• Sim-Off:

    zumindest soll es einer werden.


    Avitus betrat die Taverne. Sein Magen knurrte bereits nach dem harten Training und er war froh, wenigstens für ein paar Stunden in der Stadt zusein. Seine Augen mussten sich an das etwas gedämpfte Licht in der Taverne einen Augenblick lang gewöhnen, doch als er klar sehen konnte, ging er an einen freien Tisch an der Wand und setzte sich hin.


    Avitus suchte Entspannung und vor allem etwas zu essen. Er sah sich um und bestellte eine - wenn auch etwas bescheidene - Mahlzeit. Mit großem Appetit machte er sich daran, alles zu verschlingen, erinnerte sich aber, dass man mehr davon hat, wenn man kleine Happen nimmt. Er lehnte sich zurück und aß, trank zwischendurch einen Schluck Wein aus seinem becher und ließ seinen Blick durch die Taverne gleiten.


    Es gefiel ihm hier. Es war eine gute Stimmung, viele Gäste, jedoch nicht zu viele, es war recht sauber. Nachdem er aufgegessen hatte, blieb Avitus noch sitzen und trank gemächlich seinen Wein. Er fühlte sich wohl.


    Doch es wurde Zeit zu gehen. Morgen stand ein weiterer harter Ausbildungstag auf dem Programm und er wollte noch etwas von der Stadt sehen, bevor er sich in die Unterkünfte der Urbaner schleppen und in seiner Koje zu versinken gedachte. Er stand auf, zahlte und verließ die Taverne.

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    Es war schon spät am Abend und die Sonne verschand bereits hinter dem Horizont, den westlichen Teil des Himmels in rotes Licht flutend. Langsam kehrte Ruhe in die Strassen Roms ein... eine Ruhe, die trügerisch war. Die herannahende Dunkelheit lockte allerlei finstre Gestalten hervor. Diebe, Mörder, Erpresser und sonst dunkle Gestalten, unter deren erbarmungslosem Regiment der Gewalt Roms nachts zu leiden hatte.


    Zu dieser späten Stunde öffnete Avitus die Eingangstür zu der Taverne. Auch zu solch fortgeschrittner Stunde war sie voll. Allerlei Menschen, ob Mann oder Weib, saßen herum, irgendwo aus dem Hintergrund ertönte eine leise, doch fröhlich anmutende Melodie, die eine Atmosphäre der Freude und des Spaßes zu verbreiten suchte. Der Duft verschiedener Speisen und Getränke stieg dem abendlichen Besucher in die Nase, der für einen Moment lang an der Pforte stehen blieb, damit sich sein Augenlicht und seine sonstigen Sinne an die Atmosphäre in der Taverne gewöhnen konnten.


    Langsamen, müden Schrittes, der jedoch einen Hauch von Stolz nicht verbergen konnte, schritt Avitus durch die überfüllte Taverne und suchte sich einen freien Platz. Das Gerede der Menschen um ihn herum ergab ein wildes, unverständliches Kauderwelsch, das hin und wieder vom lachenden Aufschrei einer Frau oder dem brüllenden Lachen eines betrunkenen Gastes erfüllt wurde.


    Avitus setzte sich und wartete einige Momente, so dass der Wirt Notiz nehmen konnte, dass einer seiner Gäste noch nicht bedient war und dass dessen Kehle trocken war, wie der Sand der Wüste Ägyptens. Er eilte zum Gast und erkundigte sich in seiner leicht untertänigen Sprechweise, was Avitus einzunehmen gedenke. Mit ausdruckloser Miene und fast schon durchdringendem Blick bestellte Avitus Wein für sich und schaute sich um, während der Wirt verschwunden war, um dem Begehr des Gastes Folge zu leisten.


    Eigentlich hätte Avitus Grund zur Freude gehabt. Gerade hatte er seine Ausbildung, seine Grundausbildung zum Miles bei den Cohortes Urbanae bestanden. Zwar schämte er sich etwas, dass er sich zunächst hier eingefunden hatte, statt den Göttern ein Opfer darzubringen und ihnen für ihre Güte und Gnade zu danken. In der Zwischenzeit hatte der Wirt den Wein gebracht und während Avitus sich das wohltuende Getränk einschenkte, nahm er sich eisern vor, noch morgen den Göttern ein Opfer darzubringen.


    Doch jetzt war die Zeit, seinen kleinen Erfolg zu feiern... und dennoch gelang es ihm nicht, in die richtige Stimmung zu kommen. Zu deutlich merkte er, dass inmitten der großen Menge... er alleine war. Er hoffte, jemanden zu finden, den er kannte oder kennenlernen könnte, auf dass er seine Freude mit jemandem teilen konnte... und den Wein.

  • Imperiosus erinnerte sich an die Taverne, von der Avitus gesprochen hatte. Als er sie sah ging er durch die Eingangstür. Er bemerkte sofort das trübe Licht und es roch irgendwie bemerkwürdigt, aber man konnte sich daran gewöhnen. Imperiosus ging weiter in die Traverne rein... doch was wollte er hier. Eigentlich wollte er mit seinem Cousin hier hergehen, doch er war nicht in der Casa.


    Imperiosus fragte sich, warum er dann trotzdem hierher ging... allein. Er drehte sich um und wollte die Traverne wieder verlassen, als er plötzlich Avitus an einem Tisch sitzen sah.


    Imperiosus freute sich, seinen Cousin hier anzutreffen und ging zu seinem Tisch... " Salve Lucius, schön das ich dich hier antreffe. Wollte schon wieder zurück zur Casa gehen... kenne ja keinen hier. "
    Tiberius schaute zum Wirt, als dieser ihn gerade bemerkte. Als der Wirt an seinen Tisch kam, bestellte Imperiosus Wein und ein Mahl, denn er hatte großen Hunger... Es war ein anstrengender Tag heute und Imperiosus wollte diesen nun gemütlich ausklingen lassen.

  • "Salve, Imperiosus" erwiederte Avitus den Gruß seines Angehörigen. Er ließ ihm Zeit, sich etwas zu bestellen, ehe er er seine Verwunderung kund tat, Imperiosus ausgerechnet hier anzutreffen. "Ich muss gestehen, dass ich doch etwas überrascht bin, dich hier anzutreffen" sagte Avitus und musterte seinen Cousin einige Augenblicke lang.


    "Aber ich freue mich auch, dich hier zu treffen. Alleine trinkt es sich nicht besonders, weißt du. Und da meine Anwesenheit hier in Rom noch nicht besonders lang ist, ist die Zahl meiner Bekanntschaften eher... begrenzt" musste Avitus gestehen. "Erzähle mir, Imperiosus, wie es dir bisher in Rom ergangen ist. Du bist ja nun schon auch seit einiger Zeit hier und das letzte Mal, dass wir uns sahen liegt ja schon wieder einige Tage zurück" erkundigte sich Avitus.

  • Imperiosus freute sich auch, nahm einen Schluck Wein und sagte dann: "Ja, ich habe viel von Rom gesehen. Habe einige Sachen gesehen und als ich die Taverne hier gesehen habe, wolte ich einfach mal rein gehen. Denn auch meine Bekanntschaften hier in Rom sind wenige. Wollte einfach nicht mehr alleine in der Casa speisen. " Imperiosus fing an zu Essen und nahm ein weiteren Schluck von dem guten Wein. " Und..., was hast du so in den letzten Tagen gemacht " Erkundigte sich Imperiosus bei Avitus.

  • "Es freut mich, dass du fragst, Tiberius" sagte Avitus. "Ich muss dir da was erzählen." Er schwieg etwas und nahm einen Schluck von dem Wein. Der Anblick des Mahls, das Imperiosus bestellt hatte, machte ihn nun ebenfalls hungrig. Avitus rief nach dem Wirt und bestellte für sich ebenfalls ein Mahl,welches aus Meeresfrüchten in feinem Öl, etwas Fisch und Brot, sowie einer weiteren kleinen Amphore Wein bestand.


    "Du hast Anlass, mir zu gratulieren, Cousin" sagte Avitus lächelnd, während der Wirt die bestellten Speisen brachte und auf dem Tisch abstellte. "Ich habe die Grundausbildung bei den Urbanern erfolgreich bestanden..." einige Stirnfalten wurden sichtbar. "Ich weiß, es ist nur ein kleiner Schritt... von einem Probatus zu einem Miles" sagte er nachdenklich. "Doch selbst Rom wurde ja nicht an einem Tag erbaut"

  • "Ha ha ha, Cousin" Avitus musste lachen, als er sah, wie "unbeschwert" Imperiosus mit dem Wein umging. "Ich danke dir. Nein, die Beförderung lässt noch auf sich warten... aber es ist eine Frage der Zeit. Und die werde ich mir mit Übungen auf dem Exerzierplatz vertreiben" sagte Avitus entschlossen. "Das werfen der Pila will noch nicht ganz klappen und nach mehr als 10 Platzrunden werde ich immer noch etwas müde"


    Avitus biß in den Fisch hinein. Er war frisch und der salzige Duft des Meeres stieg ihm in die Nase... vielleicht bildete Avitus sich das aber auch ein? "Erinnert mich immer an Ostia und den Anblick des Meeres" seufzte er. "Aber wir wollen nicht sentimental werden" sagte er mit doch etwas gespielter Härte.


    "Doch ersteinmal genung von mir, Cousin" Avitus wollte auf ein anderes Thema wechseln. "Erzähl schon. Wie sieht es bei dir aus? Hast du dich für eine Laufbahn entschieden?" gespannt wartete Avitus auf die Antwort Imperiosus'.

  • Imperiosus zögerte ein wenig... sollte er ihm nun alles erzählen oder lieber noch etwas warten. " Tja... ich wollte ja eigentlich nach Ostia zurück... " abermals zögerte Imperiosus " ...aber, als ich so bei den Tempels war. Traf es mich wie ein Blitz... als wäre es ein Zeichen der Götter gewesen " Imperiosus schaute sich kurz um, bevor er weiter sprach. " Ich habe mich dort bei ihnen angemeldet... ich glaube das ist das Richtige für mich. " Nun sah Imperiosus seinen Cousin an, er wartete auf irgendeine reaktion von ihm...

  • Avitus schlug mit der flachen Hand so laut auf den Tisch, dass sich viele der Anwesen umgedreht hatten. Für einen Moment verschwand die Melodie, die wie immer irgendwoaus dem Hintergrund kam. Doch sogleich wurde weitergespielt, die anderen Gäste wandeten sich wieder ihren eigenen Dingen zu.


    "Bei den Göttern, Tiberius, wer hätte das gedacht" flüsterte er. Dass er so reagiert hatte, hat ihn selbst überrascht. Sein Vorhaben, sich stets zu beherrschen und sein Temperament zu tügeln, war zwar auf gutem Wege, aber sein Ziel diesbezüglich hatte Avitus wohl noch nicht erreicht.


    "Versteh mich nicht falsch, Cousin" sagte Avitus leicht kopfschüttelnd. "Es ist deine Entscheidung und ich bin sicher, sie ist reiflich überlegt... Aber du kannst dir sicher vorstellen, dass diese Neuigkeit auch mich wie ... wie ein Blitz trifft" Avitus hätte beinahe gelacht, hielt sich jedoch zurück. Er wollte nicht schon wieder die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich ziehen... nicht auf diese Weise.


    "Ich hätte mir nie träumen lassen, mir dich einmal als Priester vorzustellen... bist du denn schon aufgenommen?" Avitus gab sich große Mühe, beherrscht zu wirken, doch er wusste selbst, dass es ihm offenbar nicht gut gelang. Er hatte sich seinen Cousin stets als Vigil oder Legionär vorgestellt, als Urbaner. "Nun denn, wie dem auch immer sei, Imperiosus" Avitus hielt seinen Weinkelch hoch. "Wo genau hast du dich beworben?"

  • Imperiosus war total über diesen freudenausbruch überrascht, er hatte nicht damit gerechnet, dass Avitus so reagieren würde. " Nun ja Lucius... " erwieder Tiberius seinem Cousin " Ich habe mich heute den Sacerdotes Neptunis beigetreten und habe auch schon den Eid gesprochen, es ist also nur noch eine Frage der Zeit, wann ich endgültig aufgenommen werden " Imperiosus fühlte schon ein wenig stolz in sich, als er davon sprach, endlich konnte er seinen Leben einen Sinn geben.


    " Lass uns auf etwas trinken Lucius... Trinken wir auf Rom und die Gens Artoria " Imperiosus erhob sein Glas und nahm ein kräftigen Schluck Wein

  • "Und den Kaiser" fügte Avitus hinzu, bevor er den Weinkelch leerte. Er spürte, wie seine Laune besser wurde und füllte etwas nach. "Tja, Cousin. Ich beim Militär, du beim Cursus Deorum. So langsam denke ich, findet jeder seinen Weg." sagte Avitus, der in diesem Moment seine eigene Worte, nicht sentimental werden zu wollen, vergaß.

  • " Ja, da hast du recht... Lucius. Langsam aber sicher gehen wir unseren Weg, doch die Frage ist ja, wie oft wir solche Momente zusammen verbringen können. " Imperiosus unterbrach einen Augenblick... was hatte er gerade gesagt, sprach da etwa schon der Wein aus ihm...


    " Versteh mich Bitte nicht falsch. Ich frage mich halt nur... wie oft wir zusammen als Familie hier sitzen können um zu reden, wenn wir beide ein Tagesfüllendes Programm haben. Wahrscheinlich wird dies seltener. "


    Imperiosus bestellte sich noch ein Wein, doch langsam merkte er, wie der Alkohol bei ihm wirkte.

  • "Scheiße, Cousin, wir sollten weniger trinken. Oder woran liegt es, dass wir plötzlich solch ... solch sinnige Reden schwingen ... hicks ..." Avitus merkte, dass sich ales langsam zu drehen begann. "Oh verdammt, Tiberius, ich muss morgen früh trainieren... ich freu' mich schon auf den Kater" sagte Avitus mit leichter Bitternis in der Stimme. So klar konnte er noch denken, um zu begreifen, dass er an diesem Tag genug Wein hatte.

  • Imperiosus machte sein Teller leer und schaute wieder hoch zuAvitus, was er jedoch nicht bemerkte, er schaute direkt an Avitus vorbei. Genauer gesagt, sah er merhmals seinen Cousin. " Ich glaube... hicks... tu haßt recht Lucius... Wir haben usn wohl... hicks... ein wenig hinreischen lassen. Ich gehe wohl am besten nach Hausche. " Tiberius erhob sich von seinem Platz, aber er blieb nicht lange stehen. Er sackte zusammen und lag auf dem Boden. " Was machte ich hier... ich habe doch sonst noch nie soviel getrunken " dachte sich Imperiosus. Er raffte sich ein letztes mal auf und schwankte zum Ausganges...

  • "oh Mann, so betrunken hab ich dich ja noch nie erlebt, Cousin." Avitus wollte seinem Verwandten helfen, als dieser den Boden "küsste", doch er stand wackelig auf den Beinen. Er sah, wie Imperiosus sich langsam und unsicher wieder erhob.


    Nachdem sie auf der strasse standen und die kühle, abendliche Luft Roms spürten, wurden die Sinne etwas klarer und das Denken fiel Avitus etwas leichter. "Schaffst du es bis zur Casa?" fragte er Imperiosus. "Ich muss nämlich zur Castra Praetoria".

  • Imperiosus nahm einen tiefen Atemzug... " Ich werde es wohl schaffen Lucius, aber trotzdem fielen dank. " Mit langsamens Schritten machte sich Imperiosus auf den Weg zur Casa. Immer wieder dachte er daran, ob er es wirklich schaffen würde... doch er wollte in diesem Augenblick seienm Cousin nicht um hilfe bitten... schließlich war er ja ein Mann... ein Römer.

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