balneum | Stille Wasser

  • Stille Wasser sind tief. Ich wusste nicht, warum mir diese Lebensweisheit in den Sinn kam, doch sie tat es. Sie schien auf der einen Seite nicht zu passen, erst recht nicht auf mich selbst, denn als still konnte ich mich kaum bezeichnen. Tief hingegen fühlte ich mich durchaus so manches Mal, dann und wann tiefer als zu anderen Zeiten. Heute war ein solcher Tag. Seit dem Treffen, das Celerina und ich zuvor gehabt hatten, und der der damit verbundenen Nachricht, dachte ich nurmehr an die bevorstehende Ankunft Septimas, an meine Gefühle für Siv, die auf gewisse Weise kontrovers zu jenen für Celerina waren, und an die Notwendigkeit, einen Erben zu zeugen, um überhaupt etwas auf dieser Welt zurückzulassen, das meinen Namen forttrug. Abgesehen von Finn, der trotz des Umstandes, mein Sohn zu sein, doch kaum das Erbe würde antreten können. Es half nichts, das Vermissen zu ignorieren. Es zu verdrängen brachte ebenso nur wenig Besserung, und Ablenkung war der einzig mögliche Ausweg, um nicht zu viel zu grübeln, um mich nicht der Sehnsucht hinzugeben, die ich empfand, oder dem Wunsch, mit Siv zu reden. Vielleicht war es ganz gut, dass sie nun erst einmal fort war - zumindest versuchte ich, mir das einzureden, auch wenn ich dabei nicht einmal ansatzweise erfolgreich war. Und so versuchte ich, mich in Arbeit und Ablenkung zu stürzen, um nicht darüber nachzudenken, wie schlecht es mir damit wieder ging, getrennt zu sein von Siv und dem Jungen, gleichwohl ich wusste, wo sie sich aufhielten und ich jederzeit auf besagtes Landgut reisen konnte.


    Als ich den Raum betrat, schlug mir schwere Luftfeuchtigkeit entgegen. Ich schloss die Tür hinter mir und ließ mich gemächlich von Dina auskleiden. Das Wasser in dem Bassin war klar und roch gut, nicht zu blumig-süßlich, sondern eher herb - Tannennadeln kamen mir in den Sinn, und abermals schob ich die Gedanken fort, die sich unweigerlich bildeten. Die Sklavin nahm mir eben die tunica ab, als die Tür sich erneut öffnete und Celerina eintrat. Ich trug bereits nichts mehr, wandte mich halb zu ihr um und schenkte ihr ein kurzes Lächeln. Während sich Dina um meine Frau kümmerte, ließ ich mich in das warme Wasser gleiten. Es war eine Wohltat, entspannend und angenehm.

  • Zwar nicht leicht beschwingt, doch mit einem wesentlich besserem Gefühl, als ich es vor ein paar Stunden noch hatte, begab ich mich zur vereinbarten Stunde zum Bad. Im Grunde wußte ich nicht so genau, was mich dort erwarten würde. Insbesondere die letzen Wochen unserer Ehe waren geprägt von Zwist und Eifersucht. Wir hatten uns wahrlich nichts geschenkt und gaben unser bestes, dem Gegner die erdenklich größten Schmerzen zuzufügen. Doch heute wurde dies unterbrochen. So eine Art Waffenstillstand war ausgebrochen und keiner wußte so recht, wieso. Es war einfach so gekommen. Und daß es am Ende durch Sptimas Ankündigung ihres Besuches so weit gekommen war, hätte sich wohl auch niemand denken können. Dennoch hatten wir durch dieses bevorstehende Ereignis und den für morgen geplanten Tempelbesuch ganz plötzlich entdecken müssen, daß uns doch immer noch etwas verband. Etwas, was nicht offensichtlich war. doch es war da, tief unten schlummerte es und war heute erstmals seit Wochen wieder ans Tageslicht gelangt.
    Wenn ich so darüber nachdachte, dann war dieser Abend tatsächlich eine Premiere. Denn bisher hatten wir noch kein gemeinsames Bad genommen. Ob dies tatsächlich ein gutes Zeichen war, würde sich sicher noch herausstellen. Wer wußte schon, ob ich nicht schon nach kurzer Zeit wieder wutentbrannt das Weite suchen würde und es wieder Krieg zwischen uns herrschte, so wie zuletzt.
    Die Sklavin, die meinem Mann bereits behilflich gewesen war, kam mir nun entgegen und half auch mir, mich zu entkleiden. Ich sah zu Marcus hinüber, der sich bereits in das Wasser gleiten ließ und mir dabei zulächelte. Wie seltsam, langsam wuchs in mir das Verlangen, mit ihm die nächsten Stunden verbringen zu wollen. Sollte sich dieser Waffenstillstand tatsächlich über eine längere Zeit halten? noch war ich nicht ganz davon überzeugt.
    Sicher empfand es indes Dina als befremdlich, mich heute noch einmal hier zu sehen, da mein letzter Badebesuch erst einige Stunden zurück lag. Doch wegen mir sollte diese Waffenruhe nicht gestört werden.
    In der feuchten und aufgeheizten Luft lag ein feinherber Duft, den ich für mich wohl nie erwählt hätte, der allerdings dennoch interessant roch. Langsam und vorsichtig stieg ich in das Becken. Es war doch immer wieder eine Wohltat. Als ich bis zur Hüfte im Wasser stand, sah ich auf, um mich anschließend ganz ins Wasser gleiten zu lassen. Mit einigen wenigen Schwimmbewegungen hatte ich den gegenüberliegenden Beckenrand erreicht und war somit ganz in seiner Nähe.

  • Das marmorne, in den Boden eingelassene Becken besaß an den Stirnseiten unter Wasser liegende Sitzbänke. Auf eine solche steuerte ich zu und ließ mich darauf nieder, ließ mich sinken, bis das warme Wasser mich bis zum Hals umfing. Ich schloss genießend die Augen. Das Wasser hatte etwas von zärtlichen Händen, die sanft streichelnd die Haut liebkosten. Celerinas Näherkommen produzierte kleine Wellen, und ich öffnete ein Auge, um meine Frau herannahen zu sehen. Ihr Körper war durchaus schön anzusehen, obgleich ich in jenem Moment kaum recht darauf achtete. Anmutig ließ sie sich ins Wasser gleiten und kam näher. Ich öffnete nun auch das andere Auge und hob eine Hand aus dem Wasser, um die ihre einzufangen. Dann zog ich sie heran, bis sie sich vor mir befand, drehte sie mit dem Rücken zu mir und ließ sie los. Wasser plätscherte, als ich die Hand hob und hinter mich griff. Ein unförmiger Schwamm, geerntet im Rotmeer, lag dort und wartete darauf, dass ich ihn nahm - was ich auch tat. Ich tauchte ihn unter und strich damit über Celerinas Nacken. Geistesgegenwärtig hatte sie ihr Haar hochstecken lassen, was das problemlos ermöglichte. Das sanfte Plätschern und das Gefühl, etwas Nettes zu tun, lullten mich ein; ich wurde träge. Irgendwann zwischen den immer gleichförmigen Streichbewegungen fiel mir ein, was ich ihr noch nicht erzählt hatte. "Tiberius Durus war gestern bei mir. Offenbar ist Laevina mit einem unbedeutenden Mann durchgebrannt", teilte ich ihr mit. Ein Plätschern, dann wieder ein Streichen mit dem Schwamm. "Er will die Scheidung. Und er wird wohl auch die Verlobung seiner Nichte mit Orest annullieren lassen."

  • Marcus empfing mich dort und zog mich zu sich heran. Als ich die weichen Bewegungen des Schwammes in meinem Nacken zu spüren begann, schloß ich genießerisch die Augen und ließ ihn fortfahren. Genau das war es, was man an einem Tag wie diesem noch brauchte. Meine Glieder entspannten, was sicher auch an dem herlich warmen Wasser lag und ließ mich einfach im Gedanken treiben. So war Vollkommenheit! Jedenfalls für diesen Augenblick.
    Wäre es nach mir gegangen, hätte es niemals enden müssen. Doch dann änderte sich plötzlich die Regelmäßigkeit seiner Streichbewegungen. Schließlich schlug ich meine Augen wieder auf, als mir Marcus die Neuigkeiten von Laevina und Tiberius Durus berichtete.
    "Sie ist mit einem anderen Mann durchgebrannt", rief ich mit einem leicht dosierten Maß an Entsetzen. Doch innerlich seufzte ich nur. Wieder eine Frau, die ihrem Herzen gefolgt war und alles dafür aufgegeben hatte, dachte ich nur. Wenn man bedachte, daß der Tiberier nahezu doppelt so alt war wie sie. Laevina brachte ich eine gewisse Art von Bewunderung entgegen, für das, was sie getan hatte, auch wenn es für die Familie wohl eine Katastrophe darstellte. Dennoch hatte sie gewagt, wozu ich niemals die Kraft gehabt hätte.
    "Und die Verlobung mit Orest will er annullieren lassen? Aus diesem Grund womöglich? Das wird doch hoffentlich nicht auch noch Konsequenzen für Ursus und Septima mit sich bringen?" Das wäre in der Tat deplorabel. Ein verschmähter und gehörnter Ehemann, der aus einem Rachegedanken handelte, war oft blind vor Wut. Am Ende wollte Durus alle Familienbande trennen, die die Aurelier mit den Tiberern verbanden.

  • Celerina zeigte sich entrüstet. Zu Recht, wie ich fand, hatte ich doch nicht anders reagiert. Ich seufzte und ließ den Schwamm eine Weile unter Wasser auf meinem Oberschenkel ruhen. "Ja. Ein Nachbar wohl, zumindest sagte Durus das. Er hatte Laevina nach seiner Genesung von dem Beinbruch in Baiae zurückgelassen, und wie es scheint, hat sie diese Gelegenheit prompt genutzt. Ich habe Brix damit beauftragt, einen Trupp Männer zusammenzustellen. Sie sollen sie finden und zurückbringen. Eine Aurelia entzieht sich nicht der Verantwortung, und eines meiner Mündel erst recht nicht", erwiderte ich, doch nur leicht erbost. Ich hatte schlicht keine Kraft mehr übrig, um wütend zu sein. Nach Celerinas nächster Frage ließ ich einen Moment verstreichen, drückte den Schwamm unter Wasser einige Male aus und hob ihn schließlich wieder an, diesmal, um damit geistesabwesend über Celerinas Rücken zu streichen. "Nein, ich glaube nicht. Es dürfte viel eher daran liegen, dass Orest sehr lange nicht mehr in Rom war", sagte ich. Celerina wusste, dass Orestes mit einem nicht abschwellenden Fieber auf dem Land gefangen war, weil er nicht reisen konnte und zudem hier niemanden anstecken wollte mit seinem mysteriösen Leiden. "Ich habe ihm schon geschrieben. Er wird es wohl hinnehmen müssen, anderes ist kaum denkbar. Durus hat recht, wenn er sagt, dass seine Nichte nicht jünger wird, und junge Frauen sind begehrter als ältere. An seiner statt hätte ich wohl kaum anders reagiert." Wasser plätscherte, ich seufzte erneut tief. "Ich habe Durus einen Ersatz für Laevina in Aussicht gestellt." Auch wenn ich nicht genau darüber nachgedacht hatte, wer dieser Ersatz sein sollte. Und wenn ich ehrlich mit mir war, so wollte ich darüber auch nicht nachdenken. Zumindest nicht jetzt.

  • Meine Entrüstung, wenn man es so nennen konnte, war eigentlich mehr gespielt als echt. Im Grunde konnte ich Laevina nachfühlen. Nun kannte ich den Tiberer nicht näher, um mir eine Meinung über ihn zu bilden. Allerdings wenn er so gefühlskalt wie gewisse andere Ehemänner war, dann konnte ich ihre Entscheidung gut nachvollziehen. So wie Marcus nun berichtete, hatte sie tatsächlich die erste sich bietende Gelegenheit genutzt, um sich dieser Ehe zu entziehen.
    "Meinst du, sie werden sie aufspüren? Wohin sind sie denn geflohen?", wollte ich wissen. Hoffentlich würden sie sie nicht finden, denn dann...
    "Nein, ihrer Verantwortung darf sie sich nicht entziehen," stimmte ich ihm nachdenklich zu. Ob er es wohl zuließ, wenn man ihr etwas antat, nachdem sie gefunden worden war? Diese Frage beschäftigte mich noch eine Weile, doch alsbald er wieder den Schwamm über meinen Nacken und die Schultern streichen ließ, schob ich sie beiseite. Ach, das tat gut!


    Glücklicherweise hatte es mit der Verlobung eine andere Bewandtnis. Natürlich, Orestes litt seit geraumer Zeit unter einer seltsamen Krankheit, die ihn ans Bett fesselte und ihn daher auch von Rom fern hielt. Verständlich, daß der Tiberier nun darauf reagieren mußte.
    "Du hast ihm einen Ersatz in Aussicht gestellt?" Eigenartigerweise mußte ich da sofort an Prisca denken! Prisca, sein Augapfel! Sollte sie nun als Lückenbüßerin herhalten? Das würde er doch nicht zulassen! Sofort wandte ich mich zu ihm um, und verzichtete vorerst damit auf weitere Zärtlichkeit.
    "Du dachtest aber da nicht zufällig an… Prisca?", fragte ich besorgt, denn ich war mir bewußt, was ich den beiden versprochen hatte. Ich würde mich um die Sache… um ihre Sache kümmern. Doch wenn er nun seine Nichte Durus anbieten wollte, war alles dahin!

  • "In den Süden", erwiderte ich. Das zumindest hatte Durus gesagt. Die Männer allerdings würde ich erst nach Baiae schicken - nicht, dass ich Durus' Worten nicht traute, vielmehr sollten sie dort mit ihren Nachforschungen beginnen und herausfinden, welcher Art die Aussage Süden war. Bezog sie sich eher auf Ägypten oder gar Parthien oder dergleichen? Ich hatte mir noch keine Gedanken darum gemacht, was passieren würde, wenn Laevina gefunden und hierhergebracht worden war. Durus würde sie kaum zurücknehmen wollen, und wenn das Gerücht des gehörnten Consulars die Runde machte, würde wohl auch kein anderer sie haben wollen. Ich seufzte tief, ließ den Schwamm bald wieder sinken und lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück. Das Wasser ging mir bis zur Brust.


    Erst bei Celerinas überraschter Frage sah ich sie wieder an. Sie hatte sich inzwischen halb zu mir umgewandt. Ihre Haut glänzte feucht, und von dem orientalischen Duft war nicht mehr viel zu riechen. Nur ganz schwach hob er sich noch vom Geruch des Badewassers ab. Ich erwiderte ihren Blick, seufzte schließlich und schüttelte den Kopf. "Nein. Wenn ich ehrlich bin, an Prisca habe ich dabei nicht gedacht. Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, sie fortzugeben." Ich strich mir das Haar aus der Stirn, was einige Tropfen Wasser zurük ließ und das Haar selbst ein wenig befeuchtete. Statt sie sinken zu lassen, legte ich die Hand an Celerinas Rücken. Unter Wasser fühlte sie sich samtweich an, ihre Haut. Ich strich daran entlang bis zur Schulter, ließ die Hand dann auf ihr liegen und betrachtete Celerina nachdenklich. "Ist es egoistisch, wenn ich das sage?"

  • In den Süden also. Augenblicklich kamen mir Bilder von fremden Ländern und exotischen Menschen in den Sinn. Geheimnisvoll klingende Sprachen und berauschende Düfte. Oh, ich wünschte ihnen so sehr, daß sie es geschafft hatten und dort, wo sie nun waren, sie niemand finden mochte. Welch eine Erfüllung mochte es sein, mit dem Mann, den man liebte, alt zu werden! Ja, ich wünschte es Laevina und ihrem Geliebten von Herzen, denn sie war mutig genug gewesen.


    Offenbar hatte ich Marcus mit meiner Frage überrascht, denn seine Prisca würde er niemandem so schnell preis geben. Nicht einmal für Tiberius Durus! Doch das bedeutete gleichsam, daß es noch gut stand für P&P. Ein Zucken umspielte meinen Mund, bei diesem Gedanken.
    Im Gegensatz zu Marcus hatte ich nun ein gutes Gefühl bei dieser Sache. Er sah so traurig und überarbeitet aus. Für ihn war wohl alles in letzter Zeit einfach zu viel gewesen. Die einzige, die ihm nun etwas Trost spenden konnte, war ich selbst. Ich machte noch einen Schritt auf ihn zu und strich mit meiner Hand, die soeben noch auf dem Wasser gelegen hatte, sanft über die Wange. Die nassen Finger hinterließen eine feuchte Spur darauf.
    "Nein," erwiderte ich.
    "Das zeugt nur von deiner warmherzigen Liebe für sie. Sie kann sich glücklich schätzen, einen so fürsorglichen Onkel zu haben, wie du es bist." Einen Onkel, wie ich ihn nie gehabt hatte.
    Schließlich drückte ich ihm einen zärtlichen Kuß auf die Stelle, die ich soeben noch berührt hatte.
    "Doch eines Tages wirst du sie hergeben müssen. Marcus," raunte ich ihm in sein Ohr.

  • Direkt von der porta aus, hastete Darius (einer von vielen unbedeutenden Sklavenjungen) los, um die Nachricht zu überbringen, welche eine flavische Sklavin dem aurelischen Inaitor diktiert hatte. Die beiden Herrschaften, für die jene Nachricht gedacht war, befanden sich just zu diesem Zeitpunkt im balneum. Ein günstiger Moment, gleichwohl eine unwillkommene Störung, also klopfte Darius artig an der Türe und wartete, ob man ihn zu den Herrschaften vor ließe, oder man zumindest die Nachricht (jetzt oder später) entgegen nehme würde, die er bei sich trug:



    Zwecks Ausbau der Beziehungen lädt die gens Flavia, respektive der ehrenwerte Flavius Gracchus, zu einer cena ein: Marcus Aurelius Corvinus, nebst Gattin und zwar am NON SEP DCCCLX A.U.C. (5.9.2010/107 n.Chr.

  • Als meine Frau sich vollends umwandte, ließ ich die Hand ins Wasser sinken und fühlte mich nunmehr selbst wie ein Schluck desselben. Celerina verneinte die Frage, die ich ihr gestellt hatte, doch besser fühlte es sich dennoch nicht an. Ich wusste ja selbst, dass ich sie irgendwann gehen lassen musste - und dass es besser bald passierte als später, denn auch Prisca wurde nicht jünger. Und trotzdem widerstrebte es mir zutiefst, sie mir an Durus' Seite vorzustellen oder an der eines gesichtslosen Mannes. Celerinas Hand strich über meine Wange, seit dem Morgen standen dort nun wieder kurze Stoppeln. Ich seufzte tief, nachdem Celerina mir nahe an meinem Ohr das gesagt hatte, was ich selbst tief in mir drinnen schon wusste. Ich zog eine Grimasse, als hätte ich in eine saure Zitrone gebissen. "Ich weiß", erwiderte ich. "Ebenso wie ich hoffe, dass dieser Moment nicht eintreten wird. Nur die Zeit vermag man nicht anzuhalten." Leider! Denn wenn dies machbar gewesen wäre, würde vieles einfacher sein. Doch das Rad drehte sich weiter, immerfort und unaufhaltsam, und kein Sterblicher würde es aufhalten oder auch nur verlangsamen können. Waren die Fäden der Parzen einmal gewoben, so brachte sie nichts mehr in Unordnung, auch kein noch so dringlicher Wunsch eines Sterblichen.


    In jenem Moment klopfte es. Dina, die noch im Raum war, öffnete geschwind und sah hinaus. "Darius", zischte sie leise. "Was gibt es?" Dann schoss sie einen tadelnden Blick nach hinten über ihre Schulter zur Wand hin ab und machte "Pscht!" Denn Rollo stand dort und plapperte vergnügt in ihrer Fantasie. "Was ist das? Gib mal her", sagte sie, als sie die Tafel entdeckte, und schnappte sie Darius weg. Ihre Augen huschten darüber - im Lesen war sie nicht so gut, deswegen brauchte sie länger. Dann sah sie Darius wieder an. "Ich geb den zweien das später." So eine Einladung zur cena war schließlich kein Notfall. Dina wartete ab, ob Darius noch etwas dazu zu sagen hatte.


    Ich hob die Arme und legte sie locker auf die Schultern Celerinas, die sich nun direkt vor mir befand und mich ansah. Was ich dabei fühlte, war einfach zu benennen: Ich spürte in diesem Augenblick keinen Groll gegen sie. Nicht mehr und nicht weniger, und wie ich fand, war das durchaus positiv. Die Szene an der Tür beachtete ich gar nicht, denn Dina kümmerte sich bereits darum. "Es gibt niemandem, dem ich sie guten Gewissens anvertrauen würde."

  • Ja, natürlich wußte er es. Er wußte auch, daß er aus Prisca keine alte Jungfer werden lassen konnte, denn das wäre schlichtweg verlorenes Kapital gewesen. Aber auch um ihretwillen wäre es vermessen gewesen, ihr ihren Weg zu versperren, denn schließlich liebte er seine Nichte. Also, was lag da näher, sie in gute Hände zu geben und zu wissen, daß sie dort glücklich war und zudem die Frau eines erfolgreichen und aufstrebenden Politikers war?
    "Doch du wirst es zulassen müssen, Marcus! Du mußt auch an Prisca denken. Wer wird sie noch haben wollen, wenn ihre besten Jahre vertan sind? Wenn du sie ewig umklammert hältst, dann wird sie dich dafür eines Tages hassen. Und das willst du doch nicht. nicht wahr?"Das klopfen an der Tür ignorierend, ließ ich mich vorsichtig neben ihm auf der Sitzbank nieder, so daß mich das Wasser bis zu den Schultern umgab.
    "Nun ja, selbstverständlich sollte er aus einer der besten Familien Roms entspringen. Und vorteilhaft wäre auch, wenn er bereits in der Politik von sich reden gemacht hätte. Besser noch, wenn er auf dem Wege wäre, ein erfolgreicher Senator zu werden, schließlich soll er Prisca ja nur das allerbeste bieten können. Laß mich nachdenken, welche Familien da in Frage kämen…" Angestrengt nachdenkend saß ich da und ließ einige Atemzüge verstreichen, bis ich mich ihm wieder zuwandte.
    "Hättest du eine Idee?" Natürlich kam da nur eine Familie in Frage, die alle meine Punkte mit Bravour erfüllen konnte!

  • Umklammert... ich hielt sie doch nicht umklammert! Oder doch? War es denn so falsch, wenn ich nur das Beste für sie wollte? Ich sah Celerina ein wenig finster an, doch hellte sich mein Blick wieder auf, als sie aufzählte, was wichtig war. Sie hatte vollkommen recht und wiederholte ausgesprochen das, was ich selbst mir dazu bereits überlegt hatte. In einer Hinsicht jedoch hatte sie nur teilweise recht. War es nicht besser, wenn Priscas Ehemann bereits ein Senator wäre? Hochdekoriert und angesehen? Wenn er sie dann noch ehrte und gebührend behandelte...doch wie konnte ich das voraussetzen bei einem Mann, den ich weder kannte noch dass es ihn gab? Selbstredend fielen mir so einige Familie ein, darob ich ihre Frage recht fix beantworten konnte. "Ich hatte vielleicht an die Aemilier gedacht. Quintus Atimetus ist ein angesehener Mann, derzeit unverheiratet", trug ich mit wenig Elan vor. Denn obgleich Atimetus ein Senatskollege und ein guter Freund von mir war, den auch Celerina schon kennengelernt hatte, so war er dennoch für seine ausschweifenden Gelage bekannt, die gen Ende oftmals in einer Orgie endeten. Wollte ich Prisca das antun? "Die Claudier wären ebenso eine Alternative, doch sind sie politisch kaum als aktiv zu bezeichnen. Eine Verbindung hätte derzeit keinen Nutzen für uns, eben so die Lucretier." Ich überlegte. "Nun", fügte ich hinzu. "Die Flavier..." So ungern ich es einräumte, aber die Familie meiner Frau stellte ebenso eine Alternative dar wie die Tiberier. "Allerdings kann man das Kosulat deines Verwandten nicht als so erfolgreich betrachten. Er hat kaum von sich reden gemacht", gab ich zu bedenken. "Ist er nicht auch schon verheiratet? Mit einer Claudia?"

  • Nun ja, die Aemilier und dieser Trunkenbold Atimetus auch noch! Also wirklich, ich hörte ja wohl nicht gut! Dementsprechend verzog ich mein Gesicht. Dann konnte er sie ja jedem x- beliebigen, heiratswütigen, dahergelaufenen und unbedeutenden Habenichts in den Rachen werfen!
    "Meinst du wirklich, na ich weiß nicht!", kam prompt meine Ablehnung.
    "Atimetius ist doppelt so alt wie sie, er könnte ihr vater sein und außerdem guckt auch gern mal etwas tiefer in den Weinbecher. "
    Seine weiteren Überlegungen ließ ich unkommentiert, denn er selbst bachte sich davon wieder ab. Erst als er sich in die richtige Richtung bewegte meint ich nickend: "Ja, die Flavier! Warum denn nicht… Das würde unsere familiären Bande nur noch verstärken, findest du nicht?" Dummerweise bewegte sich Marcus noch immer auf der falschen Spur. Lucius Furianus, der ihm als erstes eingefallen war, konnte sich endlich glücklich schätzen eine passende Gemahlin unter den Claudiern gefunden zu haben.
    "In der Tat, er ist mittlerweile verheiratet, mit Claudia Catilina. Wie deplorabel! Meinst du, es hätte viel Sinn, sich in dieser Sache an Manius Gracchus zu wenden?", fragte ich, ohne genau zu wissen, was er von Aulus hielt. Letztlich würde er aber nur zum Wohle der Familie handeln. Und es stand ja außer Frage, was gut für die Familie war!

  • "Das mag sein, aber er ist ein aufrichtiger Römer, noch dazu in der richtigen Stellung, um ihr ein sicheres und erfülltes Leben zu ermöglichen", gab ich zubedenken. Nun gut, er war etwa in meinem Alter, ein wenig darüber vielleicht. Und dennoch... Vielleicht sollte ich diese Variante im Hinterkopf behalten. Wer mochte Atimetus einen Vorwurf machen, wenn er - unverheiratet! - Orgien veranstaltete? Ich seufzte. Dies war wahrlich eine Entscheidung, die mir das Hirn zermarterte. Celerina indes erwiderte außer ihrer offenkundigen Abneigung Atimetus gegenüber nichts auf meine Erwägungen, bis die Flavier ins Spiel kamen. Was sie sagte, stimmte natürlich. Dennoch sah ich das alles etwas skeptisch. "Nun... Ich denke nicht. Immerhin ist Nigrina Lupus versprochen, was eine zweite Verbindung zwischen unseren Familien bedeutet. Viel wichtiger wäre es da, die Tiberier zufriedenzustellen. Nachdem Laevina so töricht gehandelt hat und Orest außerstande ist, seine Ehe mit Durus' Nichte zu feiern... Septima und Ursus sind weit fort. Eine Verbindung hier in Rom wäre durchaus sinnvoll, meinst du nicht auch? Vielleicht sollte ich Durus diesen Vorschlag machen. Eventuell hat er einen Verwandten, der geeignet ist." Allerdings war ich davon selbst nur wenig begeistert. Nicht der Tiberier wegen, sondern ob meiner Anforderungen an einen potentiellen Heiratskandidaten für Prisca. Denn gegenwärtig machte nur Durus von sich reden, und alle anderen Tiberier waren sehr zurückhaltend, was die Öffentlichkeit anbelangte. Tiberius Ahala kam mir in den Sinn, mein Schreiber, doch erschien auch er mir lediglich vom Alter her passabel, nicht jedoch, was den Rest anbelangte. Ich seufzte und setzte eine ratlose Miene auf. "Es gibt sicher jemanden, den ich bisher noch nicht bedacht habe."

  • "Nun ja, ich finde, ein potentieller Ehemann für Prisca sollte nicht zu alt sein. Einfach deswegen, damit er auch noch das Heranwachsen seiner Kinder erlebt. Was hat sie davon, wenn sie schon in ein paar Jahren als Witwe da steht?" gab ich zu bedenken und wußte selbst, wie überzogen mein Einwurf war. Die Idee mit dem Aemilier sollte er ganz schnell wieder vergessen. und wenn wir schon dabei waren, die anderen seiner Ideen am besten auch!
    Als er zurecht darauf hinwies, daß die geplante Eheschließung zwischen Lupus und Nigrina ja bereits eine Erweiterung der familiären Bande darstellte, war ich tatsächlich ratlos.
    "Ach ja, Lupus und Nigrina, ja natürlich. Mmh," machte ich nachdenklich. Dabei lenkte er seine Überlegungen wieder auf die Tiberier, die zugegebenermaßen neben den Flaviern noch die beste Option darstellten.
    "Ja..ja, die Tiberier. sicher wird dies das Beste sein…," sinnierte ich und mußte feststellen, wie meine Versprechen an Prisca und Piso den Bach hinunter gingen, denn ich war ziemlich am Ende meiner Ideen angelangt. Nur wenn ich daran dachte, was Prisca sagen würde, wäre sie Zeugin meiner schwächlichen Bemühungen gewesen. Sie würde wahrscheinlich kein einziges Wort mehr mit mir wechseln wollen. Also gab es jetzt nur noch zwei Möglichkeiten: Prisca in ihr Unglück stürzen lassen, was im Klartext bedeutete, sie müßte sich mit dem Tiberier vermählen oder ich ging jetzt zum Frontalangriff über und setzte diesen gemütlichen Abend auf´s Spiel, der so hoffnungsvoll begonnen hatte. Ach ja, was tat man nicht alles für die Jugend!
    "Wenn du gerade Orest erwähnst, was ist eigentlich mit den Zwillingen? Nun gut, Narcissa möchte Vestalin werden, aber was ist mit Flora?" Naja, daß Narcissa Vestalin werden wollte, davon konnte nun wirklich keine Rede sein. Man mußte sie wohl eher zu ihrem Glück zwingen!
    "Und es gibt tatsächlich einen, den du noch nicht bedacht hast!", fügte ich noch geheimnisvoll an.

  • Nicht zu alt... Bezog sie sich nun auf Durus oder Atimetus? Wenn letzteres der Fall war - fand sie mich gar selbst zu alt? Verblüfft sah ich Celerina an. Nein, eigentlich konnte das doch nicht sein, ich hatte in diesem Jahr schließlich erst meinen dreißigsten Sommer gesehen! Dennoch blieb der schale Beigeschmack zurück. Ich erinnerte mich noch gut an das erste graue Haar, doch das war nur eines gewesen. Andererseits musste ich Celerina insgeheim recht geben. Wenn auch sonst nur Politik zählte, so war mir für Prisca doch wichtig, dass sie weitgehend zufrieden sein würde. Und ich selbstredend ebenfalls.


    Celerina stimmte mir schließlich zu, was die Tiberier betraf. Einzig, es schien niemanden zu geben, der in Frage kam. An Durus' Seite sah ich Prisca einfach nicht. Wir blieben weiterhin bei dem Heiratsthema, und ich verabschiedete mich langsam, aber sicher von dem entspannenden Bad, auf das ich eigentlich gehofft hatte. Andererseits tat mir das gemeinsame Thema, die Konversation, doch recht gut. "Ich habe Orest im Zuge seines Verlöbnisses geschrieben. Ich habe dabei auch nach seinen Wünschen bezüglich Flora gefragt. Ich nehme an, er will sie ebenfalls gut versorgt wissen, doch das ist seine Entscheidung." Was Narcissa betraf, so wartete ich noch auf eine Rückmledung ihrerseits, denn in unserem Gespräch vor wenigen Tagen war sie noch nicht sehr begeistert gewesen von der Zukunft, in der ihr Bruder sie sehen wollte. Als Celerina dann plötzlich meine Aussage kommentierte, sah ich sie stirnrunzelnd an. "So?" fragte ich mit entsprechendem Blick. Wen gab es, an den ich nicht gedacht hatte? Im Geiste ging ich die Familien durch, die infrage kamen, doch...nichts.

  • Natürlich, Flora war Orestes Entscheidung! Vielleicht würde er sie den Tiberiern geben, dann würde doch noch ein Band zu Durus´ Familie geflochten werden. Doch das war vorerst noch Zukunftsmusik. Aktuell war jedoch immer noch die Frage, was aus Prisca werden sollte. Also ging ich aufs Ganze.
    Marcus hatte wohl nicht damit gerechnet, daß ich ihm doch noch einen geeigneten Kandidaten präsentieren konnte. Ich mußte es geschickt anstellen, damit er mich nicht gleich abwürgte, sobald ich den Namen Aulus Flavius Piso aussprach.
    "Ja!", antwortete ich.
    "Er ist ein aufstrebender junger gutaussehender Mann. Obwohl er sein Leben noch vor sich hat, so kann er von sich behaupten, es schon weit gebracht zu haben. Doch das hält ihn nicht davon ab, noch viel mehr erreichen zu wollen! Selbstverständlich entstammt er einer der besten Familien, mit einer langen glorreichen Tradition. Er ist charmant und besitzt Geist. Ein Schöngeist, wenn du so willst, der es mit Sicherheit versteht, Prisca nach Strich und Faden zu verwöhnen." Hach ja, wenn ich nicht schon verheiratet und er nicht mit mir verwandt gewesen wäre, dann… Nein, dann hätte ich ihn mir nicht wirklich selbst geschnappt. Auch wenn ich mir nun für Aulus alle Beine ausriß, änderte dies nicht viel an meiner ganz persönlichen Meinung. Solange er nicht sang, war ich ihm wohlgesonnen.

  • Entspannt angelehnt hörte ich Celerinas Aufzählung zu. Ich hatte zunächst mit einem Namen gerechnet, nicht mit einer Lobhuldigung auf jemanden, den ich nicht kannte, doch Celerina entschloss sich dazu, erst einmal zu schwärmen. Was sie aufzählte, klang in der Tat recht interessant. "Und um wen handelt es sich?" hakte ich nach, bevor ich weitere Fragen stellte. Im Grunde passten Celerinas Umschreibungen auf viele unverheiratete Männer, die Frauen den Kopf verdrehten. Ob dieser Mann auch Celerina den Kopf verdreht hatte? Ich musterte sie prüfend, konnte jedoch außer Aufrichtigkeit nichts erkennen. Also beließ ich es dabei und suchte nur wieder mit den Augen nach dem Schwamm, der mittlerweile am Boden des Beckens lag, vollgesogen und schwer. Dort würde er auch noch eine Weile liegen bleiben müssen, denn ich dachte nicht daran, nun unterzutauchen und das Gespräch damit zu stören. Nicht jetzt, wo Celerina und ich uns so unbewaffnet unterhielten.

  • Jetzt war es an der Zeit, die Katze aus dem Sack zu lassen. Da biß die Maus keinen Faden ab! Höchstwahrscheinlich würde ich dann wütende Proteste ernten, einen fuchsteufelswilden Mann erleben, der nackt aus dem Bad sprang und durchnäßt durch die Villa watete. Oder noch schlimmer, er würde mich hier und jetzt ertränken, weil ich es gewagt hatte, diesen Namen in seiner Gegenwart auszusprechen.
    "Er ist einer meiner Verwandten. Nun ja, ein etwas entfernterer verwandter. Keiner aus der hispanischen Linie . Er kommt aus Ravenna. Und Rom kann sich glücklich schätzen, daß er schon eine geraume Zeit hier lebt. Es handelt sich um Cnaeus Flavius Aetius Sohn, der Bruder von Nigrina. Du weiß doch, die die vielleicht Lupus ehelichen wird." Ich brachte es einfach nicht über mich, den Namen auf so lapidare Weise preiszugeben. aber sicher wußte Marcus bereits, um wen es sich handelte.

  • Ich sah Celerina an. Ich überlegte. Aetius, Aetius... Dann fiel es mir ein. Lupus sollte seine Tochter heiraten, ja. Und ich erinnerte mich an die Worte Lupus', als er von dem Bruder dieser besagten Dame sprach. Das Wasser erschien mir plötzlich eisig, meine Brauen zogen sich zusammen, und jede Faser meines Körpers sträubte sich und schien zu protestieren. Ich sog langsam die Luft ein, um Celerina nicht barsch anzufahren. "Aulus Flavius Piso." Ich sprach den Namen dieses Mannes sowohl bedächtig als auch dergestalt, dass er ebenso gut ein äußerst widerwärtiges Tier hätte sein können. Hernach presste ich die Kiefer aufeinander. "Das", bemerkte ich anklagend und wandte den Blick nun wieder Celerina zu, "ist nicht dein Ernst." Ich sah ihn, ihren Blick, und er war der Grund, aus dem ich sogleich fortfuhr. "Nein. Eher noch würde ich sie Durus geben. Sie wird sich nicht diesem törichten Gefühl hingeben, das allzu flüchtig ist, Celerina. Ich kann das nicht zulassen. Er begegnet weder ihr noch mir mit Respekt, wie kann ich ihm da Prisca zur Frau geben? Stell dir nur vor, er hat sie geküsst! Hier, in unserem Garten. Nicht, dass das alles wäre... Nein, sie hatte dabei kaum mehr als ein dünnes Tuch um ihre Schultern. Und alles, was er an Worten übrig hatte, war eine Drohung. Kannst du dir das denken? Er hat mir gedroht!" Selbstverständlich untermalte ich diese aufgebrachten Worte mit plätschernden Gesten, und anschließend schüttelte ich den Kopf. "Lupus wird deine Verwandte heiraten, wenn nichts dazwischen kommt. Damit sind ausreichende Bande geknüpft, wenn du mich fragst. Es bedarf keiner Verbindung zu einem Blender, der meiner Nichte schöne Augen macht und dabei keinen Funken Anstand im Leibe hat."

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