Die Hochzeitsnacht von Flora et Manius

  • Cubiculum Flora et Manius



    Auch der schönste Tag im Leben geht einmal zu Ende und ihm folgt die Nacht der Nächte. Zweifellos eine besondere, eine aufregende und schlaflose Nacht, zumindest wenn Prisca dabei an ihre eigene Hochzeitsnacht zurück dachte. Wie wird es wohl bei Flora sein?, wagte sie sich kaum vorzustellen, wie ihreCousine diese Nacht würde verleben, wenn ER mit ihr, also wenn ER es ihr ordentlich würde besorg … Du meine Güte, ob dieser Tiberer dazu überhaupt in der Lage sein wird, in seinem Alter?... Böse Prisca!, schalt sich die Aurelia für diese zweideutigen Gedanken, die ihr fortlaufend durch den Kopf gingen. Aber was sollte sie machen? Schließlich wurde sie durch ihre Aufgabe als pronuba zwangsläufig mit diesem Umstand konfrontiert. Und dazu gehörte eben auch, den Raum ansprechend genug für die prima noctis herzurichten, in dem ihre Cousine ihre ehelichen Pflichten zum ersten Mal würde vollziehen … Und ER hoffentlich die seinen! …Böse Prisca!!!


    "Herrin?" "Ja was ist?", wurde die Aurelia plötzlich aus ihren Gedanken gerissen, als einer der Sklaven sie unvermittelt ansprach. "Ist der Blumenteppich nun so zu deiner Zufriedenheit?", wollte dieser von ihr wissen und deutete auf das Meer von Rosen- und Orchideenblüten, die er alle akribisch und einzeln hatte ausrichten müssen. Von der Türe bis hin zum Bett und dort verteilt auf den weißen Kissen und kunstvoll zusammengefalteten Laken. Entsprechend stand dem Sklaven der Schweiß auf der Stirn und seine Stimme zitterte vor Angst, alles nochmal auslegen zu müssen (zum vierten Mal).


    "Hm, ja so passt es jetzt.", gab sich Prisca nach einer kritischen Betrachtung des Arrangements endlich zufrieden mit seiner Arbeit. "Und wehe, einer von euch tritt auf die Blüten, dann dürft ihr alles noch mal neu machen. … Alle die hier nichts mehr verloren haben - RAUS!", kommandierte Prisca die Schar Sklaven mit strenger Stimme herum. Die Zeit, alles noch einmal neu zu dekorieren hatten sie ohnehin nicht und so waren die anwesenden Sklaven froh, endlich von ihren Aufgaben erlöst zu sein.


    Also mal sehen,… haben wir alles?, ging Prisca zum Schluss noch einmal gedanklich alles ab, während sie langsam den Raum durchschritt:


    Unzählige Kerzen und kleine Feuerbecken waren auf dem Boden, den Wandnischen und Vorsprüngen drapiert worden und zauberten ein warmes Licht, in Verbindung mit den bunten Seidentüchern, die von der Decke und über den Betthimmel herab hingen. Natürlich war genau darauf geachtet worden, dass keines der Tücher mit einer der offenen Flammen in Berührung kommen konnte, denn es sollte ja - wenn, dann - eine "feurige" Liebesnacht werden und kein "flammendes Inferno" Na vielleicht unterstützt das schummrige Licht ihn ja in seiner Manneskraft … Böse Prisca! Naja zu diesem Zweck stünde neben Bett, nur Not, auch noch eine Schale mit verschiedenen Aphrodisiaken bereit, welche eben nicht nur die Sinne 'erweitern' konnten. Prisca rückte die kleinen Flakons und Pulvertöpfchen prüfend noch einmal zurecht und gleichzeitig sah sie nach, ob die bereitstehenden Speisen und Getränke auch wirklich frisch und gut waren. Verschiedenste Obstsorten darunter Trauben, Datteln, Feigen, dann gebrannte Mandeln und Nüsse, Wein, Wasser, Säfte - ja alles da!


    Anschließend klatschte die Aurelia in die Hände und rief: "Musik!!", worauf augenblicklich leises Harfen- und Flötenspiel im Raum zu vernehmen war. Es kam aus der Ecke gleich neben dem Eingang, wo (verborgen hinter einem blickdichten Paravent) drei Sklavinnen saßen und für die musikalische Untermalung sorgten. Selbstverständlich würden sie sich im entscheidenden Moment dezent zurück ziehen oder, sobald es die Herrschaften von ihnen verlangen würden. Das sollen die beiden entscheiden, wie sie wollen. Hauptsache, der Tiberer lässt seine Finger von den Musikerinnen. … Böse Prisca!


    "Sehr schön! Ihr wisst was ihr zu tun habt? Ihr spielt und ihr zieht euch rechtzeitig zurück. Sonst nichts, verstanden?! Sollten mir jedoch Klagen zu Ohren kommen, dann ...?", drohte Prisca den drei jungen Frauen wage Konsequenzen an die, unausgesprochen, ihre Wirkung nicht verfehlten. "Ja Herrin, wir haben verstanden", wisperten die Drei unisono, mit ängstlichen Stimmen zurück. Musik machen und sich aus dem Staub machen, mehr nicht, so einfach ... Brav!


    Nachdem auch dieser Punkt des bevorstehenden Nachtprogramms geklärt war, gab es nun nicht mehr viel für Prisca zu tun. Einerseits zufrieden mit ihrer Arbeit, war die Aurelia andererseits am zweifeln, ob sie ihre Aufgabe als pronuba wirklich gut erledigt hatte. Was hätte ich Flora noch alles sagen wollen und welche Tipps und gute Ratsschläge könnte ich ihr geben? , seufzte Prisca leise, ob ihrer Gedanken die nichts daran änderten, dass Flora den Schritt ihr neues Leben allein gehen musste, an der Seite eines der mächtigsten Männer Roms, der zudem ein … alter Mann war … Böse Prisca!, schloss die Aurelia die Vorbereitungen, zusammen mit der Türe des cubiculums, letztendlich ab und überließ von da an alles weitere dem frisch vermählten Hochzeitspaar ...

  • Ein wenig mehr, als es schicklich war, sprach Flora dem Wein zu. Sie war frustriert, weil sowohl Prisca als auch Faustina ihr offensichtliches Glück ihr unter die Nase rieben. Die beiden kokettierten vor allen Augen herum. Immer wenn sich die Pärchen verliebte Blicke austauschten, dann nippte sie an ihrem Becher. Dieser schönste Tag in ihrem Leben war nur eine Farce und ließ sich aber mit Wein leichter ertragen.
    Es war nur Lysandras Aufmerksamkeit zu verdanken, dass die Braut am Ende dieser Feier nicht gänzlich betrunken war, sondern nur leicht beschwipst. Ein Zustand der wohl unter den betrunkenen Gästen kaum auffiel. Je länger das Fest desto ausgelassener wurde die Stimmung und desto schlüpfriger wurden die Trinksprüche und Witze die man auf Kosten des Brautpaares machte. Mittlerweile war ihr Lächeln wie angenagelt und vor allem auch ein wenig weinselig. Der leichte Rausch sorgte dafür, dass sie über einige der zweideutigen Andeutungen doch Lachen konnte. Zu Beginn des Festmahles war sie immer mal wieder rot angelaufen, doch mit der Zeit wusste sie die kreativen, leicht anstößigen, Sprüche zu würdigen. Irgendwann als die Abenddämmerung sich bereits über Rom gelegt hatte begann dann der Brautzug. Fröhlich und unter unzähligen Talassio-Rufen ging es hinaus in die Nacht. Der Klang von Flöten begleitete den Brautzug. So mancher Gast stimmte ausgelassen ein frivoles Lied an, während klackernd Nüsse über das Pflaster kullerten.
    Ausgelassen, angetrunken und fröhlich zog der Zug durch die Straßen, von der Villa Ursa zur Villa Tiberia. Ihr Gemahl gab dabei das Tempo vor, schließlich war er nicht mehr der Jüngste.


    Wie im Delirium gingen Brautzug und die Ankunft im neuen Heim an ihr vorbei. Erst als sie allein mit ihrem Gemahl sich im Brautgemach wieder fand, wurde sie nicht nur wieder schlagartig nüchtern, sondern es wurde ihr auch bewusst, dass das Fest für sie ein Ende gefunden hatte. Nun kam der Teil der Hochzeit an den sie bisher nicht hatte denken wollen. Der Vollzug der Ehe. Reichlich unsicher stand sie nun erst einmal da. Prisca hatte das Zimmer in ein flammendes Blütenmeer verwandelt. Etwas irritiert stellte sie fest, dass sanfte Musik das Paar umspielte und sie benötigte einen Moment um heraus zu finden, dass die Klänge nicht von der wilden Feier im Atrium stammten, sondern hinter einem Paravent sich Sklavinnen verbargen. Ganz langsam durchschritt sie das Zimmer und strich mit dem Finger über eines der Flakons, welche man bereitgestellt hatte. Flora ahnte was sich darin befand. Nach einem langen Augenblick drehte sie sich schließlich zu Durus um und sah ihn an. Unsicher ob er überhaupt nach dieser langen Feier noch in der Lage war, seinen Pflichten nach zu kommen…

  • Ziemlich müde und mit dem einen oder anderen Becher Wein zu viel intus betrat Durus, gestützt auf seinen Stock, das Ehegemach. Obwohl er bereits unzählige Male Frauen beglückt hatte (oder sich zumindest von ihnen beglücken hatte lassen), war er heute ebenfalls etwas nervös - er wusste sehr gut, dass ihn seine Kräfte in solchen Situationen inzwischen öfter im Stich ließen. Er hatte getrunken, war müde und auch sein Bein schmerzte nach dem langen Brautzug, der sie bergauf geführt hatte. Am liebsten hätte er sich schlicht in sein Bett gelegt und die ganze Sache verschoben. Leider war dies aber nicht möglich: die Tradition und sicher auch seine neue Gattin verlangten, dass die Ehe vollzogen wurde.


    Also beschloss er, die Sache zügig hinter sich zu bringen. Er trat auf das Bett zu und legte seinen Stock beiseite. Die Musik und die erregende Einrichtung des Raumes nahm er kaum wahr, während er den Brautgürtel löste und Flora fest anblickte.


    "Hast du so etwas schon einmal getan?"


    fragte er, wobei er selbstverständlich davon ausging, dass ein so junges Mädchen unberührt in die Ehe ging - ob dies allerdings wirklich der Fall war, war ihm relativ gleich, solange es kein Gerede über außerehelichen Verkehr seiner Gattin gab.

  • Seine Frage überraschte sie ein wenig. Aber anstatt ihm jetzt zu eröffnen, dass sie nicht so unschuldig und unbefleckt war, wie sie tat, log sie. „Nein, hab ich nicht...“, es war wohl überflüssig zu erwähnen, dass von ihr erwartet wurde jungfräulich in die Ehe zu gehen.

    Welcher Mann wollte schon von seiner blutjungen Braut erfahren, dass diese bereits Erfahrungen gesammelt hatte. Zumal wenn sie ehrlich sein würde, es noch unzählige Frage nach sich ziehen würde. Wer denn der Kerl gewesen war, der sie ihrer Jungfräulichkeit beraubt hatte, zum Beispiel. Und ob dieser jemand dann auch den Mund zu halten wusste. Nicht das es zu einem Skandal kam. Alles in allem war es besser, wenn sie an dieser Stelle besser die schüchterne Unschuld mimte. Ihre Nervosität und Anspannung war hingegen nicht gespielt. Besonders als er sich dann an ihrem Gürtel zu schaffen machte. Ein nervöses Kribbeln breitete sich von ihrem Bauch in den ganzen Körper aus. Diese Nacht würde wohl nichts mit einem romantischen Stelldichein zu tun haben. Sondern wohl ein rein formeller Akt werden. Wirklich wohl fühlte sie sich bei diesem Gedanken nicht. Mit jemandem das Bett teilen, für den sie rein gar nichts empfand und der mehr als doppelt so alt wie man selbst war. Da halfen auch die zarten Klänge nicht die durch den Raum schwebten. Vielleicht sollte sie sich einfach einen anderen Mann an Stelle ihres Gemahls sich vorstellen… dann würde es vielleicht einfacher werden...


    Vielleicht sollten sie dieses Ereignis auch einfach verschieben. Sonderlich frisch wirkte ihr Ehemann nicht. Eher erschöpft. Aber auf der anderen Seite wollte sie diese Sache einfach hinter sich bringen. Je eher, desto besser und vielleicht wurde es doch nicht so schlimm, wie sie glaubte. Der Gedanke erübrigte sich dann auch, als der Knoten ihres Gürtels nachgab und sich öffnete.

  • Das hatte Durus erwartet. Dennoch ging er nicht näher darauf ein, sondern öffnete schweigend den Knoten und ließ den Gürtel achtlos auf den Boden fallen. Dann wurde ihm klar, dass er ihr Gesicht noch gar nicht enthüllt hatte und beförderte auch den Schleier zu Boden, ehe er den Blumenkranz wie eine Krone abnahm und auf das Bett legte.


    Nun folgte die bereits gelöste Tunica recta, die die Gestalt des Mädchens verhüllte. Er ergriff das weiße Kleidungsstück auf Hüfthöhe, sodass er sich nicht bücken musste, und hob es langsam hoch. Der Blick des alten Tiberiers folgte dem Saum des Kleides und erfasste im schummrigen Licht der Lampen
    die beiden makellosen Beine Floras, das Knie, die schlanken Oberschenkel. Die Aurelierin wirkte geradezu zerbrechlich, wie sie sich so ungeschützt vor ihm präsentierte.


    Er schob das Kleid weiter, sodass er es schließlich "links" über Floras Kopf zog. Sie stand nun fast nackt vor ihm, lediglich das Strophium hielt ihren Busen in Form. Durus spürte, wie sein Blut in Wallung geriet, während er seine Frau begutachtete.


    "Leg dich...auf das Bett."


    meinte der alte Tiberier dann, als ihm gewahr wurde, dass er selbst noch völlig bekleidet war. Ein wenig Hilfe beim Ausziehen würde ihm sicher nicht schaden - ob er seine Gattin darum bitten sollte?

  • Zuerst wurde der Gürtel achtlos auf den Boden geworfen und beinahe wehmütig schaute sie diesem nach. Irgendwie war er so etwas wie ein Schutzschild gewesen. Der Gürtel hatte ihre Tunika zusammen gehalten, welche nun in weichen weiten Falten ihren Körper umhüllte. Ein fester Knoten der Anspannung bildete sich in ihrem Magen. Was nicht daran lag, dass es nicht mehr lange dauerte, bis sie ihrem Gemahl bei wohnte, sondern viel mehr damit, dass dieser Moment weder romantisch, noch irgendwie erregend war. Von feuriger Leidenschaft konnte man nicht reden, eher von unterkühlter Pflichterfüllung. Hoffentlich führte das nicht zu einer flaute…. Das wäre wohl reichlich demütigend, wenn ihr jugendlicher Körper ihrem Gemahl keine Reaktion entlocken würde. Auf den Gürtel folgte das rote flammeum und wenig später dann auch noch ihre tunica. Einzig der Blumenkranz landete nicht auf dem Boden sondern auf dem Bett. Flüchtig betrachtete sie die schlaffen Blüten, nach dem langen Tag ließen die Blumen die Köpfe hängen. Dabei wich sie eher unbewusst seinem Blick aus. Erst als er das Schweigen brach hob sie den Kopf und begegnete seinem Blick. Entdeckte sie da so etwas wie Begierde? Irgendwie überraschte sie diese Tatsache ein wenig. Mit allem hatte sie gerechnet, auch dass diese Nacht ein Desaster werden würde, nur nicht, dass ihr Ehemann ehrliches Interesse an ihr haben könnte und sei es auch nur körperlicher Natur.
    Artig kam sie schließlich seiner Anweisung – oder war es eine Bitte?- nach und setzte sich erst einmal nur auf den Rand des Bettes. Doch irgendwie kam sie sich albern vor, nun einfach sich ins Bett zu legen und abzuwarten. Diese Warterei würde ihre Anspannung auch nicht lösen, sondern nur vergrößern. Nach kurzem innerlichen hin und her, was denn nun das Beste wäre, kam sie zu dem Schluss, ihrem Gatten behilflich zu und aus den Kleidern zu helfen. Mit einem schüchternen und unsicherem Lächeln löste sie erst einmal die Toga.

  • Die Begierde des Tiberiers war keineswegs lodernd, doch er stellte zumindest fest, dass seine Braut nicht unansehnlich war. Dazu schien sie auch noch Gedanken lesen zu können, denn anstatt sich direkt hinzulegen erhob sie sich erneut und begann an seiner Toga zu nesteln. Durus half ihr, indem er die Fibel löste und den schweren Stoff einfach zu Boden fallen ließ - zwar war es fast ein wenig schade um den teuren Stoff, aber es gab schließlich Sklaven, die das Kleidungsstück wieder reinigen konnten.


    Mit Hilfe Floras schälte er sich dann aus seiner Tunica und der Untertunica, was ihm ein wenig mehr Schwierigkeiten bereitete, da es ihm anfangs nicht gelang, seine dürren Arme aus den Ärmeln zu bekommen. Schließlich schaffte er es aber doch und stand vor seiner Braut: Sein Körper war zwar sorgfältig gepflegt und parfümiert worden, doch sein mangelndes Training der letzten Jahre - verstärkt durch die Krankheit - hatten sich auf sein Äußeres niedergeschlagen: Seine Arme, Beine und die Brust waren schmächtig, unter letzterer wölbte sich leicht ein kleine Wohlstandsbauch, der zusätzlich vom Hochzeitsmahl gefüllt war. Noch weiter unten zog sich eine halbwegs gut verheilte Narbe über das linke Bein, das deutlich schwächer war als das rechte. Und dazwischen regte sich...nichts. Zuerst war der Tiberier ein wenig irritiert und sah kritisch an sich hinab - es war nicht das erste Mal, dass ihm dies passierte, aber sicherlich das unangenehmste. Rasch ging sein Blick durch den Raum: die Stimmung war ideal, seine Braut sah absolut verführerisch und unschuldig aus - nur seinem Körper schien es einfach nicht zu reichen! Nun wurde sein Blick suchend - sollte er noch eine der Musikantinnen hinzu nehmen, um seinem Auge mehr Reize zu bieten? Nein, das war kaum erforderlich bei seiner Gattin. Wenn sie zumindest hässlich gewesen wäre, dass er ihr die Schuld hätte geben können!


    Endlich entdeckte er die Fläschchen auf den Tisch - das war wohl kaum Parfum. Vielleicht hatte die Pronuba ja ein wenig mitgedacht und etwas zum Nachhelfen. Er deutete auf ein Fläschchen.


    "Bring mir das da!"


    Hoffentlich half zumindest das! Sonst würde es eine sehr unangenehme Nacht werden...

  • Manche Dinge sollte man wohl besser schnell hinter sich bringen, das war auch der Grund warum sie sich nicht einfach zurück lehnte und einfach auf das unvermeidliche wartete. Es hätte wohl sonst ewig gedauert, bis ihr Gemahl sich von seinen Kleidern befreit hatte. Das warten hätte sie nur noch nervöser gemacht. Die Anspannung hatte sich ohnehin schon zu einem festen Knoten in ihrem Bauch zusammen geballt.


    Die Kleider ihres Gemahls landeten ebenso achtlos auf dem Boden, wie ihre. Ob und wie die Sklaven sich darum bemühen würden, etwaigen Schmutz von den teuren Stoffen zu befreien, daran verschwendete sie keinen Gedanken. Es gab da ein viel offensichtlicheres Problem. Nämlich dass sich anscheinend so rein gar nichts regte. Ein flüchtiger Blick offenbarte ihr, dass diese Nacht wohl in einem Desaster enden würde. Nichts! Überhaupt nichts! Rein gar nichts tat sich. Nicht die kleinste Regung war zu erkennen.
    Lag es an ihr? Beinahe wäre sie doch glatt in Tränen ausgebrochen. Das war die schlimmste Nacht in ihrem Leben!
    Wie gut das sie ihrem Gemahl kurz den Rücken zu wenden konnte um die Fassung schnell wieder zu erlangen, während sie nach dem gewünschten Fläschchen griff. Flora biss sich auf die Innenseite ihrer Wange und das Bedürfnis laut schreiend und schluchzend das Zimmer zu verlassen, verflog. Vorsichtig zog sie den Stöpsel aus dem Fläschchen und versuchte heraus zu finden, was das für ein Wundermittel war, nachdem er da verlangte.


    Mit einem unsicheren Lächeln drehte sie sich schließlich wieder zu ihm um und reichte ihm das gewünschte.

  • Sie schien von seinem Äußeren weder besonders angezogen, noch besonders abgestoßen zu sein. Abgesehen davon, dass ihr Blick ein wenig länger auf seiner Gürtellinie verharrte, schien sie sogar quasi keine Notiz von ihm zu nehmen. Allerdings war es Durus durchaus klar, was sie wohl denken musste. Um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen, griff er rasch nach der Flasche und roch daran - Alraune. Natürlich wusste Durus, dass dieser Stoff die Sinne trübte, aber ebenso, dass er die Lust steigerte. Also schloss er rasch die Augen und leerte das Fläschchen in einem Zug.


    Dann sah er sich erneut um, noch immer Worte vermeidend. Er musste ein wenig Zeit überbrücken, ehe das Gift wirkte, das ihn zu dem machen sollte, was sein Cognomen versprach. Mit einem leisen Ächzen setzte er sich und deutete neben sich.


    "Setz dich."


    Die Situation war absurd - er saß nackt neben seiner nackten Braut und wartete darauf, anfangen zu können, als würde er darauf warten, dass man ihm ein Buch zum Lesen brachte! Vielleicht sollte er doch irgendetwas unternehmen... - schließlich beschloss er, seinen Arm um seine Braut zu legen und ihren Rücken zu streicheln.

  • Schlimmer wäre wohl nur, wenn plötzlich ihr Gemahl einfach Tod umkippen würde. Was wohl durchaus passieren könnte, wenn man bedachte der Alraune nicht gerade ungefährlich war. Ansonsten konnte sich Flora gerade nicht ausmalen, welche Situation noch unangenehmer sein konnte, als gerade dieser klägliche Versuch die Ehe zu vollziehen. Ihre ganze Hoffnung lag nun in diesem Wundermittelchen. Sie war Prisca unendlich dankbar dafür, dass diese so weitsichtig gewesen war und eben für diesen Fall vorgesorgt hatte. Das Alter ihres Gemahls war ja auch kaum zu übersehen…
    Es kratzte an ihrem Selbstbewusstsein, dass der Tiberius so gar keine Regung bei ihrem Anblick zeigte. Da hörte sie Tag ein Tag aus, wie hübsch sie doch war und dann entlockten ihre körperlichen Vorzüge ihrem Gemahl nicht einmal ein müdes Lächeln. Natürlich konnte sie diese Unzulänglichkeit auf sein Alter schieben, aber dennoch hatte Flora das Gefühl, es läge an ihr. Sie fühlte sich verdammt hilflos und wollte immer noch am liebsten schreiend hinaus rennen. Zum Glück besaß sie wenigstens genug Selbstbeherrschung. Stattdessen ließ sie sich neben ihm auf dem Bett nieder.


    Und nun? Hände in den Schoß legen und warten? Etwas steif und vor allem angespannt saß sie da und starrte irgendeinen Punkt an der gegenüberliegenden Wand an. Wenn man doch nur die Zeit beschleunigen könnte und diese ganze Nacht, die in einem Desaster drohte zu enden, einfach überspringen könnte. Das würde wohl einiges einfacher machen. Aber der bittere Beigeschmack würde wohl bleiben. Also einfach Augen zu und durch… oder so ähnlich. Vielleicht sollten sie sich unterhalten… über das Wetter? Das wäre wahrscheinlich wenig förderlich.


    Es folgte nun eine zögerliche Annäherung, von der sie nicht wusste, ob sie diese als angenehm empfinden sollte, oder nicht. Schließlich entspannte sie dann doch ein kleines bisschen. „Prisca hat sich viel Mühe gegeben…“, versuchte sie dann mit ein bisschen Konservation.

  • Auch Durus vermied es, seine Braut anzusehen. Sein bestes Stück zeigte weiterhin keine Regung - wobei der alte Tiberier auch keine Ahnung hatte, wie lange so ein Aphrodisiakum brauchte, um zu wirken. Als Flora dann allerdings etwas Smalltalk begann, beschloss er, dass ein solches Gespräch seine Lust mit Sicherheit nicht anregen würde.


    "Du ebenfalls. Du siehst wundervoll aus!"


    sagte er und rang sich ein Lächeln ab, das trotz seines politikerprobten Trainings etwas erzwungen wirkte. Er drehte sich ihr zu und drückte sie sanft auf das Bett, wo er sich auf den Ellenbogen gestützt über sie beugte. Mit der freien Hand begann er sanft über ihren makellosen Körper zu streichen. In seinem Kopf hingegen machte sich langsam Panik breit, denn noch immer rührte sich nichts...

  • Ihr Versuch die unangenehme Stille zwischen ihnen irgendwie zu überbrücken, wurde mit einem netten kleinen Kompliment direkt erstickt. Durus schien nicht in der Stimmung zu sein reden zu wollen. War ja kaum verwunderlich, es tat sich immer noch nichts. Das Wundermittelchen schien seine Wirkung noch nicht zu entfalten. Das frustrierte sicherlich nicht nur sie, sondern auch ihn. Vielleicht sollte sie ihm anbieten, diese Sache zu vertagen. Auf den nächsten Abend oder irgendwann ein anderes Mal. Wobei dieser Vorschlag womöglich nicht gut ankam, wenn sie ihn machte. Er könnte ungehalten reagieren… Flora war hin und her gerissen. Ihr war diese Situation unangenehm. Mit so einem Verlauf ihrer Hochzeitsnacht hatte sie nicht gerechnet. Zwar befürchtet, aber nicht daran geglaubt. Sie hatte bisher ihre Erfahrung gemacht das Männer immer konnten und auch wollten. Das galt wohl nicht für etwas ältere Männer.


    Sanft wurde sie aufs Bett gedrückt, sie folgte dem leichten Druck der Hände und ließ sich dann in die Kissen fallen. Ein kleiner verstohlener Blick verriet ihr, dass die Wirkung des Wundermittelchens noch auf sich warten ließ. Seine Hände strichen über ihren Körper. Ob sie auch irgendwas tun sollte?

  • Während seine Hand über den jungfräulichen Körper seiner Frau fuhr, war Durus innerlich nur auf sein bestes Stück fixiert, das weiterhin keine Regung zeigte. Warum musste ihm das ausgerechnet heute passieren? Und was sollte seine Gattin denken? Sie würde sicherlich bei sich die Schuld suchen - aber sie könnte ja auch ein wenig mehr Engagement zeigen. Andererseits war dies ihr erstes Mal - woher sollte sie also wissen, was einem Mann gefiel? Hatte Prisca nicht mit ihr darüber gesprochen?


    Nach einigen weiteren Streicheleinheiten zeigte sich noch immer kein Erfolg und Durus verlor langsam die Hoffnung. Schließlich nahm er seine Hand wieder zu sich und meinte resigniert


    "Ich glaube, wir verschieben das lieber auf morgen."


    Was sie wohl davon halten würde?

  • „Kann ich… irgendetwas tun? Das es dir leichter macht…“, rang sie sich schließlich dazu durch arglos zu fragen. Gepaart mit einem entzückendem Augenaufschlag. Sie stützte sich auf einen Ellenbogen und sah ihn aus großen Augen an. Eigentlich hätte sie sich ja auf die Zunge beißen können. Da bot er ihr die Gelegenheit diese Nacht vorzeitig zu beenden und sie fragte noch nach, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab, diese Ehe zu voll ziehen. Je eher sie das hinter sich brachte, desto besser. Dann hatte sie wenigstens ihre erste Pflicht erfüllt.
    Aber auch weil es sie wurmte, dass er keine Regung zeigte. Da war sie nackt, jung und bildhübsch, nur ihr Ehemann zeigte keinerlei Reaktion auf diesen Anblick. Das war deprimierend, schließlich war sie es gewöhnt, dass die Männer sie für unwiderstehlich hielten.

  • Die Frage seiner Braut überraschte Durus und verwirrte ihn zugleich. Irgendwie erinnerte ihn diese Handlung an Prostituierte, auch wenn er schon lange keine mehr bestellt hatte (dafür gab es ja mehr als genügend Sklavinnen im Haushalt, die allerdings meist eher passiv waren und kaum solche Fragen stellten, sondern froh waren, dass sie verschont wurden). Einerseits war er versucht, das Angebot anzunehmen - andererseits fürchtete er, dass auch eine größere Anstrengung vonseiten Floras keine Erfolge brachte und noch mehr Enttäuschung nach sich zog. Und abgesehen davon klang ihre Wortwahl fast so, als wäre es eine Überwindung für ihn, seinen ehelichen Pflichten nachzukommen - dachte sie vielleicht, er bevorzuge Knaben oder gar Jünglinge?


    "Nein, ich denke morgen geht es besser. Wir haben ohnehin einen langen und anstrengenden Tag hinter uns."


    Mit einem weiteren Ächzen zog er sich ein wenig höher ins Bett und legte sich auf die wunderbar weichen Kissen. Morgen würde sicher alles besser laufen...

  • War sie nun etwas zu forsch gewesen? Anscheinend, denn Durus wirkte reichlich überrascht. Sie hätte wohl einfach nur den Mund halten sollen. Seine Worte sorgten nicht wirklich dafür, dass sie sich wohler in ihrer Haut fühlte. Es lag zwar ganz offensichtlich nicht an ihr, dass ihr Mann nicht so konnte, wie er wollte, aber dennoch beschäftigte sie diese Tatsache und sie zweifelte an sich selbst. Was bedeutete es schon, ständig zu hören, wie hübsch man doch war, wenn ausgerechnet dann wenn es darauf ankam, ihr Äußeres dann doch nicht den Ansprüchen genügte. Das war frustrierend.


    „Du hast recht“, murmelte sie und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie diese ganze Situation beschäftigte und auch mitnahm. Die Nacht würde sie wohl nicht schlafen können, zum einen war es ungewohnt jemanden neben sich zu wissen und dann war ja da auch noch diese missglückte erste Nacht. Mit Sicherheit hatten die beiden Sklavinnen mitbekommen, welche Schwierigkeiten das frisch gebackene Ehepaar hatte. Hoffentlich waren die Sklavinnen verschwiegen, nicht das schon morgen Gerüchte im Umlauf waren und sie noch zusätzlich demütigten. Kurz lauschte sie in das dämmerige Zimmer hinein, die Musik war verklungen. Die Musikerinnen hatten sich anscheinend schon lange zurück gezogen und vielleicht nichts von diesem Desaster mitbekommen. Jedenfalls wünschte sie sich das, sie wollte nicht erleben, wie die Sklaven sich hinter ihrem Rücken darüber lustig machten. Bloß schnell vergessen.


    Flora legte sich neben ihren Gemahl und starrte die Decke an. Das würde wohl eine lange Nacht werden.

  • Für Durus war damit alles gesagt und im Gegensatz zu seiner Frau machte er sich nicht sonderlich viele Gedanken mehr - es würde ohnehin nichts nützen. Also drehte er sich um und schloss die Augen, um sich von dem anstrengenden Tag zu erholen.

  • Veleda stand im Halbdunklen des Zimmers nahe der Wand und beobachtete die Geschehnisse die sich ihr boten. Flora, zart, jung schön verführerisch und das alte Klappergestell. Und was passierte? NICHTS! Das Konnte ja wohl nicht wahr sein. Der Kerl war nicht nur alt und gebrechlich, nein er war scheinbar nicht mal im Stande seine Ehe u vollziehen. Impotent! Veleda hatte es sich schon fast gedacht, aber sie hatte gehofft das sich in dem alten Körper beim Anblick seiner jungen Frau was regen würde, aber Pustekuchen. Sie konnte förmlich fühlen, wie es Flora ging. Und ihre Laune würde morgen wieder mal einen Tiefpunkt erreichen, also hieß es sie morgen aufzubauen und zu besänftigen.
    Leise zog sie sich in ihre Unterkunft zurück um noch ein paar Stunden Schlaf zu finden.

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