[Park am Tiber] ...ein schöner Busch und doch kein Schlaf...

  • Ein Ast stach ihm in den Rücken. Dracon brummte zerknirscht. Anstatt in der culina zu sitzen musste er sich hier im Park einen Unterschlupf suchen. Nachts war hier nicht viel los. Außer Gesindel trieb sich hier nichts rum. Weniger gefährlich als in einem Hausflur in der Subura.
    In der Subura wäre er beinahe unter die Räder gekommen. Die Häscher des Claudiers waren sicher noch unterwegs und suchten ihn. In den letzten Tagen war er mehrmals in die Nähe des Lupanars geschlichen. Verdächtiges war ihm nicht aufgefallen. Besucht wurde es weithin gut, also war da alles in Ordnung. Apolonia war nicht aufgeflogen. Morrigan war sicherlich auch längst wieder da. Dracon dachte nicht einmal daran, dass man sie erwischt hatte. Hinein getraut hatte er sich trotzdem nicht. In ein paar Tagen wollte er es angehen. Schnaufend rollte er sich auf dem Erdboden zusammen und hoffte, dass ihn Morpheus in seine Arme nahm. Nichts wars, Flüstern und Tuscheln ließen ihn nicht einschlafen. Da hatten zwei Täubchen ausgerechnet in der Nähe seines Schlafquartiers angefangen zu turteln. Es war ein öffentlicher Park, das war nicht von der Hand zu weisen, hier durfte jeder und trotzdem, was macht man mit unliebsamen Federvieh? Man dreht ihm den Hals um und brät es über offenem Feuer. Dieses turtelnde Federvieh hier war zu groß und er nicht lebensmüde. Aber eine Blick musste er riskieren. Vorsichtig drückte er die Äste beiseite und versuchte was zu erkennen. Ach wie schön...die beiden...Täubchen turtelten. Dracon vergaß seinen Groll und dachte an Candace. Mist warum machen die denn nicht weiter? Dracon ließ die Äste langsam los und verkroch sich wieder. Wenigstens war wieder Ruhe und er bekam seine Mütze Schlaf. Eins wollte ihm nur nicht einleuchten, nachts ohne Begleitung im Park? Er hätte Wegelagerer werden sollen, das wäre fette Beute gewesen. Eine gute Einnahmequelle in seiner Lage.

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    Apolonia hatte mich mit einer wichtigen Mission betraut .
    Morrigan und Dracon waren verschwunden, natürlich wussten wir hier alle inzwischen von der Vorgeschichten der drei. Sie hatten es uns in einer ruhigen Stunde erzählt, auf unser Vertrauen gebaut und natürlich hatte sie unser Vertrauen. Noch nie im Leben war es mir so gut gegangen wir jetzt. Sie bezahlten uns gut für unsere Arbeit und wenn mal jemand ein Problem hatte, so wie ich gerade, dann wurde er zu nichts gezwungen, sondern man fand eine andere Tätigkeit.
    Ich würde mir für jeden der drei ein Bein ausreißen.
    Also begann ich auch unverzüglich mit der Suche, erst in der Subura, ich drehte förmlich jeden Stein um. Dann auf den diversen Märkten der Stadt. Dort sah ich dann so mach Schaupiel, so manch Drama was ein Händler abzog, weil ein Kunde die Preise drücken wollte. Der arme Syrer, der gerade so viel Griechisch und Latein sprach, wie man eben brauchte um auf den Märkten zu bestehen, tat mir schon fast leid, als eben jene Schimpftirade auf ihn niederging. Aber ich hatte keine Zeit. Die Foren waren mein Ziel, ich irrte umher, ich klapperte die Tavernen ab, Nichts nirgends eine Spur ich weiß nicht mal wie lange ich gesucht haben bis ich Abends hier im Park gelandet war.


    Das Pärchen war nun schon eine Weile weg, ich würde meine Suche wohl morgen früh fortsetzen müssen. Ich hoffte so ein Lebenszeichen von den beiden zu finden. In der Subura hatte ich Gerüchte gehört, sie ich nicht glauben konnte und wollte. Nein, ich wollte es nicht wahrhaben was man mir erzählte und gab die Hoffnung einfach nicht auf.

  • Waren jetzt aus den Täubchen Trampeltiere geworden ???? Das ging echt zu weit. Das Turteln hat er sich ja gefallen lassen, aber Belästigungen am Schlafplatz? Das ging zu weit. Das war diese Nacht sein Busch und es gab bessere Wege um den Park zu verlassen. Na warte, das ließ sich Dracon nicht gefallen. Jetzt werde ich mal turteln, aber aufs feinste. Er wartete bis das Täubchen an ihm vorbei war und kroch unter dem Busch vor. „ Bleib stehen. Ich hab mit dir ein Täubchen zu rupfen.“ Knurrte er böse. Nicht mal Zeit nahm er sich den Dreck von seiner Tunika zu wischen. Sein Aussehen hatte die letzten Tage gelitten. Die paar Erdkrümel machten da nichts mehr. Dracon konnte sich selbst kaum mehr riechen. Schlug er sich hier gleich, kam vielleicht ein bisschen Blut dazu. Die passende Ergänzung. Also ran und ... Dracon griff nach der Schulter des Trampeltiers.

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    Mir rutschte des Herz in die Tunika, eine Hose in die es rutschen konnte trug ich ja nicht, als ich eine Pranke auf meiner Schulter spürte.
    Aber Moment die Stimme, die kannte ich doch.
    Dracon?!? Sollte es wirklich Dracon sein, über den ich hier Mitten in der Nacht zufällig stolperte?
    „Dracon???“ Ich dreht mich vorsichtig um und versuchte das Gesicht des Mannes zu erkennen. Tatsächlich es war Dracon, also zumindest meinte ich unterm dem Dreck der Straße den Hünen zu erkenne. „Dracon?“ fragte ich sicherheitshalber noch mal nach. „Was machst du hier?“ Ein dämliche Frage die ich hier stellte.
    In der Subura hatte ich ja schon davon gehört, das sie Morrigan gefangen genommen hatten nur über Dracons Verbleib wusste ich bisher nichts. Ich befürchtete schon das Schlimmste.
    Dann breitete sich das erst Mal seit Tage ein Lachen auf meinen Züge aus. „Dracon! Mann bin ich froh dich zu sehen.“ Ich drückte den riesigen Kerl an mich, egal das er roch als wäre er durch die Subura gekrochen, es war mir egal. In diesem Moment war ich so erleichtert, ihn hier und vor allem lebend zu sehen, dass mich nicht mal seine Aufmachung störte.

  • Borkan, was machte der hier? Turteln, Busch suchen? Nichts von all dem, was Dracon durch den Kopf ging. Die Umarmung nahm er gelassen hin. Er kannte Borkan und seinen Geschmack, was Freunde betraf. Dracon hätte ihn sonst nicht an sich ran gelassen. Er war zum Glück nicht sein Typ. „ Ich habe versucht zu schlafen. Erst störten zwei Turteltäubchen, dann ein Trampeltier.“ Eine klein wenig Sarkastisch. Die Umarmung hielt an. Dracon war nicht der sauberste und nach Veilchen duftete er bei Leibe nicht. Langsam kam er ins Schwitzen. „ Würdest du bitte los lassen?“ flüsterte er Borkan ins Ohr. Sein Schlafplatz unterm Busch hatte sich erledigt.“ Gehen wir an ein ruhigeren Platz.“ Wie das Borkan auffasste war ihm im Augenblick egal. Nur weg hier.

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