Forum Romanum | Festtag der Concordia

  • Wie bedeutend oder unbedeutend ein Tempel auch sein mochte, ein Tag im Jahr war er Zentrum einer aufwändigen Feierlichkeit mit großem Opfer für die darin wohnende Gottheit. Es war dies der natalis templi, der Einweihungstag des Tempels. Der Tempel der Concordia, am Forum Romanum gelegen, ganz in der Nähe des Tabularium, war nicht unbedeutend, war er doch der größte der personifizierten Eintracht in Rom zugedachte Tempel, und Concordia zudem selbst eine der bedeutendsten göttlichen Personifikationen des Imperium Romanum. Alle Arten von Zwistigkeiten im Staatsgeflecht bedingten Opfer an ihrem Tempel, und so war es auch dieser Tage, da aus Hispania noch immer beunruhigende Nachrichten über den Bürgeraufstand und eine Abspaltung einer Region vom römischen Reich drangen, nicht verwunderlich, dass der Festtag der Concordia in Verbindung mit dem natalis templi des Tempels am Forum mit einem äußerst großzügigen Opfer gefeiert werden sollte.


    Die Nachricht, dass der Pontifex Maximus selbst die Zeremonie zelebrieren wollte, hatte sich wie ein Lauffeuer in Rom verbreitet. Viele Menschen kamen so nicht nur, um Concordia zu ehren, sondern gleichsam das Oberhaupt des Staates zu bewundern, sich an seinem Anblick zu laben, denn jene, welche von sich behaupten konnten, den Imperator leibhaftig gesehen zu haben, waren im Reich nicht allzu zahlreich, vor allem außerhalb der Grenzen Roms. Auch für die Mitglieder des Cultus Deorum war es eine Besonderheit, dass der Oberste, nicht nur des Staates, sondern auch des Cultus, das Opfer leitete. Alles war äußerst sorgsam vorbereitet worden, das Opferbeil geschärft, die bronzenen Gefäße auf Hochglanz poliert, die Gewänder der Helfer doppelt gebleicht, der Weihrauch veredelt, der Opferstein vor dem Tempel noch einmal geschrubbt und die reinste, größste und weißeste Kuh der ganzen Stadt als Opfertier ausgewählt.

  • Auch der Aedilis Curulis war erschienen, um die Concordia, deren Beistand wohl gerade er als Patrizier und Feind des Plebs - zumindest hatte man den Eindruck, wenn man den Tribunus Plebis hörte - , nötig hatte. Auch er war sehr gespannt, ob der Imperator persönlich erscheinen würde. Leider hatte er Titus nicht getroffen um an Insider-Informationen zu kommen. Naja, von seinem Platz in der ersten Reihe würde er es schon sehen können.

  • Da der Imperator selber kam hielt es Appius für erforderlich auch zu kommen. Er hielt zwar nicht viel von diesen tausenden von Festen aber nungut Pflicht war Pflicht. So nahm er sich einen Platz so vorne wie möglich und schaute sich erstmal ein wenig um.

  • Der Platz vor dem Tempel beziehungsweise das gesamte Forum füllt sich am Morgen des Festtages langsam, aber stetig mit Menschen. Großgewachsene, kräftige Männer in Togen achten ruhig, aber bestimmt darauf, dass am unteren Ende des Platzes in Richtung Palatin und entlang der Basilica Iulia eine breite Gasse für den Pontifex Maximus frei bleibt. Die Via Sacra auf der anderen Seite des Forums wird natürlich auch frei gehalten, jedoch soll hier später die Prozession ihre letzten Schritte bis zum Tempel nehmen.


    Der Kaiser lässt die Menge nicht allzu lange warten und erscheint umgeben von einigen Priestern. Hinter ihm laufen auch seine Liktoren und andere Personen, die vielleicht später noch eine Rolle spielen. Sie bleiben jedoch im Hintergrund, während die Gruppe um den Kaiser würdigen Schrittes das Forum überquert, den Bogen des Tiberius passiert und auf den Tempel der Concordia zuschreitet. Anders als bei seinem letzten großen öffentlichen Auftritt vor der Flotte in Misenum trägt der Kaiser nicht den Feldherrenmantel, sondern eine große, voluminöse Toga auf edlem Stoff. Konzentiert und gelegentlich leicht den Kopf neigend, blickt er links und rechts in die Menge, zeigt aber ansonsten keine Regung.


    Am Tempel angekommen, erklimmen die Männer langsam die zahlreichen Stufen und verschwinden zwischen den sechs Säulen der Vorhalle. Das Voropfer im Tempel findet wie immer ohne die Öffentlichkeit statt, die sich weiter auf dem Platz sammelt.

  • Auch Tiberius Vitamalacus war an diesem Tag auf dem Forum am Tempel der Concordia erschienen. Als er erschien, waren schon unzählige Menschen auf dem Forum anwesend, das Gerücht das der Imperator selbst erscheinen würde, hatte dazu geführt das das Volk noch zahlreicher erschien.


    Tiberius Vitamalacus wäre auch erschienen, ohne die Anwesenheit des Imperators, war er sich doch der Bedeutung des Festtages bewusst und fühlte er sich dem Tempel der Concordia verbunden, traf sich doch dort seine Bruderschaft. Und das der Imperator erschien, erfreute ihn natürlich.


    Scheinbar mühelos bahnte er seinen Weg durch die Menge, bis er jenen Platz erreichte, welche für seinen Stand vorgesehen war.

  • Im Inneren des Temepls hatte der Kaiser zunächst die rituelle Handwaschung vorgenommen, bevor er an den bereits aufgebauten Altartisch tritt. Die räumlichen Verhältnisse in der Cella sind anders als bei üblichen Tempeln, da die räumlichen verhältnisse nur einen ungewöhnlichen Grundriss zuließen. Der Kaiser stört sich daran jedoch nicht und beginnt damit, die Opfergaben auf den Altartisch zu legen. Die Männer schweigen dabei weitgehend, jeder kennt seine Handgriffe, auch wenn der Pontifex Maximus ein solches Voropfer selten persönlich darbringt.


    Im Gebet versunken bleibt er vor dem Tisch und dem Kultbild stehen und hält persönliche Zwiesprache mit der Personifikation der Eintracht. Die Eintracht des Reiches ist sein wichtigstes Anliegen, wenn er an Hispania denkt. Doch er denkt auch an die Eintracht mit anderen Völkern, die Eintracht zwischen Volk und Senat und auch die Eintracht innerhalb seiner Familie.


    Als er in Gedanken alles durchgegangen ist, was ihm an diesem Tage wichtig ist, wendet er sich nach rechts und dann wieder der Türe zu. Manches wird später noch im Opfergebet laut für die Menge zu hören sein, anderes werden immer seine Gedanken bleiben. Die Türe wird wieder geöffnet und die Priester treten mit dem Pontifex Maximus wieder hinaus.

  • Zwischen vielen Menschen hindurch hatte auch Epicharis bald ihren Weg in die vordersten reihen gefunden. Nordwin verschaffte ihr Platz und hielt zugleich unliebsame Leute von ihr fern. Einem schmuddeligen Kind allerdings steckte sie flüchtig eine Sesterze zu und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Bald war sie vorn angekommen und hatte sich an einem strategisch gut gewählten Punkt platziert, denn später würde sie von hier aus alles sehen können und zugleich nicht ins Gerangel kommen, wenn es eine Volksspeisung geben sollte und alle nach vorn drängelten.


    Eine Information, die vor wenigen Tagen wie ein Lauffeuer durch die Stadt gegangen und sogar über ihre Grenzen hinausgetragen wurde war, dass der Kaiser höchstselbst in seiner Funktion als Pontifex Maximus das Opfer leiten würde. Das war natürlich eine Sensation, immerhin sah man den Kaiser zuletzt kaum auf eventuellen Feierlichkeiten. Gespannt stellte sich Epicharis auf die Zehenspitzen und machte einen langen Hals, um über die Schulter eines großen Mannes hinwegzuspähen. Eben traten der Kaiser und seine Gefolgschaft aus dem Tempel heraus und machten sich bereit für die Ansprache und das Opfer. In der Menge entdeckte Epicharis auch Tiberius Vitamalacus, dem sie dezent, aber freundlich zunickte. Doch das Opfer war nun wichtiger, und gespannt verfolgte sie jeden Handgriff.

  • Auch Macer ließ an diesem Morgen seine gerade erst aufgenommene Arbeit als Curator Aquarum ruhen, um an den Festlichkeiten zum Weihetag des Concordiatempels teilzunehmen. Er war früh gekommen und hatte so auch noch die Ankunft des Kaisers vor dem Tempel beobachten können. Die Zeit, die dieser mit den Priestern im Inneren verbrachte, vertrieb er sich mit dem einen oder anderen gespärch mit seinem Nebenmann, denn immerhin standen die Senatoren wie üblich in Gruppen weit vorne beisammen. Gerade an diesem Tag bot es sich an, in einem informellen kleinen Gespräch in strittigen Fragen eine Einigung zu finden, was in der entspannten Atmosphäre eines Festes meistens besser gelang, als im angespannten Klima des Senates.


    Als sich die Türen des Concordiatempels wieder öffneten, blickte Macer die Treppe hinauf und verfolgte, wie der Kaiser die Cella verließ. Er hatte schon bemerkt, dass sich einige weitere Personen aus dem Gefolge des Kaisers auf der freigehaltenen Fläche vor dem Tempel aufhielten und scheinbar noch auf ihren Einsatz im Rahmen der Feierlichkeiten warteten.

  • Dass der Kaiser selbst nicht nur am Opfer zu Ehren der Concordia partizipieren, sondern es sogleich selbst durchführen wollte, hatte im Cultus Deorum einige Pläne umgeworfen. Doch der Pontifex Maximus war er, der er war, und so stand ihm jedes Recht zu, den Cultus Deorum zu leiten, wann immer er wollte. Für Gracchus bedeutete dies die Gelegenheit an einem Festtag teilzunehmen, ohne selbst eine tragende Rolle zu spielen, denn ob der Bedeutsamkeit des Opferherren bestanden auch die sonst einfachen Funktionsträger nur aus ausgewählten Priestern, vorwiegend jenen, welche höhere Collegiumsämter bekleideten, so dass es für die einfachen Sacerdotes publici wie Gracchus selbst einer war, nichts zu tun gab. So stand er denn in der Menge der Zuschauer, einige Reihen hinter den Magistraten und Honoratioren, wo sich einige Sacerdotes zusammengefunden hatten, und bedachte das noch unspektakuläre Geschehen am Tempel mit seiner Aufmerksamkeit.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Hungi war einer der wenigen, der nicht allein deswegen hier teilnahm, um den Kaiser zu sehen. Er hatte mit dem Kaiser schon oft genug gesprochen in den letzten Jahren, eine Schaulust überkam ihm deswegen nicht wirklich. Vielmehr trieb ihn die religiöse Pflicht hierher, doch eine Pflicht, der er heute gerne nachkam. Hungi wusste nicht wirklich, ob es die Zeiten waren oder vielleicht doch nur sein Alter, aber er hatte das Gefühl, daß sie alle Concordias Zuspruch stärker brauchten als früher. In eine seiner besten Toga gehüllt und in Begleitung von mehreren Sklaven kam auch er zum Forum Romanum, wo schon eine ansehnliche Anzahl Menschen standen. Er schaute sich um und erblickte dann eine Gruppe von Senatoren, zu denen er sich gesellte.
    Salvete. Entschuldigt meine Verspätung. Habe ich etwas verpasst?

  • Vielleicht war es die Angewohnt eines Soldaten, das er nicht starr nach vorne schaute und das Hauptgeschehen verfolgte, sondern auch das beobachtet, was um ihn herum in den Reihen der Zuschauer passierte, vielleicht kam ihn einfach auch nur seine Grösse zu nutzen.
    Kurz nickte er Macer zu, der wie er in den Reihen der Senatoren stand, ebenso begrüsste er so seinen Verwandten, den amtierenden Aedil. Und natürlich entdeckte er auch in junge Claudierin, deren nicken er ebenso dezent und freundlich erwiederte. Doch der Grossteil seiner Aufmerksamkeit galt dem, was nun wohl kommen würde, dem Opfer des Imperators für Concordia.


    Zu Hungaricus, der sich in die Reihen der Senatoren einreihte, meinte er nur knapp : "Salve, Venicius Hungaricus, du hast noch nicht viel verpasst, das Voropfer im Tempel war für uns natürlich nicht einsehbar. Das wichtigste wird nun beginnen.."


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    Edit : Um letzten absatz erweitert

  • Natürlich verbreitete sich die Nachricht von einer Anteilnahme des Kaisers an diesem Festtag wie Laubfeuer, so dass auch Furianus erschien. Man sah ihn zwar selten an öffentlichen Festivitäten teilnehmend, doch dies war auch nichts Gewöhnliches.


    Die Lethargie der Kulthandlungen wollte er sich dennoch nicht entgehen lassen, denn vielleicht konnte man von dem großen Mann einige Überraschungen erwarten.
    Gespannt wartete er also in den vorderen Reihen bis der Kaiser rauskam und blickte, wie viele andere, auf etwas hoffend gen Tempel, aus dem der Kaiser ruhigen Schrittes hinaus kam.

  • Nachdem der Pontifex Maximus und die Priester das Voropfer im Tempel beendet hatten und auf dem Vorplatz wieder auf die anderen Männer aus der Gruppe des Pontifex Maximus trafen, trat ein Ansager hervor, um den weiteren Verlauf der Zeremonie bekannt zu geben.


    "Es beginnt nun eine Prozession, die auf der Via Sacra enden wird und das Opfertier zum Tempel führen wird. Es führt die Prozession der Pontifex Maximus Lucius Ulpius Iulianus. Es befindet sich auf seinen Wunsch hin in seiner Begleitungen Prinz Acuma Saldas Lingas Mezena pes rezas Decebalus, der Sohn des Königs der Daker."


    Langsam formierte sich der Prozessionszug mit den Priestern und Helfern, den Liktoren und Musikern sowie dem Pontifex Maximus und seinem Gast, um in Richtung Forum Boarium den Platz zu verlassen und ihn nach einer Runde am Circus vorbei von der anderen Seite über die Via Sacra wieder zu betreten.

  • Da Valeria gerade ebenfalls in Rom war, ließ sie es sich nicht entgehen, den Pontifex Maximus selbst in Aktion zu sehen. Sie stand in der Menge und konnte das Geschehen nur halb so gut betrachten, wie sie es sich gewünscht hätte, denn vor ihr stand ein äußerst massiv wirkender Mann, der keinen Schritt zur Seite machte. Gerade machte ein Ausrufer die Ankündigung für die religiöse Prozession. Was sie etwas verwunderte, war die Erwähnung eines Mannes mit einem höchst seltsamen Namen. Ein dakischer Prinz, soso. Kurz konnte die Sacerdos einen Blick auf die sonnengebräunte Haut des Mannes werfen, dann waren er und der Imperator auch schon vorbeigegangen und die ganze Menge setzte sich gemächlichin Bewegung, Es waren bestimmt einige Menschen mehr als sonst bei einem Festtag der Concordia. Immerhin kam es sehr selten vor, dass der Kaiser persönlich ein Opfer leitete. Auch Valeria setzte sich in Bewegung, gerade als sie Senator Purgitius Macer unweit von sich erspähte und ihm freundlich lächelnd zunickte.

  • Mit langsamen Schritten bewegt sich der Kaiser im Prozessionszug, der vom Tempel der Concordia aus zunächst den Vicus Iugarius hinunter zum Forum Boarium nimmt. Er wirkt noch genauso konzentiert wie bei seinem Eintreffen auf dem Forum, blickt aber auch jetzt immer wieder links und rechts zu den Menschen am Rand der dezent geschmückten Straße.


    Auf dem Forum Boarium wartet eine weitere Gruppe Priester bereits mit dem festlich geschmückten Opfertier. Den Zuständigen des Cultus Deorum ist es wieder einmal gelungen, ein Prachtexemplar einer weißen Kuh aufzutreiben, auf deren Rücken nun eine breite, dicke Wolldecke liegt. Der Pontifex Maximus nimmt noch einmal eine kurze symbolische Prüfung des Opfertieres vor, auch wenn er sicher ist, dass man sich schon vorher genauestens von den Qualitäten des Tieres überzeugt hat.


    Dann werden die Kuh und die sie begleitenden Opferhelfer in den Zug eingereiht. Die Prozession setzt sich in Richtung Circus Maximus wieder in Bewegung, um den Palatin zu umrunden.

  • Ganz wie sein Patron ist auch Vic einer der wenigen, die nicht allein deswegen hier teilnehmen, um den Kaiser zu sehen. Eigentlich ist er überhaupt nicht hier um den Kaiser zu sehen. Er hat den Kaiser einmal zu oft zu nahe gesehen, das reicht ihm für den Rest seines Lebens. Seitdem schätzt er sich wieder glücklich zu denen zu gehören, die den Kaiser nur immer aus weiter, weiter Ferne huldigen dürfen, und darum überkommt ihn auch keine Schaulust. Vielmehr treibt ihn die religiöse Pflicht hierher, die seines Amtes und natürlich die seines Standes. Concordia ist eine der wichtigsten Göttinnen, vor allem in Bezug auf den Staat. Aber auch im privaten Leben kann es nie genug Eintracht geben. Dann haben natürlich die Septemviri alles für den Festtag organisieren müssen, schließlich hat man für solche Banalitäten im Collegium Pontificium keine Zeit. Sobald was schief geht, würden ein paar Köpfe des Siebenmännerkollegiums rollen, darunter ohne Zweifel der von Vic als der erste. Da ist es praktisch, wenn die Köpfe nicht allzu weit weg sind, auch wenn die Septemviri natürlich nicht selbst am Opfer beteiligt sind, denn dafür haben die Pontifices dann doch wieder Zeit.


    Daneben, und das ist wichtiger als die Organisation zu begutachten, ist Vic Klient seines Patrons. Es ist nicht wirklich schwer, Hungaricus in der Menge zu finden. Zum einen ist der Patron ziemlich groß und überragt die meisten Römer. Zum anderen ist er Senator und die rotten sich immer ziemlich weit vorne zusammen. Nach einer kurzen Begrüßung schließt sich Vic dem Klientel seines Patrons an, das Hugaricus auf Schritt und Tritt in gebührendem Abstand folgt. 8)

  • Begleitet vom Klang der Tibiae und Fidicines erreichte die Prozession schließlich über die Via Sacra wieder den Platz vor dem Tempel der Concordia. Der Geruch von Weihrauch verstärkte sich, als sich die Ministri mit den Gefäßen am Rand der freien Fläche verteilten, während die Popae die Kuh zum Altarstein führten und an einem in den Boden eingelassenen Ring festbanden.


    Andere Opferhelfer gingen umher und besprengten die Zuschauer mit Wasser, um für die nötige rituelle Reinheit zu sorgen, während alle am Opfer beteiligten Priester wie schon vor dem Voropfer eine Handwaschung vornahmen.

  • Zitat

    Original von Decima Valeria
    Auch Valeria setzte sich in Bewegung, gerade als sie Senator Purgitius Macer unweit von sich erspähte und ihm freundlich lächelnd zunickte.


    Eher zufällig hatte Macer dieses Nicken registriert und erwidert und brauchte wie üblich, wenn es um Personen ging, einen Augenblick, bis er sich an die letzte Begegnung erinnern konnte. Das musste in diesem Fall wohl zur zeit seines Aedilats gewesen sein und die Frau war eine Decima. Für einen weiteren prüfenden Blick, der möglicherweise weitere Erinnerungen geweckt hätte, gab es in der Menschenmasse dann aber keine Gelegenheit, als sich die Prozession in Bewegung setzte. Gemessenen Schrittes zog Macer in der Kolonne mit, während seine Klienten sich irgendwo weiter hinten aufhielten. Auf dem Forum Boarium beobachtete er interessiert das Prozedere, mit dem das Opfertier in den Zug aufgenommen wurde. Bei kleineren Opfern ging das immer alles viel schneller, fand er.


    Als alle später wieder am Concordiatempel standen, bekam er auch einige Spritzer Wasser ins Gesicht und etwas Weihrauch wehte ihm um die Nase, während er von seinem Platz aus die Handlungen um den Altar und das Publikum beobachtete.

  • Nachdem ein Sprecher die versammelten Menschen zum Schweigen aufgefordert hat, gibt der Kaiser einem Opferhelfer das Zeichen, dass das Opfertier nun durch das Bestreichen mit Mola salsa der Concordia geweiht werden soll. Mit einem groben Pinsel wird die Flüssigkeit über das Tier verteilt, das dabei teilnahmslos neben dem Altar steht. Daraufhin lässt sich der Kaiser das Opfermesser reichen und streicht es über den Rücken des Tieres, von dem zuvor schon die Wolldecke entfernt worden war. Dann gibt er das Messer einem Popa zurück und lässt sich von einem anderen Priester die Vorlage für das Opfergebet reichen.


    "Concordia, Göttin der Eintracht, die die Bewohner des Reiches eint.
    Du hieltest deine Hand über unsere Vorfahren, als es zu Kämpfen zwischen den Ständen kam. Du hieltest deine Hand über unsere Vorfahren, als es zu Aufständen in den Provinzen kam. Deine Hand brachte Ruhe und die Fülle des Reichtums aus deinem Füllhorn konnten alle genießen, die sich in deinem Sinne umsichtig zeigten.
    Dein Haus, vor dem wir uns hier versammelt haben, wurde dir dafür errichtet und in Ehren gehalten. Der Tag seiner Weihung wurde immer wieder begangen und sein Glanz durch immer neue Weihungen gemehrt. Diesen Dienst wollen wir heute bekräftigen und erneuern, durch ein Opfer wie es dir gebührt.
    Auf dass du auch jetzt wieder deine Hand über uns halten mögest, damit Hispania zur Ruhe zurück kehren möge. Damit in Reden und Taten keine Zwietracht gesät wird aus Lust an der Hetze. Damit an alte Zeiten nicht zurück gedacht wird, um sie von den heutigen zu trennen, sondern um in deinem Sinne mit Vergangenheit und Gegenwart dem nächsten Tag entgegen zu schauen, damit dieser ein Tag des Glücks sein werde.
    Denn alle Tage sollen Tage in deinem Sinne sein, damit wir zum nächsten Fest der Weihe deines Hauses erneut freudig hierher zurück kehren können, um dir Opfer zu bringen und den Ruhm deines Hauses durch Schmuck und Gebet zu mehren."


    Der Kaiser schweigt einen Moment, bevor er sich nach rechts wendet und einen Schritt zurück tritt. Es vergeht ein weiterer Augenblick, bis der Victimarius fragt, ob das Opfer vollzogen werden soll.


    "Age!"


    Mit dem Einsatz des Opferbeils wird der Hals des Tieres geöffnet, das wenig später neben dem Altar zusammen bricht. Das auslaufende Blut füllt die rasch untergeschobene Schale, bevor der Schlächter den Bauchraum der Kuh öffnet und die Eingeweide zur Beschauung in eine weitere Schale legt.

  • Müßig beobachtete er die Feierlichkeiten. Er ließ sich bespritzen und von Weihrauch umhüllen.
    Er war sich ziemlich sicher, daß die Innerein gut aufallen würden. Welcher Priester würde es schon wagen dem Kaiser schlechte Zeichen zu geben.
    So ließ er den Blick über die Menge schweifen: sah die Senatoren, seinen Patron dem er kurz zunickte und weitere Leute die er nicht kannte, um dann wieder seinen Blick auf das Opfer zu lenken.

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