Eine kleine Taverne

  • Wie das so war, wenn ein ausländischer Würdenträger 8) eine Stadt wie Mogontiacum erreichte, erregte er nunmal die Aufmerksamkeit, was unter anderem auch an seinem gepanzerten Begleitschutz liegen mußte.
    Eine kleine Taverne hatte er ausgespäht, nicht weit vom Forum und kurzerhand das ganze Etablissement gemietet. Ein verärgerter Gast wurde zwar so auf die Straße gesetzt, aber die Aussicht auf reichlich klingende Sesterzen ließen den Wirt schnell die Skrupel vergessen.


    So war dieses Lokal, welches über 4 geräumige Zimmer im Obergeschoß nebst einem Speißeraum parterre verfügte für die kommenden Tage oder Wochen Ioshuas Heim. Das größte Zimmer bewohnte er, zwei abkommandierte Soldaten der Bordwacht schoben davor Wache, und ein Zuber mit heißen Wasser vor den herbstlichen Temperaturen erquickten des Tylusiers Lebensgeister.


    Die Waren waren zu Ioshuas Zufriedenheit nun alle verstaut und daß ohne weitere Komplikationen in den Lagerhallen der Stadt aufbewahrt und die Schiffer, die den Transport vom Meer hierher unternommen hatten, ausgezahlt.


    Gerade als er sich auf ein herrliches Bad vorbereiten wollte, klopfte es an der Tür. Ein Fluchen stieß er zur Decke, zog sich also nochmal den seidenen Mantel an und trottete zur Pforte. "Ja, was gibts ?" sprach er im ärgerlichen Tonfall, daß man ihn gerade gestört hatte. Der Bote, den Ioshua zum Palast gesandt hatte, war zurückgekommen, ihm mitzuteilen, daß der Statthalter ihn in Kürze empfangen werde.
    Ioshuas Stimmung erhellte sich in froher Erwartung auf ein baldiges Geschäft, und schloss darauf wieder die Tür.
    Jetzt wollte er erstmal ein Bad nehmen...

  • Ein Bediensteter hatte ihm mittlerweile eine Abschrift der neuesten Ausgabe der Acta Diurna gebracht wie sie auf dem Forum auf großen Tafeln angeschlagen wurde.


    Sein flüchtiger Blick offenbarte augenscheinlich nichts interessantes oder wissenswertes, doch eines schließlich unter "Meldungen" erregte seine Aufmerksamkeit erregte seine ungehaltene Aufmerksamkeit.


    Er brummte irgendwas unverständliches in seinen Bart, wahrscheinlich war es griechisch oder hebräisch und griff nach Pergament und dem Federkiel. Hier mußte dem römischen Magistrat ohne Zweifel ein Fehler unterlaufen sein. Der Einspruch war so gut wie geschrieben, das Siegel darunter gesetzt, und würde sich auf seinen Weg als Eilbrief nach Rom begeben.

  • Sie hatte sich von den Griffen der Männer befreit und ging stolz und doch mit einem schweren und auch etwas ängstlichen Herzen mit ihnen.


    Was mag ihr die Zukunft bringen, der Herr, der sie gekauft hatte, war seltsam gekleidet und sprach auch eigenartig.


    Als sie in Mogontiacum ankam sah sie sich neugierig um, so viele Menschen auf einem Haufen hatte sie noch nie gesehen.
    Als man sie in eine Taverne brachte stockte ihr Herz erstmal, was dies ihr neues zuhause?
    Doch es war schnell klar, dies war noch nicht das ende ihrer Reise, denn ihr neuer Herr…oh je wie sich das anhörte…hatte diese für sich gemietet, er müsste also über einiges an Geld verfügen.
    Stolz und doch auch jetzt etwas scheu wartete sie.

  • Der Mann, der sie gekauft hatte, ein Exot aus fernen Landen, nicht frei von fiskalischer und politischer Macht, erwartete sie bereits in seinem Zimmer, in dem er es sich auf einem breiten Stuhl bequem gemacht hatte.


    Als die Sklavin hereingebracht wurde, winkte er sie mit der Hand zu sich.


    "Ich bin dein neuer Herr. Wie heißt du ? Verstehst du mich ?" sprach Ioshua in seinem akzentlastigen Latein.

  • Sie trat auf ihn zu und betrachtete ihn genau, etwa verzog sie das Gesicht, seine Aussprache macht ihr ein wenig Schwierigkeiten aber doch verstand sie was er sagte.



    "Mein Name ist Fenja, Herr und ja ich verstehe dich"

  • Ioshua nickte.


    "Hör zu, Fenja ! Dir wird es an nichts mangeln und auch sonst wird es dir gut gehen. Das verspreche ich dir. In Tylus hat das Eigentum für uns einen sehr hohen Wert. Wir achten und pflegen es. Führst du dich gut, so wirst du ein angenehmes Leben haben und möglicherweise wer weiß werde ich dir eines Tages die Freiheit schenken.


    Doch fürs erste..."


    Lautstark rief der Herr nach seinem treuen Gehilfen. "Rhabos !!"


    Jener kam sofort herbeigeeilt, als er seinen Namen in so eindringlicher Form vernommen hatte. Unterwürfig trat er auf den Bezirksverwalter und hatte dabei mißtrauisch die neue Sklavin im Blick.


    "Rhabos, sorg dafür, daß Fenja gebadet wird und besorg ihr anständige Kleider aus dem Warenbestand, eine Seidentunika und eine Palla, im grünlichen Gewand. Geh' "


    Rhabos hörte die Worte und durfte innerlich geflucht haben. Jetzt sollte er den Dienstboten für diese neue Sklavin spielen. Immerhin war er kein Sklave, sondern freier Tylusier und mit der Oberaufsicht über die tylusischen Betriebe betraut.


    Er grummelte irgendwas in sich hinein. "Ja, Herr." Dann drehte er sich zu der neuen Sklavin um und wies ihr unzweideutig an, mit ihm zu kommen. Was sein Herr an dieser fand, war ihm ein Raetsel.

  • Zitat

    Original von Ioshua Hraluch


    Er grummelte irgendwas in sich hinein. "Ja, Herr." Dann drehte er sich zu der neuen Sklavin um und wies ihr unzweideutig an, mit ihm zu kommen. Was sein Herr an dieser fand, war ihm ein Raetsel.


    Sie sieht den Mann ruhig an, keine regung im Gesicht.
    Doch das es ihm jetzt nicht passt was der Herr von ihm verlangte ,das bemerkt sie doch udn innerleich freut sie es.
    Sie folgt ihm einfach ohne ein Wort.

  • Widerwillig drängt Rhabos die neue Sklavin in einen kleinen Raum, in dem ein Waschzuber aufbereitet stand, der mit einem seidenen Vorhang vom Rest des Raumes abgetrennt war.


    Mit seinen spärlichen Brocken Latein weist er der Sklavin den Weg. "Da..da.."


    Zwei Sklavinnen füllen die hölzerne Wanne mit Wasser. Der Dampf steigt zur Decke. Zur wohltuenden Entspannung der Haut geben die Sklavinnen einige Tropfen Stutenmilch hinzu.


    "Da..ausziehen !" deutet Rhabos auf die Wanne und eine Sklavin zieht den Vorhang zu, während sich Rhabos die andere der beiden exotischen Schönheiten zur Brust nimmt und damit beauftragt, aus dem Lager frische Kleidung zu holen.

  • Was denkt der Hammel nur von mir? Wenn hier einer ein Bad barucht dann wohl er.


    Das Wasser dampft angenehm und einladend, als der Vorhang sich schleisst zieht sie sich doch aus und nimmt das einladende Angebot an.
    Warm, entspannend umschmeichelt das Wasser sie.


    Wie lange war das her, ein wirkliches Bad?


    Immer noch sprch sie mit niemanden, warum auch der Kerl da hinter dem Vorang stammelt wie der letzte Bauer und die Sklavinen sehen sie auch nur scheu und verwundert an, als ob sie ein wildes Tier sei.

  • Die gierigen Blicke des Rhabos schielten zu dem Vorhang und nur er selbst wußte, welche lüsternen Gedanken ihn in diesem Augenblick trieben. Doch er hielt sich zurück. Sein Herr würde ihm das sonst nie verzeihen.


    Schließlich kam auch die eine der beiden Sklavinnen zurück. Über ihren Arm hatte sie eine knielange Tunika mit rötlicher Färbung, übergeschwungen.


    Rhabos deutete der Sklavin durch ein ungeduldiges Nicken an, hinter den Vorhang zu gehen, um der neuen beim Einkleiden behilflich zu sein.

  • Derweil dreht Rhabos sich im Kreis. Er konnte sich wahrlich angenehmeres vorstellen, als hier zu warten und den Anordnungen des Bezirkverwalters Folge zu leisten.


    So sieht er alle paar Sekunden abwartend zu dem Vorhang, schnauft tief ein und dreht seine Runde, während er in Gedanken schwelgt, was er mit dieser Sklavin anstellen würde, wenn es seine eigene wäre. 8)

  • Sie taucht auf, streicht sich die Haare aus dem Gesicht und steht auf, lässt sich Seife geben, wäscht sich, steigt dann aus dem Wasser und trocknet sich ab.

  • Ah, endlich es regte sich was - nein, nicht bei Rhabos ;)


    Schon war seine Aufmerksamkeit wieder da und er sah in richtung des Vorhanges, wo die beiden Sklavinnen dabei waren, Fenja beim ein Einkleiden zu helfen.

  • Sie lies sich beim Ankleiden helfen und nach geraumer Zeit trat sie hinter dem Vorhang hervor. Ihr rötliches Haar schimmerte im Feuerschein und der Stoff betonte ihre schlanke und doch kräftige Figur. Sie schenke dem Mann kaum einen Blick.

  • Rhabos schaute auf. Na endlich. Die hier wollte er schnellstens loswerden und so trieb er sie heraus aus dem Zimmer in das Zimmer des Herrn, wo dieser sich nocht aufzuhalten pflegte.


    "Los...da....geh' !"

  • Sie dreht sich zu ihm um, schlug ihm auf die Finger als er sie schubste.


    "Ich kann das alleine, behalte deine Finger mal bei dir"
    Ihr Latein war zwar etwas hart aber man verstand sie deutlich.


    Stolz betrat sie den Raum wieder, wo ihr Herr sass.


    "Gefalle ich dir so besser?" fragte sie ihn und dreht sich dabei ein wenig.

  • Überrascht sieht Ioshua auf, als die neue Sklavin den Raum wieder betritt, diesmal völlig verwandelt.


    Rhabos guckte ein wenig betreten. Er war es wohl nicht gewöhnt, daß eine Frau, zumal eine Sklavin, ihn derart anfuhr.


    "Was für eine Schönheit !" schlug Ioshua die Hände zusammen. Er hatte einen Hang zum Theatralischen.


    "Ich denke, Du wirst dich hier gut einleben. - Hör' zu, ich will Dir keine großen Vorschriften machen. Auch wird es Dir an nichts fehlen, und das sage ich, dir wird es besser ergehen, als so manchem römischen Bürger. Du genießt alle Freiheiten, die ich Dir gewähre und ich hoffe, daß du damit umgehen kannst. Ich habe in Ostia eine Villa. Dort wird dein Heim sein, ich übertrage dir hiermit die Oberaufsicht über den dortigen Hausstand.


    Alles, was ich dafür von dir erwarte, ist, daß du mich repräsentierst. Bei öffentlichen Anlässen, bei Feiern habe ich dich an meiner Seite, und du wirst mich nicht enttäuschen."


    Das letzte sprach er sehr eindringlich, beinahe mahnend.


    "Nun geh', wir werden bald aufbrechen. Ich habe die Wachen informiert, also versuche nicht zu fliehen. Es wäre zwecklos. Wenn du dich in der Stadt umsehen willst, wird dich eine Wache begleiten, zu deinem Schutz, und zu meiner Versicherung." ;)

  • Sie hört ihm zu.


    Ostia, das war weg von ihrer Heimat und ob er das hielt was er versprach?
    Sie kam auf ihn zu, blieb vor ihm stehen.


    Wie gross ist dein Haushalt, was genau muss ich tun und…


    Sie sieht noch einmal nach Rhabos.


    …was darf ich und was nicht? Ich verspreche dir, ich lauf nicht weg. Ich habe Ehre und du hast mich gekauft.


    Es hätte sie schlechter treffen können und etwas neues erleben und sehen, warum nicht.


    Sein Lob für ihr aussehen liess sie das ganze besser ertragen und was siei bis jetzt hörte, war nicht übel.

  • "Die Villa in Ostia ist nicht allzu groß. Momentan unterstehen ihr...zwölf Sklaven. Du hättest sie anzuweisen. Doch bin ich sicher, daß dir auch genug Zeit bleibt für die angenehmen Dinge des Lebens.


    Ich gestatte dir freie Hand über das Anwesen, führe es in meinem Sinne. Ich werde öfters in meine Heimat reisen. Sie liegt weit entfernt, jenseits der Grenzen des römischen Imperiums. Für die Zeit trägst du alleinige Verantwortung. Eventuell werden einmal Besucher vorbeikommen, Geschäftsleute, Händler oder einfach nur Bekannte. Dann wirst du sie empfangen und zeigen, was für ein kultivierter Mensch ich bin."


    Dann fiel ihm noch was ein.


    "Achja, kannst du lesen und schreiben ?"

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