Ein Optio beim Date


  • Crispus hatte extra seine Festtagstunika vorbereitet. Diese hatte er erst in CCAA gekauft - die Ziviltuniken seiner Kindheit passten ihm nicht mehr - er war gewachsen, auch in die Breite.
    Nun wartete er auf Heila, die es ja mit ihm ausgemacht hatte!
    Blöderweise kam sie nicht...die Sonnenuhr zeigte an diesem sonnigen Herbstabend bereits die elfeinviertelste Stunde an.
    Trotzdem wartete der Optio tapfer - Heila würde ihn sicher nicht im Stich lassen!

  • Ewigkeiten stand Crispus nun schon vor der Basilika, beobachtete Menschen, die vorbeigingen: Frauen zum Einkaufen, Veteranen zum Weintrinken, Bauern zu Verkaufen, Kinder auf dem Weg zum Schabernacktreiben. Nur die eine, auf die er wartete, kam und kam nicht...
    Schließlich seufzte der Optio und wollte gehen, doch plötzlich entdeckte er eine eilig laufende Frau, in der er nach kurzer Zeit Heila erkannte:


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    | Heila

    Leicht außer Atem blieb Heila freudestrahlen vor Crispus stehen. Sie trug zwar keine besondere Tunika, aber dafür eine Kette mit einem bronzenen Gesicht daran - der Kopf wirkte irgendwie seltsam, die ganze Kette an sich jedoch äußerst wertvoll - zumindest für einen Germanen. Außerdem klimperten Ohrringe, die es zwar nicht mit denen der reichen Matronen Tarracos aufnehmen konnten, aber dennoch recht hübsch anzusehen waren.
    "Heile, Crispus!"
    begrüßte sie Crispus und musterte ihn eingehen.
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    Der Optio betrachtete Heila ebenfalls bewundernd. Er hatte ihren seltsamen Gruß schon öfters unter Germanen gehört, trotzdem hatte er keine Ahnung, was er bedeutete.


    "Salve, Heila!"


    grüßte er sie mit einem Grinsen zurück. Sie sah heute ausgesprochen gut aus! Natürlich hatte sie auch das letzte Mal gut ausgesehen, aber der Schmuck machte doch einiges her...hoffentlich fiel ihr auch sein blankpolierter Soldatengürtel auf!


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    | Heila

    Die Germanin erwiderte sein Grinsen.
    "Hast' dich ja mächtig rausgeputzt! Gehste auf 'ne Feier? Haste wieder 'nen Orden bekommen?"
    Sie verschränkte die Arme weiter und suchte die Brust des Optios nach einem Orden ab.
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    Crispus fühlte sich zuerst ertappt, dann kam ihm wieder sein Grinsen. Er mochte ihre schnippische Art...eigentlich mochte er alles an ihr - oder war das etwas zu viel gedacht?


    "Das brauchst du grade sagen! Aber ich muss sagen, dass es überaus hübsch anzusehen ist!"


    Da hatte er sich seiner Lernerei junger Jahre entsonnen - derartige Sätze gebrauchte er seit langer Zeit fast gar nicht mehr...

  • | Heila
    Kurz schlug das Mädchen die Augen nieder - offensichtlich geschmeichelt. Dann kam sie aber auch wieder zu ihrer schnippischen Art zurück.
    "Der Schmuck wird nich' besser, wenn er daheim in'ner Truhe liegt! Da kann ma' den ruhig mal auftragen."
    Sie blickte kurz auf ihren Halsschmuck und ließ das Gesicht durch ihre Finger gleiten.
    "Kennste den?"
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    Crispus lachte - mit Heila lachte er überhaupt auffallend viel! Dann beugte er sich vor und begutachtete das Schmuckstück, das Heila da zeigte, wobei sein Blick jedoch mehrmals zu dem Hintergrund - ihren überaus weiblichen Rundungen, die sich unter ihrer Tunika abzeichneten - abglitt.


    "Hmmm....es erinnert mich entfernt an einen Kameraden, mit dem ich mich mal fast geschlägert hätte..."


    meinte er. Allerdings erinnerte ihn nur die Hässlichkeit daran - rein körperlich gab es keine Ähnlichkeiten.


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    | Heila

    Ihre Hand umschloss den Medaillon und drückte ihn an ihre Brust, wobei sie sich halb wegdrehte.
    "Du bist blöd. Das ist Freyr! Sag mal, wo hast du nur die ganze Zeit gewohnt, dass du den nicht kennst?"
    Scheinbar war ihr der Gott recht lieb und teuer.
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    Schnell zog der Optio seinen Kopf zurück, lächelte peinlich berührt und kratzte sich am Kopf.


    "Oh, ja, natürlich. Hab' ich ganz vergessen...und was tut der nochmal so?"


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    | Heila

    Sie drehte sich zurück und wippte, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, hin und her.
    "Das ist der Gott des Glücks! F...fortuna, heißt er wohl bei euch. Obwohl er natürlich ein Mann ist.
    Außerdem lässt er das Getreide wachsen, ist für die Liebenden, die Fruchtbarkeit...und...naja, ziemlich viel eigentlich zuständig. Er kann eben einfach alles!"

    Sie lächelte stolz. Er war wohl ihr Lieblingsgott.
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    Crispus hörte interessiert zu. Er kannte den Gott tatsächlich nicht, aber als Heila die Liebenden erwähnte, hörte er auf. Vielleicht sollte er mal zu diesem Gott beten! Heila schien er ja zu helfen 8)


    "Oh, nicht schlecht. Und zu dem betest du so?"


    Ihm fiel irgendwie gerade nichts besseres ein...

  • | Heila
    "Natürlich! Ich hab' ihn doch net umsonst umhängen! Und du?"


    "Ich? Ich bete zu Mars, der ist der Kriegsgott. Aber auch für Fruchtbarkeit gut. Aber auch zu den anderen. Es kann ja nie schaden, einmal zu oft zu beten"
    meinte er. Er hatte zwar selten bis nie zu Fortuna gebetet, dafür aber umso mehr zu Venus, der römischen Liebesgöttin. Eigentlich war Freyr rech praktisch - er vereinte lauter nützliche Dinge in sich.
    Doch im Prinzip war das Thema völlig belanglos. Er wollte einfach gern ihre Stimme hören, ihr Lachen...


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    | Heila

    Heila hörte aufmerksam zu. Sie hatte sich Freyr und Freya herausgepickt aus dem germanischen Götterhimmel. Odin war ihr viel zu finster und Thor zu...gewaltig.
    "Stimmt."
    Um die darauffolgende Konversationspause zu füllen, meinte sie schließlich
    "Wo gehen wir jetz' hin?"
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    "Geh'n wir doch in die Taberna Mogontiaci, die vom Duccier. Vielleicht hab'n die was besseres als die Taberna in der Basilica."


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    | Heila

    Das Mädchen zuckte mit den Schultern
    "Gut, machen wir's so."
    Damit hakte sie sich bei ihrem Verehrer ein und marschierte los...
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    Crispus ließ dies bereitwillig, wenn nicht mit größter Freude geschehen. Er glaubte langsam tatsächlich, dass seine Gefühle nicht ganz einseitig waren...

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