• Das Officium war quasi gleich neben dem von Sedulus. So hatten sie es also nicht sehr weit.
    Und hier würde also Aulus Helvetius Turpio von heute ab arbeiten zusammen mit Publius Gavius Quinctianus und einigen anderen.


    So da wären wir also Aulus Helvetius Turpio. Das ist dein neuer Wirkungsbereich. Dort drüben, dass ist Publius Gavius Quinctianus, er ist der Bürovorsteher und meine rechte Hand. Bei Fragen kannst du dich gerne auch ihn wenden.


    Sedulus nickte hinüber zu Gavius Quinctianus.

  • Neugierig sah ich mich um und nickte dem Bürovorsteher zur begrüßung zu. Der Raum machte einen sauberen aufgeräumte eindruck. Obwohl hier sehr viele Akten auf den Tischen lagen sah es ordentlich aus. Der tisch an den niemand war sollte wohl meiner sein. Auch dort lagen Akten. Was wohl heiß das ich einiges zum nachholen hatte. Wenn du nichts dagegen hast wurde ich lieber gleich hier bleiben und die Ausschreitung aufsetzen . ich grinste Sedulus an.

  • Sedulus lächelte.


    Warum sollte ich denn etwas dagegen haben? Nur zu! Wenn du mit den Arbeiten fertig bist, du weißt ja wo du mich finden kannst. Natürlich auch wenn du noch Fragen hast. Aber das versteht sich ja von selbst! Dann wünsche ich dir viel Vergnügen Helvetius Turpio.


    Sedulus nickte seinem Klienten noch einmal zu und begab sich nun selbst wieder in sein Officium.

  • Schnell stürmte ich an meinen Tisch um die Auschreibungen fertig zu machen, Publius Gavius Quinctianus stand grinsend hinter einem Tisch und schüttelte den Kopf




    Öffentliche Ausschreibung des Curator operum publicorum




    Der Curator operum publicorum hat einen Arbeitsauftrag zu vergeben.Es handelt sich um die Porticus Liviae die leichte bis mittlere Schäden aan einigen Säulen aufweist.


    Der zu vergebenden Auftrag umfasst jeweils:






    -- Planung und Beaufsichtigung der Baumaßnahme
    -- Absicherung der Baustelle
    -- Einkauf und Bezahlung des benötigten Materia
    -- Bereitstellung und Bezahlung der benötigten Arbeiter





    Angebote mit detailliertem Kostenvoranschlag werden erbeten bis zum PRIDIE KAL FEB DCCCLXII A.U.C. (31.1.2012/109 n.Chr.) beim Curator operum publicorum abzugeben.









    Im Auftrag für den Curator operum publicorum.



  • Da war er nun also. die Versetzung hierher war recht unspektkulär gewesen, doch bedeutete das definitiv einen Abstieg. Grade noch im Haus des germanicischen Curator tätig, musste sich Severus nun einen Raum mit mehreren Scribae teilen, die allesamt, ebenso wie er nun, für alle leitenden Mitglieder der Stadtverwaltung gleichzeitig tätig waren. Was grade anstand, galt es zu erledigen, ob es nun die Bauangelegenheiten der Cura Operum Publicorum, die Prüfung der Wasserqualität im Rahmen der Cura Aquarum oder die Straßenausbesserungen der Cura Viarum war, alle dazugehörigen Schriftstücke wurden hier gefertigt. Nach der obligatorischen Führung, wo er was fand, wurde ihm auch schon ein kleiner Schrebtisch zugewiesen, von denen es alleine in die Raum noch einige weitere gab. Nun gut, neue Aufgaben bedeuteteten auch gleichzeitig neue Erfahrungen die ihm bei einer späteren Bewerbung nützlich sein konnte. Doch wusste er ganz genau, wem er diesen De-Facto-Abstieg zu verdanken hatte: Seiner dilletantischen Familienmitglieder in Fregellanum...

  • Severus Aufgabe an seinem neuen Arbeitsplatz war mit einem Wort klar und unmissverständlich zusammengefasst: Strafbescheide. Ob es nun ums schreiben, um korrigeren oder verschicken ging, es waren Strafbescheide, die von morgens bis nachmittags über seinen Tisch wanderten. Da die Bescheide alle standardisiert waren, änderten sich nur jeweils die Namen der Übeltäter, der Hinweis auf den Verstoß und die Höhe der Strafe, meistens in der Form einer Strafzahlung. Eine Tabula nach der anderen wurde so zu einem öffentlichen Dokument, in dem irgendein Einwohner der Stadt wegen irgendeines Verstoßes gegen irgendein Gesetz zu irgendeiner Strafe verdonnert wurde. Gut, spannend war das nicht und an die Luft kam er auch nicht mehr, aber wenigstens hatte er feste Arbeitszeiten. So hatte wohl jeder Job seine Vor- und Nachteile.


    Einziger Lichtschimmer war, dass er nicht der einzige war, der hier saß. Auch seine Kollegen um ihn herum schrieben und schrieben und schrieben, brachten irgendwann die Tabulae zur Poststelle und beschrieben dann die nächste Tabula. So ging es recht unspektakulär in diesem Officium vor sich und dennoch mochte Severus die Absehbarkeit der täglichen Aufgaben und das Wissen, dass der Nachmittag und Abend frei verplanbar waren.

  • Mit einer leicht glänzenden Stirn erreichte der cypriotische Sklave des Curator Aquarum in dessen Auftrag die erstbeste Schreibstube, welche ihm in den Sinn gekommen war. "Salvete.", grüßte er kurz in die Runde und versuchte damit auch, etwas auf sich aufmerksam zu machen. "Aufgrund eines Krankheitsfalls im Officium des Curator Aquarum benötigt ebendieser am heutigen Tag einen kurzfristigen Ersatz." Kurz kratzte sich der Sklave im Nacken. "Ähm, genauer gesagt benötigt er diesen Ersatz genau in diesem Augenblick. Gibt es irgendwen, der hier gerade verfügbar wäre?", fragte er in den Raum hinein, während sein bittender Blick vollkommen beliebig auf einem der anwesenden Scribae zu liegen kam. Der Mann hatte dunkelbraunes Haar, ein maskulines Gesicht und wirkte athletisch genug, um gegebenenfalls auch zeitnah im Officium des Curators sein zu können. Wenn er jetzt auch noch des Lateinischen mächtig und verfügbar wäre...




    SKLAVE - AULUS RACILIUS CRASSUS

  • Schreiben konnte Severus. Mittlerweile war seine Routine sogar gut genug, dass er kopieren konnte und das sogar schneller, als er das am Anfang seiner Tätigkeit hier erwartet hatte. Nun gut, er machte auch den ganzen Tag nichts anderes, ebenso wie die anderen Scribae, die hier saßen und tagein tagaus abschrieben. Oder Notizen in auszuformulieren. Daher kamen ihnen auch jede Unterbrechung recht, die nun in Form eines Sklaven in die Stube eintrat und nach einem Schreiber fragte, der kurzfristig verfügbar war. Zu Severus Glück blieb der Blick des Sklaven an ihm kleben, sodass er sich schnell erhebte. Ich bin verfügbar. sagte er schnell, bevor einer seiner Kollegen auch nur auf die Idee kommen konnte, ihm diese Abwechslung abzuluchsen. Um seinen Anspruch auf diese Aufgabe zu unterstreichen, trat Severus auch sogleich nach vorne, schnappte sich im Vorbeigehen eine frische Tabula - einen Stilus trug er ohnehin stets bei sich - und blieb zwei Schritte vor dem Mann stehen. Marcus Helvetius Severus. stellte er sich dann kurz vor, bevor er sein Gegenüber erwartungsvoll anblickte, mit was für einer Aufgabe er nun betraut werden würde.

  • "Klasse.", rutschte es dem Sklaven versehentlich heraus, während er erleichtert lächelte. Schon im nächsten Augenblick jedoch zwang er sich erneut zu nüchterner Sachlichkeit. "Es freut mich, dass du so spontan bereit bist, Helvetius." Brauchte er noch irgendwelche Utensilien? Der Schreiber hielt eine Wachstafel in den Händen, einen Stilus würde er dann vermutlich ebenfalls haben. "Worum genau es geht, hat der Curator Racilius leider nicht gesagt. Aber der Aquarius, der gerade bei ihm im Officium ist, braucht wohl irgendeine Erlaubnis oder so." Und eh Racilius Crassus selbst versuchte, mit seinen zweimal fünf kleinen Würstchen an den Händen ein Schriftstück aufzusetzen, das am Ende niemand mehr entziffern konnte - Cyprius kannte die Hieroglyphen seines Herrn nämlich durchaus -, war ein routinierter Scriba definitiv für alle Seiten die bessere Option. "Wir sollten dann am besten auch gleich los.", nickte der Sklave bekräftigend und führte den Stadtschreiber Helvetius Severus nachfolgend auf direktem Wege bis in die Amtsstube des Curator Aquarum... *


    Sim-Off:

    * Komm einfach leise rein und mach die Tür hinter dir zu. ^^



    SKLAVE - AULUS RACILIUS CRASSUS

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