[Officii Decemviri Litibus Iucandis] Sextus Aurelius Lupus

  • OFFICII DECIMVIRI LITIBVS IVDICANDIS
    SEXTVS AVRELIVS LVPVS


    Das hier also war nun sein Reich. Ein Tisch, ein Stuhl, ein kleines Fenster, das dem Raum Licht gab. Wer auch immer diesen Raum gemacht hatte, er hatte darauf geachtet, dass die zehn Männer, die sich fortan ein Jahr mit Erbschaftsangelegenheiten zu beschäftigen hatten, diese sicher ganz spannend finden würden im Vergleich zur Einrichtung des Raumes. Aber Sextus war es gleichgültig. Das hier war ein Schritt auf dem Weg zur Macht, und so steinig konnte dieser gar nicht sein, als dass er nicht jeden Schritt darauf genießen würde. Da würde er sich mit dem fehlenden Luxus hier sicher zu arrangieren wissen.


  • Ad:
    ADRESSAT
    Adresse



    S. Aurelius Lupus <Adressat> s. d.


    Es ist eine traurige Sache, dir auf diesem Weg noch einmal den Tod von <NAME VERSTORBENER> ins Gedächtnis rufen zu müssen. Auch wenn es keinen Trost für diesen Verlust sein kein, sei dir meines Mitgefühls über diesen tragischen Verlust versichert.


    Als Decimvir Litibus Iudicandis ist es meine Pflicht, dem Prätor Urbanus in Erbschaftsangelegenheiten zu assistieren, und ich bin mit der Verwaltung des Erbes in diesem Fall beauftragt.
    Du bist rechtlich durch Verwandschaft als erbberechtigt festgestellt, und nun musst du entscheiden, ob du das Erbe annehmen willst. Solltest du dich gegen eine Annahme des Erbes entscheiden, wird dein Anteil auf die verbliebenen Erbberechtigten aufgeteilt oder der Res Publica zugeführt.
    Bitte antworte mir bis <ZWEIWOCHENFRIST>, ob du das Erbe antreten willst. Sollte ich bis dahin keine Antwort erhalten haben, wird dies als eine Ablehnung des Erbes angesehen.


    Möge dein Verwandter seinen Platz im Elysium gefunden haben und dort in ewigem Frühling wandeln.


    Vale bene,


    [Blockierte Grafik: http://img41.imageshack.us/img41/9149/salq.gif]
    <DATUM>
    Basilica Ulpia | Officii Decimv. Lit. Iud. | Roma | Italia


    [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/7353/siegelaureliavn5.png]

  • Frech vom Vorgänger wurde die Vorlage geklaut. Gut laufende Systeme sollte man nicht ändern.



    Info:
    Name:
    Stand:
    Civitas:
    Todesdatum:


    Erbschaftrechtliches:
    Testament:
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt:


    Nachlass:
    Betriebe:
    Waren und Vermögen:


    Ergo:




    Info:
    Name: Marcus Aurelius Corvinus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM III NON OCT DCCCLX A.U.C. (5.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: vorhanden
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aurelia Prisca, Titus Aurelius Ursus, Tiberianus Aurelius Avianus
    Aurelia Flora + Aurelia Narcissa nicht erbberechtigt
    Sextus Aurelius Lupus + Flavia Nigrina nur zur Hälfte
    Aulus Flavius Piso (noch) nicht erbberechtigt
    Decima Seiana nicht erbberechtigt


    Nachlass:
    Betriebe: animalia sacri - Pecuariusa Aurelia Kleinviehzucht Stufe IV,
    aurum viridis Sardinii - Olivetum Aurelium Olivenhain Stufe IV,
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: Wegen Hunderttagesfrist abklären und verteilen -> mit der Verwandtschaft geklärt
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Flavia Celerina
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM IV KAL OCT DCCCLX A.U.C. (28.9.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: vorhanden
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aulus Flavius Piso


    Nachlass:
    Betriebe: Apiaria Ceres Hispania Imkerei Stufe IV,
    Ars vitae - Frischgemüse Gemüsebauer Stufe III,
    Das goldene Ei Geflügelhof Stufe I,
    Equaria Flavia Pferdezucht Stufe II
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Meinen liebsten Schwager reich machen. Sklave Aedan nicht vergessen
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Marcus Terentius Lupus
    Stand: Civis
    Civitas: Mogontiacum
    Todesdatum: ANTE DIEM V NON OCT DCCCLX A.U.C. (3.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Terentia Gemina


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erbin wurde vom Vorgänger bereits angeschrieben -> keine Reaktion -> die Stadt Mogontiacum darf sich freuen
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Purgitia Philogena
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XII KAL NOV DCCCLX A.U.C. (21.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Spurius Purgitius Macer (Agnat 4. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe:
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Erbe anschreiben[/strike] - [strike]Frist 02.12.[/strike] Angenommen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Publius Iunius Brutus
    Stand: Civis
    Civitas: Mantua
    Todesdatum: ANTE DIEM XII KAL NOV DCCCLX A.U.C. (21.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Mantua vermachen
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Manius Aurelius Orestes
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XII KAL NOV DCCCLX A.U.C. (21.10.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aurelia Flora, Aurelia Narcissa


    Nachlass:
    Betriebe: Schafzucht Aelia Schäfer Stufe IV
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Cousinchen fragen. Grundstück!
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Publius Aurelius Imbrex
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM V ID NOV DCCCLX A.U.C. (9.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aurelia Flora, Aurelia Narcissa, Sextus Aurelius Lupus


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Cousinchen noch mehr nerven. Grundstück!
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gaius Eprius Graeceius
    Stand: Civis
    Civitas: Alexandria
    Todesdatum: ANTE DIEM V ID NOV DCCCLX A.U.C. (9.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Lucius Eprius Polyaenus (Agnat 6. Grad*)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Erbe kontaktieren[/strike] - Frist 02.12.

    Sim-Off:

    Und ihn darauf aufmerksam machen, dass er im Stammbaum noch gemäß Anmeldung eingepflegt werden muss


    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Volubilis Vitale
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nö
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: niemand


    Nachlass:
    Betriebe: Sicilias goldene Früchte Olivenhain Stufe I
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Der Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Quintus Octavius Augustinus Minor
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: [strike]abklären[/strike] nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Octavia Varena (Agnat 4. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Testament erfragen und weitersehen - Erbe anschreiben[/strike] Frist 06.12.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Marcus Octavius Augustinus Maior
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)



    Erbschaftrechtliches:
    Testament: [strike]abklären[/strike] nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Octavia Varena (Agnat 3. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Testament abklären - Erben anschreiben[/strike] Frist 06.12.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Lucius Germanicus Verres
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nö
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Quintus Germanicus Stilo (Agnat 2. Grad) - Nachtrag: Germanica Laevina. (Kognat 2. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Erbe anschreiben[/strike] Frist 06.12. -
    [strike]Zweiter Erbe auch noch[/strike] Frist 06.12.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gaius Annaeus Acratus
    Stand: Civis
    Civitas: Mogontiacum
    Todesdatum: ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLX A.U.C. (21.11.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nö
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: [strike]Publius Annaeus Domitianus (Agnat 4. Grad)(Desiderate erben so schlecht)[/strike] und Lucius Annaeus Gratus (Agnat 4. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    [strike]Erben anschreiben[/strike] Frist 06.12.
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gloria Amalthea
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Rom
    Todesdatum: PRIDIE NON DEC DCCCLX A.U.C. (4.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: nein


    Nachlass:
    Betriebe: Valetudinarium Purpureae Lupanar Stufe I
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Tiberius Prudentianus Alexandros
    Stand: Libertus
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (20.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Tiberius Prudentius Balbus (ehemals Besitzer)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erben anschreiben - Frist 18.01. - nicht angenommen - Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Marcus Tiberius Antoninus
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (20.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Manius Tiberius Lupus (Agnat 3. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Erben anschreiben - Frist 18.01. - nicht angenommen - Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Manius Iavolenus
    Stand: Peregrinus
    Civitas: Misenum
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (20.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: nein


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Misenum vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Gaius Iulius Libo
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (20.12.2010/107 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:
    Staatskasse vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Publius Annaeus Domitianus
    Stand: Civis
    Civitas: Misenum
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (20.1.2011/108 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Decimus Annaeus Varus (Agnat 5. Grad), Lucius Annaeus Florus (Agnat 5. Grad), Kaeso Annaeus Modestus (Agnat 5. Grad)


    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: [strike]Erben Anschreiben, Frist 10.02.[/strike]
    Nicht gemeldet, Misenum vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Lucius Octavius Marsus
    Stand: Civis
    Civitas: Mogontiacum
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (20.1.2011/108 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Octavia Varena (Agnat 2. Grad)
    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo:[strike] Erben Anschreiben, Frist 10.02.[/strike]
    Nicht gemeldet
    Mogontiacum vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Iulia Vera
    Stand: Civis
    Civitas: Rom
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (20.1.2011/108 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Lucius Iulius Centho (Agnat 4. Grad), Iulia Corona (Agnat 4. Grad)
    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: [strike]Erben Anschreiben, Frist 10.02.[/strike]
    Von Iulius Centho angenommen, vermachen
    ERLEDIGT



    Info:
    Name: Brynichildis
    Stand: Peregrina
    Civitas: Mogontiacum
    Todesdatum: ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (20.1.2011/108 n.Chr.)


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: nein
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: keine
    Nachlass:
    Betriebe: nein
    Waren und Vermögen: vorhanden


    Ergo: Mogontiacum vermachen
    ERLEDIGT




    Info:
    Name: Appius Aurelius Cotta
    Stand: Civis
    Civitas: Roma
    Todesdatum:


    Erbschaftrechtliches:
    Testament: jap
    Erbberechtigte zum Todeszeitpunkt: Aurelia Prisca laut Testament


    Nachlass:
    Betriebe: nö
    Waren und Vermögen: ja


    Ergo:
    geklärt, wird angenommen, Prisca vermachen
    ERLEDIGT

  • "...findest du alle Fallakten, die dir zugeteilt worden sind. In mein, also dein Officium nimmst du all jene Akten mit, die du öfter konsultieren musst. Also die komplizierten Fälle.. da sind wir auch schon.", ertönte es vor der Officiums, als Vala seinen Amtsnachfolger vom Archiv mit den gesammelten Fällen zu seiner eigenen kleinen Kemenate brachte. Die Tür quietschte, als Vala sie aufschob, und dahinter offenbahrte sich ein Musterbeispiel germanischer Gründlichkeit: Aufgeräumt war untertrieben.


    "Du hast Glück, mich als Vorgänger zu haben. Der Mann, der die Sachfälle vor mir bearbeitet hat, ein gewisser Iulius Centho, hat so dermaßen geschlampt, dass ich fast die Hälfte seiner Fälle nachbearbeiten durfte, weil sich der Kerl nicht die Mühe gemacht hat auch nur einen Fall aufzuzeichnen.", brummte er, dem ein deutliches Missfallen bei der Erinnerung an seinen Amtsantritt auch jetzt noch ins Gesicht geschrieben stand, "Ich selbst hinterlasse dir nur zwei offene Fälle, und für die solltest du mir auch dankbar sein. Flavia Celerina und Marcus Aurelius Corvinus. Ich bin mir sicher, du weißt, was du mit denen anfangen musst..."


    Ein letztes Mal ging Vala an den kleinen Decktisch um zwei Becher mit Wasser zu füllen und einen seinem... Alliierten... Verbündeten... einstweiligen Freund in die Hand zu drücken.


    "Die Sache hängt in der Luft. Offiziell habe ich das Erbverfahren erst vor wenigen Wochen eröffnet, die hundert Tage sind also noch nicht allzu weit fortgeschritten. Mach was draus'.", murmelte er nicht allzu laut, die Wände der Curia Iulia waren nicht unbedingt das, was man Lauschsicher nennen konnte, "Dummerweise schloss dies auch ein, dass ich dem Bruder deines Weibs, Flavius Piso, auch eine entsprechende Fristverlängerung gewährt habe. Was eigentlich ganz und garnicht in meinem Ansinnen liegen würde. Soll er sich am Geld erfreuen, früher oder später wird er an seinem eigenen Blut ersticken."

  • Jeder Spartaner wäre Stolz auf Vala gewesen. Der Raum war nicht nur sauber, sondern puritanisch. “In dem ganzen Jahr, in dem du hier gearbeitet hast, ist es dir da je in den Sinn gekommen, mal... eine Pflanze in den Raum zu stellen? Ein Mosaik nackter Weiber an die Wand?“ Die Stimmlage bei beiden Vorschlägen war identisch. Nicht, dass Sextus einen seiner eigenen Vorschläge auch nur erwägen würde, umzusetzen. Höchstens vielleicht in umgekehrter Art und Weise: Ein nacktes Weib in seinem Raum und ein Mosaik einer Pflanze an der Wand. Aber vermutlich auch das nicht. Zumindest letzteres nicht.


    Doch war nicht die Zeit, allzu viel zu scherzen, Sextus hatte nicht unerhebliches Eigeninteresse daran, dass die Amtsübergabe möglichst glatt lief. Zum einen verkürzte es die Einarbeitungszeit, zum anderen konnte er die Kontakte des Ducciers so vielleicht mitübernehmen. Und schließlich und endlich gehörte dies zu ihrem noch jungen Bündnis dazu.
    Dass Vala die Erbsache von Corvinus etwas verschleppt hatte, war gut und spielte ihm direkt in die Hände. Dass er hier schon den ersten Anlauf genommen hatte, die Sache abzuschließen, erwähnte Sextus gar nicht erst. Er nahm den Gefallen einfach mit einem knappen Nicken und wollte gerade bekräftigen, dass Vala für diese Gefälligkeit eine ebensolche erwarten konnte, als das Gespräch auf Piso kam. Da wurde der Aurelier doch etwas hellhöriger.
    “Ja, mein lieber Schwager hat ein Talent dafür, sich zum Narren zu machen, und früher oder später wird es mit ihm ganz gewiss ein sehr böses Ende nehmen. Es wäre doch wirklich sehr bedauerlich, wenn das Erbe, dass er gerade eben durch Corvinus zugesprochen bekommt, in Bälde schon an seine nächste Verwandte weitergehen würde. Seine Schwester, beispielsweise.“
    Ja, die Curia hatte sicher Ohren, weshalb Sextus nicht noch direkter das Thema ansprechen mochte. Aber er wäre sicher der letzte, der traurig wäre, sollte dem Flavier etwas Unvorhergesehenes zustoßen. “Wusstest du, dass er mich auf der Sponsalienfeier gebeten hat, dich rauszuwerfen? Du musst mir irgendwann einmal die Geschichte erzählen, die ihn dazu gebracht hat, zu denken, darauf bestehen zu können, das Gastrecht zu entweihen. Sie klingt jetzt schon spaßig.“

  • "Pflanze?", sah Vala seinen Nachfolger verdattert an, mit einem Blick der sehr deutlich machte für wie bescheuert er diese Idee hielt, "Wie kommt gerade jemand auf diese Idee, der die Naturgeister normalerweise auf Armlänge von sich weghält, in dem er seine Bleibe so sehr mit Steinen bedeckt, dass nicht einmal der kleinste Irrwicht sich darin noch einen Fleck Grün zum Verweilen finden könnte?"
    Die Sache mit dem Weib winkte Vala nur gelangweilt weg. Ein Mosaik. Ein Mosaik hatte keinen Titten, es zeigte sie nur. Und Vala hatte nichts übrig von Titten mit denen er nicht spielen konnte. Anstarren. Das war wie laden und nicht schießen. Außerdem hatte weibliche Nacktheit die Angewohnheit ihn vollkommen aus dem Konzept zu bringen. Im Haus eines bedeutenden Senators hatte er mitten im Satz die Unterhaltung vergessen, in der er sich gerade befand, weil der Anblick einer Venus ihn doch arg in Beschlag nahm. Sehr peinlich. Und nicht wiederholungsdürftig.


    Die Reaktion auf Piso war dann doch etwas ausführlicher als Vala es erwartet hatte. Sehr viel ausführlicher. Zu. Ausführlich. Dabei war das mit dem Erbe nicht einmal wirklich relevant. Vala hätte sich schon arg in seinem Verbündeten getäuscht, hätte dieser nicht ein gewisses materielles Interesse an den Tag gelegt. Viel interessanter war jedoch das, was er über seine Verlobung zu berichten hatte.
    "Ach, wollte er das?", grollte Vala, den das nicht wirklich überraschte, seinen Entschluss den Flavier im Tiber zu ersäufen allerdings in Zement goss, "Ich habe seinen besten Freund umgebracht. Zumindest denkt er das. Und dessen Frau ermorden wollen. Dabei fiele mir bei dem Weib einiges ein, nur nicht ermorden."
    Was erstunken und erlogen war, aber irgendwie zu ihm passte, und somit einen guten Grund darstellte es zu sagen. Wie sollte er auch rechtfertigen können jedes Weib mit genug Schönheit und Stand flachzulegen, das ihm in die Hände kam, bei Axilla aber nicht einmal annähernd auf den Gedanken zu kommen? Es war desolat... und passte nicht in das Konzept, das Vala von sich selbst hatte. Also wurde es geleugnet..

  • Vala war und blieb doch ein Barbar, egal wie vornehm seine Toga auch je werden würde. Sextus lächelte nur leicht. “Du unterschätzt uns. Wir Römer mögen die Natur. Nur eben am liebsten genauso diszipliniert und geordnet wie alles andere auch.“ Was auch immer ein Irrwicht war. “Und wir haben genügend wilde Gottheiten für ihre zerstörerische, ungebundene Seite. Silvanus, die Fauni, die Nymphen, Volcanus...“ Sextus zuckte nur leicht die Schultern. Er hatte nichts gegen die Natur. Zumindest nichts, was wirkte. Allerdings nahm er den Vorwurf des Ducciers auch nicht ganz ernst.


    Das Thema über Piso war ohnehin viel interessanter. Vala schien nicht sehr amüsiert über die Vorstellung, aus der Villa Flavia beinahe geworfen worden zu sein. Wäre Sextus an seiner Stelle auch nicht, denn egal, wie barbarisch Vala auch sein mochte, auch die Germanen kannten die Regeln des Gastrechtes. Und wenn man den Schreiberlingen, die dort waren, glauben durfte, achteten sie es auch außerordentlich gut.
    Die Neugier war schon groß, zu erfahren, wer denn der Ermordete und wer die Witwe waren, aber Sextus war sich nicht sicher, ob das hier der geeignete Ort war, so etwas anzusprechen. “Du pöser Purche aber auch“, meinte er gespielt schockiert und schüttelte übertrieben den Kopf. “Seinen besten Freund zu meucheln. Vermutlich noch auf offener Straße vor den Augen besagter Witwe?“ Eine kleine Nachfrage kam dann doch. Die Geschichte klang schon beinahe komisch. “Aber kein Wunder, dass er solche Angst vor dir hat. Er meinte sogar wörtlich, du könntest die Pax Deorum stören. Du warst nicht rein zufällig in Nemi, nein?“ Ein Lachen folgte, das die Absurdität dieser Aussage noch unterstrich. “In jedem Fall klang er nicht sehr erbaut, dass ich es abgelehnt habe, dich zu entfernen. Ich fürchte, mein Freund, dass dieses Weib noch versuchen könnte, dir Steine in den Weg zu werfen.“

  • "Er hat sich vom tarpeischen Felsen geworfen..", murmelte Vala mehr zu sich selbst als denn als wirkliche Antwort auf das Nichtgesagte, bevor sein Kopf zu Lupus ruckte und sein Blick den neuen Vigintivir unbestimmbar anfunkelte: "Nemi? Selbstverständlich.. ich habe die Flavia selbst geschändet. Und das viele Blut vergossen. Vergiss nicht, ich bin Germane. Es liegt mir im Blut Römer zu meucheln... und ihre Frauen zu schänden." Auch wenn er eigentlich einen Witz hatte machen wollen, es gelang ihm nicht so wirklich es witzig klingen zu lassen. "Ich habe mit euren Göttern keinen Zwist. Und sie nicht mit mir, so es scheint. Soll dieser Piso also wettern wie er möchte.. er wird es nicht mehr lange tun."


    Mit geistesabwesendem Blick stapfte er zu dem Regal hinüber und griff die beiden letzten verbliebenen Erbschaftsakten heraus, die noch offen waren.


    "Seine Frau wird mir keinen Ärger machen. Sie gehört mir. Sie gehören alle mir, wenn ich sie einmal gehabt habe.", sprach er so trocken wie humorlos, als wäre es das selbstverständlichste der Welt davon über den Besitz von Frauen zu sprechen. Seine Lippen zeigten dabei nicht einmal den Anflug eines Schmunzelns, seine Augen waren ernst. Er hätte genauso gut davon erzählen können sich eine neue Stute gekauft zu haben. Oder eine Herde.

  • Vom tarpejischen Felsen geworfen. Es dauerte einen Moment, bis Sextus zwischen diesen Worten und einer anderen Information einen Zusammenhang hergestellt hatte. Da es nicht alle Tage geschah, dass sich jemand gerade diesen Ort für Flugübungen aussuchte, gab es auch nur wenig Möglichkeiten, wer gemeint sein sollte. Dass Vala aber mit genau diesem 'bedauerlichen Unfall' zu tun hatte, war dann doch etwas überraschend. Die Aussage über Nemi, so ernst sie auch vorgebracht hab, tat Sextus einfach als Zähneblecken ab. Vala war wohl wirklich gerade wütend. Wäre er ein Wolf, hätte er wohl geknurrt.
    “Du machst wohl nie halbe Sachen, oder? Dann hoffe ich für dich, dass du bei dem Mädel recht hast.“
    Es gab sicher zig Frauen, die Sextus sich als Beute aussuchen konnte. Aber die Frau eines Mannes aus der Kaiserfamilie, das war doch eine Beute, die beachtlich war. Das musste selbst Sextus neidlos zugeben, er selbst hätte da schon sehr stark abgewägt, ob es das Risiko wert wäre. Nervenkitzel war nur bis zu einem bestimmten Grad etwas spannendes, danach siegte bei Sextus doch der Überlebensinstinkt. Er taktierte lieber, als dass er Risiken einging. “Die Frau eines Aeliers... wirklich nicht schlecht. Etwas riskant. Ich hoffe, sie war es wert. Aber wenn Piso denkt, dass ihr Mann sich deshalb umgebracht hat... sehr amüsant.“
    Doch, diese Geschichte gefiel ihm. Er überlegte, ob er die Frau des Aeliers kannte. Nicht, dass er vorhatte, zu testen, ob sie es wert wäre. Sextus war nicht auf die Reste aus Valas Liebschaftsbestand angewiesen. Aber das war eine kleine Information, die ihm eben momentan fehlte. Und Sextus hatte seine Informationen gerne komplett mit zugehörigen Gesichtern und Daten.

  • "Wer halbe Sachen macht, stirbt.", war Valas kurze wie sehr präzise Zusammenfassung seines Standpunkts dazu. Was allzu klar wurde, wenn man im germanischen Busch um sein Überleben kämpfte. Wer nicht alles gab, starb. Wer auch nur einen Moment nachlässig war, starb. Wer sich zurückhielt, starb.
    Man könnte meinen, Vala war so etwas wie Kriegstraumatisiert. Auch wenn er das nie im Leben zugeben würde.. traumatisiert wurden auch nur diejenigen, die den Krieg immernoch als etwas fremdes betrachteten und deshalb seine Auswirkung nicht verdauen konnte. Für Vala war es vollkommen normal, wie ein großer Bruder der einem sämtlichen Ärger vom Leib hielt wenn man einfach nur tat was er von einem wollte. Dass er sich dadurch selbst den Ärger vom Leib hielt, auf diese Idee kam Vala nicht. Und dass er sich damit immer wieder neuen einbrockte.


    "Ja, ja...", winkte Vala das Lob seines Nachfolgers weg, er wusste, dass er gut war. Das musste man ihm nicht noch extra sagen. Er deutete auf die beiden zusammengeklappten Tabulae: "Das hier ist der Fall Marcus Aurelius Corvinus. Und dies der Erbfall Flavia Celerina. Wenn du einen Blick hinein wirfst, wirst du schnell feststellen dass in deiner Sippe.. Gens nicht alles nach Plan lief. Celerina hat Corvinus nicht mit einem Satz in ihrem Testament erwähnt. Und Piso kriegt alles. Du kannst dir vorstellen, ich habe schon sämtliche Möglichkeiten in Erwägung gezogen dies Erbe zu verhindern. Geht aber nicht.. das Erbe von Corvinus selbst ist, nun, sagen wir denkwürdig. Haufenweise kleinere Erbschaften, Lapalien größtenteils. Und den großen Batzen bekommt Aurelia Prisca."


    Er ließ diese grobe Zusammenfassung der Erbangelegenheiten in Lupus' Familienkreis erst einmal eine Zeit wirken, sollte der Aurelier doch selbst auf die Schlüsse kommen die sich Vala schon zuvor aufgedrängt hatten. Dann fiel ihm aber doch noch etwas ein..


    "Diese Prisca.. wie sieht die eigentlich aus?"

  • In gewisser Weise konnte Sextus Vala mit seiner Einstellung verstehen. Halbe Sachen waren gefährlich, weil sie viel Potential für andere bargen, die unerledigte Hälfte zu ihren Gunsten zu erledigen. Abschlüsse waren sauber, präzise, berechenbar. Gut, Sextus würde genau diese Definition auf Frauen nicht anwenden, denn diese hatten die Eigenschaft, in entscheidenden Momenten etwas unglaublich Blödes anzustellen. Aber vom Prinzip her konnte er Vala zustimmen, wenn auch aus völlig anderen Beweggründen.


    Er nahm also die Tafeln entgegen und besah sich kurz die Akte. Dass Celerina ausgerechnet DIESEM Flavier alles vermachen musste, war bedauerlich. Äußerst bedauerlich. Zumindest solange, bis dieser Flavier unvorhergesehener Weise einen Unfall erleiden würde, vorzugsweise ohne ein eigenes Testament hinterlassen zu haben. Vorzugsweise müsste Flavius Aetius zu diesem Zeitpunkt einen ähnlichen Unfall erlitten haben. Zwar schätzte Sextus Nigrinas Vater durchaus, sie beide hatten verblüffend ähnliche Ansichten und ähnlich viel Geschick im falschen Spiel miteinander. Allerdings angesichts der Erbschaft, die Nigrina als – nach Sextus Wissensstand einzig überlebender – Tochter desselben dann zustehen würde, war schon ein Argument, jegliche Sympathie zu verschieben. Es könnte vielleicht ein Problem mit seiner Frau dann geben, wenn er Bruder und Vater meucheln ließ, einer der Hauptgründe, weshalb er da bisweilen keinerlei Schritte ernsthaft erwog. Zunächst musste die Verbindung durch einen Sohn gesichert und seine Stellung im Imperium zementiert sein. Was natürlich dazu führen konnte, dass Nigrina nicht mehr Haupterbin des Flaviers wäre. Aber Risiken gab es überall.
    So in Gedanken abschweifend nickte er nur zu den Erbschaften und hatte nicht mehr als ein schiefes Lächeln bezüglich Corvinus' Testament übrig. Ja, denkwürdig war das richtige Wort. 2.500 Sesterzen... das war NICHTS. Jeder andere seiner Verwandten erhielt mehr. Man könnte fast meinen, Corvinus hätte etwas gegen Sextus gehabt. Aber gut, es war müßig, darüber zu philosophieren.


    Dann aber kam eine Frage, die doch Sextus voller Aufmerksamkeit bedurfte. Einen Moment sah er auf, dann verengten sich seine Augenbrauen leicht. “Vergiss es. Denk nicht einmal daran.“
    Sextus legte die Tafeln weg, um beide Hände frei zu haben. Sich hier zu prügeln wäre zwar wohl für beide Männer unter ihrer Würde, noch dazu wegen Prisca, aber bei dem Germanen wusste man ja nie. Außerdem wusste Sextus sehr genau um die Symbolik seiner Handlungen.
    “Du wirst deine Finger von ihr lassen. Selbst wenn sie diesen Idioten heiratet und er es mehr als verdient hätte, Hörner aufgesetzt zu bekommen. Sie ist tabu.“
    Verwandtschaftsgrad hin oder her, Sextus wollte nicht, dass eine Aurelia mit einem Germanen ins Bett ging. Vor allem nicht eine, die ihn aus eben jenem fern hielt.

  • "Das bedeutet dann wohl, dass sie nicht zu verachten ist...", brummte Vala ohne den sich echauffierenden Lupus in seinem Gebaren ernster zu nehmen als ein quengelndes Kleinkind. Sein Entschluss stand fest, allerdings würde er noch warten müssen.. immerhin rechnete er jeden Tag mit seinem Marschbefehl nach Mantua. Apropos..


    "Was anderes... dieser Titus Aurelius Ursus, inwieweit steht ihr zueinander? Was ist das für ein Mensch? Kann man ihm trauen?", was selbstverständlich rein rhetorische Fragen waren. Bei der Hochzeit des Aureliers war Lupus nicht zugegen gewesen, und daher hatte er auch keine vorhergehenden Informationen über den Legaten der Prima einholen können, oder zu dessen Verhältnis zu seinem... was auch immer.
    Nichts, was man nicht ändern konnte.

  • Zu verachten war Prisca wirklich nicht. Andernfalls hätte Sextus nie erwogen, sie selbst in sein Bett zu führen. Allerdings hieß das nicht, dass er selbige Vorhaben bei anderen tolerierte. Sie war sein Jagdwild, und Sextus teilte seine Beute nicht. Und er fände es sehr bedauerlich, wenn die politisch vorteilhafte Allianz wegen persönlicher Gründe gefährdet wurde. Denn bei jener lag doch Sextus Priorität.


    Aber mehr als warnen konnte er Vala nicht. Die Drohung, ihm das Fleisch in dünnen streifen vom Leib zu schneiden, diese zu braten und ihm zum Essen vorzusetzen, unterließ Sextus. Dieses Niveau war albern, kontraproduktiv und nichts für die Curia.
    Zumal das Thema gleich auf Ursus kam. “Nun, er vertraut zumindest mir“, fing Sextus mit einem selbstzufriedenen Lächeln an. “Und wenn ich ihm sage, dass er dir trauen soll, wird er das wohl auch tun.“ Eine Gefälligkeit als Ausgleich für Valas Gefälligkeit bei den Erbschaften. “Er ist nicht dumm, aber etwas weich. Sein Weib soll auch nach Mantua, um dort zu werfen. Entschuldige, um dort einen stattlichen Aurelier auf die Welt zu bringen. Er will dabei anwesend sein, warum auch immer. Und er ist meiner Ansicht nach etwas zu nachsichtig mit dem sprechenden Inventar.“ Kurzes Achselzucken. Sextus merkte sich nicht einmal den Namen der Sklaven, Ursus unterhielt sich mit ihnen. “Politisch ist er wohl eher gemäßigt und hält sich aus dem größten Ärger soweit möglich raus.“

  • Vala hatte sich zum letzten Mal in seinem Leben in den Sessel hinter dem Schreibtisch geflezt und blickte Lupus undeutbar an während dieser ihm einen von Ursus erzählte. Den impliziten Vorschlag der Fürsprache quittierte er nur mit einem Blick der recht deutlich machte, was er davon hielt von Lupus für blöd verkauft zu werden. Er würde sich diesen Gefallen solange aufsparen bis es etwas gab, was er sich nicht selbst würde erarbeiten können. Die Frau des Aureliers hatte er schon kennengelernt, ansehliches Weib mit Kurven die Spaß versprachen. Allerdings würde das in einem Castellum wohl unpraktisch werden. Er wischte den Gedanken beiseite, oder besser: verschob ihn auf später, um sich wieder auf die Aufgabe zu konzentrieren die ihn erwartete... nachgiebig, weich, gemäßigt, hält sich aus Ärger raus.


    Unwillkürlich bildete sich das Bild eines patrizischen Waschlappen vor ihm, so hatte er den Mann bei ihrem ersten und einzigen Treffen garnicht eingeschätzt. Interessant zu wissen, auf jeden Fall. Warum man so einen wohl eine Legion leiten ließ?


    "Nun gut...", sprach er dann so unspeziell wie frei, "..das reicht mir, meinen Dank. Gibt es sonst noch etwas, was ich für dich tun kann?"

  • Gut, dann sagte er eben nichts. Valas Blick sprach Bände, was er von dem Vorschlag hielt. Sextus drängte sich da sicherlich nicht aus. Im Laufe der Zeit würden sie sicher so einige Gefallen größeren und kleineren Ausmaßes ansammeln. Das war ja gerade der Vorteil ihrer speziellen Übereinkunft.


    “Wenn du so direkt fragst, aus meinem Sessel aufstehen und mir ein erfolgreiches Jahr wünschen.“ Dass sie beide unter erfolgreich nicht unbedingt die sorgfältige Erledigung möglichst vieler Erbschaftsfälle meinten, war wohl klar.
    Aber Fragen hatte Sextus nun nicht, Vala hatte ihm auf dem Weg hier her schon das nötigste gezeigt und erklärt, und wie Vala schon gesagt und ein kurzer Blick in die Tabulae bezüglich Celerina und Corvinus auch bestätigt hatte: Sextus Amtsvorgänger war äußerst gründlich und sorgfältig vorgegangen. Er sollte keine Schwierigkeiten haben, die offenen Fälle zu bearbeiten.
    “Und mit mir gemeinsam hoffen, dass meinem Schwager seine Manieren wieder einfallen. Wäre doch zu tragisch, wenn ihm etwas zustoßen würde?“ Sextus Tonfall machte dabei deutlich, dass er es nicht übermäßig tragisch fände. Im Gegenteil, Sextus wüsste gerne, wem er ein Dankesschreiben in einem solchen Fall zukommen lassen sollte.

  • Geschickt von seinem Herrn, dem Senator und frisch ernannten Consul Purgitius Macer, kam ein Laufbursche zur Basilica Ulpia und orientierte sich zum Arbeitsplatz des frisch ernannten Decemvirs Aurelius Lupus. Er klopfte und wartete geduldig darauf, dass er vorgelassen wurde, um seine Nachricht abzugeben.

  • Nachdem Sextus sich mit den Vorgängen vertraut gemacht hatte, war die Arbeit an sich eigentlich ganz einfach. Hin und wieder gab es Erbschaften, wo man regelrecht detektivische Nachforschungen anstellen musste, wer mit wem nun wie verwandt war, aber die meisten waren recht klar. Und dank der wirklich akribischen Vorarbeit seines Amtsvorgängers und seinem eigenen Talent im Ordnen von Informationen, hatte er bereits einiges abarbeiten können.


    So saß er gerade über einem dieser kniffligeren Fälle, als es an der Tür klopfte. Er markierte mit seinem Stylus eine Stelle im Wachs, an die er sich gleich erinnern wollte, und legte die Tafel dann beiseite.
    "Herein!" ließ er vernehmen und wartete, wer ihn aufsuchen wollte. Vielleicht ja eine hübsche, trauernde Witwe, die ein wenig Trost brauchte?

  • Der Bursche, der auf das Zeichen hin eintrat, war jedoch keine trauernde Witwe und brauchte auch keinen Trost. Er war nicht einmal von einer trauernden Witwe geschickt worden. Zum Glück wusste er nichts von den Gedanken des Vigintivirs, so dass er auch nicht ahnen konnte, dass sein Eintreten diesen nun möglicherweise enttäuschen würde. Umso unbefangener führte er seinen Auftrag aus. "Salve, Vigintivir! Ich wurde von meinem Herrn, dem Consul Purgitius Macer geschickt, um mitzuteilen, dass dieser selbstverständlich das Erbe seiner verstorbenen Cousine annimmt."

  • Nein, leider war der Bursche wirklich keine trauernde Witwe auf der Suche nach ein wenig Zärtlichkeit und Anteilnahme. Nichts desto trotz wurde er freundlich empfangen, wenngleich sein Auftrag sich als unglaublich knapp herausstellte.
    "Gut, dann wird es so in den Akten vermerkt und das Erbe freigegeben. Danke deinem Herrn bitte für die rasche Antwort. Kann ich sonst noch etwas für ihn tun? Oder für dich?" Gerade beim amtieren Consul empfahl es sich, doppelt höflich zu sein.

  • Da der enttäuschte Vigintivir seinerseits ebenfalls nicht weiblich war (ob er hübsch oder trauernd war spielte deshalb schon keine Rolle mehr), gab es auch nichts, was er noch für den Boten hätte tun können. Von seinem Herrn hatte er auch keine weiteren Aufträge bekommen, außer eben die mündliche Bestätigung mitzubringen, dass der Vigintivir die Antwort erhalten hatte. Und das konnte er bereits mit den erhaltenen Informationen tun. "Nein, ich habe keine weiteren Anliegen. Vielen Dank! Vale!", verabschiedete er sich daher und überließ den Vigintivir wieder seinen Arbeiten.

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