Geschäftsessen | Callidus & Apollonius

  • Apollonius war es auch gar nicht so unrecht, dass sie sich in dieser Taverne besprachen. Hatte er doch sein Zimmer gleich über den Schankraum und er hatte sowieso nicht mehr vor an jenem Abend noch wieder in die Bibliothek zurück zu gehen. Die Kopien des Iudex und der Alchemieschriften, die er sich gemacht hatte, würde ihn für den heutigen Abend genug beschäftigen.


    So setzte sich Apollonius zufriedenen Blickes und winkte dann einen der Sklaven dort herbei, der ihm schon in letzter Zeit immer das Frühstück serviert hatte. "Ihr spracht von einem Bauvorhaben?" fragte Apollonius und kam somit gleich zu dem Thema ihrer Besprechung.

  • Als der Sklave zu den beiden Herren trat, trug Callidus ihm auf, ein Mahl herzurichten.


    > Servier Brot mit Schafskäse und Garum, noch etwas geräuchertes Fleisch vom Kalb und natürlich eine Karaffe Wein....ach ja, Obst und Oliven natürlich! <


    Sim-Off:

    WiSim :)


    Dann wandte sich Callidus an Apollonius.


    > Ja richtig, in Misenum sollen neue Villen enstehen. Sie sollen auf den umliegenden Hügeln errichtet werden und es bedarf eines fachkundigen Mannes. Aelia Adria nannte deinen Namen. Daher möchte ich dich für den Bau dieser Villen gewinnen. Es gibt nicht allzu viel Platz und diese exklusiven Villen werden nur an äußerst berühmte Personen vergeben. Wärest du an einem solchen Projekt interessiert? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Apollonius Augen leuchteten kurz auf als er das gute Essen sah. Er hatte heute viel zu wenig gegessen. Hatte ihn mal wieder die Beschäftigung des Geistes zu sehr in Anspruch genommen. So ließ er sich auch nicht lange bitten und aß von den guten Speisen.


    Interssiert hörte er dabei Aelius Callidus zu. Einige Villen in Misenum? Misenum...Apollonius dachte kurz über die Stadt nach, die im Süden Italias lag. Das Klima soll dort doch hervorragend sein und auch das Meer klar und blau. Auch lag Capri dort in der Nähe. Aber auch der Vesuv und Pompeji kam dem Medicus dabei in den Sinn. Aber gut, es lagen noch andere Städte dort, die von den Reichen Roms als Erholungsgebiete dienten.


    "Ja, das klingt nach einem sehr interessanten Projekt. Wieviele Villen sind denn in der Stadt geplant? Oder dachtet Ihr bei dem Bauprojekt eher an die Rahmenbedingungen?"

  • Callidus freute sich, dass es dem Mann offensichtlich schmeckte. Auch er selbst nahm von allem etwas und immer wieder einen Schluck Wein.


    > Nun, die Grundstücke sollten nicht zu knapp bemessen sein, daher werden es nicht allzu viele Villen, was ihre Exklusivität nochmals steigert. Die Villa mit dem schönsten Ausblick in der schönsten Lage wird die der kaiserlichen Familie. Es würde nicht nur lukrativ für dich, sollten die Villen verkauft werden, es würde dir, wie du siehst, auch Ruhm einbringen und deinen Namen bekanntmachen. Zunächst soll nur zu wenigen Villen der Grundstein gelegt werden. Dann werden wir den Absatz abwarten müssen. Sollten diese allerdings rasch an den Mann zu bringen sein, werden noch welche folgen. <


    Callidus schmunzelte.


    > Was den Gewinn anbelangt, den du erwirtschaften sollst, so wird das sicher eine Verhandlungssache sein, wobei ich davon ausgehe, dass wir uns einig werden... <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Apollonius schluckte einen Bissen herunter und insgheim, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte, staunte er nicht schlecht über die Ausmaße des Projektes. Das klang wirklich äußerst lukrativ.


    "Das Klima von Misenum wird sicherlich viele reiche Römer anlocken! Und der Kaiser wünscht ebenfalls eine Villa dort? Ja, für den Kaiser und die Kaiserin hat mein Betrieb schon einige Aufträge entgegen genommen." erwiderte Apollonius zuversichtlich. Er erinnerte sich noch gut daran, als Phokas ihm die Aufträge stolz unter die Nase hielt. Damals konnte Apollonius es ja nicht glauben, aber auch noch mehrmals danach wiederholte sich Aufträge aus der kaiserlichen Familie. "Ja, das klingt natürlich sehr verlockend für mich. Ich denke auch, dass wir uns über den Preis schnell einigen können." Er ließ sich etwas Wein einschenken und trank einen Schluck.


    "Für wann ist das Projekt denn geplant?" fragte er neugierig. Vielleicht würde es doch noch eine Weile dauern ehe er nach Tarraco zurück kehrte.

  • Er hörte dem Mann zu und war geradezu überrascht, dass Apollonius bereits für den Kaiser gearbeitet hatte. Dann schmunzelte Callidus


    > Ich weiß nicht, ob der Kaiser sie wünscht, jedoch wird die Stadtverwaltung aus den Einnamen und ihren Mittel der kaiserlichen Familie eine Villa stellen, das ist das Mindeste.
    Generell möchte ich wenig Zeit verlieren, doch muss auch mit dem Lieferanten des Marmors noch etwas vereinbart werden. Ich weiß nicht, wie viel Marmor er für die Villen so schnell bereitstellen kann. Da er gute Preise machen wird und ich mit ihm freundschaftlich verbunden bin, wünsche ich, dass du mit ihm den Marmorhandel betreibst, oder hast du andere Lieferanten, denen du verpflichtet wärest? Des weiteren muss ich auch darauf Acht geben, dass du ausreichend Zeit hast. Ich werde jetzt bald die ersten gentes anschreiben und ihnen das Angebot machen, ein Grundstück mit Villa zu erwerben. Wer zuerst zuschlägt, der gewinnt. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Apollonius lehnte sich leicht zurück und hielt den Weinbecher in seiner Hand. Er schwenkte den roten Saft in dem Becher umher und dachte kurz nach.


    "Nun, bis jetzt habe ich immer bei Decima Aemilia den Marmor erworben. Sie hat ein großes Angebot was die Marmorsorten angeht. Dunkler und roter Marmor aus Afrika, weißer Marmor von der Marmarainsel und auch aus italischen Steinbrüchen. Und die Lieferzeiten sind stets prompt und termingenau gewesen!"


    Er zuckte kurz mit der Schulter. An der Decimafamilie kam man einfach schwer vorbei. Auf die ein oder andere Weise hatte er mit einigen von ihnen zu tun, neben seinem Patron.


    "Aber natürlich bin ich gerne bereit mit einem anderen Händler ins Geschäft zu kommen, wenn seine Ware die gleiche oder bessere Qualität aufweist. Und da ich im Moment in Italia bin, kann ich auch jederzeit mit den Bauplanungen anfangen, soweit es mit eurer Terminplanung recht wäre! Wer ist denn der Händler, der Euch vorschwebt?"

  • Callidus hörte sich die Ausführungen an.


    > hmm... nun, das wird sich noch zeigen, ich werde zunächst schauen müssen, ob Annaeus Metellus die Ladungen Marmor alle liefern kann. Er wäre derjenige, der sicher gute Angebote machen wird, so dass die Kosten weiter gesenkt und der Gewinn gesteigert werden kann. Damit wäre allen geholfen. Jedoch kannst du auch die verfügbaren Angebote bei Metellus kaufen und den Rest bei Decima Aemilia. Das werden wir dann noch sehen.
    Ich kann dich weiterhin bei der schola erreichen? Ich würde dann jetzt die edelsten Familien anschreiben und ihnen das Angebot unterbreiten. Sobald sich ein Käufer findet, werde ich dir Bescheid geben. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Apollonius nickte und aß einen Bissen von dem Räucherfleisch. Seitdem er kürzlichst überfallen wurde, hatte er auf Fleisch verzichtet, um mit seinem mitgenommenen Geld hinzukommen. Natürlich war das Essen an jenem Abend dann besonders angenehm, neben der Aussicht auf ein lukratives, aber auch interessantes Geschäft.


    "Gut, dann werde ich Kontakt mit Annaeus Metellus aufnehmen. Mal sehen, was sich geschäftlich dort ergibt. Ich werde Euch darüber dann natürlich sofort informieren."


    Er trank etwas von dem guten Wein und fügte an:


    "Mich könnt ihr am Besten hier erreichen. Ich habe ein kleines Gästezimmer in dieser Taverne angemietet. Und Ihr? Wo kann ich Euch erreichen?"

  • > Marcus Annaeus Metellus kannst du bei den castra vigilum erreichen, aber bei solchen Angelegenheiten versuchst du es vielleicht besser in Mantua, die Famile hat dort ein Anwesen, wo ihr ungestörter Geschäftliches bereden könnt. Ich werd ihm noch einen Brief zukommen lassen, der deinen Besuch ankündigt. Mit den Baustoffen habe ich weniger zu tun, daher ist es angemessen, dass du das mit ihm klärst. <


    Callidus hörte sich kurz an, wo er den Architekten Apollonius erreichen konnte und nickte.


    > Ich halte mich zwar oft in Misenum auf, aber du wirst mich ab jetzt auch in meinem officium in der Curia erreichen können. Das wäre wohl das Einfachste. Gut, wenn du keine weiteren Fragen hast, würde ich vorschlagen, wir lassen den Dingen nun ihren Lauf. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Apollonius nickte zustimmend. "Ja, dann werde ich mich um den Lieferanten kümmern. Ich denke, dass ich erstmal den Kontakt über Rom suche."


    Apollonius sah, dass das Geschäftsessen seinem Ende zustrebte. Deswegen nahm er sich noch schnell einen Schafskäse und etwas Brot auf seinen Teller. Nach kurzem Zögern noch etwas Fleisch dazu. Er hielt sich dabei doch etwas 'maßvoll' zurück. Was sollte sonst sein Gegenüber denken?


    "Ich denke, dann werde ich nach meinem Alchemiekurs wohl auch einen kleinen Abstecher nach Misenum machen. Ich möchte doch schon mal das Land inspezieren, um die ersten Planungen durchzuführen." Er schwieg kurz, dachte einen Moment nach und fügte schließlich an: "Ansonsten habe ich keine Fragen."


    Dabei dachte er, dass er wohl nicht drum herum kam, Phokas nach Rom zu holen. Schließlich brauchte er seine Hilfe bei der Planung. Phokas war der erfahrene Architekt und Apollonius doch eher der Medicus. Frustriert aß er einen großen Happen von dem Fleisch, um sich schon zu wappnen vor dem Gezetere des alten Sklavens.

  • Die beiden Männer hatten alles Geschäftliche besprochen und nebenbei Preise und Entlohnungen ausgehandelt. Handeln konnte man es eigentlich nicht nennen, denn angesichts des lukrativen und rumträchtigen Vorhabens konnte man sich schnell einigen.
    War es in der Taverna auch sehr angenehm warm, im Gegensatz zum nass-kalten Wetter in den Straßen Roms, so musste er doch nun weiter und wieder in die Kurie. So erhob sich Callidus.


    > Dann verbleiben wir wie besprochen, Apollonius von Samothrake. Du kannst jederzeit nach Misenum kommen. Mein scriba ist zwar derezit in Syria unterwegs, um sich noch nach Holz für die Komplettierung der Baustoffe zu kümmern, aber die dortigen nuntii haben ihre Anweisungen, sollte ich nicht anzutreffen sein. <


    Er freute sich dass das Mahl dem mann offensichtlich schmeckte und verabschiedete sich.


    > Vale! <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Wieder nickte Apollonius auf die letzten Worte von Callidus. Schlau war das wirklich und so hatte jener Mann sich den Beinamen durchaus verdient. Und Apollonius war mit dem ausgehandelten wirklich mehr als zufrieden. Da lohnte sich der Mehraufwand durchaus und auch die Reise nach Misenum. Außerdem würde ihm einige Tage im Süden Italias ganz gut tun. Vielleicht könnte er der Insel Capri auch einen Besuch abstatten...oder jenen sündhaft teuren Stadt dort in der Nähe. Den Namen hatte er wieder vergessen, aber die Einwohner sollen dort nur so in Luxus schwelgen.


    "Dann wünsche ich Euch gutes Gelingen für das Anwerben von Käufern. Vale!" erwiderte Apollonius freundlich zum Abschied.


    Er blieb am Tisch sitzen und tat sich an den Speisen gütlich. Auch saß er dann noch eine Weile über seinen Schriftrollen ehe er sich spät in sein Zimmer hochzog.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!