[Taberna] Am Hafen | (Avitus)

  • Nach langer Reise...


    Es war schon spät und die Dämmerung in vollem Gange. Das Geheule irgendwelcher Tiere aus der Ferne war selbst hier zu hören. Wahrscheinlich kamen die Geräusche von der gegenüberliegenden Seite des Flusses. Avitus betrat die Stadt. Es hatte keinen Sinn, sich schon heute ins Castallum der Legio zu begeben, genau so gut konnte er sich auch morgen früh melden. Er schaute sich etwas ratlos um. Wieso hat er denn nicht an so etwas banales wie eine Übernachtungsmöglichkeit gedacht, als er die Reise plante? Er lächelte... Na ja. In irgendeiner Taverne würde sich bestimmt ein Cubiculum finden, das er für eine Nacht mieten konnte. Er dachte nach. Wenn gar nichts ging, würde er sich vielleicht doch ins Castellum begeben. Dort war er sich eines Dachs über dem Kopf sicher, und sei es auch nur eine Zeltplane.


    Das kleine Schild an zwei Ketten mit dem Abbild eines Kriegsschiffs baumelte leicht im Wind und rief gerade zu nach Avitus. Nach langer Reise einen Becher römischen Wein zu trinken, sich hinzusetzen, zu erholen, vielleicht der Verführung von gutaussehenden, halbnackten Tänzerinen zuzuschauen - vielleicht auch mehr - und der Musik zuzuhören erschien unglaublich verlockend. Avitus nahm seine Sachen und begab sich in die Taberna.


    Die Mischung aus dem Duft des Weins und der Speisen schlug Avitus entgegen und er atmete tief ein. Zu lang kam ihm in diesem Augenblick seine Reise vor und er freute sich auf ein warmes Essen. Er ging an einen freien Tisch und ließ sich in den Stuhl fallen, sein Gepäck daneben ablgelegt. Klinen wären in diesem Moment besser gewesen, aber so ging es auch. Er schaute sich nach dem Wirt um.

  • Nachdem er einen Krug Wein und eine warme Mehlzeit, bestehend aus gegrilltem Rindfleisch, irgendeinem Kraut und etwas Obst bestellt hatte sah sich Avitus um. Die Taberna war gut von Angehörigen der Classis besucht, was bei der Anzahl der Shiffe, die im Hafen vor nker lagen, sowie den Patrouillenbooten auf dem Rhenus nicht allzu verwunderlich erschien.


    Die Stimmung war ausgelassen und von einer Melodie untermalt, die einige Angestellte - es hättes auch Sklaven sein können, aber es spielte nun wirklich keine Rolle - spielten. Das Zusammenspiel ihrer Instrumente ergab eine wohlklingende Melodie. Die Soldaten tranken ausgiebig, wenn auch nicht alle. Hin und wieder riss sich der eine oder andere eine der hübschen Frauen an den Schoss, was diese mit gespielter Empörung unterbanden. Daraufhin lachten die Soldaten lautstark auf und gaben den Mädels einen Klaps auf ihren - wohlgeformten - Hiintern. Nur der Wirt schüttelte darüber etwas verärgert den Kopf.


    Als die Bestellung kam, musste sich Avitus zusammenreissen, um nicht zu schnell zu essen. Die letzten paar Tage auf dem Boot gab es nichts als Fisch und langsam konnte er den fisch nicht mehr sehen. Um so mehr tat ihm der genuß von zartem, saftigem Fleisch. Die Äpfel waren auch nicht ohne und selbst Kirschen konnte der Wirt aufbieten, wenn auch zu einem etwas unverschämt teuren Preis. Das Kraut schmeckte besser, als Avitus erwartet hatte und er war kurz davo, den Wirt zu fragen, worum es sich handelte, ließ es jedoch sein. Die Suche nach einem Zimmer für die Nacht hatte Vorrang.


    Nachdem das Abendmahl beendet war und Avitus auch den Weinkrug geleert hatte - irgendwie konnte er den Verdacht nicht loswerden, dass der Wein einen Tick zu stark verdünnt war - erkundigte er sich beim Wirt nach einem Zimmer. tatsächlich waren noch einige Räume frei.


    Nach der Bezahlung im Voraus nahm Avitus seine Sachen und schleppte sich in sein Zimmer.

  • Es war recht sauber, wenn es für Avitus in diesem Moment auch eher eine untergeordnete Rolle spielte. Er war hundemüde, ließ seine Sachen fallen und - nach der Abendtoilette - warf sich ins Bett. Nach wenigen Augenblicken schlief er bereits.


    Die Träume, unter anderem auch einer, in dem er den Überfall wiedererlebte, kamen und gingen, wenngleich er sich am nächsten Morgen nicht an einen einzigen erinnern konnte. Als er aus dem Fenster schaute, stand die Sonne bereits zu einem Drittel über dem horizont, auf der anderen Seite des Flusses. Avitus schnappte sich seine Sachen und begab sich nach unten.


    Die Taberna war noch ziemlich leer, nur einige einsame Gäste saßen hier und da. Der Wirt servierte das Frühstück, das in dem Preis wohl mitenthalten war, gleich mit und nach der morgendlichen Strärkung und der Verabschiedung begab sich Avitus hinaus. Sein Weg führte ihn heute zur Legio IX. Er war gespannt, ob seiner Ersuchen um die Aufnahme stattgegeben würde, oder ob die Reise ein sinnloses Unterfangen war.


    Ende dieser Zeitebene

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