Theodoros Alexandreus




  • Theodoros Alexandreus

    Philologos


    Reguläre Sprechstunden: Dreimal im Monat zu den unmöglichsten Zeiten, die vorher nicht bekannt gegeben werden, schließlich sind wir hier an einer Bildungseinrichtung
    Tatsächliche Sprechstunden: Am klügsten ist es, einfach anzuklopfen und zu schauen ob Jemand da ist. ;)

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

    Einmal editiert, zuletzt von Theodoros Alexandreus ()

  • Nikolaos hatte erfahren, dass sein alter Bekannter Theodoros hier wieder einen Lehrstuhl inne hatte. Da dachte er, es wäre eine gute Idee, diesen mal zu besuchen, um ihm zu zeigen, dass Nikolaos wohlbehalten in Alexandria angekommen war.
    Nach einigem Umherirren in den weitläufigen Gebäuden fand er schließlich die Arché von Theodoros. Er klopfte.

  • Theodorus schaut auf und erblickt den blassen Athener, den er noch von Rom her kennt. Erfreut begrüßt er ihn: "Chaire, Nikolaos! Du bist wirklich nach Alexandria gekommen! Das freut mich außerordentlich! Setz dich doch! Willst du was trinken?"

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  • Nikolaos lächelte warm und setzte sich. "Etwas kühles zu trinken wäre wirklich sehr freundlich von dir. Der Nachmittag in Alexandria ist doch für einen Nicht-Alexandriner wie mich sehr warm." Er strich seinen Chiton glatt und sah Theodoros an. "Wie war deine Reise hierher? Gab es Probleme auf dem Meer wegen des Krieges?" Nikolaos Gesichtsausdruck wurde kurz sehr ernst, dann lächelte er wieder. "Ich freue mich, dass du hier bist. So ist mir ein Philologos wenigstens bekannt. Ich habe zwar bereits Bekanntschaft mit einigen anderen Schülern und mit dem Epistates gemacht, muss mich aber natürlich an diese Menschen ersteinmal gewöhnen." Das war jetzt sehr vorsichtig und diplomatisch ausgedrückt!

  • Theodorus weist auf einen Becher, einen Krug Wein und eine Karaffe Wasser. "Bitte, bedien dich."


    Sim-Off:

    WiSim ;)


    Interessiert hört den Ausführungen des Eleven zu, dann meint er mit einem Schmunzeln, denn er weiß genau, worauf der Schüler hinaus will, schließlich fing er selbst einmal als Schüler an: "Lieber Nikolaos, du bist hier am Museion, einer der größten und wichtigsten Bildungseinrichtungen der Oikomene. Du hast dein Leben dem Streben nach Erkenntnis gewidmet. Du bist nun Teil der Priesterschaft des Apollon und der Musen. Dachtest du etwa, dieser Weg, den du selbst gewählt hast, wäre einfach und bequem? Demut, mein Lieber, Demut ist es, was du zu Allererst zu lernen hast."

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  • Mit grazilen Handbewegungen schenkte sich Nikolaos Wein ein und vermischte ihn mit Wasser. Schließlich wollte er vor seinem ehrwürdigen Mentor nicht als Barbar darstehen ;), der unverdünnten Wein trank. Er nahm einen Schluck und blickte Theodoros tief in die Augen.
    "Demut, natürlich.", antwortete Nikolaos, schüchtern lächelnd. "Verzeih, wenn ich das zu vergessen haben schien. Doch mir ist diese Tatsache durchaus bewusst. Wenn ich einen bequemen Weg wollte, sollte ich lieber ein lustiger Bauer oder Gastwirt werden." (Letzteres war er indirekt ja irgendwie... .) "Aber das ist nicht, was ich erstrebe. So werde ich den unbequemen Weg nehmen und selbst an den größten Unannehmlichkeiten Freude finden, Freude darüber, dass es mir vergönnt ist, diesen Weg zu nehmen." Er nahm einen weiteren Schluck Wein. "Ich sollte dankbar sein. Doch leider ist manchmal ein Unterschied zwischen dem Wollen und Denken und dem Fühlen. Ich hoffe aber, auch mein Gefühl wird bald die Freude verinnerlichen."

  • Äußerst patriarchalisch-wohlwollend lächelnd meint Theodorus: "Das ist fein, behalte dir diese Grundsätze wohl im Geiste.


    Was meine Reise angeht, so ist diese übrigens ohne größere Schwierigkeiten verlaufen und ich bin froh wieder daheim zu sein. Wie ist es dir hier ergangen? Hast du dich gut eingelebt?"

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  • "Es ist gut, dass deine Reise ohne Schwierigkeiten verlaufen ist, meine ist es ebenso. Das Eingewöhnen war leichter, als ich mir gedacht hatte, ich bin erstaunlich einfach Bürger dieser Stadt geworden und ich bin durch die Vermittlung eines gewissen Timokrates an ein niederes Pyrtanenamt gekommen, und durch die Tatsache, dass die beiden großen Familien dieser Stadt sich nicht einig werden konnten und dabei ziemlich gleichauf waren, sicher hast du schon davon gehört. Jedoch bezweifle ich, dass ich bei der nächsten Wahl der Pyrtanen das gleiche Glück, falls ich es so nennen möchte, haben werde, falls ich es haben sollte, würde ich sicher mit Freuden weiter Verantwortung für die Geschicke der Stadt tragen, falls nicht, werde ich noch mehr Zeit haben, um mich dem Studium zu widmen. Sicher wirkt es etwas eigenartig, dass ein junger Niemand wie ich so schnell zum Archonten gewählt wird, für mich war es auch etwas überraschend." Nikolaos blickte Theodoros etwas schüchtern an. Auch an seinem schnellen Erzähltempo konnte man eine gewisse Unsicherheit erkennen. Er wusste nicht, was Theodoros von seinem Ausflug in die Politik halten würde. So war sein Blick zugleich fragend. "Natürlich wird meine Arbeit für die Stadt mein Studium nicht beeinträchtigen... .", schob er vorsichtig nach.

  • Mit einem Blick, der leichte Anerkennung, aber auch Vorsicht bedeutet, hört Theodorus Nikolaos zu. Dann meint er: "Na da hast du ja schon für einigen Wirbel gesorgt in der Polis. Die Hegemonie der Nearchäer und Krateiden zu stürzen, das ist seit Jahrzehnten Niemand gelungen." Die beiden Familien gaben in der Polis den Ton an seit Theodorus sich erinnern konnte. Zum Glück war er selbst als Iudäer und Sohn des Alabarchen nie sonderlich in die Geschicke der Polis verwickelt. "Bist du dir sicher, beiden Aufgaben gewachsen zu sein? Ich meine, sowohl die Arbeit eines Archonten als auch das Studium am Museion sind zwei Aufgaben, die die volle Aufmerksamkeit eines Mannes fordern." Klar, dass ein wichtiges Mitglied des Museions ein Amt übernahm kam in der Geschichte der Polis schon oft vor, aber dass ein Schüler ein solches erreichte, noch nie. "Aber ich denke, das werden wir früh genug mitbekommen..."

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  • "Ich glaube, dass ich den Anforderungen gewachsen sein werden, sollte dies nicht der Fall sein, werde ich die Arbeit als Archont aufgeben.", antwortete Nikolaos und kratzte sich an der Stirn. "Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich bei der nächsten Wahl in ein Amt gewählt werde, in diesem Fall war es einfach, wenn ich es einmal so ausdrücken darf, die Gunst der Stunde. Ich bin ein Wahlbündnis mit Leonidas Philotantos und dem bereits erwähnten Timokrates eingegangen, weiß aber nicht, wielange die beiden meiner noch bedürfen. Sollten sie meiner nicht mehr bedürfen, da bin ich mir sicher, werden sie sich beeilen, mich aus dem Pyrtaneion zu drängen, da ich ihnen vermutlich in einigen Angelegenheiten zu widerspenstig bin." Er legte eine Pause ein und sah nachdenklich drein. "Es ist gewiss gut, dass nun die Hegemonie der Krateiden und der Nearchäer gestürzt ist, doch wielange dieser Zustand anhält, ist fraglich. Außerdem wird, so glaube ich, auf gestürzte Hegemonie der einen meist die Hegemonie von anderen folgen." Er lächelte. "Doch wir werden sehen, wie sich die Verhältnissse entwickeln werden."

  • Theodorus lächelt weiter, diesmal ruhiger und zufriedener. "Du hast einen sehr klugen Geist, Nikolaos. Wo du ihn einsetzt, bleibt dir überlassen. Allerdings: Darf ich deinen Worten entnehmen, dass du dich im Zweifelsfall eher für eine Laufbahn am Museion denn einer in der Politik der Stadt entscheiden würdest?"

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  • "Aus meiner jetzigen Sicht auf die Dinge könnte man das sagen.", meinte Nikolaos. "Doch noch ist nicht die Zeit gekommen, eine Entscheidung zu treffen. Und ich muss gestehen, dass auch die Arbeit in der Politik der Stadt eine gewisse Herausforderung darstellt. Ich werde mich entscheiden, wenn es soweit kommen sollte, dass ich beides nebeneinander nicht mehr zu bewältigen vermag."

  • Theodorus sitzt in seinem kleinen Arbeitszimmer und ist ganz eifrig damit beschäftigt, kleine Papyrusflieger zu bauen und durch das Zimmer kreisen zu lassen, ein zugegebenermaßen recht kindlicher Zeitvertreib, eines Mannes wie Theodorus absolut nicht würdig, aber wenn man allein und ungestört ist, kann man so was schon mal wagen.


    Deshalb schreckt Theodorus auch ganz unangenehm auf, als auf einmal die Türe aufgemacht und irgendein unwichtiger Bibliothekschreiberling das Zimmer betritt.


    "Chaire, O Herr!"
    "Waaah! Kannst du nicht anklopfen?"
    "Äääh... Da ist ein Brief für dich, O Herr..."
    "Dann gib her und verschwinde"
    "Na gut, bitte schön, O Herr..."


    Theodorus nimmt den Brief und schmeißt den Grammateus unsanft raus. Wieder alleine öffnet der die Rolle. Aha, ein Brief aus Petra, sowas kriegt man nicht alle Tage. Stirnrunzelnd liest Theodorus ihn durch. Scheint so, als hätte er einen Verehrer und nicht nur irgendeinen Verehrer, sondern gleich noch einen Fürsten. Und er scheint genaue Nachforschungen über seine Person angestellt zu haben, auch wenn einmal dahingestellt sein soll, ob Rom wirklich eine gute Akademie besitzt. Vielleicht sollte er den Brief an Callidus weiterleiten? In seiner Eitelkeit fühlt sich Theodorus aber durchaus geschmeichelt.


    Nur, leider leider, das Angebot dieses Königs erscheint Theodorus vollkommen inakzeptabel. Zum einen weiß er überhaupt nicht, wie die politische Lage in der Gegend ist, schließlich liegt Nabataea gefährlich nahe am derzeitigen Kriegsschauplatz, kein guter Ort für Gelehrsamkeit in dieser Zeit. Zum anderen sieht Theodorus keinerlei Anreiz darin, die großartigen Forschungsmöglichkeiten in Alexandria und im Reich der Rhomäer hinter sich zu lassen um irgendwo in den Wüsten Arabiens Beduinen das Schreiben beizubringen. Theodorus setzt sich hin, um den König eine höfliche Absage zu verfassen...

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  • An Seine Maiestät Rabal II. Soter, Basileus von Nabataea


    Chaire Megas Basileus,


    Ich kann dir gar nicht genug danken für die Ehre deiner Einladung, die du, Sonne des Ostens, mir hast zukommen lassen. Nur leider muss ich dir mitteilen, dass ich deinen Ruf nicht folgen kann, denn ich bin an meine Pflichten gegenüber dem Museion gebunden. Aber es würde mir das allerhöchste Vergnügen bereiten, weiter per Briefwechsel in Kontakt mit dir zu bleiben und den Aufbau deiner Akademie von der Ferne aus zu unterstützen wie es nur geht.


    Theodorus Iosephoi Alexandreus

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  • "Kannst du mir sagen, wann mein Untericht beginnen wird? Bis jetzt hat sich in der Richtung noch nichts getan. Der Epistates sagte, er wolle mich in seine Klasse aufnehmen. Doch bis jetzt ist mir noch nicht bescheid gegeben worden, wann und wo der Untericht stattfinden wird. Darf ich übrigens einfach so in die Bibliothek? Oder muss mich mein Lehrer dorthin begleiten?" Nikolaos schien sehr viele Fragen zu haben, sie schienen förmlich aus ihm herauszusprudeln, wie das Wasser aus dem Brunnen im Hain.


    Sim-Off:

    Zur Zeit unseres Gesprächs lebt der Alte ja noch.

  • Theodorus nickt verstehend. Ach darauf will der junge Mann also hinaus! Er sucht einen persönlichen Lehrmeister. Der Athener ist wirklich eine ungestüme Natur. Natürlich tut Theodorus so, als würde er das nicht verstehen und spielt den Strengen:


    "Sag, Nikolaos, wie lange bist du schon am Museion? Und du hast noch keinen Kurs besucht? Du weißt nicht einmal, ob du die Bibliothek benutzen darfst? Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein, oder? Bist du dir sicher, dass die Lehre am Museion für dich geeignet ist? Oder setzt dir deine Aufgabe als Strategos so sehr zu, dass du dich nicht um deine Pflichten kümmern kannst? Anders gefragt: Willst du, dass ich dich rauswerfe oder nur, dass ich dir für den Aufenthalt am Gymnasion Hausarrest gebe?"


    Sim-Off:

    Theodorus wird zwar bald eine Vorlesung halten, kann sich aber nicht um Alles kümmern. Sim-On ist das Museion eine riesige Anstalt mit unterschiedlichen Instituten. Tob dich ruhig aus und zeig ein wenig Eigeninitiative. ;)

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  • Nikolaos sah unwillkürlich zu Boden. War da ein Zug von Schuldbewusstsein in seiner Miene? Langsam fand er die Sprache wieder. "Ich bin seit einigen Wochen am Museion. Was du mit mir tun sollst, darüber zu entscheiden möchte ich mir nicht anmaßen." Jetzt wagte er es wieder, Theodoros in die Augen zu blicken. "Ich möchte dich bitten, meine Unwissenheit und Unerfahrenheit nicht als absichtliche Faulheit oder Ignoranz anzusehen. Doch das liegt leider nicht in meinen Händen." Er schwieg einen Moment. "Ich wusste nicht, dass ich mir meine Kurse von mir selbst aus suchen muss. Ich war bisher nur den Unterricht zuhause durch meine Lehrer gewohnt. Diese haben mich in alle Gebiete des Wissens geleitet, in die zu führen sie bei meiner damaligen Kindlichkeit, die leider, wie ich jetzt merken muss, noch lange nicht vollständig von mir gewichen ist, es für möglich hielten. Ich vergaß, bitte verzeih mir, dass diese Einrichtung hunderte Schüler und viele Gelehrte beherbergt. Ich hatte mich darauf verlassen, dass jemand mir sagt, welche Kurse ich besuchen muss und wann und wo ich mich zum Lernen einzufinden habe. Das war sehr dumm von mir." Wieder eine Pause. "Das ist leider alles, was ich dazu sagen kann. Es liegt nicht in meiner Hand, zu entscheiden, was nun aus meinem Aufenthalt am Museion wird." Nikolaos hatte diese letzten Sätze in einem Ton gesproche, der wieder sehr beherrscht und gefasst war. Vom anfänglichen Schrecken war nun nichts mehr in seinem Gesicht. Er sah Theodoros direkt an, als wartete er auf eine Entscheidung.

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