Grundausbildung der Probati

  • Der Morgen graute über Nikopolis. Keine Wolke zeigte sich am noch jungfräulichen Himmel über dem Exerzierplatz. Es versprach ein heißer ägyptischer Sommertag zu werden. Im Osten ging gerade die Sonne auf und am Rande des weitläufigen Feldes wartete Trebellius Posca bereits voller Vorfreude auf das Erscheinen der Probati. Breitbeinig stand er da und in der Rechten wiegte er die Vitis, den Rebstock der das Zeichen seiner Disziplinargewalt war.

  • Nach und nach versammelten sich die Rekruten. Trebellius Posca schaute sich das ungeordnete Treiben eine Zeit lang an, dann brüllte er: “Prooobatiii: In aciem veniteeeee!“


    Nicht jeder der Neulinge schien das Kommando bereits zu kenne und blickte den Offizier ratlos an, statt zielgerichtet zu tun, was von ihm verlangt wurde. Woher auch?
    “Ihr sollt euch in einer Reihe aufstellen, na los, wird’s bald!“, fügte Posca deshalb noch einmal lautstark hinzu und dann folgte ein ganzes Stakkato: “He, du! Gerade stehen!...Wo willst du denn hin? Hier sollst du stehen! Heeeee, hiiiier!!!...Du da! Weißt du nicht was eine Linie ist?...Füße gerade, hiiiiier in die Linie, bist du blind?...Wo glotzt du denn hin? Hast du Angst dir könnte ne Möwe auf den Kopp machen, oder was? Kuck mich an, wenn ich dich zusammenscheiße!“


    Endlich schien er halbwegs zufrieden und baute sich vor der Linie auf.


    “Ich bin Centurio Aulus Trebellius Posca! Ich leite heute eure Ausbildung. Die Götter müssen mich hassen!“


    Er nahm sich den ersten in der Linie vor, es war Artorius Veratius.
    “Du da! Wer bist du?“

  • Posca nickte anerkennend. “Das war schon sehr gut!“
    Er glotzte in Richtung der anderen Probati. “Habt ihr das gehört, meine Vögelchen? So macht man das!“


    Dann schaute er wieder zu Artorius Veratius. “Nenn' mir deine Einheit, Probatus!“

  • “Gut, Probatus, sehr richtig. Merk' es dir gut, denn deine Centurie ist von nun an deine Familie.“


    Der Centurio ging zum nächsten Mann und ließ es ihn wiederholen, dann zum nächsten, und so weiter.


    Schließlich wandte er sich wieder der ganzen Gruppe zu.
    “Ihr wollt also Soldaten werden? Das ist gut. Aber dann müsst ihr lernen. Ihr müsst Kommandos verstehen lernen und wie man sie befolgt.
    VENITE! Wenn ich das rufe, dann lasst ihr alles stehen und liegen und treten geordnet an.
    ACIEM DIRIGITE! Wenn ich das befehle, dann will ich, dass ihr euch ordentlich nebeneinander stellt. Gerade Linien will ich sehen und keinen Hühnerhaufen.
    Wenn ich euch also befehle: IN ACIEM VENITE , dann tretet ihr in einer Linie an, so wie ihr jetzt dasteht.
    Wenn ich befehle: IN AGMEN VENITE , dann tretet ihr in einer Marschkolonne an. Immer vier Mann nebeneinander.
    PERGITE bedeutet Marsch! Dann bewegt ihr eure kleinen, niedlichen Hintern, verstanden!
    AEQUATIS PASSIBUS bedeutet: Im Gleichschritt.
    Und CONSISTITE bedeutet halt.


    Das sind die ersten Kommandos die ihr heute lernt. Ihr müsst lernen im Gleichschritt zu marschieren. Ein Soldat, der das nicht kann, ist zu nichts nütze.


    Also meine Vögelchen, habt ihr das verstanden?


    Iiiin Aaaagmen Veeenite!“




    /edit: Rechtschreibung

  • "Ja Centurio."


    Veratius sagt zu den anderen: "Los schnell in Kolonne aufstellen, immer vier man nebeneinander. Los schnell"


    Es ist zwar noch nicht ganz perfekt, sieht aber zumindest schon besser aus als vorhin beim Appellantritt.


    Es dauert auch nicht lang und alle Probati stehen in einer Kolonne.

  • “Consistiteee!“, brüllte der Centurio. Dem schien es inzwischen auch zu heiß zu werden, obwohl er doch nur herumgestanden hatte.
    “Das reicht für heute. Morgen geht’s weiter. Probatiiii: Abite - weggetreten!“

  • Es dauerte auch nicht lang, da erschien Veratius, das Wetter war wie am Vortag, super heiß.


    Veratius lief bis zum Centurio, alle stellten sich vor Ihm auf.


    " Ave Centurio, Legio XXII Deiotariana, Kohorte II, Centurie II, angetreten Centurio"


    erklang es aus Veratius´ Mund.

  • “Guten Morgen, Probati. Ich hoffe, ihr habt alle ausgeschlafen. Denn das solltet ihr heute sein!
    Heute üben wir nämlich das Werfen mit dem Wurfspeer, dem Pilum. Dafür haben wir hier Übungs-Pilae.“

    Der Centurio wies auf einen ganzen Stapel schwerer Wurfspeere, die neben dem Exerzierplatz auf dem Boden lagen.
    “Jeder von euch nimmt sich einen davon. Und seht zu, dass ihr euren Nebenmann nicht gleich aufspießt. Die Dinger sind zwar zum Üben, aber stumpf sind sie trotzdem nicht.“

  • Ich kam am Exerzierplatz wo meine die II Kohorte, II Centurie exerzierte. Ab heute würde ich die Ausbildung der Probaten und das exerzieren der anderen Soldaten überwachen.


    Nun stand ich da und beobachte die Neuen um mir schon mal ein Bild von ihnen machen zu können. Außerdem konnte ich so schon mal den einen oder anderen Störenfried ausmachen ...

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