Ausbildungsritt der Ala II Numidia

  • Als endlich alle Mann bereit waren gab Lucius Befehl zum Aufsitzen und die mehrere Dutzend Mann umfassende Truppe schwang sich aufs Pferd. "Wir reiten in Zweierreihen Männer, ich erwarte, dass ihr das hinbekommt!" war der letzte Befehl, den der Duplicarius noch gab bevor er den Gescheckten wendete und, mit Lucanus an seiner Seite, in Richtung der Porta Praetoria davonritt. Hinter ihm reihten sich die Probati mit den begleitenden Eques in eine recht wacklig wirkende Formation ein, in der so manches Reittier unruhig mit dem Kopf wackelte. Einige der Männer schienen ihre Pferde noch nicht ganz unter Kontrolle zu haben, auch nicht nach tagelangen Reitübungen, aber sie würden das in den kommenden Tagen schon lernen - oder aber mit äußerst wundgerittenem Hinterteil wieder heimkehren.
    Die Truppe passierte das Tor und Lucius grüßte die Wächter militärisch, die den Gruß zwar ernst erwiderten, das Schauspiel der ausrückenden Probati sonst aber eher mit amüsierter Mine beobachteten. Ein Blick zurück zeigte dem Duplicarius, dass sich nun auch die letzten Männer dem Zug angeschlossen hatten, also ließ er sein Tier in leichten Trab fallen um den belustigten Blicken der Soldaten der Ala etwas schneller zu entkommen...


    Es ging ins offene Gelände, Lucius schlug einen Weg in südwestlicher Richtung ein da er nicht vorhatte, sich mit unerfahrenen Männern dem Limes zu nähern. In den letzten Wochen waren genug Meldungen über Überfälle in der Gegend eingegangen, sodass man wissen konnte, dass die Grenzzone des Imperiums momentan keine allzu ruhige war, wenn denn auch keine wirkliche Gefahr bestand.


    Die ersten Stunden vergingen relativ schnell, immerhin waren die Probati schon gewöhnt, längere Zeit im Sattel zu sitzen. Niemand schien ein problem zu haben, in der Formation zu bleiben und der Zug sah im großen und Ganzen doch schon ganz ordentlich aus, wenn er auch keineswegs wie einer professioneller Sldaten des Reiches wirkte. Reisende, die man unterwegs passierte, wirkten etwas verwirrt und blickten ihnen noch lange nach. Es würde nicht mehr lange dauern, da würde Lucius halten lassen um das Lager zu errichten. Da es das erste Mal sein würde, dass die Probati dies taten hatte er wesentlich mehr Zeit dafür einkalkuliert als er es mit einem Trupp Eques getan hätte...

  • Spurius ritt, mehr oder weniger ruhig neben dem Duplicarius. Er sah oft auf die probaten zurück, die teilweise noch sehr belustigend wirkten. da ganz hinten in der Reihe erkannte er eine, dessen Helm so stark nach vorne gerutscht war, das man die augen nicht mehr sehn konnte. 3 Reien darvor war doch glatt einer, der fast aus dem sattel gekippt wär. Spurius glaubte zu wissen es wäre der Probatus Rostamufus gewesen. Er wandte sich wieder nach vorne.

  • Lucius bemerkte Lucanus' Gesichtsausdruck und folgte seinem Blick. Er wusste nicht recht, ob er amüsiert oder genervt sein sollte. Zwar waren die Probaten wirklich eine recht amüsante Schaar - allerdings nur aus der Sicht eines erfahreneren Soldaten - doch hatte er immerhin die Verantwortung für ihre Ausbildung. Wenn auch Lucanus mit ihm ausbildete war doch klar, dass er als der Ranghöhere den größeren Batzen vom Ärger bekommen würde sollte irgendetwas total schiefgehen...
    "Was hälst du von unserer Truppe?" fragte er den neben ihm reitenden Eques.

  • Spurius wandte sich zum Duplicarius: Nun ich denke, das sie sehr motiviert sind. Auch sehe ich einges an Potenzial bei ihnen. Besonders bei Probatus Cupidus und Probatus Palladius. Aber wir werden sehn was dieser Ritt noch an Überraschungen mitsichbringt. Angenehme oder unangenehme. Ich weiß nicht ob es mir zusteht das zu fragen, aber was hältst du von deinem Verwandten Palladius?In stiller Erwartung keine bösen Worte an den Kopf zu bekommen, da sich sowas gegenüber rangoberen nichtgehörte wartete er ab.

  • Endlich ging das Abenteuer los. Als die Männer in Richtung Porta Praetoria ritten, blickte sich Cupidus im Sattel um und sah mit zufriedener Miene, dass er und Palladius nicht die einzigen Probati waren. Die gesamte Ausbildungsturma und einige erfahrene Eques waren vertreten.
    Als der Befehl kam, sich in Zweierreihe zu formieren, lenkte Cupidus Stratos neben das Pferd von Palladius. Seit den Übungsstunden begann er, den großen kräftigen Kerl besser zu leiden, hatte er ihn doch am Anfang für einen Raufbold gehalten, ohne Verstand.
    Als sie vom Limes wegritten schaute Cupidus sich wieder um und betrachtete die Grenzmauer mit den in regelmäßigen Abständen eingelassenen Beobachtungstürmen.... Vor vielen Jahren, so erzählte sein Großvater einmal, lebte ein germanischer Stamm jenseits der Grenze, wurde jedoch während einer römischen Strafexpedition vernichtet und die Überlebenden versklavt. Cupidus´Großvater war einer von ihnen gewesen.
    Die Fügungen des Schicksals hatten ihn zu einem freien Mann werden lassen und nun war Cupidus als Nachfahre dieser Germanen bei der Armee und wollte Soldat werden.....


    Sie waren nun schon Stunden unterwegs und als Lucanus und der Duplicarius weiter vorne miteinander redeten, musste Cupidus unwillkürlich daran denken, was er am Tage zuvor von den beiden gehört hatte, als er den Übungsplatz verließ. Der Ritt sollte noch einiges an Überraschungen bieten für die Probati...
    Er schaute zu Palladius hinüber. Wie konnte er ihn nur dazu bewegen, einmal den Mund aufzumachen?


    "Palladius, wo kommst du her?", fragte er ihn schließlich.

  • Decimus war so in Gedanken versunken gewesen, dass er bei Cupidus Worten aufschreckte.
    "Ich komme aus der Gegend um Mogonaticum, genauer von der Villa rustica Albia zwischen Confluentes und Mogontiacum. Mein Vater und sein Bruder waren spanische Auxilliare und haben sich hier eine Existenz aufgebaut. Und du?"
    Der Probant vor ihm war derjenige, dessen Helm ihm so weit vorgerutscht war, dass er kaum noch was sehen konnte.
    Nun rutschte er ihm vom Kopf und schepperte zu Boden.
    Decimus fischte ihn recht schnell mit seiner Lanze vom Boden und hielt ihm dem dankbaren Probanten hin, der ihn gleich nahm und wieder aufsetzte. Als er dies tat deutete Decimus auf den Befestigungsriemen und brummte ihn an, dass er ihn fester zumachen sollte.

  • Während Spurius auf die Antwort des decurio immer noch wartete, blicjte er nach hinten das es laut schepperte. Da war doch diesem Probaaen der Helm vom Kopf gefallen. Ärgerlich schütelte Spurius den Kopf. Hatten die denn noch nichts von Kinnriemen gehört. Zum Glück hatte der Probat hinter ihm, Spurius glaubte zu meinen es wäre Palladius, so viel Courage den Helm zu angeln. ;) gab wohl in dieser Ausbildungsturma noch einge positive Dinge zu entdecken.

  • "Palladius muss noch ein paar Dinge lernen..." war alles, was Lucius auf Lucanus' Frage antwortete. Er hatte gerade andere Dinge im Kopf, als über seinen Verwandten zu diskutieren. Er hoffte, dass sich niemand ernstlich verletzte bevor sie überhaupt das Lager aufschlugen. Ein paar Blicke über die Schulter zeigten ihm, dass es den Eques ähnlich ging. Die Spannung unter den Probati schien noch zu steigen, schienen sie diesen Ritt doch eher wie ein großes Abenteuer zu sehen...

  • Cupidus musste lächeln, als er sah, wie Palladius den Helm vom Boden fischte.
    "Ich wurde auf einem kleinen Landsitz bei Castra Regina geboren, als Sohn eines Bauern. Meine Vorfahren waren Germanen von jenseits des Limes, aber davon weiß ich nur von Geschichten. Mein Vater liebte den Frieden, ich zwar auch, aber ich weiß, dass der Frieden nur von uns Soldaten erhalten werden kann, indem wir das Blut der Feinde vergießen....

  • "Du kämpfst ziemlich gut, dafür dass du so friedliebend bist." sagte Decimus lächelnd an Cupidus gerichtet.
    Hinter den beiden klepperte es. Decimus drehte sich im Sattel um und schaute den Probanten hinter ihm an, der abgestiegen war um sein Schild vom Boden aufzuheben. Anscheinend war der Gurt schlecht befestigt gewesen. Als er sich wieder umdrehte war er froh einen Helm aufzuhaben. Direkt vor ihm war ein dicker Ast auf die Straße gewachsen. Sein Helm schepperte und sein Kopf wurde nach hinten geschlagen. Ein paar wütende Flüche gefolgt vom Gelächter der anderen Probanten waren zu hören.
    Als Palladius realliesiert hatte was gerade passiert war fing er auch an zu lachen.

  • Spurius drehte wieder den Kopf. Da hinten ging es ja zu wie im Kindergarten. Das war ein Ausbildungsritt und kein Wandertag. Oh ihr Götter lasset Vernunft in ihre unfernünftigen hirne fließen.

  • Langsam fühlte sich Cupidus wie auf einem Sonntagsritt. Alles schien ruhig zu sein und er fragte sich, was noch passieren würde. Langsam musste doch das Lager aufgeschlagen werden, immerhin war der Tag schon weit fortgeschritten.

  • Lucius war mittlerweile gelinde gesagt etwas genervt. "HAAAALT!" rief er laut während er den Arm hob, dann ritt er im Trab die Reihen ab bis zum Ende der Kolonne. "Der nächste, dem etwas herunterfällt, der LÄUFT den Rest des Weges hinter den anderen her!" Er umritt das Ende und kam auf der andren Seite wieder nach vorn. "Das hier ist keine Vergnügungsveranstaltung!" Dann gab er das Zeichen zum Weiterreiten.
    Wenig später ließ ein unachtsamer Probatus sein Scutum fallen - Pech, denn jetzt musste er tatsächlich in voller Ausrüstung hinter den anderen her rennen. Aber lange dauerte es nicht mehr und Lucius führte die Kolonne von der Strasse weg und zwischen einigen kleinen Baumgruppen hindurch zu einer großen Wiese. Hier ließ er abermals Halt machen. "Hier schlagen wir das Lager auf." sagte er an Lucanus gewandt. "Ich übernehme die Gräben, lass du etwas Holz schlagen und die Zelte richtig aufbauen!"

  • Als Spurius die Worte vernahm grinste er: Jawohl Duplicarius. Er wandtze sich an die Männer. So Mädels, das sagte doch Alienus immer, jetz wird gearbeitet, er deutete auf eine Gruppe von probaten, ihr geht feuerholz und alles nötige sammeln. Er wunk ein paar Eques dazu die aufpassen sollten. Der Rest von euch macht sich ans aufstellen der Zelte. Und achtet darauf das sie innerhalb des Grabenrings stehn. Los los!

  • Decimus war froh zum Graben ausheben eingeteilt worden zu sein. Das machte er lieber als sich mit den Zelten rumzuärgern.
    Er löste den Spaten von seinem Gepäck und eilte zu den Stellen auf die Lucius gedeutet hatte.
    Er gehörte zwar zu den letzten die angefangen hatten zu graben, weil er probleme mit der Verschnürung des Spatens gehabt hatte, legte aber ein Tempo vor, dass die anderen nicht schlecht staunten. Körperliche Arbeit war ihm immer schon mehr gelegen als Arbeit bei der man viel nachdenken musste.
    Als er mal inne hielt um nach den anderen zu schauen lies er seinen Blick über die Probanten schweifen, welche die Zelte aufbauten. Sah größtenteils für sein ungeschultes Auge recht gut aus. Vielleicht war das ein oder andere Zelt ein wenig Windschief, aber das war seiner Meinung nach normal bei der Geschwindigkeit, welche die Probanten vorlegten.
    Als er mit seinem Grabenstück fertig war schaute er nach links und erblickte den schwer keuchenden Probanten, der das letzte Stück laufen musste. Er war wirklich erschopft und schaffte es kaum den beladenen Spaten zu heben. Decimus empfand mitleid mit ihm. Er kletterte aus dem Graben und sprang in den des keuchenden Probanten. Er drückte den Erschöpften auf die Seite und schaufelte schnell die letzten paar Meter in der Hoffnung, dass Lucius es nicht bemerken würde.

  • Cupidus hatte gerade die Gruppe erwischt, die er nicht haben wollte: Aufbauen der Zelte. Nicht besonders aufregend, aber es musste schließlich auch gemacht werden.
    Zusammen mit den anderen Probaten machte er sich daran, die schweren Zeltbahnen auszurollen und miteinander zu verbinden. Wieder andere hatten derweil die notwendigen Stangen zum aufstellen herangeschafft und gemeinsam zogen alle an den Spannschnüren, um jedes einzelne Zelt ordentlich aufzustellen. Der erste Versuch sah allerdings alles andere als toll aus, was eine Zurechtweisung durch einen Eques zur Folge hatte. Beim zweiten Anlauf stand das Zelt aber dann doch noch.
    Cupidus blickte zum Graben hinüber. Er fragte sich gerade, wie wohl die Wachen für diese Nacht eingeteilt werden würden. Irgendwie fühlte er sich nicht richtig wohl in diesem provisorischen Lager. Er wusste zwar, dass nichts passieren konnte, da sie weitab von allen Feinden waren, trotzdem war es ihm lieber, dem Feind auf seinem Pferd zu begegnen, als hier als Fußsoldat Wache zu stehen.
    Er musste unwillkürlich grinsen, als ihn ein verstaubter Probatus fragte, ob er seinen Helm gesehen hätte. Er war seinem Aussehen nach zu urteilen derjenige, der die letzte Meile zu Fuß laufen musste.

  • Spurius blickte zu den Zelten. Es sah aus wie ein Zeltlager. Aber ein Zeltlager nach einem Sturm. Die meißten Zelte waren windschief. Er grummelte etwas von,man hätt ihnen ja mal zeigen sollen wie man das macht. So eine Stunde Lageraufbau wäre ja mal praktisch gewesen. Er ging zum Graben und besah sich den Fortschritt.
    Noch nicht besonders tief aber naja. Jemand rief nach seinem Namen. Er drehte sich um und sah die Gruppe Eques herankommen die mit den Probaten feuerholz hohlen sollten. Er sagte: Da sei ihr ja. Wo ist das Holz und wichtiger, wo sind die Probaten? Bevor geantwortet wurde kamen die Probaten pickepackevoll mit Holz aus dem Wald getaummelt kamen. Das Holz ließen sich schwer keuchend im Lager fallen ließen. Er blickte zu den Eques. Einer sagte: Nun wir waren der Meinung, ihnen würd etwas Anstrengung gut tun. Wir wohlen ihen doch einen unvergesslichen Ausbildungsrittt bereiten, fügte er Eques mit ein paar Blicken zur Seite leise hinzu. Spurius sagte: Achso. Dann mal wieder an die Arbeit sagt ihnen was sie damit machn sollen.

  • Ich kam mit vier Eqiutes der Turma I bei der Ausbildungsturma an, welche allem anschein nach bei der Errichtung eines Lagers war. Als ich in der Mitte des zukünftigen Lagers war blieb ich stehen, stieg vom Pferd ab, und begutachtete zuerst die Arbeit der Probaten. Ich schritt mit hinter dem Rücken verschränkten Armen und schaute bei dem einen oder anderem Probatus etwas genauer nach. Dann ging ich zu einem Eques.


    Salve Eques, ich suche Duplicarius Decius! sagte ich nur knapp, sodass dieser wusste was er zu tun hatte und mir den Duplicarius suchte.

  • Spurius drehte sich um. Da stand ja Decurio Honorius. Spurius fuhr sich über den Helm. Hatte denn niemand die Ankunft eines Decurios gemeldet. Spurius salutierte: Salve Decurio Honorius. Duplicarius Decius müsste davorne sein. Er deutete auf die rechte Seite des Lagers. Folge mir.

  • Lucius leitete die Aushebung des Grabens auf der Nordseite des Lagers während drei erfahrene Eques die anderen Teile überwachten. Die Männer hatten recht schnell begriffen wie man zu verfahren hatte und arbeiteten in einem annehmbaren Tempo. Einige waren schon nach relativ kurzer Zeit völlig aus dem Atem und schafften es kaum, weiter zu machen. "Für diejenigen die als letzte mit ihrem Abschnitt fertig sind habe ich eine besondere Aufgabe!" bemerkte der Duplicarius laut. "Sie werden gleich nach der Grabenarbeit in den Wald gehen um Holz für die Feuer zu schlagen!" Die Probati sahen ihn zum Teil entrüstet, zum Teil mutlos an. Lucius stemmte die Hände in die Hüften. "Weitermachen! Bald wird es dunkel, dann könnt ihr im Mondschein im Dreck wühlen!" Nach den ganzen Peinlichkeiten des heutigen Rittes hatte er keine Lust, sich weitere Schwachheiten gefallen zu lassen...

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