Auf den Spuren der Kindheit - Teil 2

  • Er hatte ihre Hand irgendwie, wenn auch völlig unbeabsichtigt, immer noch nicht losgelassen und ließ sich nun von ihr durch die Stadt führen. Er war schon ganz gespannt daraf, was sie ihm alles zeigen würde.

  • [I]Titiana hatte nichts gesagt, als er sie weiter an der Hand hielt auch wenn sie etwas angespannt wirkte, aber immer wieder redetete sie sich ein, dass ihr nichts passieren konnte und sie schaffte es auch fast die Angst aus ihrem Kopf zu bekommen, auch wenn es seltsam war so mit ihm durch die Gassen zu laufen. "Da vorne ist der Stadtpark, er wird von Jahr zu Jahr schöner,vor allem jetzt wo alles blüht." Sie zeigte mit der freien Hand auf den Park an dem sie nun ankamen. "Möchtest du durchlaufen und dann zum Markt gehen?" Titiana sah ihm scheu in die Augen, als sie auf seine Antwort wartete.

  • "Ich bin da ganz flexibel," lächelte er sie an. "Und lase mich gerne überraschen. Zeige mir einfach, was Du meinst, was für mich lohnend und schön wäre," meinte er in einem seltsamen Ton, der zeigte, dass er irgendwie das Gefühl hatte gerne mit ihr zusammen zu sein, was er selber als erstaunlich fand.

  • Ihre Augen musterten ihn ganz kurz und dieser Moment war ziemlich seltsam. Titiana lächelte ihn sogar an und ihre Gedanken schienen im Hier und Jetzt zu sein und nicht mehr in der Vergangenheit. Die Sonne zauberte ein Glitzern in ihre Augen und brachten diese förmlich zum leuchten wie auch ihre goldblonden Haare. "Dann komm, ich werde mein Bestes geben die alles zu zeigen." Sie zog ihn sanft an seiner Hand mit sich in den Park der in voller Blüte stand und lief mit ihm den Weg entlang. "Ich war hier immer sehr gerne gewesen" sagte sie in einem ruhigen leicht verträumten Tonfall.

  • Sie merkte, dass sie einfach zuviel redetete. Seinen Blick konnte sie schon fast spüren und ein leises Seufzen kam über ihre Lippen, als sie versuchte zu sprechen und sich nicht gleich wieder alles bildlich vorzustellen. "Nein, ich komme nicht mehr hier her. Ich gehe überhaupt nicht mehr so viel nach draussen und meide die Gegenden in denen ich bis vor kurzem immer noch sehr gerne gewesen bin. Es ist zuviel passiert."

  • Er sah sie noch einen Moment an und lächelte dann. "Ich verstehe!" erwiederte er und ging schweigend neben ihr her. Dann aber blieb er plötzlich stehen. "Darf ich Dich etwas fragen?" er versuchte ihren Blick zu erheischen.

  • So schnell wie er blieb auch sie stehen. Nur wenige Meter weit waren sie seit den letzten Worten gekommen und nun sah sie ihn überrascht an. Zuerst wich sie seinem Blick etwas aus, da sie Angst vor seiner Frage hatte, aber dann sah man ein leichtes Nicken ihrerseits. "Darfst du!"

  • Er wusste einen Moment nicht, wie er anfangen sollte, ehe er dann sagte: "Das was geschehen ist, würde es Dich nur hier hindern wieder die Schönheiten der Natur und des Lebens zu entdecken oder auch anderswo?" Er hatte vorhin ihr Lächelnd gesehen und er war der Meinung, dass nichts und niemanden diesen Nektar der Freude eingrenzen sollte.

  • Ihr Blick senkte sich auf den Boden und sie runzelte leicht ihre Stirn, als sie wieder begann nachzudenken. "Es ist egal wo ich sein werde, es wird mich immer verfolgen. Ich werde schon noch damit fertig werden" sagte sie ganz leise und immer noch mit gesnktem Kopf. Titiana wollte nicht an die dunkle Gasse und das schäbige verfallene Haus denken, in das sie gezogen wurde. Sie schloss ihre Augen und spürte ihr Herz rasen.

  • Er sah sie an und seufzte leise, während er sich einen Idioten schalt. "Bitte verzeih! Ich wollte nicht alte Wunden aufreissen. Ich... ich bin ein Idiot," sagte er reuig und schaute verlegen zu Boden. "Naja, dabei hatte ich nur eine Idee, aber sie war wohl eh nicht gut. Schliesslich kennst Du mich auch nicht und eh war sie nur aus der Spontanität heraus und überhaupt und, ja," stammelte er ein wenig verlegen vor sich hin.

  • Ihre Gedanken rasten grade förmlich durch ihren Kopf und sie versuchte sie verzweifelt zum Anhalten zu bewegen. Etwas durcheinander sah sie dann Fuscus an, legte ihm sogar eine Hand auf den Arm. "Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen." Zaghaft legte sich wieder ein Lächeln auf ihre zarten Lippen. "Welche Idee? Du machst mich neugierig." Und ängstlich, aber das verriet sie ihm natürlich nicht, aber es stimmte sie wollte schon wissen was er zu sagen hatte und sah ihn bittend an.

  • Er sah auf ihre Hand und lächelte leicht, was aber ungewöhnlich schüchtern bei ihm wirkte in diesem Moment. "Naja, ich dachte mir, wenn es an Tarraco oder Hispania liegt, dass Du vielleicht Lust auf einen Mosaikwechsel hättest und somit, naja, vielleicht mit nach Germanien kommen wölltest. Du bist Gast im Hause meines Bruders und ich würde Dir auch dort diese Gastfreundschaft angedeien, wenn auch meine Casa bedeutend kleiner und bescheidener ist. Oder, wenn Dir das lieber ist, würde ich Dir eine Unterkunft in der Casa Duccia, langjährige Freunde in Mogontiacum, besorgen. Einfach, damit Du raus kommst, etwas anderes siehst und wieder auf andere Gedanken kommst und ein Stückweit Normalität zurück findest." Er wusste nicht so sehr, wieso er jetzt gerade eigentlich auf solche Ideen kam, aber je länger er darüber nchdachte, um so ungewöhnlicher, idiotischer und gleichzeitig entschiedener erschienen sie ihm.

  • Ihre Überraschung stieg noch weiter je mehr sie davon hörte was er ihr zu erzählen hatte. Sie musste gestehen sie war ein wenig baff. Immer wieder blickte sie ihn an und dann wieder auf den Boden. Germanien war weit weg von hier und vielleicht hatte er ja Recht und sie könnte dort ein neues Leben beginnen. Hatte sie denn etwas zu verlieren? Eigentlich nicht, denn sie hatte hier keinerlei Familie mehr, war alleine und hatte Angst diesem Mann noch einmal zu begegnen, dem sie in ihrem Leben nie wieder sehen wollte. Was hatte sie nur getan, dass ihr jemand so helfen wollte. Sie war doch nur eine einfache Diebin, war sie das denn wert? Wieder lächelte sie ihn an, nahm ihre Hand und rieb sich leicht über ihre Stirn. "Du kennst mich doch gar nicht? Eine Fremde einfach mitnehmen über die du gar nichts weißt?"

  • "Naja..." begann er und lächelte dann. "Und Du kennst mich nicht. Also würden wir beide das selbe Risiko eingehen," meinte er. "Aber ich denke, da Du Gast im Hause meines Bruders bist, dass du mich schon nicht gleich meucheln wirst. Und ich denke, ich habe das bei Dir auch nicht vor," zwinkerte er. "Überlege es Dir gut. Das Angebot bleibt bestehen. Auch wenn Du erst irgendwann später Dich dazu entscheiden solltest, wenn ich schon längst wieder zurück gekehrt bin."

  • Sie hätte es nicht gedacht, dass sie noch einmal zu jemanden ausser Pentesilea Vertrauen fasen konnte, aber bei ihm wurde es langsam auch mehr. Sie begann ihm zu vertrauen. Sein Angebot war verlockend und sie dachte wirklich daran es vielleicht anzunehemn, denn das war wirklich eine Möglichkeit endlich von hier und den Erinnerungen weg zu kommen. Sie blickte ihn an ud strich sich etwas verlegen ihre Haare auf die Seite. Sie hatte heute vergessen sie sich hochzustecken und so fielen sie ihr immer wieder ins Gesicht. Ein leichtes und etwas freches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. "Warum bist du dir da so sicher?" Das Läacheln wurde zu einem kleinen Schmunzeln. "Ich überlege es mir sehr gerne und denke auch, dass es gut wäre von den Erinnerungen und der Umgebung hier weg zu kommen."

  • "Dein Lächeln," er wiederte er auf ihre Frage hin und lächelte ebenso zurück. Dann nickte er. "Ich werde noch ein paar Tage hier sein und wenn Du möchtest, nehme ich Dich gerne dann mit. Ansonsten lasse ich Dir alle nötigen Informationen und wenn es Dir Recht ist auch ein wenig Reisegeld hier, damit Du den Weg dann bestreiten kannst." Er hatte zwar ein wneig das Gefühl gerade über das Ziel hinauszupreschen, aber er war irgendwie begeistert von der Idee.

  • Nun blieb ihr einen Moment doch die Stimme im Hals stecken und sie konnte spüren wie ihr Gesicht immer heißer wurde nachdem er ihr das gesagt hatte. Sie bekam immer mehr das Gefühl, dass es das Richtige war was sie tun würde, zumindest gab ER ihr das Gefühl, und das sollte schon etwas heißen. Es war ein Vertrauen da von dem sie dachte, dass sie es nie wieder aufbringen würde, aber sie konnte es anscheind doch noch, und das wollte sie nutzen. "Ich werde mitkommen" sagte sie bestimmend und lachte ihm zu. Sie meinte es wirklich ernst und auch wenn es sie überraschte spürte sie, dass es richtig war. "Auch wenn es irgendwo total verrückt ist, aber ich komme mit dir nach Germanien."

  • Nun war er doch überrascht, erwiederte ihr Lachen aber mit einem strahlendem Lächeln. "Das ist eine schöne Nachricht. Ja, ich freue mich, wahrlich," sagte er ehrlich. "Reist Du dann mit mir mit?"

  • "Ich freue mich auch und ich werde mit dir reisen. Hier gibt es nichts was mich hier wirklich hält. Ich würde mich freuen hier weg zu kommen. Ganz ehrlich" fügte sie leise an. Ihre Augen hatten ein Besonderes Leuchten angenommen, als sie so vor ihm stand und sie konnte es nicht so wirklich glauben, dass sie nach Germanien reisen würde.

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