Merkwürdige Vorkommnisse

  • Cäsar reitet nach einer anstrengenden Senatssitzung in die Castra, um mit Macrinius die Wochenbefehle auszuarbeiten. Auf dem Weg dorthin trifft er auf eine komplette Kohorte Prätorianer, die den Weg zum Hafen nimmt. Aus der Ferne erkennt er eine berittene Turmae, die direkt in die Stadt reitet. Er denkt sich, ob Macrinius wieder einen verrückten Alarmplan üben lässt.


    Die Dämmerung hat schon begonnen, er erkennt einige Wachen, die auf der Castramauer ihren Rundgang machen. Im Innenhof herrscht eine ungewöhnliche grosse Aufregung. Ganze Zenturien bereiten ihr Marschgepäck vor. Befehle werden von den Offizieren geschriehen. Selbst die Soldaten der CU, von denen einige durch den Lärm geweckt wurden, blicken verwirrt um sich.


    Und schon sieht er dass einige Soldaten der Cohortes Urbanes von Prätorianern überwältigt werden. Macrinius ist nirgends ersichtlich. Wurde er auch überwältigt? Ein prätorianischer Zenturio erkennt den Cäsar und spricht folgende Worte: "Mein Cäsar, wenn dir Dein Leben lieb ist, reit fort, deine Sicherheit ist hier nicht mehr garantiert. Rette Deinen Vater. Hier läuft nichts mehr mit rechten Dingen zu."


    Cäsar tat dies mit Besorgniss....schon schossen Feuerflammen aus den Stallungen.

  • Eine unglaubliche Sauerei, betrunkene Soldaten, die vor lauter Schlägereien einen Teil der Stallungen in Brand legen. Das gibt saftiges Strafexerzieren. Festus, holt die Kphorten von den Nachtlagern zurück!


    PRAEFECTUS CLASSIS PRAETORIAE MISSINENSIS
    PATER FAMILIAS GENTIS CLAVDIA
    NOMEN HONORES "RESTITUTOR"

  • Victor kam halb betrunken im Castra Praetoria an, nachdem er sich für den Nachmittag hatte frei geben lassen. Es musste wohl schon um die zweite oder dritte Stunde gewesen sein, als der Princeps Prior der CU durch das, komischerweise nur mit einer Wache besetzte Tor, trat und den hellen Aufruhr im Inneren des Castras bemerkte.


    Die brennenden Stallungen und die wie wild durch die Gegend brüllenden Offiziere beider Truppengattungen liessen ihn völlig nüchtern werden. Zumindest hoffte Victor, dass er jetzt nüchtern war und nicht so besoffen, dass er sich alles nur einbildete.


    Als der Praefect Marcellus Claudius Macrinius allerdings aus dem Officium Praefectis trat und seine markerschütternde Stimme erklingen liess, wusste Victor sofort, dass er nicht träumte. Diesen Mann KONNTE man sich einfach nicht einbilden.


    Victor suchte sich einen halbwegs ruhig daherblickenden Offizier der CU und erkundigte sich nach dem Sachverhalt. Auf eine Anfrage nach Befehlen bekam der Princeps Prior den Bescheid sich um das Löschen des Feuers in den Stallungen zu kümmern.


    Victor machte sich sofort auf die mühsame Suche nach Soldaten die noch, geistig und körperlich, brauchbar waren, um wenigstens eine Eimerkette zu bilden. Eine beachtliche Anzahl an Halb-Invaliden konnte durch die Erfrischung durch einen Eimer Wasser zu einer Teilnahme an diesem Löschunternehmen animiert werden. Trotzdem reichten die Personen bei weitem nicht aus, um ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude zu vermeiden und darum wurde ein Posten ans Tor gestellt, um gleich alle heimkehrenden Patroullien abzufangen und diese zum Löschen zu aquirieren.


    Es war eine schweißtreibende und erschöpfende Arbeit, die noch dadurch erschwert wurde, dass natürlich soviele Pferde wie möglich aus den brennenden Stallungen gerettet werden mussten.


    Der Morgen begann schon zu grauen, als die Löscharbeiten wenigstens schon so weit fruchteten, dass ein Übergreifen auf andere Gebäude ausgeschlossen werden konnte.

  • Hungaricus hörte erst spät von diesen Vorkommnissen. Er ist sehr wütend. Er verlangt von allen dabei beteiligten Soldaten der Cohortes Urbanae einen Bericht... bis morgen früh!


    Sim-Off:

    Das meine ich ernst! :D Ich bin schon gespannt...

  • Nachdem Victor von dem Befehl gehört hatte, dass ein Bericht für den Praefectus Urbi verfasst werden sollte, kramte er sofort seine Schreibutensilien hervor und setzte sich schnurstracks daran den seinigen zu verfassen (natürlich in siebenfacher Ausfertigung und einem hübschen, kleinem Deckblatt, auf dem stand an welche Abteilung der Bürohengste welcher Bericht gehen sollte...).



    An
    Marcus Vinicius Hungaricus
    Praefectus Urbi
    Officium Praefectis


    Bericht


    Ave!


    Alle im nächsten Abschnitt folgenden Informationen sind aus 2. Hand und daher ohne Gewähr. Alle Inhalte des Abschnittes 2 sind gesichert:


    Abschnitt 1
    An dem zurückliegenden Tag geriet eine nächtliche Alarmübung der CP ausser Kontrolle. Betrunkene Soldaten der CP, der CU und der LEGIO I begannen einen Streit, der sich in eine völlig unübersichtliche Schlacht verwandelte. Im Laufe anhaltender Kämpfe zwischen den geistig unzurechnungsfähigen Soldaten der drei beteiligten Truppengattungen gerieten die Stallungen des Castra Praetoria in Brand. Die zerstrittenen Parteien konnten nach und nach wieder getrennt werden. Alle rebellierenden Soldaten wurden arrestiert.


    Abschnitt 2


    Die Stallungen des Castra Praetoria wurden von Truppen der CU, unter der Organisation durch den Princeps Prior Gaius Octavius Victor, gelöscht. Keinerlei Übergriffe von betrunkenen Soldaten auf den Löschtrupp. Zahlreiche Pferde und dazugehöriges Zaumzeug konnten gerettet werden. Das Pferd des Praefectus Praetorio kam allerdings in den Flammen um. Grundmauern der Stallungen noch erhalten und reparaturfähig.


    Anlagen
    -keine-


    Mit freundlichen Grüßen,


    Gaius Octavius Victor
    Princeps Prior
    Castra Praetoria

  • Hungaricus brummte vor sich hin. Einzig die siebenfache Ausführung mit Deckblatt gab ihm Anlass zur Heiterkeit...


    Waren die Männer schon wieder besoffen... dachte er, als er den ersten Abschnitt zu Ende gelesen hatte. Nun gut, meine Leute werden in nächster Zeit froh sein, Wein trinken zu DÜRFEN.
    Hmm... die Stallungen sind also schwer beschädigt... naja, das Pferd des Praefectus Praetorio interessiert mich nicht wirklich, er hat eh genug Pferde... Na dann, meine Leute haben anscheinend zu wenig zu tun und zu viel Lust dazu... das können sie haben...


    Er legte den Bericht zu seinen anderen Akten.

  • Am Nachmittag besuchte Macer die Castra Praetoria um sich aus erster Hand über die Ereignisse der chaotischen Nacht zu informieren und aus den verschiedenen Aussagen ein Bild zu gewinnen, welche Soldaten der LEGIO I wie weit in die Sache verwickelt waren. Seine bisherigen Nachforschungen hatten nur ergeben, dass es sich angeblich um Soldaten handeln sollte, die nach dem Triumphzug betrunken von einer Kneipe zur nächsten zogen.

  • Hungaricus erblickte den Legaten und kam zu ihm.


    Salve Macer. Nicht schlecht, was ein paar besoffene Soldaten alles niederreißen können. Ich hoffe, daß meine Soldaten die Stallungen der Cohortes Urbanae ebenso schnell wieder aufbauen können, sonst haben sie Latrinendienst bis zur ihrer Pensionierung. :D


    Wie dem auch sei, anscheinend haben meine Leute zuviel Freizeit und zu wenig zu tun. Ich weiß zwar nicht wieso, aber es ist ihnen anscheinend sehr fad. Ich hätte da einen Vorschlag, der für uns beide vielleicht taktisch interessant sein könnte und unsere Leute hätten außerdem Beschäftigungstherapie...


    Er wartete die Reaktion des Legaten ab.

  • Macers Miene hellte sich trotz der sinnlos verkohlten Holzbalken im Hintergrund merklich auf, als ihm Hungaricus andeutete, eine interessante Beschäftigung für die Soldaten gefunden zu haben.


    "Deinen Vorschlag höre ich mir sehr gerne an. Das letzte Manöver der LEGIO I liegt schon etwas länger zurück, aber noch nicht weit genug, um wieder ein neues anzusetzen. Etwas Abwechslung könnte uns nicht schaden. Was hat uns die CU anzubieten? :)"

  • Erfreut darüber, daß Macer ähnlich denkt wie Hungaricus unterbreitet er ihm seinen Vorschlag.


    Nun, es ist auch die Aufgabe der Cohortes Urbanae, die Stadt im Kriegsfalle zu verteidigen. Natürlich wird es keiner wagen, Rom selbst anzugreifen, dennoch möchte ich es durchproben. Ich habe es mir so vorgestellt, daß wir entweder einen Teilstück der Mauer von Rom nehmen, wo keine Bauten in der Nähe sind bzw. für kurze Zeit eine Mauer für diesen Zweck aufbauen. Ihr hättet daher eine Möglichkeit eure Onager und dergleichen zu testen und Zielwürfe durchzuprobieren und in weiterer Folge auch Sturmangriffe zu üben. Unsere hätten die Möglichkeit, solche Sturmangriffe abzuwehren. Natürlich nicht mit scharfen Waffen versteht sich. Es ist also kein Manöver, sondern eher Übung für den Ernstfall.


    Nun was meinst du?

  • Macer konnte eine gewisse Überraschung über diesen Vorschlag nicht verhehlen - mit einer so außergewöhnlichen Idee hatte er nicht gerechnet.


    "Die Idee fasziniert! Für die Männer wäre es zweifellos eine sehr gute und wertvolle Übung, von der alle profizieren würden.
    Allerdings habe ich Bedenken, wie es in der Öffentlichkeit aufgenommen wird, wenn die LEGIO I zum Sturmangriff auf die Mauern Roms ansetzt - auch wenn es nur zur Übung ist. Ich selbst würde nur ungern die Belagerungswaffen auf die Mauern der Hauptstadt der Welt ausrichten lassen. Allein schon deshalb, weil es für diese keine Übungsmunition gibt..."

  • Erfreut darüber, daß sein Vorschlag gut angekommen ist, erwidert er:


    Hm, du hast natürlich recht. Ich werde also meine Leute eine Mauer nachbauen lassen etwas außerhalb von Rom, ich habe da ohnehin ein paar "Freiwillige". Die Erbauung der Mauern wird wohl etwas Zeit in Anspruch nehmen, in der Zwischenzeit kann man ja den Rest der Übung planen.

  • "Ja, das wäre in der Tat eine gute Lösung. Sollte die LEGIO I bei den Arbeiten oder bei der Bereitstellung von Baumaterial behilflich sein können, dann lass es mich wissen."

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