[Laden] Barundius' Backwaren aller Art

  • ~* Barundius' Backwaren aller Art *~


    Einer jener Verkaufsstände, die von Bürgern aller Art umlagert wurden, war das Backwarengeschäft des Barundius, schon von weitem am frischen Geruch der Brote und dem süssen Duft der Spezereien zu erkennen, welcher von dem kleinen, aber sehr sauberen Ladengeschäft ausging. Früh am Morgen kamen hier die Sklaven vorbei und erledigten die ersten Einkäufe für die größeren Haushalte, damit ihre Herrschaften immer frisches Brot auf dem Tisch hatten, während des Vormittags konnte man die Matronen der Handwerkerhaushalte und schwer beschäftigte Mütter mit den jüngeren Kindern ärmerer Familien den Laden umlagern entdecken, und zur Nachmittagszeit waren es bisweilen auch die besser gekleideten Römer der höheren Schichten, die sich hier etwas Süßes zum Naschen holten oder aber ein Fladenbrot, um sich den Aufenthalt auf dem Markt zu verschönern.


    [Blockierte Grafik: http://img67.imageshack.us/img67/7457/barundiusdh6.jpg]


    Barundius, der geschäftsführende Sklave, der seine beiden Gehilfen ordentlich herum schickte, weil sie das Bäckerhandwerk erst noch lernen mussten, verdankte einen guten Teil seines Verkaufserfolgs aber auch dem Wissen, wann man nach draußen gehen musste und mit lauten Worten seine Waren anzupreisen, sein hoher Wuchs, die leicht graumelierten Schläfen und das durchaus attraktive Aussehen des Sklaven machten es dann vollends zu einem Blickfang für den Laden und vorüber gehende Frauen - wenn diese erst einmal angelockt waren, ließen sie sich meist auch in ein Schwätzchen und dann einen Verkauf verwickeln und kamen irgendwann wieder. Barundius mochte seine Arbeit, das Verkaufen ging ihm leicht von der Hand und der Nachschub, der zweimal täglich angeliefert wurde, von der kleinen, aber bevölkerten Bäckerei in den ärmeren Vierteln Roms, war bisher von ihm immer an den Mann gebracht worden - und so gestaltete sich sein Leben angenehm, im Wissen, dass ihn seine Herrin, wenn sie mit ihm zufrieden war, sicher eines Tages frei lassen würde.

  • Zusammen mit zwei Schreibern erreichte ich Barundius Laden und sah mich erstmal um. Er selbst bediente gerade eine gutaussehende Kundin, fing allerdings meinen Blick auf der keinerlei Ungeduld verriet. Er würde mich bedienen wenn er mit ihr fertig war. Der Laden machte einen guten, wenn nicht sogar sehr guten Eindruck. Ich lies dies notieren

  • Barundius überreichte der Kundin mit einem breiten Lächeln und einem verschmitzten Augenzwinkern ihre bestellten Brote, nahm die Münzen dafür in Empfang und drehte sich schließlich in Richtung des neuen Kunden, nicht ohne vorher einen seiner Gehilfen angeblafft zu haben, er möge der Frau die Tür öffnen, damit sie leichter hinaus kam.


    "Salve! Was kann ich für Dich tun? Vielleicht steht Dir der Sinn nach Naschwerk oder einem frischen Fladenbrot?" begrüßte er Sulla freundlich und blieb bei ihm stehen.

  • Salve. Ich bin Spurius Sulla, Praefectus Annonae der Urbs Aeterna. Die Qualität eures Brotes kam mir zu Ohren und ich kam um es zu kosten. Sollte es munden gedenke ich eine längerfristige vertragliche Bindung mit euch einzugehen wenn dies euer Interesse findet. Seid ihr der Besitzer oder nur ein Angestellter?

  • "Ich bin hier der Geschäftsführer, aber nicht der Besitzer," entgegnete Barundius und straffte seine Gestalt etwas. Der Praefectus Annonae, und das an einem so normalen Tag wie diesem, heute musste Fortuna dem gallischen Sklaven wirklich hold gewesen sein, und seiner Herrin erst! Die Worte 'längerfristige vertragliche Bindung' klangen ausgesprochen gut in seinen Ohren. "Die Herrin Iulia Helena besitzt diesen Laden und die dazu gehörige Bäckerei."


    "Möchtest Du unsere Brotsorten und das Naschwerk kosten?" Dass es sich hier wirklich um den Praefectus Annonae handeln musste, war Barundius relativ klar, die Mundpropaganda auf dem Forum setzte sich ausgesprochen schnell zum Markt durch, ebenso wie die Namen neuer Amtsträger und deren Vergangenheit.

  • Ich probierte ein Brot und fand es köstlich. Vorzüglich! Wir nehmen davon 100 pro Woche zur Schaffung von Lebensmittelreserven. Seit ihr berechtigt über den Preis zu verhandeln?

  • Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck beobachtete Barundius seinen potentiellen Kunden - für ihn war jeder, der den Laden betrat, ein potentieller Kunde, wahrscheinlich hätte er sogar hungrigen Vögeln noch die Brotkrumen verkauft, die beim Teilen zu verkaufender Brote angfielen - und nickte.
    "Sonst stünde ich nicht hier, Praefectus! Immerhin führe ich dieses Geschäft für die Herrin. Ich werde ihr natürlich sagen, dass Du eine bestimmte Menge pro Woche kaufen willst, aber verhandeln darf ich sehr wohl."

  • Mein 3 2/3 As pro Einheit klang ziemlich endgültig


    Sim-Off:

    Was beim Standardpreis 1 Sesterz pro Brot und 4 Assen pro Sesterz auf 0,91666 käme.

  • Barundius runzelte die Stirn, dieser Praefectus hatte schon eine sehr interessante Art, einen Mengenrabatt herauszuhandeln. "Das heisst, Du willst den üblichen Preis drücken, ja?" entgegnete er schmunzelnd und hob beide der dichten Brauen auf der Stirn an. "Das ist ziemlich nahe am derzeitigen Marktminimum und Du willst sicher diesen Laden nicht ruinieren." Und mit vor der Brust verschränkten Armen nannte er ihm 3 4/5 As als Preis pro Brot.


    Sim-Off:

    Wie sich das genau umsetzen lässt, will ich hier nicht rechnen, aber der billigste Anbieter derzeit liegt bei 0.90 sz pro Stück, und dein Angebot liegt da nicht wesentlich drüber - den Preis so weit drücken find ich aber etwas übertrieben ^^

  • Ich sehe Deinen Standpunkt völlig ein, muss aber auch die Größe der Bäuche der Römer beachten. 3 3/4 ist mein letztes Wort 8).


    Sim-Off:

    Wir feilschen doch um des feilschen Willen.

  • "Willst Du mich ruinieren? Die Herrin peitscht mich noch aus, wenn ich ihr mit einem solchen Abschluss ankomme," sagte Barundius mit einem so empört klingenden Unterton, dass man für einige Momente lang wirklich glauben mochte, dass Iulia Helena eine lockere Hand beim Bestrafen ihrer Sklaven hate.
    "Vielleicht kann ich sie aber auch milde stimmen, wenn Du mir sicher 120 anstatt 100 Brote pro Woche zu diesem Preis abnimmst."

  • Dann lass uns mal das Dokument aufsetzen...
    Ich zog eine Rolle heraus und begann sie auszufüllen


    Conventum de commeatu


    Cura Annonae cum Iulia Helena conductore, qui est tabernarius officinae "Bäckerei 'Zur krustigen Borke'", paciscitur haec:


    I. Conductor se obligat, ut 120 panes pretio 0,9375 sestertium – quod est pretium singulorum panium - in singulas septimanas conferat. Condiciones tardissime die Martis proponenda sunt.


    II. Cura Annonae se obligat, ut panes supra imperatos accipiat. Merces tardissime die Iovis accipiendae sunt.


    III. Conventum nullo temporis spatio finitur. Utrique parti quidem licet conventum renuntiare, cum intervallum temporis duorum commeatuum conservatur.


    IV. Lapsus contra condiciones, quae in parte prima vel secunda huius conventi constitutae sunt, poena 0 sestertium puniuntur; quae poena ad eum socium solvenda est, qui foedus non ruperit.


    V. Conventum die ANTE DIEM IV NON IUL DCCCLVI A.U.C. initium habet.



    Roma,KAL IUL DCCCLVI A.U.C.,Spurius Sergius Sulla
    _______________________________________
    locus, dies, nomen subscriptum (Cura Annonae)



    _______________________________________
    locus, dies, nomen subscriptum (conductoris)


    Schön wenn man sich zum Wohle des Volkes rasch einig wird, würdest Du bitte gegenzeichnen?

  • Der Sklave neigte sich über den Vertrag und begann mühsam zu lesen - er konnte zwar lesen, aber bei weitem nicht so gut, dass er es flüssig und schnell schaffte, die bisherigen Vereinbarungen, die Barundius getroffen hatte, waren immer mündlicher Natur gewesen, ebenso wie er sich im Kopfrechnen auszeichnete.


    Sim-Off:

    Einmal das Ganze bitte auf Deutsch nochmal. ;) Wir spielen hier zwar in der Römerzeit, aber ich möchte ungern Verträge eingehen, für die ich mein Wörterbuch beim nochmaligen Durchlesen dauernd bemühen darf. Finde ich ja toll, dass Du Dich um Authentizität bemühst, aber dann sollte das ausgegebene Latein auch grammatikalisch einwandfrei sein, sonst bricht man sich beim Lesen einen ab :D

  • Während er den Vertrag prüfte aß ich eine Brezel.

    Sim-Off:

    Könntest Du die gramatikalischen Hinweise bitte an Biberius schicken? Es wäre eine große Hilfe wenn sich die Könner direkt austauschen ;)

  • Nach einer ganzen Weile intensiven Studierens der aufgeschriebenen Worte griff sich der Sklave schließlich einen stilus und begann, seinen Namen an die dafür vorgesehene Stelle des Vertragswerks zu setzen. Schließlich reichte er es stolz wieder an Sulla zurück, man konnte ihm durchaus anmerken, dass es ihn mit einer gewissen Zufriedenheit erfüllte, ein so wichtiges Geschäft getätigt zu haben.


    Conventum de commeatu


    Cura Annonae cum Iulia Helena conductore, qui est tabernarius officinae "Bäckerei 'Zur krustigen Borke'", paciscitur haec:


    I. Conductor se obligat, ut 120 panes pretio 0,9375 sestertium – quod est pretium singulorum panium - in singulas septimanas conferat. Condiciones tardissime die Martis proponenda sunt.


    II. Cura Annonae se obligat, ut panes supra imperatos accipiat. Merces tardissime die Iovis accipiendae sunt.


    III. Conventum nullo temporis spatio finitur. Utrique parti quidem licet conventum renuntiare, cum intervallum temporis duorum commeatuum conservatur.


    IV. Lapsus contra condiciones, quae in parte prima vel secunda huius conventi constitutae sunt, poena 0 sestertium puniuntur; quae poena ad eum socium solvenda est, qui foedus non ruperit.


    V. Conventum die ANTE DIEM IV NON IUL DCCCLVI A.U.C. initium habet.



    Roma,KAL IUL DCCCLVI A.U.C.,Spurius Sergius Sulla
    _______________________________________
    locus, dies, nomen subscriptum (Cura Annonae)


    Roma, KAL IUL DCCCLVI A.U.C.,Barundius
    _______________________________________
    locus, dies, nomen subscriptum (conductoris)

  • Ich gab Barundius ob des gelungenen Geschäftes die Hand, bezahlte vier Brezel und gab jedem Scriba einen.


    Es war mir eine Freude, grüße bitte Iulia Helena von mir. Ich verabschiede mich nun.

  • Sim-Off:

    Dauer-Angebot steht nun für die Cura Annonae ;)


    Der Sklave nickte erfreut und meinte: "Natürlich, die Herrin wird sich sicher über dieses Geschäft freuen. Vale bene, praefectus!" Sich zufrieden die Hände reibend, kehrte er wieder an den Verkaufstisch zurück und aß aus lauter Freude gleich eins dieser sündhaft teuren Törtchen, die man ansonsten nur für viele Sesterzen erstehen konnte.

  • Den glücklichen Blick des Bäckers beim Essen des Törtchens gerade noch bemerkend hieß ich meinen Obersciba noch einmal zurückzugehen und drei davon zu kaufen, als diese gegessen waren verließen wir den Laden entgültig.

  • Jakobus war von dem Verwalter des Gutes seines Herrn angeschrieben worden. Ein Abnehmer war vor kurzem eingegangen und nun benötigte er natürlich einen neuen Geschäftspartner, wenn man Überproduktion vermeiden wollte.
    So klapperte Jakobus einen Bäcker nach dem anderen ab, denn viele waren ohnehin bereits vertragsgebunden - außerdem hatte das private Bäckergewerbe in Rom immer gegen die Brotspenden der Magistrate anzukämpfen!
    So kam er schließlich zur krustigen Borke.
    Er betrat den Laden und ging auf Barundius zu.
    "Salve!" grüßte er den Sklaven.

  • "Salve, Salve, komm herein und lass Dir die Auswahl den Mund wässern!" begrüßte Barundius gutgelaunt den vermeintlichen neuen Kunden. Jeder, der den Laden betrat, war immerhin ein potentieller Käufer, und niemand kaufte bei schlecht gelaunten Verkäufern. Er scheuchte einen seine Gehilfen mit einem launigen Blick voran und machte eine einladende Handbewegung in das Ladeninnere, während er Jakobus freundlich anblickte. "Womit kann ich Dich an diesem schönen Tag erfreuen?"

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