Straßenbau der Legio I | Kapitel 1 - Der Marsch in Richtung Patavium



  • Sie waren mittem auf ihrem Marsch quer durch die italienischen Ebenen, unaufhaltsam auf ihrem Weg, kurzen Prozess mit zu großen Schlaglöchern, beschädigten und abgenutzten Straßen zu machen. Die Sonne stand hell am Himmel und lachte auf die Soldaten herab, welche mit starken Marschlauten und dem lauten getrottere der Wägen und des ganzen Gepäckes marschierten. So wie die Sonne stand, stellte Reatinus fest, hatten sie schon einen halben Tagesmarsch hinter sich. Es spiegelte sich auch an der Laune der Soldaten wieder, denn bis jetzt hatte noch niemand gemurrt. Nur die Maultiere wollten die Strapazen einer doch so kurzen Reise (sie war für Reatinus´ Empfinden kurz, denn er war schon zwei Mal über die Alpen gereist) nicht länger über sich ergehen lassen. Doch eine zugeschossene Ration Futter in Form von Karrotten (es waren viele Bauern auf ihrem Weg) und ein kräftiger Griff an den Zügeln überzeugten auch sie letzten Endes noch. Gesänge auf dem Marsch erleichterten den Legionären ihre Strapazen. Es war jahreszeitgemäß sehr heiß, und obwohl er dies noch nicht allzu gewohnt war, empfand er das Klima schon als eine Wohltat. Jedenfalls besser, als sich in Germanien mit der Kälte zu begnügen.




  • Celsus hatte nicht die geringste Ahnung vom Bau einer Straße. Doch das war für ihn momentan unwichtig. Es war sehr heiß und das drückende Marschgepäck forderte seinen Tribut.


    Über tunica und Panzer waren beide Gürtel mit Schwert und Dolch geschnallt, der Helm war am Brusthaken des Panzers befestigt und hing über der Magengrube, der Schild mit übergezogener Lederhülle war mit dem um Brust, Oberarme und über die linke Schulter geführten Tragegurt so umgeschnallt, daß er die linke Seite und den Rücken bis zu den Kniekehlen bedeckte, nach oben reichte er etwa bis zur Höhe des Scheitels. Über die linke Schulter war die Tragestange gelegt. Sie saß mit einer breiten Querstange und der an dieser befestigten sacrina auf der Oberkanze des Schildes auf. Kochgeschirr und Proviantnetz hingen über den Schild nach hinten herab. In der rechten war das pilum, das über die rechte Schulter gelegt war.


    Die linke Hand umfaßte die Tragestange und balancierte sie aus, wobei das Balancieren so eine Sache war. Er versuchte die Tragestange nun schräg über die Schulter zu legen und sie dort ruhen zu lassen. Das entlastete zwar den Arm, übte aber einen einschneidenden unerträglichen Druck auf die Schulter aus. Es war also doch etwas dran, daß sich, wenn man die Querstange am oberen Rand des Schildes aufsitzen läßt, eine verhältnismäßig bequeme Trageweise ergibt.


    Celsus sah zu seinem Nebenmann, dem, genau wie ihm, der Schweiß zu rinnen begann und dessen Kopf bereits puterrot angelaufen war. Es war ihm förmlich anzumerken, wie er sich mit Gewalt vorwärts bewegte. Kameradschaftlich erkundigte er sich.


    "Was ist? Kannst du nicht mehr?"

  • Verglichen mit den anderen Soldaten hatte, die nur dem vorgegebenen Weg folgen mussten, hatte Licinus eine größere Strecke zu absolvieren, denn er lief nicht die ganze Zeit der Foramtion voran, sondern ging, wie eigentlich jeder centurio es tun sollte, in regelmäßigen Abständen die Formation ab, um zu prüfen, dass die Abstände gehalten wurden und sich keine Nachzügler zurückfallen ließen.
    Da es aber noch der erste Tag des Marsches war, hatte zwar ein paar Männer gesehen, die sichtlich kämpften, und das ein oder andere mal ein scharfes Wort verlauten lassen müssen, aber noch reichte dies trotz der Hitze, so dass die vitis nicht zussätzlich zur Motivation gebraucht wurde.


    Wobei Hitze eingentlich das falsche Wort war, wie Licinus überlegte, es mochte zwar unangenehm warm sein, aber verglichen mit der parthischen Wüste ließ es sich hier einigermaßen aushalten. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie viel mehr man den Männern noch abverlangen konnte, wenn es denn nötig war.


    Zwischen den einzelnen Kontrollgängen ließ Licinus ab und an den Blick zu den Seiten schweifen um die Leute zu beobachten, die ihrerseits den Zug der legionäte beobachteten. Größtenteils waren es Feldarbeiter, die kurze Zeit in der Arbeit innehielten, aber einige Menschen kamen auch an den Straßenrand um sich die Soldaten näher anzusehen. Diese waren zu Anfang des Weges hauptsächlich die Geliebten der Männer, die hier vorbeizogen, doch je weiter sie sich von dem Stammlager in Mantua entfernten, desto mehr wurden diese durch Kinder aus den umgebenden Landgütern und Dörfern abgelöst, sich neugierig dem Zug näherten und wild spekulierten, wer und warum sie den waren, so hieß es aus verschiedenen kleinen Mündern:
    "Schau mal, die ziehen in den Krieg" - "Bestimmt müssen sie gegen die Barbaren im Norden kämpfen." - "Nee, die fangen weggelaufene Sklaven wieder ein"
    Licinus lächelte grade darüber, was seine kleine Einheit alles vollbringen konnte, wenn man die kleinen fragte, als ihm eine spezielle Unterhaltung auffiel.
    "Wer ist denn der man auf dem Pferd? ist das der Kaiser" fragte ein Junge von vielleicht vier Jahren, woraufhin einer (vermutlich sein großer Bruder) mit überheblichem Ton antwortete:
    "Sag mal, weißt du gar nix?! Das kann nicht der Kaiser sein. Dem seine Soldaten sind ganz schwarz. Überall. Und ihre Augen leuchten rot. Und außerdem reden sie nie irgendwas. Und die da singen doch die ganze Zeit. Nee, das is bestimmt der legatus aus Mantua" Nun konnte Licinus ein breites Grinsen wirklich nicht mehr unterdrücken, eine lustige Vorstellung der prätorianischen Elitesoldaten geisterte da durch die Köpfe der Kinder. Ob der Junge wohl sehr enttäuscht wäre, wenn er mal einem echten Gardesoldaten begegnen würde?

  • Die Ideen der Kinder am Straßenrand waren nicht ganz unbegründet, denn wenn die Soldaten etwas sangen, dann waren es in der Regel Soldatenlieder, die vom Krieg handelten. Zwar gab es für Arbeitseinsätze den alten Klassiker "Wir klopften im Steinbruch die Steine" (auf dessen Melodie zukünftige Seefahrergenerationen den Text "Wir lagen vor Madagaskar" singen sollten), aber meistens ging es doch martialischer zu, insbesondere unter den Soldaten, die schon in Parthia gekämpft hatten.


    "Von den Küsten von Britannia
    bis zu Parthias großem Strom
    ziehen wir mit Mut zu Felde
    für den Kaiser, Ruhm und Rom.
    Unser Alltag ist das Trainung
    und die Siege unser Lohn
    und wir tragen stolz den Namen
    einer römischen Legion."


    auf die Melodie von "From the Halls of Montezuma"

  • Man war das heiß oder war ich nur zu warm angezogen? Naja, auch egal. Ich wusste, dass ich mich über die ganze Schlepperei freuen würde, sobald ich das Zeug, welches ich hier mit mir rumtragen musste, wirklich brauchen würde und außerdem sah ich so wenigstens ein bisschen was von der Landschaft.


    In diesem Moment, in dem wir Schritt für Schritt aufs Ziel zusteuerten, erinnerte ich mich daran, wie ich vor Monaten zielstrebig auf das Tor der prima zugewandert war. Ich hatte nichtmal wirklich Halt gemacht, um mir die Stadt vorher anzusehen. Nein, ich war direkt zur legio gegangen. Eine Entscheidung, die ich schon wenige Wochen nach meinem Eintritt bereute, denn so war mir eine wunderschöne Landschaft entgangen, die ich mir vorher hätte ansehen können, hätte ich wenigstens noch eine Woche Urlaub vor meinem Eintritt gemacht. Doch jetzt war ich stolz und immerhin kam ich nun doch noch zu meiner Besichtigung.

  • Antoninus marschierte natürlich heute anders als sonst wo er mit Vestinus nicht viel zu tun hatte. Weil er noch in der Ausbildung war. In dessen Nähe weil sie im gleichen Contubernium waren. Sie waren es auch gewesen die gemeinsam das Tragtier beladen hatten. Und das Tabernaculum[*] auf das Tier gewuchtet hatten. Antoninus hatte es das erste Mal gesehen. Und hoffe das Vestiuns Severus und die anderen wussten wie man es aufbaute. Aber erstmal mussten sie ankommen und das hieß erst mal laufen, laufen und noch Mals laufen. Und so marschierten sie voll beladen mit seiner Ausrüstung da hin.


    Sim-Off:

    [*] das Römische Zelt / Contubernium

  • Der Spekulation der Kleinen am Wegesrand war wild. So wild und fernab jeglicher Realität, dass Reatinus nur herzhaft über diese kindliche, blühende Fantasie grinsen konnte. Dass er mit dem Kaiser verwechselt wurde, war zwar für den Artorier ein wenig schmeichelhaft, aber sicher weniger für den Kaiser. Er musste auflachen, als die Kinder ihn dann noch für einen Legaten hielten und darüber spekulierten, wie Prätorianer aussahen. Sie dachten, dass die Centurie in den Norden ginge, um zu kämpfen. Reatinus war dort. Hatte gekämpft, getötet, geblutet. Die Kämpfe in Wirklichkeit zu erleben raubte dem Artorier das letzte Tröpfchen Vorstellung, dass Krieg und Kampf etwas Ruhmreiches, Heldenhaftes an sich hatten. Er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass sein erstes Kind sich entschied, in seine Fußstapfen zu treten. Doch er fand es besser, einen ehrbaren Soldaten als Sohn zu haben, als einen Sohn, der nach damaligen Verhältnissen ehrlosen Berufen nachging. Er hatte Rusticus nie verstanden, der sein Glück als Zimmermann versuchen wollte, gab jedoch in einem Akt der väterlichen Liebe nach. Auch wenn er hoffte, der erzürnte Geist seiner verstorbenen Ehefrau würde ihn nicht heimsuchen.


    Reatinus auf seinem Pferd ritt an Spitze der Centurie weiter und die Offiziere taten, was nötig war. Nachzügler antreiben, die Abstände kontrollieren, aufpassen, dass alles seine Ordnung hatte, ...
    Dinge einfach, die auch Reatinus schon einmal getan hatte. Sie sollten bald da sein und auch Reatinus sehnte sich das Ende des Marsches herbei. So langsam ging die Sonne unter und hinterließ eine wunderschöne Abendröte am Horizont.
    Während die Truppe weitermarschierte, ritt Reatinus mit Hektor einen Hügel hinauf. Er hätte sich nie von der Gruppe entfernt, doch er wusste, dass sie jeden Moment Patavium sehen sollten. Er verschaffte sich den Überblick über die Position, den er nun dringend brauchte. Und wenn sie die Stadt sahen, waren sie endlich am Ziel angelangt.


    Es war ein prächtiger Anblick, der sich ihm bot. Westlich von ihnen zeigt sich die Stadt mit ihren prächtigen Mauern, hell erleuchtet, als würde sie im Feuer der Sonne versinken. "Centurio", schrie Reatinus nach Licinus, "Herkommen, schnell!"

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Es war ein prächtiger Anblick, der sich ihm bot. Westlich von ihnen zeigt sich die Stadt mit ihren prächtigen Mauern, hell erleuchtet, als würde sie im Feuer der Sonne versinken. "Centurio", schrie Reatinus nach Licinus, "Herkommen, schnell!"


    Als Licinus die Stadt erblickte, ein wahrlich erhebender Anblick nebenbei bemerkt, wusste er, dass sie in Kürze ihr Ziel erreicht haben würden. Deswegen konnte er den Anblick auch nicht genießen, da er nun beginnen musste nach einem geeigneten Lagerplatz zu suchen. Gerade hatte Licinus angefangen sich einge Stücke in der Landschaft genauer anzusehen, als schon der TA nach ihm rief.
    'Mehercule,' dachte er sich, 'dem Mann hört man den ehemaligen centurio immernoch an.'
    Nun war das aber so eine Sache, dass ein centurio niemals nirgendwo schnell hin kam, denn das hätte gehießen, dass er seine centuria unvorbereitet verließ.
    So rief er nun seinerseits über die Köpfe der Soldaten hinweg:
    "Optio Priscus! Führung übernehmen!"


    Als der Tallier ihn erreicht hatte, begab sich Licinus seinerseits nun im Laufschritt an die Seite des tribunus. Naja, fast an die Seite, mit etwas Abstand zu dem verdammten Gaul.
    "Zur Stelle, tribunus!" meldete er sich.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    So rief er nun seinerseits über die Köpfe der Soldaten hinweg:
    "Optio Priscus! Führung übernehmen!"


    Priscus war noch immer am hinteren Ende der Truppe unterwegs gewesen und rechnete schon damit, dass irgendwann einmal das Ende des Marschtages in Sicht kommen musste, denn die Sonne begann schon unter zu gehen. Der Optio hatte mächtig Hunger und vermutete, dass er nicht der einzige war, dem es so ging.


    Nach dem Befehl seines Centurio löste er sich aus der Truppe, schritt mit etwas größeren und schnelleren Schritten entlang der Kolonne nach vorne und meldete sich in der Führung. Solange er kein Kommando hatte, die Truppe irgendwo auf's Feld zum Lagern zu führen, war es ja auch keine Schwierigkeit, an der Spitze auf der Straße zu laufen.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    Als der Tallier ihn erreicht hatte, begab sich Licinus seinerseits nun im Laufschritt an die Seite des tribunus. Naja, fast an die Seite, mit etwas Abstand zu dem verdammten Gaul.
    "Zur Stelle, tribunus!" meldete er sich.



    Die Reise war anstrengend gewesen und man merkte es allen Männern hier an, welche hier waren. Auch Reatinus selbst war davon nicht ausgeschlossen, denn ein Tagesritt war zwar hauptsächlich die Arbeit des Pferdes, aber dennoch eine Strapaze für den Reiter. Sein Gesicht spiegelte genau das wieder: Strapazen.
    "Wir sind fast da, Centurio", erklärte Reatinus, "Augen offen halten nach einem Lagerplatz. Ohne Hügel in der Nähe, in gebührendem Abstand zu Wäldern und sonstigen strategisch nachteilhaften Orten." Reatinus hatte gelernt, die sichersten Plätze für ein Lager zu suchen. Keine Hügel, um Geländenachteilen auszuweichen, keine Wälder, um Hinterhalte oder Verstecke für mögliche Angreife nicht zu ermöglichen. Obwohl sie in Italien sicher waren, war Reatinus immer vorsichtig... man konnte sich die Sicherheit immer noch zu Nutzen machen.
    "Nachdem wir einen guten Platz gefunden haben, lasse die Zelte aufschlagen. Pila Murale einpflanzen, Schanzarbeiten beginnen... was wir heute schaffen, bleibt uns morgen erspart! Abite! Und gib den Männern vor der Arbeit die Pause, die sie brauchen - der heutige Marsch war lang!"

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    ...


    Licinus konnte sich eines gewissen Befremdens nicht erwehren. Glaubte sein Vorgesetzter, er wüsste nicht, wie man einen Lagerplatzaussuchte und ein Lager aufbaute? Zugegeben, eine Pause hätte er nicht gemacht, bevor der Bau losging. Aber es stand ihm nicht zu Befehle in Frage zu stellen.


    "Strategisch günstiger Lagerplatz. Pause vor Baubeginn. Zu Befehl!" fasste Licinus kurz zusammen und fiel aus.
    Einige Meter abseits des Weges standen einige Bäume.
    Auf einen dieser kletterte er nun und verschaffte sich einen Überblick.
    Flach war es ja fast überall, nur einige kleinere Hügel störten das Bild, zudem die Felder um diese Jahreszeit bepflanzt, was ein kleines Problem darstellte. Sicher, sie konnten trotzdem ihr Lager auf einem der Felder aufschlagen, aber das würde, je nach dem an wessen Feld sie gerieten, wohl eine Flut von Beschwerden nach sich ziehen. Und vielleicht gab es sogar einen Weg dies zu umgehen.


    "Herr, siehst du das Stück Land dort?" Licinus wies mit seiner vitis die Richtung. "Es scheint günstig zu liegen. Außerdem scheint es unbebaut zu sein."
    Zudem hatte er von seinem Ausguck einen Wasserlauf ausmachen können, der nicht allzu weit weg zu liegen schien.

  • Unauffällig folgte der Tribun dem Centurio, welcher geschickt einen Baum bekletterte, um sich einen Überblick zu verschaffen. Reatinus wartete einige Sekunden geduldig, bis Licinus sich ein Bild vom näher liegenden Umfeld verschaffte. Zunächst schien es schwierig, eine geeignete Lagerstelle zu finden, doch just in dem Moment, als Reatinus nachhaken wollte, was der Centurio sah, berichtete dieser.
    Der Centurio fand eine wahrlich günstige Stelle inmitten dieser schwierigen Gegend. Sie waren an einer strategisch vorteilhaften Position, Wasser war in der Nähe und die Natur würde ihnen die Kleinigkeiten liefern, die sie brauchten, bis Nachschublieferungen eintrafen.
    "Sehr gut, Centurio", lobte Reatinus, "Dann komm wieder runter und lass uns mit dem besprochenen Ablauf beginnen".

  • Licinus kraxelte den Baum wieder hinunter, klopfte sich mit zwei Handbewegungen seine tunica ab und bestätigte den Befehlempfang und kehrte dann zu seinen Männern zurück. Dot übernahm er wieder die Führung der centuria, die er nach einigen weiteren Metern von der Hauptstrae auf einen Feldweg führte. Licinus spürte deutlich die Erlaichterung der Männer hinter ihm. Auf den unbefestigten Feldwegen ging es sich doch deutlich besser, als auf den großen Straßen mit ihrem Steinbelag.
    Als sie auf dem bewussten Feld ankamen begann das übliche Prozedere:


    "Cooonsistite!"


    "Sarcinas deponite!"


    "Movemini!"


    danach standen die milites einigermaßen bequem da und Licinus gab die Befehle des tribunus aus:


    "Gut Männer, wir haben heute ein ziemliches Stück weg hinter uns gebracht. Jetzt hab ich eine gute und eine schlechte Nachricht für euch.
    Die Gute: Wir sind am Ziel und ihr habt jetzt eine Pause.
    Die Schlechte: Nach der Pause bauen wir hier ein hübsches kleines Lager."

    Jeder wusste, dass es bei weitem unangenehmer war ein kleines Lager u bauen als ein großes, aber was sollte man machen.
    "Alles ausfallen und Pause machen!
    Optio, signifer und tesserarius zu mir!"


    Nachdem die drei bei ihm angekommen waren gab er Befehle:
    " So meine Herren, wir drei kriegen keine Pause.
    Optio, du und der signifer steckt den Lagerbereich ab. Wall, Graben, pilae muralia, das übliche. Tesserarius, Wacheinteilung für heute Nacht. Kleine Bedeckung. Wer die erste Wache hat baut Zelte.
    Und ich sehe zu, dass den neuen erklärt wird, was sie gleich zu tun haben.
    Wegtreten!"


    Mit diesen Worten machte sich Licinus auf durch die Reihen der Männer und befahl allen, die seines Wissens noch nie mit an einem Lager gearbeitet hatten beim Pausenendsignal zu ihm zum Materialwagen zu kommen.
    Dort wartete er auf sie.


    Sim-Off:

    Celsus, Antoninus und Vestinus, ihr seids gemeint ;)

  • Sie hatten endlich angehalten Antoninus stand außen und als nach dem der Centurio einen Pause Angekündigt hatte und sich mit Optio, Signifer und Tesserarius besprochen hatte gleich auf ihn zu hielt. Er und ein paar andere sollten gleich zum Materialwagen kommen. Das Klang aber nicht nach Pause seine Füße schmerzten. Aber er glaubte nicht dass es den anderen anders ging. Also auf zum Wagen und den Centurio nicht warten lassen, er und die anderen Traten aus und machen sich auf denn Weg. Einer machte wieder den Anfang und so traten sie beim Materialwagen an.

  • Celsus hatte sich in der Zwischenzeit regelrecht mit seiner Tragestange angefreundet. Mit einem Mal ging das Marschieren leichter und das hatte zur Folge, daß die Transpiration zunehmend nachließ.


    So war das Pausensignal eine angenehme Unterbrechung kommender Tätigkeiten. Die Pause hatte kaum begonnen als das Signal zum Ende der Rast ertönte. Celsus eilte befehlgemäß zum Materialwagen. Er wußte nicht, wie man ein kleines Lager errichtete und war trotz des anstrengenden Marsches und der viel zu kurzen Pause gespannt, wie ein solches zu bauen war und das, das wußte er, mußte innerhalb kurzer Zeit fertig sein.

  • "Setzt euch!" befahl Licinus, schließlich sollten die Männer hier nicht komplett auf die Annehmlichkeiten verzichten müssen, die die pausierenden Männer hatten, während er ihnen erklärte, wie man ein Lager aufbaute.
    "Also, Männer, heute werdet ihr zum ersten Mal in eurem Leben ein Marschlager mitaufbauen.
    Irgendjemand eine grobe Ahnung, wie man das macht?"


    Licinus nahm willkürlich einen der milites dran

  • Der Centurio hatte alle Anweisungen vernommen und machte sich auf dem Weg, die Befehle in die Tat umzusetzen. Die Sklaven, die Reatinus mit sich führte, machten derweil alle Materialien bereit, die für sein großes Zelt im Zentrum des Lagers vonnöten sein würden. Es waren nicht viele Sklaven, lediglich 4 von ihnen, die Reatinus Aufgaben abnehmen würden, die er selbst nicht tun konnte oder wollte. Der Tross kam zum stehen und zurückgelehnt betrachtete der Artorier den Iulier bei der Arbeit, während sich die Legionäre von dem langen Tagesmarsch erholten. Da Reatinus momentan nichts Besonderes zu tun hatte, dachte er auch ein wenig an die Zeit in Mogontiacum, welche nicht weit zurücklag. Und eben deshalb sehnte er sich umso mehr nach dieser Zeit zurück.


    Reatinus sah zu seinem Pferdeexperten und stieg von Hektor ab. "Er hatte auch einen harten Tag", sprach Reatinus zu Bashir, "Tu, was du am Besten kannst!"

  • Uff, dachte ich, wie baut man so ein Lager auf. Ich hatte zwar alles mögliche in meiner Grundausbildung gelernt, aber über Waffen, ein wenig Taktik und meinen eigenen Körper ging das nie hinaus.
    Dennoch versuchte ich mein Bestes.


    "Ich kenne den Unterschied zwischen einem kleinen und großen Lager nicht so genau, centurio." sagte ich. "Das kleine wird wohl enger sein und keinen Raum für große Gassen und Bewegungsräume bieten. Ich nehme an, wir müssen zuerst die uns zur Verfügung stehende Fläche definieren und überlegen, wo wir welche Zelte platzieren und wieviele wir davon brauchen und wo und wie wir die Ausrüstung lagern, die nicht jeder am Mann trägt."

  • Hm.. Räusperte sich Antoninus der schon so eine ungefähre Ahnung hatte.


    “Ich würde sagen das nach der Arbeitseinteilung verschieden Gruppen an fangen mit verschiedenen Tätigkeiten. Trotz das wir in Italien sind wird ein Sicherung eingeteilt. Da wir immer so über wie im Einsatz. Ich würde einen aus jedem Contubernium. Dann der größte teil der Wall und graben ausheben und die Schanzpfähle einsetzten. Ich würde hier 4 aus jedem Contubernium nehmen und dann die anderen drei die solche Sachen machen wie Zeltaufbau Tross abladen Wege einlaufen Latrine ausheben und solche Dinge. Ansonsten Feld mir nichts mehr ein Centurio.“


    Trotzt dem dache er noch mal nach aber er warte auf denn Kommentar seines Centurio.

  • Da die Neuen in verschiedenen Ausbildungsgruppen waren oder gewesen waren war der Stand was das Lager anging wie zu erwarten relativ unterschiedlich.
    Licinus kommentierte nun die einzelnen Antworten:
    "Nicht ganz", meinte er zu Vestinus, "Zu überlegen gibt es da überhaupt nichts. Die Lager werden nach einem strengen Schema angelegt, egal, ob nun für eine centuria, eine cohors, eine legio oder eine ganze Armee.
    In die Mitte kommt das Zelt des Kommandanten mit dem sacellum, darum gruppieren sich die Zelte der Stabsoffiziere. Die centuriae stellen ihre tabernaculae dann schön im rechten Winkel auf. Die centurionen schlafen normalerweise am Ende der Reihe ihrer Einheit, wie auch im Stammlager.
    Hier machen wir es etwas anders und mein Zelt kommt mitten in das Lager."

    Damit war dann der grobe Aufbau abgehandelt. Licinus warf einen Blick zur Seite und sah wie der Lagerplatz abgesteckt wurde.
    "Kommen wir zum Afubau des Lagers selbst. Antoninus hier hat prinzipiell recht. Es gibt drei Aufgaben: Wache, Schanzen und Zelte.
    Aber die Verteilung stimmt nicht ganz. Wir lassen die contubernia lieber beisammen. Eines hält Wache, die beiden, die die erste Nachtwache übernehmen bauen die Zelte auf und der Rest baut Wall und graben.
    Da ihr alle bauen werdet gehen wir darauf näher ein:
    Nachher werdet ihr auf dem Lagerplatz verschiedene Markierungen sehen, euch brauchen nur die roten ganz außen zu interessieren. Sie markieren den Übergang vom Wall zum Graben, von dort grabt ihr zwei Spatenlängen nach außen und eineinhalb nach unten, entsprechend schüttet ihr nach innen den Wall auf."


    An dieser Stelle griff Licinus in den Wagen und wuchtete drei Gegenstände hervor, die er vor die Füße der probati legte, dann griff er eines davon heraus.
    "Das ist die dolabra. In jedem contubernium gibt es einen dolabricen, der die Aufgabe hat den Boden hiermit aufzulockern, damit seine Kameraden mit den Spaten die Erde in diese Körbe hier füllen können um sie auf den entstehenden Wall zu transportieren."
    wo es ziemlichen Ärger geben konnte, wenn die "Wallbauer" die Erde zurück in den entstehenden Graben fallen ließen, aber das würden die Männer früh genug bemerken
    "Zuletzt müssen die pilae muraliae in den Wall gerammt und gut verschnürt werden. Und wenn ich sage gut verschnürt, dann meine ich das auch. Merkt euch, schlecht verschnürte pilae sind genauso schlecht wie gar keine.
    Selbstverständlich können die Aufgaben während des Baus durchgewechselt werden. Heute sollt ihr das sogar, damit jeder von allem einen Eindruck bekommt. Ihr bekommt dann Bescheid.
    Gibt es irgendwelche Fragen?!"

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