Ernennung der Magistrate des Cursus Honorum [02/16]

  • Es war mal wieder soweit und das Amtsjahr war endgültig zu Ende. Noch einmal zogen die amtierenden Magistrate aufs Forum hinaus, damit die Consulen auf der Rostra die Nachfolger aller Amtsträger öffentlich ausrufen konnten, woraufhin diese wiederum ihren Amtseid schwören sollten. Der Rahmen war also wieder einmal entsprechend festlich, während sich auf den Gesichtern der scheidenden Magistrate Erleichterung über das Ende der Pflichten und Wehmut über nicht abgeschlossene Projekte mischten.



    IN NOMINE SENATUS
    POPULIQUE ROMANI


    Ernennung der Magistrate der Stadt Rom


    Hiermit ernennen wir im Namen des Senates und des Volkes von Rom folgende Bürgern zu Magistraten der Stadt Rom:


    Zu Consules
    Manius Flavius Gracchus
    [...]


    Zu Praetores Urbani
    [...]


    Zu Praetores Peregrini
    [...]


    Zu Aediles Curules
    [...]


    Zu Aediles Plebes
    [...]


    Zu Quaestores
    [...]


    Zu Vigintiviri
    [...]


    Sie mögen öffentlich ihren Amtseid sprechen und damit das Amt aufnehmen.




    Der Amtseid lag als Vorlage vor für jene Magistrate, die ihn noch nicht auswendig konnten.


    - IVS IVRANDVM -


    EGO, -NOMEN- HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIO -AMT- IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, -NOMEN- RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIIS MUNERIS -AMT-
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    Sim-Off:

    ÜBERSETZUNG DES AMTSEIDS:
    Ich, ____________________ (VL-Name), schwöre mit diesem Eid feierlich, die Ehre des Imperium Romanum zu verteidigen und immer zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum zu handeln.


    Ich, ____________________ (VL-Name) nehme das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) des Imperium Romanum an und schwöre die Götter und Göttinnen Roms, sowie den Kaiser, in meinem ganzen öffentlichen Leben und all meinen öffentlichen Handlungen zu ehren und die römischen Tugenden sowohl im privaten als auch öffentlichen Leben zu befolgen.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre, dass ich die Religio Romana als Staatsreligion beschützen und befolgen werde und niemals öffentlich dagegen verstossen werde, damit sie keinen Schaden erleide.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre ausserdem, das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) und alle seine Verpflichtungen mit all meiner Kraft und nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.


    Auf meine Ehre als Bürger des Imperium Romanum, und vor allen Göttern und Göttinnen des römischen Volkes, und durch deren Willen und Güte, nehme ich das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) mit allen damit verbundenen Aufgaben, Rechten, Pflichten und Verantwortungen an.

  • Schon einige Male - vor jeder seiner Amtszeiten - hatte Gracchus dieses Prozedere durchlebt, dennoch bedingte das höchste Amt des Cursus Honorum - allfällig gerade ob dessen - ein wenig Nervosität. Er nahm einen tiefen Atemzug durch die Nase, um diese ein wenig zu kalmieren, sprach sodann den Amtseid, jedes Wort dabei getragen intonierend als wäre dies ein Gedicht erdacht zum Ruhme Roms.
    “Ego, Manius Flavius Gracchus, hac re ipsa decus imperii romani me de..fensurum, et semper pro populo senatuque imperatoreque imperii romani acturum esse sollemniter iuro! Ego, Manius Flavius Gracchus, officio consulis imperii romani accepto, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae tem..poribus me culturum, et virtutes romanas publica privatque vita me persecuturum esse iuro! Ego, Manius Flavius Gracchus, religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me ac..turum esse, ne quid detrimenti capiat iuro! Ego, Manius Flavius Gracchus, officiis muneris consulis me quam optime functurum esse praeterea iuro! Meo civis imperii romani honore, coram deis deabusque populi romani, et voluntate faforeque eorum, ego munus consulis una cum iuribus, privilegiis, muneribus et officiis comitantibus accipio!“

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Der Kaiser hatte sich wie in den vergangenen Jahren entschlossen, den neugewählten Consuln nicht den Ruhm ihres Tages zu nennen, weshalb er sich nicht am Processus Consularis der beiden Kandidaten beteiligte. Stattdessen erwartete er sie auf dem Forum, wo alle Amtsträger zusammen kamen, um ihren Amtseid zu leisten. Hier sah er seinen Platz als Censor und Hüter des Staatswesens, der stumm den Vereidigungen lauschte, um dann jedem einzelnen zu gratulieren.


    Besonders herzlich fiel der Gruß bei seinem Pontifex pro Magistro aus: "Nun trittst auch du endlich in die Fußstapfen deiner Ahnen, Flavius. Ich wünsche dir den Segen aller Götter und die Gunst aller Senatoren für dein neues Amt!" Er reichte ihm lächelnd die Hand.
    "Dein Sohn ist noch immer in Alexandria?" fragte er dann. Immerhin war der Aquilier informiert!

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ebenfalls mit einem Lächeln erwiderte Gracchus den dargebotenen Handschlag des Imperators.
    "Ich danke dir vielmals, Augustus! Ich werde all mein Streben darauf verwenden, weder Rom, noch meine Ahnen zu ent..täuschen."
    Ein wenig unsicher war er sich stets darüber, ob und was der Aquilier über die Ursachen und Anfänge des Bürgerkrieges wusste und gemahnte sich darob einmal mehr, Serapio in einer ruhigen Minute darüber zu befragen.
    "In der Tat weilt mein Sohn Minor noch in Alexandria. Er widmet sich ausgiebig diversen Studien am dortigen Museion."
    Dies war zumindest, wovon der Vater überzeugt war.
    "Obglei'h die Gelegenheit günstig wäre gewesen, ihn nun in das politischen Metier einzuführen, so habe ich mich dagegen entschieden, ihn bereits zurückzubeordern. Ich habe es stets bedauert, das Museion nicht besucht zu haben als die Reise nach Aegyptus mir noch erlaubt war, und da mein Neffe Flaccus bereits in den Cursus Honorum eingetreten ist, wird sich zweifels..ohne auch in den kommenden Jahren noch genügend Möglichkeit eines familiären Tirociniums ergeben, ganz davon abgesehen dass Rom schlussendlich auch in anderen respektablen Familien stets viable Senatoren und Mentoren hervorbringt."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Mit meiner Eskorte, meinen Klienten, und allen Mitgliedern meiner Familie derer ich habhaft geworden war, hatte ich bei der Ernennungszeremonie auf dem Forum Präsenz gezeigt. Später würden wir uns ab da dem Processus consularis anschließen.
    Äusserlich höchst gravitätisch, platzte ich innerlich schier vor heißem Stolz auf Manius. Die allerhöchste Spitze des Cursus honorum hatte erklommen, unsterblich war er jetzt, denn bis ans Ende aller Zeiten würde das kommende Jahr seinen Namen tragen. (Und den seines Amtskollegen, der jedoch neben dem flavischen Glanz ziemlich unterging.)
    So nobel war Manius' Erscheinung, so distinguiert, jeder Zoll ein Lenker politischer Geschicke, ein Mann des Staates. Und dabei so mühelos in seiner Vornehmheit, nichts prätentiöses war darin, nichts gestelltes, einfach weil sie seiner Natur entsprach. So ungeheuer patrizisch. Allein wie er den Amtseid sprach, so wohlintoniert und resonant, wie Poesie, wie die schönste...und sehr staatstragende Poesie, versteht sich. Ich hätte ihm stundenlang lauschen können... (Aber das hätte ich wohl auch dann, wenn er Einkaufslisten rezitiert hätte.)
    Der Kaiser selbst sprach ihm besonders huldvoll seine Gratulation aus, sie parlierten ein wenig. Sobald danach die Reihe an mir war, marschierte ich auf den frischgebackenen Konsul zu und schüttelte ihm, meine sentimentale Ergriffenheit forsch überspielend, kräftig die Hand.
    "Consul Flavius Gracchus. Mein Freund, ich gratuliere zu diesem glorreichen Sieg! In meinem Namen und im Namen meiner Gens." Mit einer Handbewegung schloß ich sie ein. "Der Senat hätte keinen besseren wählen können." erklärte ich nachdrücklich. Der Bedeutsamkeit dieses Momentes fand ich meine Worte zwar in keiner Weise angemessen, aber bevor ich noch zu viel sagte, da hielt ich mich doch lieber 'militärisch knapp'.

  • Scipio hielt sich erst noch hinter Serapio auf, wartete noch ab bis er fertig war. Es war das erste Mal dass er vor einem Konsul im Amt stand, daher war er schon ein wenig nervös. Trotz allem wollte er aber noch warten, sich nicht vor Valentina oder Livianus drängeln. So schaute er erstmal umher wer noch alles anwesend war.

  • Neben ihrem zukünftigen Mann stand Valentina und war eigentlich hauptsächlich anwesend, weil es ihre zukünftige Pflicht war. Sie kannte den Mann vor sich kaum, wusste aber, dass es ein guter Freund von Serapio war und so kam sie dieser Bürde gerne nach.

  • Zwischen all den Senatoren und Klienten war es Gracchus eine besondere Freude, dass auch Faustus gekommen war - vordergründig selbstredend da den Praefectus Praetorio zu seinen Freunden zählen zu dürfen eine besondere Ehre war, doch darüberhinaus indes ganz eigennützig schlichtweg aus klandestiner Freude, welche ihn stets überkam in Anwesenheit Serapios - selbst wenn die Nähe zwischen ihnen eine gewisse öffentliche Distanz musste wahren. Zumindest ein Handschlag konnte sie an diesem Tage verbinden, welchen Gracchus mit einem schiefen Lächeln quittierte.
    "Ich danke dir sehr, Serapio, dir und auch deiner gesamten Familie."
    Es war eine überaus eigentümliche Verbindung zwischen dieser Familie und Gracchus, nicht nur ob der Affäre zwischen Faustus und ihm, sondern auch ob der Geschehnisse im Bürgerkrieg wegen.
    "Und lasse mich gleichsam die Gelegenheit wahrnehmen, die Gratulation zu retournieren und dich zu deinem neuen Kommando zu beglückwünschen! Ich hätte dir geschrieben, doch war es mir ein Anliegen, diesen Glückwunsch persönlich auszuspre'hen."

  • Für diesen Moment tat ich nichts anderes, als in sämtlicher Würde da zu stehen, der ich leidlich habhaft werden konnte und unter ihr ölig zu lächeln. Dabei lauschte ich den Worten die fielen und kam nicht umhin ein weiteres Mal für ich mich festzustellen, welch erhabener Moment es doch für den Pontifex… nein… Consul Flavius sein musste. Da Serapio nun schon im Namen meiner Gens eine Gratulation ausgesprochen hatte, drängte ich mich auch nicht vor, sondern behielt meinen Standort einfach bei in der Hoffnung für diesen Moment auch nicht weiter aufzufallen, da meine Gedanken bereits um die Dinge kreisten, die da ferner an diesem Tage noch auf mich zukommen würden.


  • "Alexandria ist durchaus einen ausgiebigen Besuch wert." kommentierte Severus. "Und eine fundierte Bildung wird dem Staatswesen zum Nutzen gereichen."
    Er blickte sich um und stellte fest, dass eine ganze Schar an Gratulanten wartete. "Ich denke, dass ich dich dann einmal dem Bad in der Menge überlasse. Wir werden uns zukünftig ja zweifellos noch häufiger sehen." Damit ließ der Kaiser den frisch erkorenen Consul zurück.

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  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus


    Jetzt war es an mir, mich von Herzen über die Glückwünsche zu freuen, und Manius' schiefes Lächeln – das Lächeln – zu sehen ließ auch mein Gesicht erstrahlen.
    "Ich danke dir!"
    Meinen Erfolg durch ihn gewürdigt zu sehen, das machte diesen gleich noch viel wertvoller. Aber es galt Contenance zu wahren, und natürlich war da noch ein ganzes Forum voll von Leuten, die ihm jetzt alle gratulieren und ihn feiern wollten. So wie er es verdient hatte.
    "Also dann, auf eine glänzende Amtszeit. Selbstverständlich stehe ich dir bei deinen noblen Vorhaben jederzeit gerne zur Seite." Ich ging davon aus, dass er meine Sippschaft alle schon kannte, zumindest flüchtig vom Saturnalienfest, darum zog ich den Wortwechsel nicht weiter in die Länge und verabschiedete uns mit den Worten:
    "Und wir alle" wobei ich wieder Valentina, Scipio und Casca in einer jovialen Geste mit einschloß, "freuen uns natürlich schon auf die versprochenen ludi scaenici.Vale bene!"
    Ich bot Valentina meinen Arm, und kurz darauf zogen wir dann alle in der Prozession der beiden Konsulen mit zum Kapitol...

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