Oh Freia hilf...

  • [wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir…illa_wildgarten_klein.png[/wrapIMG]In den Abendstunden, kurz bevor die Sonnen hinter dem Horizont verschwand, der Himmel blutrot gefärbt war und die erde in ein unwirkliches Licht getaucht war, sah man eine Gestalt durch den Wildgarten der Duccier huschen. Einen gefüllten Korb trug sie bei sich und ging eiligen Schrittes zum Hain.


    Hier angekommen genoss sie die Ruhe die dieser Ort ausstrahlte. Schloss kurz die Augen und besann sich auf ihr Vorhaben.





    Schnell war der Findling von eigen Blättern, die sich auf diesen verirrt hatten befreit. Eine Tuch fand Platz auf ihm, ebenso wie eine kleine Schale in der gleich das Feuer brennen würde, ein paar Blumen, Obst, Met und Bier wurden so angerichtet also würde ein Tafel gedeckt werden.
    Erst als alles einen Platz gefunden hatte, legte Runa ihren Mantel ab und entzündete das Feuer.


    Ihre Hände zeigten gen Himmel und grüßte die Gottheiten mit dem bekannten Gruß.



    "Heil dir Tag, Heil euch Tagessöhnen,
    Heil dir Nacht und nährende Erde:
    Mit unzorngen Augen schaut auf mich
    Und gebt uns Sitzenden Sieg.


    Heil euch Asen, Heil euch Asinnen,
    Heil dir, fruchtbares Feld!
    Wort und Weisheit gewährt mir.
    Und immer heilende Hände!


    Einen kurze Weile stand Runa stumm da und lauschte den Stimmen der Natur, bevor sie Donar um Schutz des Ritualplatzes und Ablaufs bat



    Um Donars Macht ich bitte,
    Donars Macht nach alter Sitte
    Weihe diesen Ort dem heilgen Kult,
    Den Asen und Alben, die mir huld,
    den Wanen und weisen Zwergen
    in Alfheims Auen und Midgards Bergen,
    auch Ask und Emblas Söhnen,
    den Starken, und Töchtern, den Schönen.
    Möge Donars Schutz hier walten
    Bis das heilge Blot gehalten!


    Nun nahm Runa den Opfertrank zur Hand und bat Donar um eine Weihe:


    "Donar weihe diesen Trank!
    Seine Macht lege er hinein,
    seine Kraft durchströme diesen."


    Nun hielt sie den Opfertrank in die Höhe und sprach eine Anrufung an die Gottheit, der sie opfern wollte.



    Freia , dich rufe ich an!
    Hab Dank für die Liebe die du mir geschenkt.
    Ich opfere dir heute mit der Bitte, mir zu helfen, dass meinen Vater erkennt, dass nur Curio der rechte Mann für mich ist.
    Ich bitte dich Freia
    Du Göttin der Schönheit
    mit goldblonde Haare
    Du die Anmut Glanz bewahrt
    du Freundin der Fruchtbarkeit
    du die Freude am Leben schenk
    Und du die die wahre Liebe zueinander lenkt.
    Ich bitte dich mir dies zu gewähren.


    Nun goss Runa vom Opfertrank ein wenig auf die Erde.
    Sie erhob nun den Trank und sprach"Heil sei dir, Freia" trank selbst einen Schluck und blieb still mit geschlossenen Augen stehen, fast als wäre sie in einer Art Trance....

  • Eigentlich hatte sich Phelan gedacht, dass es ganz einfach werden würde. Vater sagt Tochter, dass sie heiraten wird. Tochter beschwert sich. Vater sagt, dass Tochter trotzdem heiraten wird. Tochter ist immer noch sauer, aber nimmts hin. Väterliche Utopie. Alles nur väterliche Utopie.. zumindest für den duccischen Pontifex. Er war verärgert, dass seine Tochter ihm so widersprochen hatte, nur deshalb war er ihr gegenüber so hart gewesen. Seitdem konnte er sich jedenfalls auf rein gar nichts mehr konzentrieren. Ihr Streit und zudem auch noch ihre Antwort "Ich habe meine Gründe." ließen ihm keine Ruhe, zumal er aufgrund Curios Aussage, schon angefangen hatte, eine gewisse Eventualität in seinen Gedanken fortzuspinnen.


    Ein paar Tage nach dem Streit wollte er seine Tochter also am Abend aufsuchen. Einer der Bediensteten hatte sie in Richtung Hain gehen sehen, was Phelan nur mit etwas Nachdruck erfuhr, anscheinend wollte Runa alleine sein.


    Als er dem Hain immer näher kam, vernahm er das kleine Feuer und den Schatten seiner Tochter, sie schien gerade ein Opfer zu praktizieren. Allerdings hatte er sich sehr langsam genähert und hatte deshalb nur "Heil sei dir, Freia" mitbekommen. Der Pontifex und Gode blieb an einem Baum angelehnt stehen und beobachtete die Szenerie und dabei vor allem seine Tochter in ihrer Rolle. Es erfüllte ihn trotz des Streits mit stolz, dass sie so den Göttern zugetan war. Die Götter hatten sie auserwählt, wie sie auch ihn damals auserwählt hatten, darin bestand kein Zweifel. Leise seufzte er, als ihm klar wurde, dass er sich mit ihr aussprechen und nicht mehr sauer sein wollte. Vielleicht würde er so ihre Gründe erfahren.. innig hoffte er natürlich, dass es nicht das war, woran er ganz entfernt dachte.

  • Runa stand lange so da und sog alles in sich auf, irgendwann erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
    Sie schlug die Augen auf und danke Heimdall oder Donar:


    Heimdall!
    Dich sehe ich an der Brücke stehen,
    dir, Wächtergott, danke ich!
    Möge das Gjallarhorn
    rechtzeitig mir künden
    vom letzten Kampf.
    Bis dorthin begleite mein Schicksal
    und halte Wacht.


    Donar, hab Dank für deinen Schutz!
    Das Blot sei beendet, das Band sei gefestigt!


    Vorsichtig stellte sie den Met auf dem Stein ab. Natürlich hatte sie gespürt, dass sie nicht mehr allein war. Natürlich hatte sie auch gemerkt, wer es war der hinzugekommen war. Sie nahm es als Zeichen der Göttin hin. Wer sonst außer Freia könnte die Schritte ihres Vater ausgerechnet heute hier her gelenkt haben? So wand sie sich nun als um. „Hejsa Vater!“

  • Nachdem sie das Blot beendet hatte, in dem sie Heimdall und Donar gedankt hatte, drehte sie sich zu ihrem Vater und grüßte ihn überraschend freundlich, bedachte man doch die Tatsache, dass die beiden sich tagelang aus dem Weg gegangen waren, wobei das eher an Runa als an ihrem Vater lag. In seinen Augen wollte er ja nur das Beste für seine Tochter und hatte nach seinem Ermessen absolut richtig behandelt! Eher war er echauffiert darüber, dass Runa sich so unmöglich ihm gegenüber verhalten hatte.


    "Heilsa.. Liebes." entgegnete Phelan ihr also ruhig und gelassen. "Es freut mich sehr zu sehen, dass du trotz deiner Ausbildung und Profession unsere Götter nicht vernachlässigst." schob er nach, um das Gespräch zu beginnen. Dabei ging er langsam ein paar Schritte auf sie zu und besah sich den Opferstein bzw. die Opfergaben, die auf ihm lagen.


    "Runa.." sagte der Pontifex und Gode schließlich und drehte sich mit einem Seufzen um. Er schaute ihr tief in die Augen und fragte mit väterlicher Sorge ".. was ist los?" Hierbei stand natürlich überhaupt nicht zur Debatte, dass er seine Entscheidung ändern würde, es ging ihm lediglich um die Beziehung zu seiner Tochter, um diese wieder von ihrem Streit zu befreien.

  • Nun so freundlich war ihre Begrüßung nun auch nicht gewesen, aber hier an diesem besonderen Ort hatten Streitigkeiten einfach nichts verloren. Zumindest sah Runa das so.
    Ihr Vater tat dies scheinbar auch, denn er war nun ja in Anbetracht der letzten Begegnung sogar richtig nett.
    „Nun es ist doch so, dass ich mich zu den Göttern der Ahnen meines Vaters schon immer eher hingezogen gefühlt habe, als zu denen der Ahnen meiner Mutter. Warum sollte ich sie also vernachlässigen?“ Auch wenn ihr Vater wohl nur ein Gespräch anfangen wollten, erschloss sich Runa das einfach nicht, warum sie nun eben jene Götter vernachlässigen sollte.
    Es dauerte auch nur wenige Augenblick, bevor er dann doch wieder den Finger in die Wunde legte und nach bohrte. Auch wenn er mit scheinbar wirklicher Sorge nachfragte, wich Runa wieder einmal zurück.
    „Das weißt du doch ganz genau. Schließlich willst du mich doch an den meistbietenden verheiraten.“ Ja sie war immer noch angefressen und sie konnte ihm ja auch immer noch nicht sagen warum sie sich so dagegen sträubte.

  • Ihre Antwort auf seinen Gesprächsbeginn kam ihm schon fast ein wenig beleidigt vor, da sie sich mit einer großen Selbstverständlichkeit zu den Göttern seiner Ahnen bekannte. Seit dem Fest hatte er nicht mehr wirklich mit ihr väterlich gesprochen, bevor es dann zu jenem Gespräch kam, weswegen sie hier in Zwietracht voreinander standen. Somit hatte er nicht wirklich eine Ahnung, ob sie nicht doch mehr zu den römischen Gottheiten hingezogen fühlte. Der Pontifex ging aber nicht weiter darauf ein, da für ihn mit ihrer Antwort die Sache gegessen bzw. sich seine "Sorge" als unbegründet erwiesen hatte.


    Auf das Hauptanliegen dieses erneuten Gespräches reagierte sie immer noch - verständlich - angefressen. Innerlich seufzte ihr Vater erneut und verdrehte die Augen, äußerlich ließ er sich nichts dergleichen anmerken, damit das Gespräch nicht gleich zu Beginn schon wieder in einen Streit umschlug, wie es beim letzten Mal geschehen war.


    "Nun.." wie er so oft seine Sätze begann antwortete er seiner Tochter ".. du tust gerade so, als wüsstest du nicht, dass derartige Verbindungen zwischen zwei Häusern arrangiert werden." Immerhin hatten sie schon bei ihrer Reise nach Mogontiacum darüber gesprochen und auch in ihrer Erziehung hatte sie das - zusätzlich am Beispiel ihrer Eltern - auch vorgelebt bekommen. Natürlich hatte er ihr damals klargemacht, dass ihre Ausbildung für ihn Priorität hatte, aber diese war nun abgeschlossen und klar, es kam jetzt etwas sehr schnell, aber die Zeit drängte nunmal. "Ich verstehe das Problem nicht." fügte er dann noch (!) ahnungslos hinzu.

  • Natürlich wusste sie das, aber sie hatte erstens nicht damit gerechnet das er es nun doch so eilig haben würde und zweitens hatte es sich ja gerade auf der reise hier her so angehört, als wäre dies noch weit weit in der Zukunft. Und dann war es ja auch noch, dass gerade ihre Eltern ihr vorlebten, wie einen nun ja arrangierte Ehe lief.
    „Vater der Potifex ist.. ein .. ein Erbsenzähler und dann auch noch doppelt so alt. Und von diesem Quintiler hört man auch nichts gutes...“ fing Runa vorsichtig an.


    Wie sollte sie ihm auch. „Und außerdem... nein bitte ich kann es dir nicht sagen.“ Runa trat noch einen Schritt zurück, ja sie war bereit zur Flucht.

  • Gegen das Alters-Argument bzgl. des Fundaniers konnte er nun wirklich nichts sagen. Aber: "Dennoch ist er Pontifex und gehört dem Ordo Equester an." erklärte er also. "So? Was hast du denn über den Quintillius gehört?" Da war ihr Vater aber jetzt neugierig!


    Als seine Tochter einen Schritt zurück machte und irgendetwas von "ich kann es dir nicht sagen" faselte, hielt der Pontifex kurz inne. Seine Augen öffneten sich und er schaute seinen Spross misstrauisch an. "Was kannst du mir nicht sagen?" stimmte es etwa, was er die ganzen Tage zuvor schon in gewisse Dinge hereininterpretiert hatte?

  • Runa druckste etwas rum. „Nun also er soll ein … ein nicht gerade umgänglicher Mensch sein. Manche sagen sogar er sei bösartig.“ Natürlich war das reichlich übertrieben, aber lieber mal dick auftragen und den Kandidaten in den Augen ihres Vaters unmöglich machen.


    Auf die nächste Frage hin betrachtete Runa ihre Fußspitzen und getraute sich nicht ihrem Vater in die Augen zu schauen. „Ich.. bitte... ich... nein Vater! Bitte ich kann es dir nicht sagen. Nur eben das ich keinen der Beiden heiraten kann. Bitte vertraue mir … und wenn schon nicht mir dann eben den Göttern.“ Runa hoffte das er es nun gut sein lassen würde, ging aber lieber noch einen weiteren Schritt zurück, so dass sie sich zur Not nur noch umdrehen und loslaufen müsste um diesem verhör zu entkommen.

  • "Bösartig?" die spinnen, die Töchter. :p: Sie kannte den Mann doch gar nicht! "Du kennst den Mann doch gar nicht!" entgegnete er logischerweise folglich. "Wie auch immer.." winkte er das ganze dann ab, denn diskutieren wollte er hier nicht. Viel lieber wollte er endlich den Grund für ihre Ablehnung wissen!


    Als sie wieder einen Schritt zurückwich, wurde Phelan nur noch misstrauischer. Da war tatsächlich etwas im Verborgenen, sonst würde Runa nicht so unsicher reagieren.


    "Vertrauen? Wie soll ich den Göttern vertrauen, wenn noch nicht einmal mein eigen Fleisch und Blut mir traut?!" fragte er schon etwas empört. Ja er war fast schon verletzt, dass seine Tochter ihm nicht sagen wollte, was sie bedrückte.


    Der Pontifex ging ein paar Schritte zur Seite, sodass er mit dem Rücken zu Runa stand. Er seufzte erneut und überlegte, was es wohl sein könnte bzw. was wohl so schlimm sein könnte, dass es ihm seine Tochter nicht verraten wollte.
    Schließlich drehte er sich um, ging ein paar Schritte auf seine Tochter zu und griff nach ihren Oberarmen. "Was ist los, Runa!?" Dabei sah er ihr tief in die Augen und wartete einen Moment. Dann legte sich endlich der finale Schalter in seinem Hirn um, der nun folglich alles verändern sollte. Jener Schalter, vor dem Runa und Curio sich schon eine halbe Ewigkeit lang fürchteten.. und jetzt, in diesem Augenblick, hatte er sich umgelegt. Seine Tochter konnte sehen, wie die Augen ihres Vaters allmählich immer größer wurden. Langsam entließ er sie aus seinem Griff und trat ebenso langsam einen Schritt zurück. "Das.. kann nicht wahr sein.." sagte er fast schon zu sich selbst, bevor er sein Wort erneut und diesmal viel ernster und dominanter an Runa richtete "Sag mir, dass das nicht wahr ist!" Er hatte verstanden.


    Aureus iacta est.

  • Ja klar man konnte ja seiner Tochter nicht vertrauen. Hampf. Nun war es Runa die verletzt war. Er musste ja immer recht haben. Er wusste ja immer was richtig war. Väter!
    Als er sich nun weg drehte entspannte sie sich etwas, wiegte sich in Sicherheit – böser Fehler, denn nur Momente später hatte er sie bereits an den Oberarmen gegriffen. Runa geriet fast schon in Panik.
    Doch urplötzlich veränderte sich was. Er lies sie los und schaute sie verwundert? Entsetzt? Runa konnte es nicht sagen. Auf jeden Fall war es wohl eine Mischung aus beidem wie er sie gerade anschaute.
    Was? Was bei den Göttern meinte er denn nun schon wieder. Irgendwie kam Runa gerade nicht mit. Woher sollte sie auch wissen, das es bei ihrem Vater klick gemacht hatte und er sich was zusammen reimte? Genau deswegen fragte sie ihn nun auch. „Was soll ich sagen? Was ist nicht wahr?"

  • Die ganzen Monate hatte er es nicht gemerkt. Die ganze Zeit war er im Dunkeln gewesen. Die ganze Sache war an ihm vorbeigegangen. Doch jetzt konnte er eins und eins zusammenzählen, Verbindungen herstellen, vergangene Ereignisse ganz neu verknüpfen und somit in ein Licht der Klarheit rücken.


    Es musste so sein, er war sich sicher, doch wahrhaben wollte er das nicht, daher formuliert er es nochmal als Frage und hoffe, dass sie irgendeinen anderen Namen nannte und nicht ausgerechnet jenen, vor dem er sich jetzt fürchtete..


    "Bei den Göttern, sag mir nicht, dass .." es fiel ihm fast schon schwer das auszusprechen "Was ist da zwischen dir und Curio!?

  • Runa erstarrte. Verdammt verdammt verdammte Axt aber auch. Wie konnte er... ? Wie hatte er...? Sie waren doch so vorsichtig gewesen.
    Aber wie? Ja wie sollte sie aus der Nummer nun wieder herauskommen. Dem Vater etwas zu verschwiegen war ja schon eine sehr sehr großzügige Auslegung gewesen. Aber ihn direkt anlügen? Nein das ging nun wirklich ist. Wahrhaftigkeit war schließlich eine der Tugenden ihrer Ahnen.
    Nun schaute sie also erst mal bedröppel zu Boden und sagte eine Weile gar nichts. Nein ihn anschauen? Ne ne das ging mal gar nicht, schließlich würde er es sofort in ihren Augen sehen, das er einen Volltreffer gelandet hatte. Lieber erst mal etwas Zeit gewinnen. „Nicht was du denkst.“ Also zumindest nahm Runa an, dass ihr Vater sich bestimmt wohl gerade das Schlimmste ausmalte, das er vielleicht sogar dachte... nein nein so schlecht würde er nicht von seiner Tochter denken... oder etwa doch. „Wir lieben uns.“ flüsterte sie schließlich, was schon fast resigniert klag.

  • Schon durch ihre Reaktion wusste er, dass er voll ins schwarze getroffen haben musste. Sie schaute traurig zu Boden, um ihrem Vater nicht in die Augen schauen zu müssen und schwieg ihn an.


    "Nicht was du denkst?" Bei den Göttern, soweit hätte er nicht gedacht, so hatte er seine Tochter nicht erzogen! Er konnte sich an dieser Stelle gar nicht ausmalen, was er mit ihr anstellen wollen würde, hätte sie mit seinem Klienten den Beischlaf vollzogen. Als sie dann endlich das aussprach, worauf ihr Vater die gefühlte letzte halbe Stunde gewartet hatte, fiel ihm innerlich die Kinnlade herunter, obwohl er ja eigentlich schon wusste, was seine Tochter ihm sagen würde. Nach außen hin zeigte er sich weniger überrascht, aber dafür viel mehr wütend. "Du LIEBST ihn?" fragte er nach, um sich dessen noch einmal bewusst zu werden. So langsam brodelte es in ihm herauf, tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf, wieso das ganze so fatal war, wieso er so enttäuscht war.


    Er drehte sich ruckartig zur Seite, knirschte mit den Zähnen und ging ein paar Schritte.


    "Ihr habt mich hintergangen." sagte Phelan dann nach einer kurzen Pause des Schweigens. Er drehte sich wieder zu ihr und ging schnellen Schrittes auf sie zu, um direkt vor seiner Tochter zum Stehen zu kommen. Mit dem Zeigefinger auf Runas gerichtet begann er seine Schimpftirade, die eher nach einem Donarwetter klang.
    "Ihr habt mich BEIDE Hintergangen. Ihr habt BEIDE mein Vertrauen missbraucht. ER hat seinen Patron BELOGEN und DU hast deinen Vater .." am liebsten hätte er entehrt gesagt, denn so fühlte er sich.. "Ihr habt mich zu tiefst enttäuscht!" formulierte er dann schließlich zu Ende. Immer mehr realisierte er, welche Tragweite das ganze überhaupt hatte. "Curio ist mein Klient, ich bin sein Förderer. Sag mir, wie soll ich nun einen Mann fördern, der die ganze Zeit mein Vertrauen missbraucht hat, auf dem unser ganzes Patronatsverhätlnis beruht! Oh wie ich mich für ihn eingesetzt habe, wie ich ihn bei allen Honoratioren der Stadt angepriesen habe. ICH HABE MEINE HAND FÜR IHN INS FEUER GELEGT!" platzte es dann schließlich aus ihm heraus. Mit hochrotem Kopf und einem zerknirschten Gesicht - was man viele Jahrhunderte später auch ziemlich ähnlich bei Jürgen Klopp sehen würde - zeigte er äußerlich, wie wütend er war, obwohl er innerlich am liebsten hätte in sich zusammensacken wollen. Wie viel Vertrauen hatte er diesem jungen Mann geschenkt und wie viel hatte er auf ihn gesetzt, als die anderen Pontifices dem duccischen Pontifex sagten, er sei zu jung für eine Schülerin?
    "Wer weiß, wer das alles noch mitbekommen hat? Welch Blamage für mich und unsere Familie, ist dir das eigentlich bewusst?!" er fühlte sich ja so blöd, dass er es erst so spät gemerkt hatte. "Ihr kommt Wochen vorher zu mir und beschwert euch über das Gerücht, welches diese verdammte Lupa namens Phryne über Curio und Alpina gestreut hat, und schafft dann selbst alle Voraussetzungen für ein weiteres Gerücht, welches sich in diesem Falle sogar bewahrheiten würde!? WAS ZUM DONAR GEHT IN EUREN KÖPFEN VOR!?"



    "Ihr habt meine Gutmütigkeit ausgenutzt." sagte er nach einiger Zeit etwas ruhiger. Dann entfernte er sich wieder ein paar Schritte von Runa und bleib mit dem Rücken zu ihr gewand stehen. Dann drehte er sich wieder zu ihr und sagte den Satz, der das junge Glück vollends zerstören würde. "Für euch gibt es keine gemeinsame Zukunft. Du wirst den Fundanier heiraten." mit der Schlagkraft von Thor und seinem Hammer brachte er die Seifenblase um Runa und Curio zum platzen. Wieso der Fundanier? Weil sie aus Mogontiacum wegkommen würde.


    Kommentarlos ging Phelan nun an seiner Tochter vorbei in Richtung Villa. In der ersten Runde musste Runa in seinen Ring steigen und kläglich einstecken. Die zweite Runde war für Curio. Wohin der duccische Pontifex jetzt noch am Abend gehen würde, brauchte man wohl nicht mehr zu erwähnen.

  • Er schimpfte.. „Nein...haben.. wir nicht.“ hörte er sie überhaupt? Er schimpfte. „Wir haben dich nicht...“ Hampf warum ließ er sie nicht zu Wort kommen? Es war doch gar nicht so, es war schließlich von ihr und nicht von ihm ausgegangen. Und ja sie hatten sich über die Lupa beschwert, eben weil sie den Ruf von Curio ankratzen wollte. Also er endlich geendet hatte ließ er ihr nicht mal die Chance … nein er donnerte ihr vor den Latz, dass sie den Alten Knacker heiraten würde.
    „WIR HABEN DICH NICHT BELOGEN!“ Brüllte sie ihm also hinterher. „UND ICH WERDE DIESEN KERL GANZ SICHER NICHT HEIRATEN!“
    Nein das würde sie nicht. Runa stürmte nur kurz nach ihrem Vater ins Haus, aber nicht um lange dort zu bleiben. Nein sie würde den Typen nicht heiraten. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, packten sie ein paar Sachen, verschwand in den Ställen um sich dort ein Pferd zu holen und ritt einfach drauf los....

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