verfolgte er mit Stolz und ließ die Musterung ohne größere Regung über sich ergehen.


    Corvinus sah die Versetzung von Dellius Catullus ebenfalls als Verlust an. Aber wie er schon gegenüber dem Petronier gesagt hatte, wenn der nicht sehr bald in staubtrockene Luft kam würde bei einem der nächsten Hustenanfälle seine Lunge als blutiger Klumpfen vor seinen Füßen lassen. Artorius Massa dagegen wollte es zwar noch nicht wirklich wahr haben aber Corvinus war fest davon überzeugt das er keinen normalen Tagesmarsch mehr schaffen würden. Wenn er jetzt zum Lagerpräfekten befördert werden würde dann würde er der Legion erhalten bleiben und könnte ohne Gesichtsverlust beim Legaten mitreiten auf dem nächsten Marsch.


    Der erneute kritische Blick ließ Corvinus sich wieder versteifen. Dann rückte der Legat mit seinem Befehl raus und Corvinus war sehr erfreut. So sehr das er für einen kurzen Moment das Gesicht verzog. Immerhin würden wenn er Hastatus war nur noch sehr wenige, genau 10, Männer über ihm stehen in der ganzen Legion.


    "Ich danke dir für dein Vertrauen Legat und werde dich nicht enttäuschen! Sobald du es für richtig hältst und ich das Kommando über meine jetzige Centurie übergeben habe bin ich bereit die III zu übernehmen!"

  • http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpgDer Legatus Legionis machte eine beruhigende Geste.


    "Keine unnötige Eile, Centurio. Bei aller Vorfreude muss ich die Beförderungen von der Kanzlei absegnen lassen. Wir müssen also den Schriftwechsel abwarten."


    Er machte dabei eine Miene wie vierzehn Tage Regenwetter. Bürokratie war ein notwendiges Übel, nichts weiter.


    "Aber fühl dich frei, alles nötige für die Übergabe deiner Centurie zu organisieren und Absprachen mit den anderen Offizieren zu treffen. So ersparen wir uns längere Verzögerungen, wenn wir die Erlaubnis der Kanzlei bekommen."


    Cavarinus war nun soweit, den Centurio zu entlassen.


    "Du kannst dann wegtreten, wenn alles klar ist."



  • http://img153.imageshack.us/img153/4172/874t.jpgDer Legatus Legionis Manius Arennius Cavarinus saß an seinem Schreibtisch und erledigte seine tägliche Verwaltungsarbeit (mit größter Begeisterung). Dabei wurde ihm von einem seiner Sekretäre auch ein Hilfegesuch aus Saliobriga gereicht. Eine Straße in Hanglage war durch einen Erdrutsch aufgrund starker Regenfälle in einem etwas längeren Abschnitt stark beschädigt worden und die Civitas bat um Hilfe bei der Instandsetzung


    "Secretarius, setz' einen Marschbefehl auf. Centurio Helvetius Corvinus soll mit einer Centuria nach Saliobriga aufbrechen und sich der Sache annehmen. Er bekommt so viel Werkzeug und Handwerker zugeteilt, wie nötig. Welche Centuria kommt da in Frage?"


    Der Scriba runzelte nachdenklich die Stirn, bevor er antwortete: "Centuria V, Cohors VIII. Centurio Memmius Nasidius Barbillus ist am Fieber erkrankt und vorerst dienstunfähig."


    Der Legatus Legionis nickte bedächtig. "In Ordnung. Teile Centurio Helvetius der V. Centuria zu und fertige den Marschbefehl aus. Ich zeichne ihn dann gleich ab."


    Der Scriba nickte ergeben und kam der Anweisung nach. Hoffentlich wäre es überhaupt möglich, im Oktober noch die entsprechende Instandsetzung durchzuführen. Notfalls musste die Centuria in Saliobriga überwintern.



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