Stabsbesprechung | Ein neuer Statthalter schaut vorbei

  • Einen Tag, nachdem Kaeso Antonius Hortalus sich mit der Legio II vertraut gemacht hatte, fand er sich gemeinsam mit Annaeus Florus bei der Ala II ein, die ebenfalls in Mogontiacum stationiert war. Die Besprechung fiel aus zwei Gründen kleiner aus als die am Vortrag. Zum einen war der Stab der Ala deutlich kleiner, da auch die Einheit insgesamt deutlich kleiner war. Zum anderen war Kaeso Antonius Hortalus hier nur als Statthalter und Oberkommandierender zu Gast und brauchte sich nicht in der Detailtiefe mit allem zu befassen, wie er es bei der ihm direkt unterstellten Legion tun musste.


    Zunächst einmal hörte Kaeso Antonius Hortalus sich hier nach einer kurzen Vorstellungsrunde ebenfalls wie gestern die Stärkemeldung an, gefolgt von Berichte über die Kasse, die Vorräte und den Ausbildungsstand. Auf Details der Dienstpläne verzichtete er jedoch und die Liste besonderer Aufgaben fiel hier auch deutlich kürzer aus. Entsprechend zügig kam er damit auf die Idee, die gestern von der Legion aufgebracht worden war. "Ich halte regelmäßige, gemeinsame Übungen von Legion und Ala für sinnvoll und hilfreich. Für die Legio II wird Tribunus Annaeus hier diese koordinieren."


    Sowohl der Praefectus der Ala als auch sein Subpraefectus schienen diesen Wunsch nicht erwartet zu haben, standen der Angelegenheit aber offenbar positiv gegenüber. Schnell war klar, dass der Subpraefectus als Ansprechpartner und Befehlsempfänger auf Seiten der Ala fungieren sollte. Der Praefectus wiederum wollte die Übungen bei der Dienstplanung berücksichtigen, so dass im Laufe der nächsten Monate alle Turmae seiner Einheit die Gelegenheit erhalten konnten, mindestens einmal mit der Legion zu agieren.


    Dass dies so reibungslos beginnen konnte, erfreute Kaeso Antonius Hortalus sichtlich. "Wunderbar. Das sind erfreuliche Aussichten. Tribunus Annaeus, gibt es Punkte, die du gleich hier in meinem Beisein noch klären möchtest? Ansonsten werdet ihr euch in den nächsten Woche zweifellos regelmäßig treffen und abstimmen können."

  • Ich war auch heute wieder ruhig dem Legatus gefolgt und hielt mich während der Besprechung ebenfalls im Hintergrund, doch heute war der Grund ein anderer als gestern. Gestern war ich der Neue, heute war ich der Fremde. Hier hatte ich eigentlich nichts zu sagen und wurde bloss geduldet, weil ich den Oberkommandierenden begleitete. Also hatte ich auch nichts zu melden, bis die Sprache auf die gemeinsamen Trainings kam.


    Erfreut stellte ich fest, dass die Idee nicht auf Gegenwehr stiess.


    Nein, Legatus, ich glaube alle weiteren Dinge können der Subpraefectus und ich direkt klären.

  • Für Kaeso Antonius Hortalus war es sehr erfreulich, dass alles so reibungslos anlief, denn so hatte er schnell eine Sorge weniger. Also Statthalter musste er sich schließlich um viele Dinge kümmern und wenn er einige davon delegieren konnte, machte ihm das das Leben gleich doppelt einfacher. Zum einen hatte er dadurch mehr Zeit für andere Dinge und zum anderen wurden so schon Dinge angegangen, während er selber noch dabei war, sich einen Überblick zu verschaffen. Letzteres würde sicher noch einige Zeit benötigen.


    Wie zuvor bei der Legion endete auch diese Stabsbesprechung noch mit ein wenig allgemeiner Unterhaltung, um sich gegenseitig kennenzulernen. Bei der Ala würde Kaeso Antonius Hortalus zwar auch gelegentlich vorbeischauen, aber seltener als bei der Legion. Umso wichtiger war es ihm, die Offiziere gut einzuschätzen, um ihre schriftlichen Berichte richtig interpretieren zu können. Nachdem Kaeso Antonius Hortalus den Eindruck hatte, auch hier ausreichend informiert zu sein, verließ er das Lager der Ala wieder.

  • Ich blieb auch nachdem sich der neue Statthalter zurückgezogen hatte noch bei der Ala und unterhielt mich mit den kommandierenden Offizieren. Es war mir wichtig, gleich zu Beginn ein gutes Verhältnis zu schaffen, damit danach die Zusammenarbeit einfacher wäre.


    Als ich mich dann gegen Abend auch endlich wieder ins Lager der Legio zurückzog, hatte ich nicht nur die kommandierenden Offiziere kennengelernt, sondern hatte auch die Chance gehabt einige Pferde der Ala zu reiten. Offensichtlich hatte ich mit meinen Fähigkeiten auch beeindruckt, denn der Subpräfectus war danach fast schon eifrig bestrebt darum, mit der Legio Kontakt aufzunehmen.

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