In der Unterkunft

  • Ich war aufs äußerste gespannt als ich am abend zu den Unterkünften der Soldaten ging.
    Bestimmt kommen wieder irgendwelche dumme Bemerkungen über meine angeblichen Schwächen, dies war ich aber seit ich bei den Römern war gewohnt. Hauptsache ich kannte mein Können und meine Vorzüge.
    Jetzt stand ich ich vor der Türe der Unterkunft und überlegte ob es bei denen üblich war anzuklopfen oder ob ich einfach eintrten sollte.
    Schließlich klopfte ich doch an.

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    Optio Tabellarii



    Als es an der Stubentür klopfte, drehten sich mehrere Köpfe zunächst zur Tür und dann zu Orestes, dem Optio aus der Principia um. Der hob die Schultern und grinste.


    "Ich hätte nicht gedacht, dass er kommt.“ Bei einer Frau wäre er aufgestanden, so aber rief er nur: "Herein!"


    Toxotius legte das Flickzeug zur Seite und Eburnus klappte den Schlank zu. Ein Fremder musste nicht seine Privatsachen betrachten.



  • "Salve"grüßte ich als ich nach dem herein die Stubentür öffnete und eingrtreten war.
    Nicht ohne neugier sah ich mich um. Ich wollte doch wissen wie es dort so aussah, wo die armen Kerle freiwillig ihr Leben fristeten.
    "Da bin ich, ehm..ich meine ich wurde eingeladen. Nun wurde mir doch etwas komich, als mich die Augenpaare so musterten.

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    Optio Tabellarii



    Linos trat in den Raum, grüßte, sprach ein paar Worte und blieb wie angewurzelt stehen. Optio Orestes grinste, als er ihn verlegener als im Officium erlebte. Er beglückwünschte sich zu der guten Idee, das Gespräch auf einen Boden zu verlagern, auf dem er sich sicherer fühlte. Irgendetwas war an diesem Linos dran, was ihn skeptisch machte, er wusste nur nicht genau was. Vielleicht würden seine Kameraden das Geheimnis für ihn lüften.


    "Salve", sagte er, bevor er aufstand, einen Stuhl in die Mitte des Zimmers zerrte und anschließend zu Linos trat. In den Jahren seines Militärdienstes wurde er burschikoser, das Fingerspitzengefühl fehlte, weil es in der Legion unnütz war. Er ledgte daher Linos von hinten die Hände auf die Schulter und s chob ihn Richtung Stuhl.


    "Du kannst dich setzen“, erklärte er.
    Seine Kameraden beobachten ihn, ohne etwas zu sagen.



  • Nervös rieb ich mir den Hinterkopf als der Namenlose den Stuhl mitten in die Stube zerrte. Ehe ich mich versah saß ich dann auch schon drauf. So richtig schön auf dem Präsentierteller.
    Ich war es früher gewohnt mich nur in Männerrunden zu bewegen und vermisste dies auch noch immer. doch das hier und heute war ganz anders.
    "Ehm wolltest du mir nicht deinen Namen nennen wenn ich zu euch komme?"
    Etwas hilflos kam mir gerade nur dies in den Sinn, während ich spürte wie sich Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten. Unruhig rutschte ich ich deshalb auch schnell auf meinem Stuhl hin und her.

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    Optio Tabellarii



    Mit jedem Tropfen, der sich auf Linos' Stirn bildete, gewann der Optio die Oberhand. Wie gut, dass er den Sekretär nicht in seiner Stube empfangen, sondern sich in die Räume der Mannschaft begeben hatte. Und obwohl er davon ausgegangen war, Linos würde ganz sicher sein Angebot ablehnen, bereute er nun die überaschende Zusage nicht mehr. Der Abend schien lustig zu werden.


    "Tja, also ich heiße Orestes. Deinen Namen kenne ich ja schon. Wie hast du dir denn den Abend so vorgestellt?"


    Gelächter - nicht laut, aber vernehmlich - erfüllte den Raum.


    Optio Orestes wartete gespannt auf die Reaktion des Gastes. Ein Theaterstück konnte nicht spannender beginnen. Keiner wusste, wohin sich das Blatt wendete.




  • Ah Orestas war also sein Name. Wieso sollte ich ich mir was vorgestellt haben?
    Ich wollte mich doch einfach nur mal unterhalten. Wieso kam nun dieses Gelächter so seltsam vor. Nrvös kratzte ich nun noch heftiger und schaute mit einem leicht irritiertem Blick um. "Ich dachte einfach nur an eine Unterhaltung", kam es leiser als gewöhnlich von mir, mit einer leicht belegten Stimme.

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    Optio Tabellarii



    "Eine Unterhaltung?", fragte Orestes erstaunt. Seine angehobenen Augenbrauen fanden den Weg zurück, als ihm eine Idee kam. "Im Reden sind wir, glaube ich, alle nicht so gut, aber wie wäre es mit einem Spiel? Kennst du das Ludus deltae? Wo man mit Steinen Zielwerden macht?“ Orestes wurde von einem älteren Legionär unterbrochen.
    "Stimmt doch gar nicht, wir haben fast immer mit Nüssen gespielt."


    Toxotius ergänzte: "Ein Dreieck mit Feldern."


    "Hier drinnen geht das schlecht", warf Eburnus ein. "Wir brauchen einen Untergrund, auf dem man zeichnen kann."


    "Quatsch, es geht auch ohne Sand. Wir müssen hier nur Platz schaffen", sagte Toxotius. "Der Stuhl steht im Weg."


    "Um was spielen wir?", fragte der Optio.



  • Mein Blick ging unruhig von einem zum anderen. irgendetwas hatten die vor.
    Vielleicht sollte ich jetzt einfach versuchen. zu gehen.
    "Öhm nein, euer Spiel kenne ich nicht und eigentlich muss ich auch sofort wieder gehen. ich wollte nur den Namen hören." Langsam versuchte ich mich möglichst gelassen von meinem stuhl zu erheben. "Da ihr wieso Platz braucht,
    verabschiede ich mich dann auch gleich, einen schönen Abend und viel Spaß noch." Möglichst locker hatte ich versucht den Abschied hin zu bekommen.

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    Optio Tabellarii



    "Na du bist vielleicht ein lustiger Knabe", rutschte es Orestes über die Lippen. "Machst dir den Weg, nur um meinen Namen zu erfahren. Anschwärzen willst du mich doch hoffentlich nicht." Er sah Linos skeptisch an.
    Alarmiert erhoben sich zwei Legionäre von ihren Betten. Sie wollten den Sekretär nicht bedrohen, aber ohne Worte aussagen, dass sie zur Verteidigung ihres Vorgesetzten bereitstehen würden.



  • Etwas irritiert schaute ich Orestas an, "sag mal aus dem alter eines Knaben bin ich nun wirklich raus." Ich sage ja auch nicht Opa zu dem, was wollendie eigentlich von mir? Langsam ging rückwärts als die beiden anderen plötzlich aufstanden. "Immer ruig bleiben Jungs, ich spiel auch gerne mit euch, wenn ihr darauf besteht. anschwärzen will ich auch keinen oder gibt es etwas zum anschwärzen? Ich will nur, wenn er mich fragen sollte, dem Legaten sagen wer mir im Rekrutierungsbüro geholfen hatte.
    Noch immer rückwärtsgehend landete ich nicht wie ich gehofft hatte an der Türe sondern gegen ein Bett und schon lag ich quwer drüber.

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    Optio Tabellarii


    Wieder schallte Gelächter durch den Raum, als Linos offensichtlich Angst zeigte. Die Legionäre fanden Gefallen an dem Katz und Maus Spiel und wollten schon einen draufsetzen, als sich Linos selbst als Beute servierte. Schlagartig trat Ruhe in der Stube ein. Während die einen überlegten, ob sie sich auf Linos stürzen sollten, um ihm einen weiteren Schreck einzujagen, fanden andere die Situation plötzlich nicht mehr lustig. Auch der Optio mahnte seine Kammeraden zur Ruhe.


    "Ach kommt, Jungs. Wir wollten was spielen und zwar nicht Gladiator." Sein Blick lag dennoch auf Linos, der wie ein Käfer hilflos auf dem Rücken lag. Fehlte nur noch, dass er mit Armen und Bein en ruderte.


    Überraschend meldete sich ein Soldat zu Wort, der sich bisher still im Hintergrund gehalten hatte.
    "Ich hab gehört, du bist Grieche. Ihr Griechen seid dem Heilgott Äskulap doch nahe und kennt euch gut mit Heilmethoden aus. Unser Militärarzt ist zwar richtig gut, aber er kann nichts gegen die Auswirkung böser Flüche tun. Kannst du das?" Wieder blickten neun Augenpaare auf Linos.



  • Na das hast du ja wunderbar hinbekommen, schimpfte ich mir selber. Dann ertönte auch schon das Gelächter und ich spürte wie wie mir die Schamröte ins Gesicht stieg. Zu meiner Erleichterung hörte ich die Worte von Orestas.
    Gerade wollte ich mich hochrappeln als sich eine mir bis dahin unbekannte Stimme zu mir sprach. Mich mit den Händen abstützend richtete ich mich halbwegs auf und starrte ihn bei seinen Fragen ungläubig und etwas hilflos an.
    Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich wollte doch wirklich nichts mehr mit den Göttern zu tun haben. So einfach aber sagen ich bin Christ getraute ich mich hier aber überhaupt nicht.
    An meinem Hinterkopf kribbelte es entsetzlich. Wie wild begann ich mit der einen Hand zu kratzen, während ich mich mit der anderen krampfhaft weiter abstützte. Heute abend lief aber auch wirklich alles schief, dabei war ich so voller Zuversicht hierhin gekommen.
    Tief einatmend schaffte ich es dann auf zu stehen. "Nun ja ich bin Grieche, aber das bedeutet nicht gleich, dass sich jeder Grieche gleich mit allem so gut auskennt und ich selber bin...." Erschrocken hielt ich inne, letzteres hätte ich wohl besser nicht gesagt. Um es zu überspielen versuchte ich von dem Thema abzulenken. "Wie sieht es denn nun mit dem Spiel aus?" Diese Frage kam mit einem Grinsen von mir, obwohl mir im Augenblick wirklich danach war.

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    Optio Tabellarii


    Entweder schien dieser Linos ein Gelehrter zu sein, der beim Kopf kratzen besser überlegen konnte, welche Heilkräuter und Behandlungsweise in solchen Fällen angewendet wurde, oder er besaß keinen müden Schimmer an Ahnung von diesen Dingen. Aus diesem Zweifel heraus verfolgte der Legionär jede Regung mit besonderem Interesse. Als Linos endlich eine Antwort gab, wusste der Soldat immer noch nicht, ob er nun zu den Griechen gehörte, die sich auskannten, oder eher zu denen, die nichts wussten.
    „Ja, du bist…?“, fragte er daher sicherheitshalber nach. Erfreut wäre er über die Antwort: Medicus. Aber auch einen griechischen Gelehrten würde er gern im Kastell wissen.


    Orestes hingegen wunderte sich, wie schnell Linos die Meinung änderte. Aber wenn der andere es plötzlich wieder wollte, warum nicht.
    "Meinetwegen schlage ein Spiel vor, das du kennst."



  • "ich, ich habe wirklich keine Ahnung von derartigen Dingen, vielleicht solltest du einen Tempel aufsuchen". Blieb mir nur zu hoffen, dass ihm diese Antwort genügte.
    Danach wandte ich mich zu Orestas, "ich lerne immer gerne dazu, deshalb dachte ich wir spielen was du vorgeschlagen hast."
    Nun hoffte ich nur noch darauf, dass es alle einverstanden waren und es endlich losging.
    "Sagt mal zu trinken habt ihr aber nichts hier oder? Beim Spiel ein Schlückchen ist bestimmt nicht schlecht." Erleichtert atmete ich auf, da ich mir einbildete alle abgelenkt zu haben.

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    Optio Tabellarii



    "Na los, dann räumt mal hier die Mitte der Stube frei", sagte Orestes im gewohnten Befehlston, obwohl alle Dienstschluss hatten.
    "Na na, wir sind hier nicht auf dem Exerzierplatz", beschwerte sich auch sofort der ältere Legionär. Trotzdem erhob er sich und schob sein eigenes Bett ein Stück zur Seite.


    Toxotius rückte den Tisch fort, dann sammelte mit Eburnus die Pila, zwei Dolche und fünf Gladii des Contuberniums ein: "Du legst die schrägen Seiten, ich die waagerechten Felder vom Dreieck", entschied Eburnus.


    Das Gebilde nahm Form an und als ein Pilum die letzte untere Linie schloss, wandte sich Orestes an Linos.


    "Das Feld in der Spitze hat den Wert 10, das unterste, breite den Wert 1. Wenn du wirfst, musste du abwägen, ob Risiko oder Sicherheit. Klar, dass die Spitze viel schwerer zu treffen ist. Wir nehmen Nüsse und der Abwurfpunkt liegt dort." Der Optio wie mit dem ausgestreckten Arm auf die Stubentür. Der alte Legionär öffnete sie und wies wortlos auf die Türschwelle.


    "Der Neue beginnt", schlug er vor. "Wir gewinnen ja ohnehin."


    Orestes reichte Linos eine Nuss. "Jeder darf fünfmal werfen."



  • Soweit hatte ich das verstanden, vieleicht sollte man dem ganzen jedoch noch einen besonderen Reiz geben.
    "Bevor wir anfangen hätte ich noch ein paar Fragen, zuerst führe ich meine fünf Würfe hintereinander durch oder werfen wir nach einander immer einmal?
    Was bekommt der Sieger? Was muss der Verlierer machen?"
    Während ich meine Frage stellte, prüfte ich das Gewicht mit der Hand. Verdammt leicht so eine Nuss. Sie bleibt nicht liegen wenn sie auftrifft und kulert weiter.
    Außerdem haben die Erfahrung mit dem Spiel. Ich hätte besser einfach meine Klappe halten sollen. wer konnte schon wissen auf welch merkwürdige Ideen die jetzt kamen. Linos, sagte ich mir, das sieht nicht gut für dich aus, nur nichts anmerken lassen. Etwas dreist grinsend schaute ich deshalb in die Runde

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    Optio Tabellarii



    Das Grinsen irritierte Orestes.
    "Äh, bisher haben wir um Geld gespielt", murmelte er, denn Glücksspiel fand nicht jedermanns Zustimmung. Er blickte in die Runde.


    Eburnus entschied spontan: "Wir machen das heute anders: Der Verlierer muss meinen Latrinendienst morgen übernehmen, den Siegerpreis kann sich der Schreiberling überlegen." Er grinste.


    Orestes musste auch grinsen. Dass er verlor, schloss er weitgehend aus.
    "Es gibt fünf Durchgänge. Keiner wirft fünfmal hintereinander, klar?"



  • Ah so läuft das, die suchen einen Deppen für ihren Latrienendienst. Gelassen nickte ich zu der Ansage. "Gut ich entscheide das mit dem Siegerpreis wenn es soweit ist."
    Fünf Durchgänge also, um so besser, so kann ich mir ihre Wurftechnik anschauen.
    Es ist unwahrscheinlich, dass einer alle fünf Nüsse in das Spitzenfeld bringt. Somit kann ich den ersten Wurf zum testen nutzen. Diese Überlegungen gingen mir durch den Kopf während ich nach immer die Nuss prüfend in der Hand hielt. "Ich fange also an meint ihr", murmelte ich und setzte zum Wurf an. Die höhe war nicht schlecht und die Nuss traf das zweite Feld, nur hatte sie einen zu starken Linksdrall und kullerte sofort aus dem Feld. Der Wurf musste noch wesentlich sanfter werden.
    "Naja es ist ja mein erster Wurf, ...überhaupt."

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    Optio Tabellarii



    "Es ist genau JETZT soweit für die Entscheidung des Siegerpreises", betonte Orestes und verschränkte die Arme vor der Brust. Er würde sich auf keinen Wettkampf einlassen, bei dem das Ziel nicht klar war.


    "Klärt ihr das mal", murmelte Ebrinus, während er - sich vorgebeugt - mehrmals den Arm pendeln ließ, bevor er seine Nuss gefühlvoll aus der Hand gleiten ließ. "Hah", triumphierte er und richtete sich wieder auf. "Fünf auf mich", erklärte er die Punktzahl seines Versuchs, bei dem die Nuss im fünften Feld landete und an den Rand kullerte. Sie lag innerhalb der Begrenzung und Feld 5 stellte bereits eine gute Basis dar.


    "Wart ab, wie die nächste Nuss fliegt. Jede hat ein anderes Gewicht und eine eigene Form", schwächte Toxodiius den Triumph des Kameraden ab. Für Jubelausbrüche war es definitiv zu früh.


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