Via Tiburtina Vetus

  • Ging man aus dem Südlichen Tor der Castra Praetoria kam man auf die Via Tiburtina Vetus. Ein großer Meilenstein kündigte ROMA an. Blickt man vom Tor nach rechts so kann man die Porta Viminalis sehen. Davor stehen einige Häuser.



    Wenn man hinhört kann man die Rufe der Offiziere auf dem Exerzierplatz hören und die Wagenräder, der reisenden, die auf der Straße klappern. Gelegentlich werden hier Stichproben wegen illegalen Waffenhandels vollzogen.

  • Minor war für den heutigen Tag als Wachoffizier am südlichen Tor der Castra eingeteilt. Für gewöhnlich war dort kaum etwas los, da es in der Regel nicht von Besuchern verwendet wurde.


    Für die beiden Milites, die als Wachen eingeteilt waren, schien es einer der ersten Wachdienste zu sein. Anders konnte er sich zumindest nicht erklären, wieso die beiden so schrecklich aufgeregt hin- und herzappelten.


    Er selbst konzentrierte sich mehr auf den Verkehr, für den Fall, daß ihm irgendein Wagen verdächtig vorkommen sollte.

  • Der Weg war weiter als ich dachte, doch umso näher wir zur Castra Praetoria kamen, hatte ich das Gefühl meiner Müdigkeit gar nicht mehr bewusst zu werden. Will lange war es her, das ich Constantius nicht mehr gesehen hatte und nun war ich ihm so Nahe. Es waren lediglich nur die Mauern die uns trennten. Ich fragte mich weshalb ich nicht früher den Weg hierher gesucht hatte, doch lies sich die Antwort auf diese Frage schnell finden, Milius hätte einen vernünftigen und wichtigen Grund dafür gewollt. Zwar hatte ich mich öfter umgedreht, doch hatte ich Milius nicht zu Gesicht bekommen, sicherlich war er aber auch da. Solinus lies ich vor sich hin träumen anscheinend konnte er sich an der Castra Praetoria nicht satt sehen, was wohl normal für einen Iulier war. Bis ich Metellus wieder erkannte.

  • Mein erster Tag in Roma und ich bekam gleich die Castra praetorie zu sehen, ich hatte unglaublich viel gesehen, ich sog all diese Eindrücke, die Farben und alles in mich hinein wie ein Schwamm und dann sah ich sie: Die Castra, hier wollte ich mich ja so bald wie möglich bewerben. Mein Kusinchen konnte es allerdings gar nicht schnell genug haben, sie schien am Ende des Weges sogar in eine Art seltsame Eile zu verfallen, die mich erschaudern ließ, das harmlose 19-jährige Mädchen trieb etwas zur Castra.....Hatte sie dort etwa einen "guten Bekannten"......


    Sim-Off:

    Zur Erklärung: Metellus ich bin mal paar Tage jünger als bei meiner Bewerbung....

    "Ich bin der Geist der stets verneint!
    und das mit Recht; denn alles was entsteht
    Ist wert dasss es zugrunde geht;
    Drum besser wär's dass nichts entstünde.
    So ist denn alles was ihr Sünde,
    Zerstörung, kurz das Böse nennt
    Mein eigentliches Element."

  • Nachdem zahllose Wagen an ihm vorbeigezogen waren, gab es schließlich einen der seine Aufmerksamkeit erregte. Der Mann auf dem Kutschbock sah äußerst nervös aus und erinnterte ihn an die erste Verhaftung, die er jemals mit einem Kameraden durchgeführt hatte.


    "Milites, venite!" rief er den Wachen zu und trat vor den Wagen.


    "Halt!"


    Der Kutscher blickte ihn erschreckt an.


    "Wer bist du? Und was transportierst du auf dem Wagen da?"


    Der Mann antwortete unsicher:


    "Öhm, Marcus Asprenas, ich liefere Obst und Gemüse in die Stadt."


    "Milites durchsucht den Wagen - aber seid vorsichtig mit der Ladung so lange ihr noch nichts


    Verdächtiges gefunden habt!"

  • Schweigend beobachtete ich der Caecilier vor den Wagen trat und den Händler kontrollierte. Wie lange es wohl her war seid ich ihm das letzte Mal gesehen hatte? Ich habe mir geschworen ich nicht zu vergessen und dennoch kam es zu den Tagen, an denen ich die Begegnung immer weiter nach hinten schob und ich nur noch seltener einen Gedanken daran verschwendete. Es waren immer die schlechten Erinnerungen die einen heimsuchten. „Die Castra Praetoria, Caius neues Zuhause. Aber durch dir wird er vielleicht Familienzuwachs bekommen.“ Bemerkte ich lächelnd, wobei ich meinen Blick nicht von Metellus abwendete. Zum Glück war Tertia nicht hier, sie hatte sein Gesicht sicherlich auch nicht vergessen und es wäre vielleicht sogar zu einer unangenehmen Situation gekommen.


  • Minor beobachtete, wie die Milites den Wagen durchsuchten und behielt auch den Fahrer des Wagens genau im Auge.


    Ab und an warf er den Milites einen warnenden Blick zu, wenn sie allzu achtlos mit der Ladung umgingen, schließlich wollte er keinen Unschuldigen um seinen Verdienst bringen.
    Schließlich wandte sich der dienstältere Miles an ihn:


    "Princeps Prior, wir haben nichts verdächtiges im Wagen finden können."


    Minor nickte und wandte sich an den Fahrer.


    "Gut, Marcus Asprenas, du kannst deinen Weg fortsetzen."


    Der Mann nickte und schien heilfroh zu sein, heile aus dieser Durchsuchung herauszukommen. - Gründlich genug hatten die Milites gesucht, aber vielleicht war es einfach diese Panik, die viele durchaus unbescholtene Leute beim Anblick der CU befiel.


    "Milites - ad portam redite!" (Milites - kehrt zum Tor zurück!)


    Wieder ließ Minor seinen Blick stadtauswärts schweifen und nach dem nächsten verdächtigen Wagen Ausschau halten. Seine Gedanken wanderten allerdings zurück zu der ersten derartigen Kontrolle, die er durchgeführt hatte; das war kurz nach seiner Beförderung zum Miles gewesen.... :]

  • Oh Mann, wie lange die hier brauchen, um den Wagen zu kontrollieren...... Sowas müssten die doch eigentlich den ganzen Tag üben!
    Ich pfiff derweil ein Liedchen, während sich mein Kusinchen immer seltsamer benahm...langsam fing sie an leer in die Gegnd zu starren und in einen tranceartigen Zustand zu fallen. Man das musste ja wohl mehr als ein "guter Bekannter" sein. Soe tat mir Leid, denn anch dem was ich über Soldaten wusste, gab es für sie nur eine Familie: Die Legion bzw. Kohorte.



    Sim-Off:

    Sorry, hab übersehen, dass mein Kusinchen gepostet hat.

    "Ich bin der Geist der stets verneint!
    und das mit Recht; denn alles was entsteht
    Ist wert dasss es zugrunde geht;
    Drum besser wär's dass nichts entstünde.
    So ist denn alles was ihr Sünde,
    Zerstörung, kurz das Böse nennt
    Mein eigentliches Element."

  • Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus
    Wieder ließ Minor seinen Blick stadtauswärts schweifen und nach dem nächsten verdächtigen Wagen Ausschau halten. Seine Gedanken wanderten allerdings zurück zu der ersten derartigen Kontrolle, die er durchgeführt hatte; das war kurz nach seiner Beförderung zum Miles gewesen.... :]


    ...und am folgenden Tag war er dann wieder überrascht worden, als er - gerade wie jetzt auch auf den Wagenstrom achtete, der sich unablässig auf die Stadt zu bewegte. Es war am ersten Tag der Ludi gewesen und der Praefectus Urbi hatte kurz zuvor die Ausgangssperre verhängt, die nun immer noch galt. Mit all diesen Gedanken beschäftigt und seine Augen außschließlich auf den ankommenden Verkehr gerichtet, hatte sie plötzlich neben ihm gestanden.


    Fast bildlich konnte er sich daran zurückerinnern und meinte fast wieder dort zu sein.

  • Solinus Verhalten lies ich ganz außer Acht. Er beschwerte sich über das Verfahren der Kontrolle, doch tat er dies wohl nur, da er sich nach dieser Tätigkeit selbst sehnte. Sein Pfeifen störte mich ebenfalls wenig, bemerkte ich es überhaupt, vielleicht am Anfang, als ich kurz zu ihm sah, doch dann wanderte meine Blicke auch schon wieder zu dem Caecilier. Es war doch nicht möglich, dass er genau heute am südlichen Tor eingeteilt war. Nun wurden meine Schritte wieder langsamer, doch allmählich erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht, wenn auch noch ein bisschen zurückhaltend. Noch einmal blickte ich nachdenklich zu Solinus hinüber, bis ich mich entschloss auf Metellus zu zugehen.

  • Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus


    ... Mit all diesen Gedanken beschäftigt und seine Augen außschließlich auf den ankommenden Verkehr gerichtet, hatte sie plötzlich neben ihm gestanden.


    Fast bildlich konnte er sich daran zurückerinnern und meinte fast wieder dort zu sein.


    So sehr überkam in die Erinnerung, daß er sich einfach mal umdrehte, für den Fall, daß sie direkt hinter ihm stand. - Das war natürlich nicht der Fall - Aber als seine heimliche Enttäuschung darüber verfolgen war, meinte er doch tatsächlich zu sehen, daß Iulia in Begleitung auf ihn zuging.


    Sein erster Gedanke war, daß seine Augen ihm einen Streich spielten, aber auch nachdem er seine Augen kurz geschlossen hatte, konnte er sie immer noch sehen. Nun nahm er auch wahr, daß Iulia keineswegs allein unterwegs war wie bei ihrem letzten Aufeinandertreffen, sondern in Begeleitung eines jungen Mannes - der keineswegs nach einem Sklaven aussah.

  • Im Moment war es mir egal, ob Solinus mir folgen würde oder nicht. Ich dachte mir daher, dass er schon noch kommen würde, wenn er meine Abwesenheit bemerkt hatte. Leider kam es nicht zu einem entspannten und freien Lächeln, da ich zunehmend ernster wurde, als ich auf ihn zu trat. Ich wollte ihm nicht meinen lassen, das ich ihn vermisst haben könnte. Denn eigentlich war es nicht so und war es doch schon einmal die unpassende Gestik, die falsche Hoffnungen entstehen ließen. „Salve, Caecilius Metellus. Du darfst dich einen Schritt aus der Castra entfernen, trotz der Ausgangssperre, ich hoffe du weißt das zu schätzen.“ Begrüßte ich den Caecilier freundlich. „Wie darf ich dich nennen, immer noch einen Miles?“ neckte ich ihn weiter. Obwohl ich fand, das er sich wirklich ein bisschen verändert hatte und das gefiel mir.

  • Zitat

    Original von Iulia Livilla
    „Salve, Caecilius Metellus. Du darfst dich einen Schritt aus der Castra entfernen, trotz der Ausgangssperre, ich hoffe du weißt das zu schätzen.“ Begrüßte ich den Caecilier freundlich. „Wie darf ich dich nennen, immer noch einen Miles?“ neckte ich ihn weiter. Obwohl ich fand, das er sich wirklich ein bisschen verändert hatte und das gefiel mir.


    Minor unterdrückte ein breites Lächeln, daß sich gerne auf seinen Lippen ausgebreitet hätte. Wie bei ihrer letzten Begegnung, konnte sie nicht davon lassen ihn zu necken; eine Tatsache, die er ihr natürlich überhaupt nicht übel nahm. Freundlich begrüßte er sie:


    "Salve, Iulia Livilla! Ich schätze mich in der Tat glücklich, heute meinen Dienst als wachhabender Offizier außerhalb der Castra zu versehen. - Du darfst mich also Princeps Prior nennen." :D

    Letztere Aussage tat er natürlich nicht ohne Stolz darüber, in der Zwischenzeit befördert worden zu sein.

  • Ich hatte genau eine solche Antwort erwartet und es freute mich natürlich umso mehr, als ich auch genau das von ihm hörte. Vor allem war es erfreulicher eine Beförderung aus dem Mund des Glücklichen zu hören, als es von einem Verwandten zu erfahren, wie es bei der Beförderung meines Vaters der Fall war. „Herzlichen Glückwunsch zu deiner Beförderung, von einem Caecilier hatte ich kaum etwas anderes erwartet. Dennoch entschuldige das ich dir nicht geschrieben habe, doch hatte ich das nicht vor ohne die Erlaubnis meines Cousins und er war seit unserer Begegnung nicht mehr zu Hause. Aber nun da du Offizier bist, hast du sowieso keine Zeit, für eine Iulierin, die auffallend selten mit Begleitung die Casa erlässt.“ Antwortete ich ihm vielleicht mit einer zu herausfordernden, aber sanften Tonlage in meiner Stimme.

  • Er freute sich über ihre Glückwünsche, zumal sie nicht bloß eine hohle Phrase schienen, sondern wirkliche Glückwünsche.


    "Ich danke dir für die Glückwünsche aus dem Munden einer Iulierin. - Aber auch ein Caecilier muß das nötige Glück haben, daß in seiner Einheit eine Beförderung möglich ist."


    Die Tatsache, daß dem natürlich die eigene Leistung vorausgehen mußte, erwähnte er nicht, schließlich sprach er mit einer Iulierin, in deren Gens eine starke militärische Tradition vorhanden war.


    Als sie sich dafür entschuldigte nicht geschrieben zu haben, nickte er nur und neckte sie nun seinerseits:
    "Es wäre vielleicht etwas schwer für deinen Cousin gewesen eure Casa aufzusuchen, nur damit er dir erlauben kann mir zu schreiben." :D


    Nun war doch ein kurzes Grinsen in seinem Gesicht zu sehen, auch wenn es schnell wieder zu einer freundlichen Version des Gesichtsausdruckes wurde, der ein deutliches bin-im-Dienst ausstrahlte.
    Die Milites standen zwar ein gutes Stück von ihnen entfernt und konnten nur schwer seine Gesichtszüge ausmachen, aber schließlich gab es ja noch mehr Leute, die an ihnen vorbeigingen oder fuhren.


    Seine Augenbrauen zogen sich ein wenig zusammen, als er wieder einmal von Iulias Aussagen herausgefordert wurde. Allerdings schaffte sie es gleichzeitig der Herausforderung, allein durch ihre Stimme, einiges an Schärfe zu nehmen.


    "Woher willst du wissen, ob ich nun keine Zeit mehr für eine Iulierin mit seltener Begleitung habe? :)
    Schließlich rede ich doch gerade mit dir - oder mache ich etwa einen gehetzten Eindruck auf dich?"


    Letzteres konnte er sich auch nur schwerlich vorstellen. Die einzige Anspannung die er verspürte, war eine sehr routinierte, da er verantwortlich für die Wachen war. Gehetzt war er sicher nicht und freute sich stattdessen einfach Iulia Livilla nach so langer Zeit wiederzusehen. Eine Unterhaltung mit ihr unterschied sich einfach fundamental von allen möglichen Unterhaltungen, die er mit seinen Kameraden führen konnte.

  • Es war mir bewusst, das die beiden Milites ganz in der Nähe waren und sich sicherlich fragten, was ich von ihren Vorgesetzten wollte, doch war es wohl unmöglich Metellus irgendwo alleine anzutreffen. Umso mehr gefiel mir wie er sein Lächeln, gerade noch unterdrücken konnte. Es wunderte mich auch gar nicht wo Solinus blieb, vielleicht war ich einfach zu konzentriert auf Metellus Erscheinung. Und ich fragte mich, obwohl ich mir dies nicht erklären konnte, weshalb mir überhaupt eine solche Frage in den Sinn kommen konnte, ob er auch einmal an mich gedacht hatte.
    „Bald werden sie dich einen Schinder nennen, während du deinen Erfolg genießen wirst. Und vielleicht bist du nicht gehetzt von deiner Arbeit, doch aber vergesslich.“ Meinte ich daher auf meine Gedanken und den beiden Milites bezogen, um vielleicht ein wenig meine Neugierde verdecken zu können. Meine Stimmlage änderte sich dabei nicht, doch hoffte ich auch er würde den Sinn jener Aussage auch verstehen. Wieso sollte er eigentlich, hab ich einmal an ihn gedacht, wollte ich das überhaupt? Wie es mir auf der Seele brannte, ihn über Constantius auszufragen, doch erst wartete ich auf eine Antwort.

  • Kurzzeitig war fast so etwas wie Verlegenheit in seinem Gesicht zu lesen, als er antwortete.


    "Nun zum klassischen Schinder kann ich leider nicht werden - ich habe gewissermaßen den Posten inne, der bei den Legionen von einem Optio tabellarius ausgefüllt wird."


    Da er nicht ganz sicher war, ob sie damit etwas anfgangen konnte, fügte er erklärend an:


    "Ich bin also zuständig für die Abwicklung des Briefverkerhrs, den Zustand der Akten und regelmäßige Berichte über die laufenden Ermittlungen an den Praefectus Urbi und was sonst noch so anfällt. Ich verbringe also den Großteil meiner Zeit damit, anderen Offizieren hinterzulaufen und Akten einzutreiben, oder selber welche zu schreiben. Erst in zweiter Linie, weil momentan einge gewisse Knappheit an Offizieren herrscht, habe ich Schichten im Außendienst."


    Somit war es also raus - er arbeitete momentan mehr als Schreiberling, denn als Soldat. Zwar war es durchaus interessant Einblick in die Akten zu haben und das Zusammensuchen von Informationen ähnelte manchmal auch solchen Einsätzen im Außendienst, aber es hätte ihn schon gereizt selber Milites ausbilden zu können. Nun, er würde seinen Dienst so gut versehen, wie ihm das möglich war und sich weiterhin auf dem Exe blicken lassen, damit er nicht außer Form kam. Irgendwann würde er sicher wieder im Außendienst arbeiten dürfen.


    "Vergeßlich bin ich hoffentlich nicht, weder was meine Pflicht anbelangt - schließlich kann ich die Aufsicht über die Milites auch von hier durchführen :D - , noch was..." er wußte nicht so recht weiter, beinahe hätte er 'was dich anbelangt' gesagt - hatte er doch gerade erst eben wieder an sie gedacht.


    "...meine Freunde anbelangt" beendete er den Satz ein wenig lahm, aber vielleicht konnte ein aufmerksamer Beobachter ahnen, was ungesagt blieb. 8)

  • Obwohl ich immer gern die Tätigkeiten meines Vaters folgte, wenn er sie mir erzählte, spannte mich der Caecilier aber wirklich auf die Folter. Und nach seiner Antwort war ich umso mehr enttäuscht. Dabei wusste ich nicht so recht, was ich mit seiner Aussage anfangen sollte. Es verletzte mich sogar die Tatsache, dass ich in seinen Augen nur ein Gesicht war, das er einmal in Roma aufgefangen hat und schon beim nächsten wieder vergessen hatte. Dies war aber mehr auf meinen Stolz als auf meine Gefühle bezogen, sollte es wirklich einmal welche geben. Und zu guter letzt war ich vielleicht, für ihn, dasselbe wie bei Solinus, das Mädchen, das Kind. All diese Gedanken überschlugen sich in meinen Kopf und es konnte auch nicht anders daraus entstehen, als das ich wieder ernst, förmlich und kühl zu ihm wurde, so wie bei Solinus, als er ankam. Vielleicht war es einfach nur ein Fehler gewesen, ihn so etwas Persönliches zu fragen.
    „Nun, ich dachte nicht an den jetzigen Caecilius Metellus. Aber glaube ich dass du auch ein Talent besitzt Akten zu verwalten, auch wenn du dich nach dem Außendienst sehnst.“ Bemerkte ich sachlich und versuchte doch dabei meine Enttäuschung, zu verbergen, in dem ich ihm schmeichelte. Obwohl ich Metellus, schon so gut kannte, das ihm jede Veränderung an mir auffiel und daher konnte ich sicher gehen, das er meine Enttäuschung bereits bemerkt hatte. Zum ersten Mal blickte ich zu Solinus zurück, hoffte doch er würde mich bald erreichen und dieses Gespräch stören, damit es zu Ende war.

  • Er merkte sofort, daß er irgendetwas falsches gesagt hatte oder vielleicht auch nicht gesagt hatte? Manchmal wünschte er sich die Leichtigkeit seiner Brüder im Gespräch mit Frauen zu haben, sie schienen stets die richtige Antwort zu wissen. Er hingegen schien sich von einem Fettnäpfchen zum nächsten zu hangeln. :(


    Lag die Enttäuschung, die er zu spüren meinte, tatsächlich an seinem letzten Satz? Wie konnte er ihr sagen, daß er sie nicht vergessen hatte, daß er überlegt hatte, wie oder wo er sie wohl wiedersehen könnte. Er war sich nicht sicher gewesen, was genau er sich von einem weiteren Wiedersehen versprochen hatte, aber an seinem Wunsch hatte das nichts geändert.


    "Verzeih, wenn ich dich mit Einzelheiten meines Diensts gelangweilt habe."


    Sollte er es einfach wagen und ihr direkt sagen, daß er sie keineswegs hatte? Oder war das nun sowieso zu spät? Sie schien sich sogar schon nach ihrem Begleiter umzusehen.


    "Ich..., ich habe unsere Gespräche nicht vergessen und habe häufig überlegt, was ich wohl Crassus sagen könnte."


    Er hoffte nun, daß sie sich ihrerseits an die Einzelheiten ihrer Gespräche erinnerte und ihn somit überhaupt verstehen könnte - wenn sie das noch wollte.

  • Ich blickte erst wieder zu ihm, als er von Crassus sprach. Wie kam er nur auf ihn, doch dann erinnerte ich mich an unser letztes Gespräch. Also hatte er es doch bemerkt und auch an mich gedacht, oder aber sich gerade noch aus einer unangenehmen Situation gerettet. Doch konnte nichts mehr gerettet werden, eine Traurigkeit herrschte nun ihn mir, so das ich ihm nur eine kaltherzige Antwort gab. „Die Wahrheit und diese liegt bei dir, wie immer sie auch aussehen mag.“ Danach holte ich Luft, suchte nach Worten, um die dadurch entstandene Pause zu umgehen und wendete sich dann um. „Caecilius Metellus, ich habe dich noch gar nicht mit meinem Begleiter bekannt gemacht, Tiberius Iulius Solinus. Er ist eben von einer Reise zurückgekehrt, in der er auch in Germanien war.“ Erzählte ich nun dem Caecilier wieder sachlich. Ich wollte diese unangenehme Situation von eben einfach vergessen, als hätte sie es nie gegeben. Es war tatsächlich ein Fehler und weshalb war ich nun eingeschnappt, was hatte ich denn erwartet? Sollte ich doch mit seiner Antwort zufrieden sein. Ich wusste nicht was Solinus aufgehalten hatte, doch blickte ich länger in seine Richtung und hoffte seine Aufmerksamkeit dabei zu wecken.

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