Atrium - Klientenbesuch

  • In diesen Tagen herrschte mehr Geschäftigkeit in der Villa des Consulars. Wen wunderte es, mussten doch alle Vorbereitungen getätigt werden, denn schon in wenigen Tagen wollte der Hausherr nach Hispania aufbrechen.


    Ich gebe dem Herrn sofort Bescheid. sagte der Ianitor zum Besucher, bevor er das Atrium verließ, um eben jenes zu tun.

  • Der Patronus ließ Varus auch nicht lang warten und betrat auch sogleich das Atrium. "Salve Patronus. Nein passiert ist nichts. Ich habe dich wegen meiner Beförderung zum Ritter aufgesucht. Bei meiner letzten Salutatio meintest du, das der Beförderung nichts im Wege steht. Nun, jetzt bin ich zum Ritter ernannt, darum möchte ich mich erst einmal bei dir bedanken. Doch zur Erhebung in den Ritterstand ist geknüpft mit dem Besitz eines Grundstückes. Und wie du sicherlich weißt, sieht es im Moment schlecht mit Grundstücken aus." Varus machte sich Gedanken, nicht das ihm nachträglich aufgrund des fehlenden Grundstückes die Ritterwürde wieder verloren gehen würde. "Meine Geschäfte laufen recht gut Patronus, so meine Frage an dich, ob ich ein Grundstück von dir erwerben könnte?" Fragend schaute ich zu Hungaricus. Damals, bei der Vorstellung meiner Zukunftspläne, meinte der Patronus, das ein Grundstück das kleinste Problem war.

  • Daß sein Klient ernannt werden würde, wusste Hungi natürlich, hatte er sich doch auf dem Conventus für ihn eingesetzt und war auf keine Gegenwehr gestoßen. Ah, wurdest du endlich ernannt. Sehr gut, das hat ja diesmal eh länger gedauert. Nur die Götter wissen wohl, warum. Auf die Frage seines Klienten reagierte er jedoch verwundert, mit Stirnrunzeln. Schon wieder keine Grundstücke? Unverständlich, es war ja erst ein Feldzug mit Landgewinn im Osten. Sind die auch schon alle weg? Unfassbar. Er schüttelte den Kopf. Dann wären wohl Proskriptionen wieder angebracht. Mir fallen da eh einige Herrschaften ein, die wirklich schon unverschämt reich sind. Daß er selber auch nicht gerade arm war, ließ er dabei nonchalant unterm Tisch fallen. In Ordnung, ich hab eh genug. Hast du ein bestimmtes im Sinn? Außer meine Grundstücke auf Sizilien, die hab ich vom vorigen Kaiser bekommen.

  • "Ja Patronus, vor dir steht ein Ritter Rom´s." Meinte ich ganz stolz. Was die Sache mit dem Grundstück betraf, so hatte Varus eigentlich keine größeren Wünsche. "Vielleicht ein Grundstück in Italia, wenn du es entbehren kannst Patronus." Da Varus längerfristig in Italia plante, wäre dies sicherlich von Vorteil,
    es würde aber auch kein Problem sein, wenn es nicht hier wäre, so könnte er Habia, seinen Sklaven derweil dorthin dorthin schicken, um es zu bewirtschaften.

  • In Italia, natürlich... Hungi fing an zu überlegen, wo er in Italia seine Grundstücke hatte. Neben dem hier in Rom und dem in Misenum mußte er noch eines in den Albaner Bergen haben. Dann hatte er noch ein Latifundium bei Capua und eines in Tarentium... und ein kleineres in Barium. Hm, das könnte passen. Barium. Nette Gegend, aber furchtbar langweilig für meinen Geschmack. Das könntest du haben, wenn du willst.

  • Ich strahlte über das gesamte Gesicht, als mir Hungaricus das Grundstück in Barium empfahl. "Natürlich Patronus würde ich das gern nehmen." Jetzt war ich schon ein wenig beruhigter als vorher, schließlich hing an einem Grundstück die Ritterwürde von Varus. Deswegen war es auch keine Problem, das nach Hungaricus´ Meinung dort recht wenig los war.

  • Hungi war nicht überrascht, daß sein Klient sich so schnell für das Grundstück entschied. Wenn er fies gewesen wäre, hätte er seinem Klienten die Kiesgrube in Achaia verkaufen sollen :D aber da gab es eben das zusätzliche Problem, daß die Kiesgrube in Achaia lag und nicht in Italia.


    Gut. Folge mir in mein Arbeitszimmer. sagte er und ging in besagtes Zimmer voraus, welches - wegen der bevorstehenden Übersiedlung - weit weniger eingerichtet aussah als normal. Aus dem Regal waren die meisten libri entfernt, denn die gedachte er nach Tarraco mitzunehmen. All jene Dinge, die unter Dekoration liefen, Wandteppiche und so weiter, waren ebenfalls schon weggepackt worden. Nur das Nötigste stand noch hier: ein Schreibtisch mit Sessel davor und dahinter, ein kleiner Tisch aus Zitronenholz daneben, darauf das übliche Service von Becher und Karaffe. Und ein Sklave, der mit Schreibarbeiten beschäftigt war.


    Nimm Platz. sagte er zu seinem Klienten, seinen Sklaven winkte er her. Setz einen Kaufvertrag über mein Grundstück in Barium auf, heutiges Datum. Käufer ist Decimus Annaeus Varus. Der Sklave nickte und machte sich davon, den Auftrag auszuführen, daher wandte sich Hungi wieder an seinen Klienten. Ich verkaufe es dir zum ortsüblichen Preis. Das Geld kannst du mir dann entweder hinterherschicken oder besser hier bei meinem Verwalter abgeben. Der Verwalter des Gutes in Barium... fix, wie hieß der noch gleich? Marcus... Castrix oder Castor oder so ähnlich, dem zeigst du dann einfach den Vertrag und nimmst das Grundstück wie von alters her vorgeschrieben in Besitz. Der Verwalter ist ein Peregrinus, entweder du stellst ihn selber ein oder schickst ihn nach Rom zurück. Die Sklaven natürlich auch, es sei denn, du kaufst sie mir auch ab. Hast du Fragen dazu oder soll generell noch etwas geklärt werden?

  • Hungaricus wie mich an, ihm in das Arbeitszimmer zu folgen, was ich auch umgehend tat. Im Arbeitszimmer angekommen, nahm ich wie mir angeboten platz und Hungaricus diktierte einem Sklaven, welchen er zu sich gewunken hatte, den Kaufvertrag. "Ja, ja Patronus, den ortsüblichen Preis für das Grundstück." Wiederholte ich den Satz, um zu zeigen, das ich mit dem Angebot zufrieden war. "Ich denke, ich werde das Geld für das Grundstück deinem Verwalter geben." Ich schmunzelte etwas. Zwar wäre es töricht, gerade ich, dem Cursus Publicus nicht zu vertrauen, doch weis man nicht, was auf so einer langen Reise nach Hispania alles passiert. "Was die Sklaven angeht, so bin ich momentan recht gut damit ausgestattet, so das ich eigentlich keine weiteren im Moment benötige." Ich überlegte noch kurz, ob es noch Dinge abzuklären galt. "Von meiner Seite gibt es keine weiteren Fragen Patronus." Während der Sklave den Kaufvertrag notierte, schaute ich mich ein wenig um und bemerkte, das die ganze Casa Vinicia in Aufbruchstimmung war. "Wann soll es losgehen nach Hispania, Patronus?"




    Sim-Off:

    WiSim ;)

  • Morgen brechen mein Neffe und ich auf mit dem Notwendigsten. Der Rest kommt dann wohl in ein paar Wochen nach. Letzteres war zumindest seine Hoffnung. Denn er ahnte schon, daß die Sklaven ohne Hausherrn eine völlig andere Mentalität an den Tag legen werden, wie alle Sklaven. Inzwischen war der Schreibsklave auch fertig geworden - war dies doch nur ein gewöhnlicher Kaufvertrag ohne irgendwelchen komplizierten Klauseln - und legte die beiden Formulare zuerst dem Consular vor. Hungi überprüfte den Text, befand sie in Ordnung und unterschrieb beide Blätter, bevor er beide seinem Klienten reichte.


    Sim-Off:

    Wisim. ;)

  • In der Tat war in der Casa ein reges Treiben zu beobachten. Der Sklave hatte nun auch die Kaufverträge fertig, legte sie erst Hungaricus vor und als dieser nichts auszusetzen hatte, bekam ich sie zu lesen und setzte schließlich meine Unterschrift darunter. "Ich danke dir Patronus, ich hoffe ich habe dich in deinen Reisevorbereitungen nicht zu sehr abgehalten." Schließlich unternahm man nicht jeden Tag eine Reise nach Hispania. "Von meiner Seite her habe ich alles, was wichtig war angebracht. Kann ich für dich noch etwas tun?" Da nur noch wenig Zeit war, bis zur Abreise, konnte es ja sein, das Hungaricus noch etwas zu erledigen hatte, wozu seine Zeit zu knapp bemessen war.

  • Da sein Klient ja nicht besonders lange hier verweilte, schüttelte Hungi den Kopf. Bona Dea sei Dank ist bereits das wichtigste eingepackt und erledigt. Und wieder schüttelte er den Kopf, wenn er nicht aufpasste, bekam er noch ein Trauma.


    Nein, derzeit nicht. Da fällt mir ein, hast du dich schon für die Stelle beworben? Allerdings war ihm gerade entfallen, welche Stelle es genau sein sollte.

  • Achja, die Stelle. Dies hatte Varus noch vor. "Die Stelle des Procurator Annonae, nein Patronus. Das wollte ich in den kommenden Tagen tun." Hatte
    es sich Hungaricus anders überlegt? Oder wollte sein Patron ihn doch nicht unter der Obhut des Vescilarius sehen. "Wieso fragst du, hast du doch Bedenken wegen der Stelle Patronus?"

  • Ahja genau, Procurator Annonae, das wars. Nein, ich bin mehr denn je überzeugt. Immerhin konnte ein Mann nie genug potentielle Informanten haben. Ich frage nur rein interessehalber. Solltest du ein Empfehlungsschreiben brauchen, so kannst du dich jederzeit an mich wenden. fügte er noch hinzu, bevor er aufstand. Falls es sonst nichts mehr gibt... du verstehst sicher.

  • Anfangs klang es, als ob Hungaricus doch noch bedenken hegte, diese waren jedoch nun ausgeräumt. "Wenn du in deinen Reisevorbereitungen noch Zeit für ein Empfehlungsschreiben findest, wäre ich dir dankbar Patronus." Eigentlich wollte Varus die Zeit seines Patronus nicht unnötig beanspruchen, als dieser von sich selbst jedoch auf ein Empfehlungsschreiben zu sprechen kam, verschob Varus sein gehen um einen kurzen Moment. "Ansonsten wäre es dann alles meinerseits."

  • Hmm, na gut. sprach er und ließ sich von seinem Sklaven einen Bogen Papyrus sowie stilus und Tinte geben. Eigentlich hatte er das so gedacht, daß er das nicht heute schreiben sollte, aber wenn schon sein Klient darauf bestand... soviel Zeit hatte er schon noch über.


    Empfehlungsschreiben


    Decimus Annaeus Varus hat im Dienste des Reiches stets seine Integrität und Loyalität sowohl gegenüber dem vorigen als auch dem jetzigen Kaiser bewiesen. Ich bin daher der festen Überzeugung, daß Annaeus Varus den Posten des Procurator Annonae gewissenhaft ausfüllen wird, so wie er es bis jetzt als Praefectus Vehiculorum der Provinz Italia getan hat.


    M. Vinicius Hungaricus
    Consular und Proconsul der Provinz Hispania


    Hungi überreichte seinem Klienten das Schreiben. Ich denke, das sollte reichen. Falls nicht, weißt du ja, wo du mich erreichen wirst. sagte er noch zu seinem Klienten, dann verabschiedete er diesen und ließ ihn durch einen Sklaven hinausbegleiten. Denn er hatte an diesem Tage noch einiges zu tun.


    Sim-Off:

    Sorry, aber ich muß jetzt los.

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