Prost, Prost, Kamerad!

  • Nach dem Besuch in den Thermen, bei dem er sich doch tatsächlich zu einem Abstecher in eine Taberna überreden hatte lassen, zog es Avianus und seinen Begleiter in die Taverna Apicia. Obwohl, etwas derart Besonderes war es nun auch wieder nicht. In den seltensten Fällen hatte er bisher eine Einladung auf zu einem guten Tropfen abgelehnt. Und so konnte er ganz nebenbei auch einmal auf andere Gedanken kommen, denn es gab ohnehin zu viele Dinge, die ihn beschäftigten. Vielleicht sollte er sich weniger anstrengen, in Schwierigkeiten zu geraten, dann hätte er auch keinen Grund, ständig nach Ablenkung zu suchen.
    Der Iunier deutete mit einem Nicken zum erstbesten freien Tisch und setzte sich. "Verdünnter Wein?", fragte er Ahenobarbus und winkte schonmal eine der Bediensteten zu sich. "Wenn du sagst, wir trinken mehr als eine Runde, geht die erste auf mich", sagte er mit einem herausfordernden Lächeln.

  • "Zum Glück nehm' ich dich nicht ernst", entgegnete Avianus scherzhaft, und nickte kurz als Dank, als der Domitier ihm einschenkte.
    Er hob seinen Becher, um mit Ahenobarbus anzustoßen. "Auf uns!", prostete er zurück. "... und darauf, dass der Dienst in Zukunft hoffentlich etwas weniger langweilig wird, als in der Gegenwart", fügte er schnell hinzu. Er blickte gespielt gequält drein und dann erstmal trank einen kräftigen Schluck.

  • "Hoffentlich!" sagte Ahenobarbus zurück und nahm dann ebenfalls einen großen Schluck, welcher mit einem hörbarem ausatmen endete.
    "Garnicht übel, allerdings fehlt doch noch eine Kleinigkeit." während er dies sagte, wank er auch schon eine Bedienung herbei um etwas Brot und Käse zu bestellen.
    "Und? Irgendeine Geliebte, die auf dich wartet?" Immerhin hatte der Iunier nicht sofort zugesagt mit zu kommen und Ahenobarbus führte so ziemlich alles auf Frauen zurück.

  • Er zog bei Ahenobarbus Frage die Augenbrauen hoch.
    "Eine Frau?", fragte Avianus und heuchelte Überraschung um etwas Zeit zu gewinnen. "Ahenobarbus... als Miles hat man für gewöhlich keine Geliebte irgendwo. Zumindest keine, die was auf sich hält. Ich habe weder den Status, noch Geld oder Zeit für eine Frau, die einem Iunier gerecht würde", predigte er mit einem leichten Lächeln das herunter, was eigentlich seine Meinung zu der Beziehung zwischen Sibel und ihm sein sollte. Bereits für ihn waren sie unangenehm, niemals würde er ihr gegenüber solche Worte in den Mund nehmen.

  • Ahenobarbus gönnte sich bevor er zur Antwort ansetzte etwas vom gebrachten Käse und dem Brot, nahm noch einen Schluck des Weines und sagte dann "Achso, dachte nur du bräuchtest etwas Zeit für eine Beziehung oder so, weil deine Antwort bezüglich der Einladung doch eher stockend kam." dabei runzelte er die Stirn.
    "Naja vermutlich interpretier ich einfach zu viel in Dinge hinein." scherzte der Domitier anschließend, nur um gleich darauf ihm des Standes wegen befragte "Aber eine Frage hätte ich dann doch. Was soll denn so eine Frau eines Iuniers haben? Sollte man nicht froh sein, eine Person zu finden die einen selbst glücklich und zufrieden macht?"

  • Er zögerte ein wenig bei seiner Antwort und das erste, woran Ahenobarbus dachte, war eine Frau. Der Typ hatte es wohl echt nötig. Avianus war sowohl überrascht als auch amüsiert darüber. Doch lange hatte er dafür nicht Zeit, denn der Domitius begann wieder, ihn mit Fragen zu löchern, die in einer offenen Wunde bohrten.
    "Vielleicht. Aber am Ende würde das nicht reichen, …" Das aufgesetzte Lächeln von zuvor wich langsam aus seinen Zügen, während er sprach. "… denn man hat zum einen seinen eigenen Ruf zu wahren, zum anderen den der Familie. Und dafür sollte die Frau einen gewissen Stand haben." Er spülte seine aufkeimenden Magenschmerzen mit Wein hinunter und schob noch etwas Brot und Käse nach. In was war er jetzt schon wieder hineingeraten. "Warum bist du so neugierig?", fragte er ruhig.

  • "Naja mich wundert es nur, natürlich liegt es wohl auch daran das ich keine derartige Erziehung genoss, aber ich werd mir die nehmen dir mir gefällt." Doch würde ich diese Einstellung auch beibehalten? selbst wenn ich einen höheren Rang erhalte? fragte er sich dann und so fügte er noch etwas an "Andererseits... wenn man seine eigene Karriere damit belasten könnte, wäre mir das für eine Liebschaft vielleicht doch nicht wert..." ein unwohles Gefühl stellte sich bei ihm ein, er war wirklich etwas sehr neugierig und dass wurde ihm in diesem Moment sehr bewusst...
    Er spülte seine Kehle mit einem kräftigen Schluck Wein und setzte dann noch einmal an "Lass uns über erfreulicheres Reden... Hast du Talent beim Kochen? Ich musste nämlich feststellen, dass ich überhaupt keines besitze, weshalb ich hauptsächlich von eher einfacher Nahrung zehre oder dem was mir in den Cohorten vorgesetzt wird." bei der Bemerkung musste der Domitier auflachen, denn ihm schmeckte das Zeug nicht sonderlich, auch wenn es den Magen gut füllte.

  • Avianus nickte stumm und blickte leicht nachdenklich auf den Becher Wein. Konnte er erwarten, jemals von irgendwem etwas anderes zu hören? Vermutlich nicht. Ja, was wenn er tatsächlich einmal Erfolg haben würde? Sich einen Namen machen würde? Sibel wäre fehl am Platz, egal wie man es drehte und wendete. Und selbst wenn sie nie Sklavin oder Lupa gewesen wäre, wäre sie immer noch nur irgendeine Peregrina. Und niemand der an seine Seite gehörte.
    Zum Glück wechselte Ahenobarbus das Thema.
    "Kochen?", fragte er und sah seinen Gegenüber etwas verständnislos an. "Also wenn du dir mehr als Puls erwartest, muss ich dich enttäuschen." Er konnte den Domitier verstehen, die Soldatenrationen konnten einem mit der Zeit zum Hals raus hängen. "Aber wenn ich das nächste Mal in der Casa Iunia speise, bleibt vielleicht was übrig", meinte er schließlich lächelnd.

  • Bei der Bemerkung, dass etwas übrig bleiben könnte, wurden die Augen von Ahenobarbus ganz groß "Wenn etwas übrig bleibt, darfst du mir das gerne mitbringen." dann biss er herzhaft in ein Stück Brot und gönnte sich noch ein wenig Käse. "Man ist das lange her, dass ich etwas richtig gutes gegessen habe." ein knurren vom Magen untermalte noch diese Behauptung, dem Domitier floss schon jetzt Speichel im Mund zusammen, damit dieser nicht noch überquoll, spülte er das ganze mit einem Schuss Wein runter.

  • Sein Lächeln hielt bei Ahenobarbus Reaktion, die ihm fast schon etwas einfältig schien, an. Offenbar kam der Kerl selten aus dem Soldatenalltag raus.
    "Was denkst du denn, worauf ich hinauswollte?", fragte Avianus eher rhetorisch und aß weiter.
    "Hast du denn keine Verwandtschaft oder Bekannten hier in Rom?", fragte er nach ein paar Bissen. Er konnte sich kaum vorstellen, wie es war, nur die Castra und seine Kameraden zu haben.

  • "Naja vermutlich genau darauf." meinte Ahenobarbus, bevor er einen weiteren biss von der schlichten Mahlzeit nahm.
    "Nicht das ich wüsste, die sind, soweit ich weiß, im großen und ganzen in Mogontiacum und was die Bekannten betrifft... das sind dann wohl alle Urbaner mit denen ich Dienst habe." antwortete er auf die zweite Frage und ließ sich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen in den Stuhl fallen.
    "Aber ich wollte sowieso lieber selber alles erreichen, auch wenn es mit Unterstützung sicherlich schneller ginge."

  • Avianus runzelte die Stirn. Und tatsächlich war er es dieses Mal, der seine Neugier nicht zurückhalten konnte. Dabei ging es nur um eine Frage.
    "Sag' mal, wird dir da nicht langweilig?", fragte er geradewegs heraus und fing wieder an zu grinsen.
    "Unterstützung sollte man nicht unterschätzen. Viele talentierte Soldaten bringen es nie zu mehr, einfach weil sich niemand für sie einsetzt", meinte er noch und lehnte sich etwas vor, um die Arme auf dem Tisch abzustützen. "Und gute Leistungen bringen muss man sowieso, nur ist dann eben die Chance, auch gesehen zu werden, etwas größer."

  • "Die langeweile hält sich in Grenzen, solange ich freundliche Gesichter wie deines Treffe." antwortete Ahenobarbus lächelnd zurück.
    "Klar ist die Chance dann größer, aber aufgefallen bin ich ja glücklicherweise schon, jetzt kommt es nur darauf an was ich daraus mache." dabei dachte er an seine erhaltenen Auszeichnungen und natürlich daran, wie schnell er zum Miles ernannt wurde.

  • "Dann hattest du ja Glück. Ich bin aber manchmal wirklich froh, aus der Castra raus zu kommen und auch andere Gesichter zu sehen, als immer nur die meiner Kameraden", entgegnete Avianus fast schon etwas nachdenklich.
    "Naja, wird schon werden..." Dabei war er in Gedanken nicht nur bei Ahenobarbus' Situation, sondern auch bei seiner eigenen. "... ach ja, wohin sollten denn die Essensreste geliefert werden?" Einen bestimmten Urbaner in der Castra zu finden, war nämlich kein Kinderspiel, wenn man nicht einmal die Einheit kannte.

  • "Ja, wird schon alles klappen." pflichtete Ahenobarbus ihm bei.
    "Irgendeinen Haken muss es ja geben..." musste sich der Domitier eingestehen, es war einfach ein Problem bei einer derart großen, geradezu unübersichtlichen Armee, eine bestimmte Person zu finden.
    Nachdem Ahenobarbus nochmal einen Schluck Wein genossen und etwas Brot und Käse zu sich genommen hatte, meinte er schließlich "Wenn ich wüsste an welchen Tagen du ein Essen hast, könnte ich am Eingang zur Castra warten und es direkt dort in Empfang nehmen."

  • "Naja, du kannst dir bestimmt denken, dass ich das nicht so genau weiß", sagte der Iunier und leerte seinen Becher. Eine ganz so große Schwierigkeit sah er darin auch wieder nicht, oder zumindest keine, die sich nicht recht einfach würde lösen lassen.
    "In welcher Einheit bist du denn?"

  • "Wäre ja auch traurig, wenn nicht einmal die Leute aus der eigenen Centurie dich kennen", scherzte Avianus und schenkte sich und dem Domitier noch etwas Wein nach.
    "Falls du mal was brauchst oder so... Cohors II, Centuria VI..." Der Iunier grinste wieder. "Merk's dir oder auch nicht."

  • "Ich glaub ich werds mir mal merken, wer weiß, vielleicht brauch am Ende doch mal deine Hilfe." meinte Ahenobarbus mit einem Augenzwinkern und nahm einen Schluck vom Wein.
    Nach einem weiteren Bissen von Brot und Käse, sah der Domitier nach draußen, die Sonne war bereits vollends verschwunden, doch wirklich Müde war er dennoch nicht.
    "Nun? Wollen wir noch eine Kanne bestellen?" fragte er seinen Trink Nachbarn, nicht das er nicht schon mehr wollte.

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