[Schiff] Xenophon

  • Ah, da lag das gute Stück. Meine erste Inspektion galt dem äußeren Zustand des Schiffes. Der Rumpf sah gut aus. Die letzte Instandsetzung war nicht sehr lang her. Über die Planke ging es aufs Schiff. Ein alter Seemann saß an einem Segel und besserte es aus. " Salve, wo ist die Mannschaft?" Der Alte sah nicht auf von seiner Arbeit. " Die sind in der Stadt unterwegs und haben ihren Spaß." Dafür gab ich also mein Geld aus. " Kreuzen sie wieder hier auf, sag ihnen, sie sollen sich ein anderes Schiff suchen. Du bist mir bis auf weiteres für mein Schiff verantwortlich. Fragt jemand, es gehört zur classis misenensis."

  • Die Gastfreundschaft des Iuliers hatte ich nur sehr kurz in Anspruch genommen. Die Villa und ihr Ambiente, sowie die Gesellschaft des Gastgebers war ein Genuß. Da ich aber nur noch 7 Tage hatte um alles für die classis vorzubereiten, entschloss ich mich, Quartier auf der Xenophon zu beziehen. Die Kapitänskajüte wurde kurzerhand zum Hauptquartier. Von hier aus verfolgte ich die Umsetzung der Abmachungen, die ich mit dem Hafenmeister besprochen hatte. Die Xenophon hatte ich rechts vom Tempel festmachen lassen. Sie diente als Endmarkierung der Liegeplätze für die Schiffe der classis. Auf Deck hatte ich einen Tisch aufstellen lassen. Auf ihm lagen Karten und Notizen zum Hafen und zur Stadt. Über eine Karte der Stadt gebeugt erhielt ich Nachricht, dass ein Kriegsschiff in den Hafen einlief. Meinen Helm musste ich aus der Kajüte holen, alles andere saß. Ich verließ das Schiff und stellte mich am Kai auf.

  • Ein Schale mit Weintrauben, Datteln und Feigen hatte ich auf die Schnelle besorgen lassen. Wein und Wasser standen bereit. Ich bot dem Praefecten einen Becher an, kritzelte ein paar Worte auf eine Tabula und schickte einen Boten, der sich hier aus kannte zur Villa Rustica der Iulier.
    " Nimm Platz Praefect." zwei Klappstühle waren aufgestellt worden. Ich zog es vor zu Stehen um besser erklären zu können.
    Die Karten waren ausgebreitet, die vorgesehenen Liegeplätze markiert. Die Übersichtlichkeit der Karte half sich im Hafen ohne Schwierigkeiten zurecht zu finden. Alles war mit Sorgfalt ausgearbeitet. Es lag jetzt nur an mir, dem Praefecten alles zu erklären. Nicht bis ins kleinste Detail, das waren dann die Feinarbeiten, über die musste er sich keine Gedanken machen. Ein grober Überblick, mehr wenn er Fragen hatte.

  • | Nero Sulpicius Cornuntus


    Der Praefectus aus Misenum war da! Für den ließ der Hafenverwalter die Liste mit den besorgniserregend kleinen Posten importierten Getreides, über der er soeben noch mit Sorgenfalten auf der Strin gesessen hatte, stante pede liegen und folgte dem geschickten Boten hinaus aus seinem Amtssitz, hin zum Liegeplatz des Navis Actuaria 'Xenophon'.


    "Salvete! Ich bin der Hafenverwalter des Portus Romae, Nero Sulpicius Cornuntus, und ich werde vom Praefectus Classis Misenensis und seinem Adjutant Decimus erwartet!", verkündete Cornuntus den offensichtlichen Wachen der Classis vor dem Schiff in wichtigem Tonfall. Dann hoffte er möglichst zeitnah zu den genannten Personen geführt oder vorgelassen zu werden.




    HAFENVERWALTER - PORTUS ROMAE


    ~ ~ ~


    Einige Zeit später traf auch der Decurio Iulius Dives, geführt von dem nach ihm geschickten Boten, beritten am Liegeplatz der Xenophon ein. Er gab die braune Stute in die Obhut eines ihn begleitenden Sklaven und meldete sich anschließend gekleidet in eine marineblaue Toga über einer Tunika in seichtem beige ebenfalls bei den Wachen an:
    "Salvete, Milites! Der Centurio Decimus schickte nach mir. Mein Name ist Iulius Dives, Decurio von Ostia.", erklärte er ruhig und wartete seinerseits nun ebenfalls darauf, dass man ihn das Schiff betreten ließ.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Na der Reling stehend, sah ich den Hafenverwalter auf die Xenophon zu kommen. Ein sehr tüchtiger Mann. Schätzte ich die Zeit vom wegschicken des Boten bis zum Eintreffen des Verwalters, hatte er keine Minute gezögert hier zu erscheinen. " Lasst ihn durch, es hat seine Richtigkeit. Der Praefect hat ihn eingeladen. Der Decurio Iulius Dives ist ebenfalls geladen, sofort auf das Schiff lassen, wenn er eintrifft." Bei Dives dauerte es länger, die Villa Rustica lag nicht gleich um die nächste Ecke. Wichtig war der Verwalter. Er konnte dem Praefecten genauere Asukünfte über seinen Hafen geben. Ich hatte mir einen Überblick verschafft, aber Details waren eher sein Ding. Um die Stadt ging es, sobald der Decurio eintraf. Ihre Besonderheiten und Leigenschaften, das war sein Gebiet. " Salve Hafenverwalter Sulpicius. Ich freue mich dich heute hier zu sehen." Das war nicht nur eine Floskel, er hatte mir hervorragend geholfen und das konnte man zum Ausdruck bringen.

    ~ ~ ~



    Die Wachen hatten vernommen wer da vor ihnen stand und ließen Decurio Dives ohne weitere Optionen auf das Schiff. Die Anweisungen des Centurio waren klar und deutlich gewesen und Ärger wegen unnötiger Verzögerungen wollte keiner bekommen. " Du wirst erwartet." sagte eine der Wachen und gab die Planke frei.


    " Sei herzlich willkommen Decurio Iulius. Ich freue mich und nochmals danke für deine Gastfreundschaft." Alle die gebraucht wurden waren anwesend. Nach unserer belanglosen Plauderei, fingen wir erst jetzt mit dem Hafen an.

  • Freie Stunden vor Einbruch der Dunkelheit wurden zur Mangelware. Nicht das ich mich überarbeitete. Kleinigkeiten hielten auf, verzögerte Aufträge und machten Absprachen beinahe zunichte. Ich sah es den Zivilisten nach. Ein kleiner Obulus an den richtigen Stellen und alles lief wie geschmiert. Es war überall das gleiche Verfahren. Dem geschuldet, erkaufte ich mir zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang. Das Beladen der Xenophon wurde von einem Optio überwacht. Ich verzog mich mit meiner Tabula an den Bug und überlegte was ich Romana schreiben könnte. Der Alltag eines Legionärs? Viel zu langweilig für eine Frau.
    Auf dem Stylus kauend sah ich den Trägern zu, wie sie die Waren an Bord brachten. Datteln, Hülsenfrüchte, Amphoren mit Oliven, Olivenöl, Wein und Essig, Stoffe. Musste ich erst den Leuten beim Arbeiten zusehen um auf etwas schreibenswertes zu stoßen?
    Der Stylus grub Buchstabe für Buchstabe in das Wachs der Tabula.




    Liebe Romana,


    Die zwei erkauften Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit hier in Ostia widme ich ganz dir. Den Hafen kenne ich nach den vielen Besprechungen und Begehungen in und auswendig. Die Stadt ist mir nicht mehr fremd. Der Markt hat nicht die Größe wie das Forum in Rom, aber man findet hier manch seltene Dinge, die sogar in Rom nicht preiswerter zu bekommen sind. Das mag daran liegen, dass Schiffe aus aller Herren Länder hier ihre Waren für Rom umschlagen und die Seeleute sich einige Sesterzen nebenbei verdienen. Ihre Waren sind nicht immer ehrlich erworben, aber wen interessiert das bei der Masse, die jeden Tag hier angelandet wird.
    Eine dieser seltenen Waren, Baumwollstoff, hat den Weg zu mir gefunden. Sagen wir, sie ist nicht ganz alltäglich. Du wirst dich darin wohl fühlen. Es ist angenehm auf der Haut, kratzt nicht wie Wolle. Grob geschätzt müsste es für wenigstens eine Tunika oder einen Peplos reichen. In Misenum werde ich sehen, was du dir hast nähen lassen. Wie geht es mit deinen Schmuckstücken voran? Haben sich die ersten Erfolge eingestellt? Die Länge meines Aufenthaltes in Ostia ist ungewiss. Du wirst bald wieder von mir lesen.


    Vale Appius




    Ein paar Zeilen waren zusammen gekommen. Ich versiegelte die Tabula. In der Kajüte lagen zwei geschnürte Pakete. Eins für Romana und eins für Stella.


    Stella's Paket lag eine Tabula bei.



    Salve mein kleiner Floh,


    als kleine Entschuldigung für meine überstürzte Abreise. Der Dienst an Rom fordert mich. Zur Zeit in Ostia, wie lange weiß ich nicht. Ich hoffe es geht dir gut und alles nach deinen Wünschen. Meine Einladung nach Misenum bleibt bestehen. Wir warten ab, wie sich die Lage entwickelt und sehen dann weiter.


    Liebe Grüße Appius



    Alles zusammen bekam ein berittener Kurier der classis in die Hände und den Auftrag es nach Rom in die Casa Decima Mercator zu bringen. Auf die Pakete und die Tabula hatte ich die Namen geschrieben.

  • Der Bote mit der Nachricht für den Centurio der Classis wusste nur, dass sich dieser in Ostia aufhalten sollte. Mehr Informationen konnte ihm die grauhaarige Sklavin nicht liefern, als sie ihn reichlich entlohnte und ihm den Brief ihrer Herrin übergab. Da er sich mehrfach auf der Strecke zwischen den beiden Orten aufhielt und ihm der Hafen nicht unbekannt war, steuerte er zuerst den Portus und dort die Hafenverwaltung an. Sich dort durchfragend, wo er Appius Decimus Massa finden könnte, landete er schließlich am Kai, wo dessen Schiff 'Xenophon' vor Anker lag und rief dort laut dessen Namen in den Wind.

  • Die Xenophon lag ruhig am Kai. Schläfrig blinzelte ich in die Sonne. Ein Nickerchen auf den Säcken, auf denen ich es mir gemütlich gemacht hatte. Nichts mit Nickerchen. Wieso sollte ein Centurio zu einem Nickerchen kommen. Brummend stand ich auf. Von Ende der Planke aus fragte ich den Rufer. " Was willst du vom Centurio Decimus? " Reichlich ungewöhnlich, kein bekanntes Gesicht aus dem Hafen. Einer der Arbeit suchte? Das konnte er bei der Hafenverwaltung erfragen.

  • Wenn du der Centurio Decimus bist habe ich eine Nachricht zu überbringen, wenn nicht ... sag mir, wo ich ihn finde und ich schulde dir einen Dank.
    Der Bote hielt die Schriftrolle in die Höhe und wartete, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Auch verschwieg er nach wie vor, wo er her kam und wer ihn den Auftrag gab.
    Es ist dringend und ich soll es persönlich übergeben, außerdem bin ich hungrig und suche etwas Erholung, bis ich zurück kehre.

  • Die Planke herauf, nur wenige Schritte. " Komm her, du bis hier bei der richtigen Adresse. Erholen kannst du dich ungestört auf dem Stapel Säcke da. Mein calo bringt dir was zu Essen. Käse Brot, Schinken und einen guten Landwein." Die Frage woher er kam wollte ich erst hier auf dem Schiff geklärt wissen. Es musste nicht der ganze Hafen zu hören bekommen, woher der Wind wehte. Sehr wichtig und vom Militär konnte die Botschaft nicht sein. Ein Nauta oder in Eques hätten sie sonst überbracht. Die restlichen Möglichkeiten waren etwas weiter gefächert. Keine Spekulationen, Tatsachen mussten auf den Tisch.

  • Man hatte sein eigenes Schiff und konnte denken man sei dort ungestört. Diese Unwahrheiten, ständig ging es die Planke rauf und runter. Bis ich es satt hatte und einen Brüller los ließ. Herrlich alles war mit einem Schlag ruhig. Denkste Puppe, genau langsam abgezählte 5 Finger und trapp, trapp, trapp ging es weiter. Dämlich, wie konnte man über Mittag Ladung verstauen lassen.


    5 Stunden später..........


    Die Dunkelheit brach urplötzlich herein. Öllampen erhellten spärlich das Deck. In meinen Mantel gewickelt hatte ich mich auf dem Vorschiff zwischen die Säcke gelegt. Hier gab es keine Öllampe, stockfinster war es. Mein Blick auf die Sterne gerichtet, keine störenden Schritte auf der Planke. Wie herrlich das war. Ideal über vieles nachzudenken. Musste das heute sein. Zu faul zum Nachdenken oder eher ein hinausschieben. Weil es ein Thema war, dass sich nicht nach Befehlen richtete. Unberechenbar, Ereignisse mit sich brachte, die so gar nichts mit Legion und classis zu tun hatten. Die außerhalb meiner Befehlsgewalt lagen und sich nicht mit Befehlen beherrschen ließen.
    Ein Sturm auf die Palisaden, erfolgreicher Durchbruch für den Gegner. Machtlos etwas dagegen zu tun. So konnte man es ausdrücken. Bis jetzt hatte dies nur einer geschafft und was hatte er getan, nach dem Sieg? Es gab eine friedliche Zeit, die darin endete, dass er sein Ego über alles stellte, alles preisgab und im Selbstzweifel zurück ließ. Schwach und leicht in Besitz zu nehmen. Mit dem Gedanken der Rache vergiftet. Die Möglichkeit zur Rache ließ nicht lange auf sich warten und besaß einen Namen. Und nun? Was war heute? Ich machte mir ernsthaft Gedanken über dieses Wesen hinter dem Namen. Erst der Krieg, dann ....Wieder wurde eine Entscheidung vertagt. Ich drehte mich auf die Seite und versuchte die Stunden bis zum Morgen Schlaf zu finden.

  • Mit großen ausladenden Schritten lief der Bote, die Schriftrolle immer noch hoch haltend, über die Planken. Den Abstand zum Centuro wahrend, beäugter er ihn und zollte ihm mit einer leichte Verbeugung den erforderlichen Respekt.
    Dein Angebot nehme ich dankend an. Etwas zu Essen und eine Mütze Schlaf und dann zurück nach Rom. Nun war bereits ausgesprochen, von wo er kam und jetzt lag es an ihm, seinen Auftrag auszuführen. Die Nachricht ist aus der Casa Decima und persönlich an dich zu übergeben. Er schob ihn die Schriftrolle zu und einen vielsagenden Blick nach.

  • Mit einem freundlichen Lächeln, was alles und nichts ausdrückte wechselte die Schriftrolle den Besitzer. Sein Blick drückte wesentlich mehr aus. " Hier rechts auf den Ballen kannst du dir's bequem machen. Das Essen kommt gleich." Ich überließ ihn sich selbst und ging zu meinem Platz auf dem Vorschiff. Bequem zwischen den Säcken liegend, entrollte ich die Nachricht. Ein Bild von mir, ich fand es ganz passabel, gut getroffen. Ihr Brief erinnerte und ermahnte mich an meine Pflichten. Ein Blick nach hinten, der Bote hatte sich hin gelegt und schlief. Die Zeit würde für eine Antwort reichen.

  • Mit dem Brief und einem Säckchen Sesterzen ging ich zum Boten. " Hee, eine Stunde Nickerchen reicht. Hier.." ich gab ihm Brief und Geld. " Du weißt an wen."
    Wieder waren die Minuten für persönliche Belange nur so zwischen den Fingern zerronnen. Angespannt stand ich am Kartentisch. Meine Überlegungen waren bei der Entladung unserer Schiffe. Chaos durfte dabei nicht entstehen. Jedes Schiff sollte einen gesonderten Platz für seine Ladung haben.




    Liebe Romana,


    es freut zu lesen, dass deine Geschäfte gut laufen. Ein Schritt, der dich wirtschaftlich selbständiger gemacht hat. Unabhängiger vom Geldbeutel deines zukünftigen Mannes. Hat Serapio sich wegen eines Heiratskandidaten umgesehen? Ich denke, er hat zur Zeit wichtigere Aufgaben. So wie wir alle die den Dienst für Rom leisten. Eine neue Poskriptionsliste wurde gestern verlesen und ausgehangen. Wieder um Namen länger. Für mich unverständlich, einem Kaisermörder zu folgen. Mir soll nur einer davon in die Finger geraten. Ich stehe zu Rom und unserem Imperator. Schließlich und endlich haben sie einen Bruderkrieg heraufbeschworen, der Rom mehr als ein paar Römer kosten könnte. Aber was langweile ich dich mit meinen Gedanken. Wobei diese öfter in ganz anderen Gefilden unterwegs sind, wenn ich abends meinen Lieblingsplatz auf dem Vorschiff aufsuche. Im freien, unterm Sternenzelt zu nächtigen ist wunderbar.
    Die Sonne macht es möglich, sie schenkt uns seit Tagen ihre wärmenden Strahlen. Wie du schon bemerkt hast lässt der Herbst nicht mehr lange auf sich warten. Pomonia lässt die Früchte reifen und wir sehen uns bald. Ich werde eine wunderschöne junge Frau zu Gesicht bekommen, eingerahmt von ihrem Schmuck und einem neuen Gewand. ich bin voller Hoffnung bis dahin wieder in Misenum zu sein.
    Wie steht es um die Familie, die Decimer? Hat sich in der casa seit meiner Abreise etwas getan? Gibt es sonst Neuigkeiten? Sollte es Unruhen in Rom geben, reise sofort ab. Nicht nach Misenum, sondern nach Ostia. Serapio wird nichts dagegen haben, wenn du dich hier auf seinem Landgut auf hältst. Ansonsten findet sich eine Lösung. Ich bin auf der Xenophon zu finden. Bin ich nicht da, eine Nachricht für dich ist für alle Fälle hinterlegt.
    Morgen werde ich meinen Pflichten nachkommen und die Tempel besuchen. Du hast mir vor Augen geführt, wie sehr ich die Götter hinten an gestellt habe. Die Zeit verlangt danach es nicht zu vernachlässigen. Der göttliche Beistand ist wichtiger denn je.


    Vale Appius



  • Nicht sonderlich ausgeschlafen, aber gesättigt und einige Sesterzen reicher, verließ der Bote wenig später das Schiff über eben diese Planken, über die er es betreten hatte. Genau so schnell und mit großen ausladenden Stritten entfernte er sich, um seinen Auftrag zur Zufriedenheit des Centurios zu erledigen. Immerhin bestand die Aussicht auf ein weiteres Säckchen, zumal sich die Alte in Rom ebenso spendabel erwiesen hatte.

  • Zielgerichtet steuerte der Bote aus Rom den Kai an, wo er vor Tagen den Centurio fand. Er trug erneut eine Papyrusrolle in der Hand und ein kleines Säckchen Sesterzen in der Tasche. Wieder war er von der Casa Decima in Rom gestartet und die Alte hatte ihn zur Eile ermahnt. Als er sich dem Schiff näherte, auf dem er den Gesuchten vermutete, zog er noch einmal seine Tunika stramm und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Heho Centurio! Vorsichtshalber rief er, bevor er die Planken betrat. Er wollte nicht ungefragt die Xenophon betreten und es konnte doch auch die Möglichkeit bestehen, dass der Gesuchte sich nicht an Bord befand.

  • Eine kleine Garküche am Kai lud zum Essen ein. Pfannkuchen mit Honig und Sesamkörnern. Brasse in Käse und Öl. Das lässt einen nicht kalt. Beim Essen sah ich den Mann an der Planke stehen. Den kannte ich, nur woher? Der Bote aus Rom. Hatte er etwa wieder einen Brief ? Ich kaufte einen Pfannkuchen und 5 Mohnbällchen. Ich ging mit allem zu ihm. " Hier bin ich. Du hast etwas für mich? Ist dem so, tauschen wir. Pfannkuchen mit Honig und Mohnbällchen habe ich zu bieten."

  • Auf dem Gesicht des Boten erschien ein heiteres Lächeln, als der Centurio ihn ansprach und sofort von Tauschen sprach. Ich nehme den Tausch an Centurio. Kam die Antwort ohne große Überlegung und er hielt ihn auch prompt die Nachricht entgegen. Er war deswegen in Ostia und er war bereit zu warten und wieder eine Botschaft mit nach Rom zu nehmen. Wenn es dir Recht ist, setzte ich mich auf die Planken und genieße die Zeit bis zur Rückkehr. Seine Worte kamen etwas zögerlich, er wollte nicht voraussetzen, dass er eine Antwort mitbekam, war jedoch nicht abgeneigt darauf zu warten. Natürlich das duftende Essen. Deutete er auf den Pfannkuchen und schob ein Grinsen nach. Der reicht mir.

  • Ein guter Tausch, die Bällchen und der Brief blieben mir. Er bekam den gewünschten Pfannkuchen. " Diesmal brauchst du nicht zu warten." ich wollte mir bei der Antwort Zeit nehmen. Nicht irgend ein paar Worte hinpinseln. Den Brief in Ruhe lesen, eine Antwort überlegen. Boten waren ausreichend vorhanden, die den Brief genauso sicher nach Rom brachten wie er. Nach dem letzten Stand blieben wir bis auf weiteres in Ostia. Es wäre für mich keine Hürde an einem Tag nach Rom und wieder zurück.

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