Verschiebung der Wahlen ob der Thronvakanz

  • "Wir stimmen ab über den Antrag, die Wahlen zum Cursus Honorum Senatorium bis zur Inthronisierung des neuen Princeps zu verschieben.", lud der Vettius die Senatoren zur Abstimmung.


    "Die Senatoren haben die Möglichkeit dem Antrag


    :dafuer: zuzustimmen
    oder
    :dagegen: zu widersprechen
    oder
    sich zu enthalten."


    Sim-Off:

    Die Abstimmung läuft bis Freitag, den 06. Februar 23:59:59





    [SIZE=4]*Datum korrigiert[/SIZE]

  • Dass Duccius Vala nun die Diskussion abwürgte und neue Argumente gar nicht einmal zuließ, noch dazu, dass er für die neue Amtszeit gar einem Iulius Caesar zum Ende der Republik gleich in seinem Antrag noch nicht einmal ein konkretes Datum für das Ende seiner angedachten Amtszeit und den damit angedachten Neuwahlen angab, ließ absolut nur eine Entscheidung zu:


    :dagegen:

  • Auch Gracchus stimmte nicht nur gegen die konstruierte Notwendigkeit und die Außerkraftsetzung geltenden Rechts, sondern ebenfalls gegen die abgewürgte Diskussion, welche ihm gleichsam Garant dafür war, dass es den Consuln keineswegs um das Wohle Roms ging, sondern schlichtweg um ihre eigenen Machtbefugnisse. Demnächst würden vermutlich die Diskussionen zu möglichen Kaiserkandidaten ebenfalls derart abgehandelt: ein Vorschlag des Duccius, Diskussion verwehrt, abstimmen. Und eben dieser Missbrauch konsularischer Macht war es, welcher in solchen Zeiten durchaus gefährlich war.


    :dagegen:

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    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Die Konsuln hatten das Murren der Patrizier mit Gleichmut über sich ergehen lassen, schienen diese doch tatsächlich erwartet zu haben das Verfahren durch fortwährende Diskussion verschleppen zu können bis eine ordnungsgemäße Abstimmung nicht mehr möglich war. Dass sie allerdings mehr Raum für ihre Sichtweise der Dinge zugebilligt bekommen hatten, als das Gesetz zum Minimum gesetzt hatte (und das bei einem Eilantrag!) wurde natürlich auf der eifrigen Suche nach einem Haar in der Suppe großzügig übersehen.


    Mit relativer Gelassenheit hatten sie anschließend die Abstimmung verfolgt, allerdings ob der einen oder anderen überraschenden Wendung die Stirn gerunzelt. Die Verhältnisse im Senat zu kommentieren war nicht die Sache des Moments, das würde später geschehen... zu denken gaben sie einem allerdings schon.


    "Mit sechs Zehnteln aller Stimmen gilt der Antrag als vom Senat Roms gebilligt und angenommen. Die Wahlen zum Cursus Honorum Senatorium werden bis zur Inthronisierung eines neuen Princeps ausgesetzt." , fasste Vala das Ergebnis für das Protokoll zusammen und gab sich nicht die Blöße, triumphierend oder auch nur zufrieden drein zu schauen. Für ihn war dies nichts weiter gewesen als eine weitere Stufe im Bestreben seine Arbeit vernünftig zu machen. Allerdings ließ er es sich nicht nehmen, der Gegenseite ein Zeichen zu geben, dass sie ernstgenommen wurde: "An jene, die gegen diesen Vorgang gestimmt haben, können wir sagen: eure Kritik ist nicht ungehört verhallt." ... es gab nur genügend Senatoren, die die Situation anders beurteilten. Es gab nunmal kein Primat auf die Deutung der Geschichte.

  • Wie kann man nur mit so viel Arroganz nun auch noch die sehr ernste Diskussion und die sehr ernst gemeinten Kommentare einiger Senatoren so abbügeln? Für Lepidus hörte sich das alles eben nicht danach an, als würde der Consular Duccius beweisen, dass er einige seiner senatorischen Kollegen auch nur im Geringsten schätzte.


    Und dass die Senatoren es tatsächlich geschafft hatten, diesem Menschenfänger eine unbestimmt verlängerte Amtszeit zu verschaffen, war kaum zu fassen. Was dachten sie sich alle nur dabei? Lepidus war entsetzt und so suchte er nach irgendetwas, was hier faul war. Das ging hier doch wahrlich nicht mit rechten Dingen zu! Denn das konnte doch nicht im ernst die mehrheitliche Meinung im Senat war. Er dachte nach, während die Stimmen ausgezählt wurden und zählte selbst mit. Als das Ergebnis feststand, machte es keinen Sinn. Er zählte nochmal und nun wurde es offensichtlich: "Ich erhebe Einspruch! Die Abstimmung ist formal ungültig!", rief er nun während Vala so selbstsicher das falsche Ergebnis für sich beanspruchte. "Die Anzahl der abgegebenen Stimmen, zusammen mit denjenigen Anwesenden, die keine Stimme abgaben, stimmen nicht mit der zuvor festgestellten Beschlussfähigkeit des Senats überein!" Ein formaler Einwand, doch wie bei allen Sitzungen in allen Gremien natürlich kein Belangloser, denn auf diese Weise konnte eine Abstimmung natürlich völlig nichtig sein, da es Raum für Manipulation bei der Anzahl der Stimmen gab. Lepidus konnte natürlich nicht ahnen, dass es sich um etwas so harmloses handelten, wie die Tatsache, dass sich jemand bei der Feststellung der Beschlussfähigkeit nicht meldete oder vielleicht zu spät zur Sitzung kam, doch das änderte nichts daran, dass jemand da war, der formal gar nicht hätte mit abstimmen können. "Ich beantrage somit die erneute Feststellung der Beschlussfähigkeit des Senats und eine Wiederholung der Abstimmung!"

  • "Deinem wachsamen Auge entgeht natürlich nichts, Senator Tiberius." , schmunzelte Vala und verwehrte sich jede Art von Sarkasmus in seiner Stimme, "Allerdings billigt der Codex Universalis, en Detail Absatz fünfpunktzwei des siebten Paragraphen, jedem Senator zu, sich noch während einer laufenden Abstimmung als Anwesend zu melden. Unserer Auffassung nach kann das sehr wohl im selben Gang geschehen. Zumal Senator Iulius sich nie offiziell als abwesend gemeldet hat. Du wirst uns also zubilligen müssen, die Tinte zu Papier zu bringen NACHDEM ein Senator während einer Abstimmung in den Senat zurückgekehrt ist."







    [SIZE=4]*edit auf Wunsch des Spielers[/SIZE]

  • "Eine sehr gnädige Auslegung, werter Consul", wobei das 'werter' möglichst schmierig betont wurde. "Ich bezweifle, dass Abstimmung und Bekundung der Anwesenheit ein und dasselbe sind und demzufolge in einer Handlung (nämlich ausschließlich der Abstimmung) erfolgen können, wobei die Veränderung der Stimmverhältnisse in diesem Falle wenigstens, wie es anständig gewesen wäre, allen Senatoren hätte offengelegt werden müssen, um Missverständnisse zu vermeiden" Ob der Iulier nie 'offiziell' als abwesend gemeldet war, konnte der Tiberier nicht beurteilen, er kannte nur die Zahlenverhältnisse und für ihn war es auch neu, dass es sich bei dem genannten um Senator Iulius Centho handelte. Da konnte ihm der Duccier leider alles möglich erzählen, ohne dass er es nachprüfen konnte. Es war auch jemandem, dem er leider auch keine Böswilligkeit oder Kooperation mit dem Duccier unterstellen konnte, so er doch auch der Verwandte des eigenen Verbündeten Dives war. Hier war jedoch eindeutig wieder einmal der Duccier schuld, der alles so auslegte, wie es ihm gerade passte. Erneut ein Zeichen, dass hier eher jemand an Machtakkumulation als an irgendetwas anderes dachte. Der Tiberier setzte sich wieder, kopfschüttelnd über das, was Rom derzeit erdulden musste.


    Sim-Off:

    Nur für spätere Rekonstruktionen und Leute, welche die Geschichte noch mitverfolgen wollen: Hier wurde Iulius Centho vor dem Beitrag noch unter abwesende Senatoren geführt. Nach der Edition versteht man sonst meinen vorherigen Beitrag vielleicht nicht mehr.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Allerdings ließ er es sich nicht nehmen, der Gegenseite ein Zeichen zu geben, dass sie ernstgenommen wurde: "An jene, die gegen diesen Vorgang gestimmt haben, können wir sagen: eure Kritik ist nicht ungehört verhallt." ... es gab nur genügend Senatoren, die die Situation anders beurteilten. Es gab nunmal kein Primat auf die Deutung der Geschichte.


    "Ein Skandal!", steuerte Macer lautstark seine Deutung der Geschichte bei. "Ich schäme mich, Teil dieses Senates zu sein." Unter diesem und weiterem Protest verließ er dann auch umgehend die Curia, so dass er die weitere Diskussion zur formalen Gültigkeit der Abstimmung schon nicht mehr mitbekam.

  • Die ganze Sache spitzte sich nun unaufhörlich zu und begann den Senat zu spalten. Es gab mal wieder zwei Lager die sich unaufhörlich angifteten. Darum erhob er sich dann doch noch mal von seiner Bank. „Patres conscripti. Wir alle wissen welche Tragweite diese Entscheidung hat. Ich bin sicher das der Antrag in den besten Absichten gestellt wurde. Weshalb er meine Zustimmung fand. Doch wir sind alle Menschen und Menschen sind fehlbar.“ Das sollte nicht heißen das er seine Entscheidung bereute. Aber er wollte eine Brücke für die doch meist Religiösen Patrizier schlagen. „Darum sind die beiden Consuln morgen ins Auguraculum geladen um den Willen der Götter zu diesem Senatsbeschluss zu erfragen. Kein Römer kann diesen Beschluss ablehnen wenn die Götter ihn gutheißen.“ So war zumindest die Auslegung des Auguren. Natürlich war einen Ladung ins Auguraculum kein Zwang auch hinzugehen. Ratsam war es aber schon, zumal die Ladung hier im Senat und auch zu exakt dem Thema Ausgesprochen worden war. Natürlich hatten die Consuln jetzt den Sieg schon in der Hand und riskierten ihn wenn das Auspizium negativ war. Aber vielleicht waren einige Gegner zu überzeugen wenn die Götter den Antrag billigten.

  • Das Ergebnis dieser Abstimmung war wahrhaft skandalös, doch letztlich war Gracchus' Vertrauen in den Senat bereits seit jener Zeit verloren, da genau jene Männer, die Consul Duccius nun seinen Freibrief eingeräumt hatten, die Machtergreifung des Usurpators Vescularius hatten ratifiziert. Es war wieder einmal ein Beleg dessen, warum nicht jeder Einfaltspinsel aus der Provinz nach zwei Amtszeiten in den Senat sollte aufgenommen werden, der Beleg dessen, dass es einst einen guten Grund hatte gegeben, nur die Elite des Reiches über das Wohlergehen dessen bestimmen zu lassen - denn augenscheinlich dachte hier niemand mehr an das Wohl des Reiches. Gracchus sah bereits den Consul auf Lebenszeit Duccius vor sich, welcher alle Verfügungsgewalt an sich riss, da es nie wieder einen Kaiser würde geben da jegliche Abstimmung von vorneherein nur abgewiesen, blockiert oder geschönt würde.
    "Du kannst es drehen und wenden wie du willst, Duccius, die Art, wie du diese Diskussion und Abstimmung geführt und bewertet hast, zeigt bereits, womit wir in den kommenden Wochen zu re'hnen haben. Unsere Kritik wurde mitnichten gehört, denn schlussendlich hast du im Zuge der Forcierung der Abstimmung allen Anwesenden den Mund verboten wie ein Paedagogus seinen Schülern, so dass nicht einmal alle Bedenken ausgesprochen, geschweige denn ausgeräumt werden konnten!"
    Die Aussetzung der Wahl bedingte für die übrigen Ämter des Cursus Honorum schlussendlich auch ganz praktische Probleme, was indes niemanden zu interessieren schien. Gracchus wandte sich Iulius Centho zu.
    "Auch die Vögel werden fliegen, wie Consul Duccius es beliebt."
    Würden die Vögel also nicht gegen die Abstimmung fliegen, so würde niemand diese Entscheidung ernst nehmen können - womit man sich die Mühe zweifelsohne konnte sparen, es sei denn man wollte dem Volk eine Sicherheit vorgaukeln, welche es nicht gab. Zweifelsohne indes war dies durchaus eine Idee, welche es detaillierter zu überdenken galt, denn zwar würde es schwer werden, ein geeignetes Prodigium in die Stadt zu schmuggeln, doch letztlich war Rom auch bei geschlossenen Toren kein abgeschlossenes System.
    "Ich kann Senator Purgitius nur zustimmen, am heutigen Tage ist es für jeden aufre'hten Römer eine Schande, Teil dieses Gremiums zu sein!"
    Da er augenblicklich keine Möglichkeit mehr sah, in dieser Runde eine konstruktive Diskussion zum Wohle Roms zu führen, verließ auch Gracchus die Curie - weniger lautstark und mit mehr Contenance als Senator Purgitius, doch keinesfalls weniger echauffiert.

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  • Ein wenig war Sextus schon überrascht, dass es der sonst so ruhige Purgitius war, der ausgerechnet als erstes heftig das Wort ergriff und die Curia unter Protest verließ. Aber dass er es getan hatte, das war wiederum mehr als nachzuvollziehen.
    So halb bekam Sextus noch den Versuch seines ehemaligen Klienten mit, die Gültigkeit der Abstimmung infrage zu ziehen. Allerdings räumte er dieser wohl faktisch sicherlich korrekt vorliegenden Lage kaum Chancen ein. Wer der Sitte einer angemessenen Diskussion so rücksichtslos einen Riegel vorschob, der konnte wohl auch 'kleine formale Ungenauigkeiten' einfach übergehen und benötigte Folgeabstimmungen gleich mit diesem hier für ihn günstig liegenden Ergebnis verschmelzen.


    Als dann auch noch Senator Iulius den Vogelflug befragen wollte, musste Sextus doch vernehmbar lachen. Sicher, Auguren, die ohnehin nur an eine Gottheit eine Frage stellen konnten, die auch nur mit 'ja' oder 'nein' beantwortet werden konnte, würden diese ganz sicher so formulieren, dass auch nur Kritik aufkommen könnte. Und das noch dazu unter Ausschluss anderer Collegia, die auf die Zeichendeutung die weitaus höheren Hoheitsrechte hatten. Senator Flavius Gracchus fasste diesen Vorschlag mit seinen Worten schon hinreichend zusammen.
    Auch Sextus erhob sich. Den Kommentar des Ducciers würdigte er nicht einmal direkt einer Entgegnung. Dass die Kritik gehört worden sei, war ja wohl die dreisteste Lüge seit... nunja, der Ermordung der Aelier. Nur war diese Lüge hier weit offensichtlicher.
    “Dreiundzwanzig.“ Mit diesem Wort verabschiedete sich Sextus von seinen Nebensitzern, als er sich erhob und dem Flavius und dem Purgitius demonstrativ anschloss. Als er nur fragende Blicke für diese ominöse Erklärung erntete, lächelte und fügte leiser hinzu. “Das letzte Mal, als der Senat so viel Dummheit gezeigt hat, endete das mit dreiundzwanzig Dolchstichen.“

  • Kopfschüttelnd beobachtete der Decimer die ersten Reaktionen mancher Senatoren, die aus Protest sogar den Saal verließen. Er erhob sich und ließ seine befehlsgewohnte Stimme durch die Curie donnern, um die aufkommende Aufregung wieder einzudämmen.


    "Ich bitte euch! Beruhigt euch wieder! Bei den Götter! Das ist ja lächerlich!"


    Als er die Aufmerksamkeit des Senats wieder auf sich gezogen hatte, sprach er mit ruhiger monotoner Stimme weiter.


    "Ich weiß nicht in welcher Zeit manche unserer Kollegen hängen geblieben sind, aber sie sollten sich entscheiden. Wenn sie tatsächlich glauben in den Aussetzung der kommende Wahltermine eine besondere Machtverschiebung zu Gunsten der amtierenden Consuln erkennen zu können, dann dürfte es wohl die Republik sein. Andererseits sollten sie dann wiederum ein wenig mehr Verständnis und Akzeptanz für eine demokratische Entscheidung dieses Gremiums zeigen.


    Wie auch immer.... Wir sind nach wie vor in einem Principat und haben uns alle dafür ausgesprochen dies auch beibehalten zu wollen, indem wir einen neuen Princeps wählen. Ich kann daher, anders als die Kritiker, nicht erkennen, welche besonderen Vorteil die Consuln aus dieser Wahlverschiebung gewinnen können. Ganz im Gegenteil ist es ein Haufen Arbeit, den sie sich damit freiwillig aufhalsen und dafür gebührt ihnen unser Respekt.


    Was die Kritiker und ihre Sorgen anbelangt, so kann ich euch nur versichern, dass ich als Stadtpräfekt Roms ein besonderes Augenmerk auf alle Vorgänge legen werde, die sich in den nächsten Wochen hier im Senat und in Rom ereignen werden - sozusagen als Garant für die rasche Einsetzung eines neuen Princeps und dafür, dass alle getroffenen Vereinbarungen und Versprechungen auch gehalten werden."


    Das sich Letzteres vor allem auf die aufgeschobenen Wahlen bezog, musste nicht ausgesprochen werden. Abgesehen davon fand es der Decimer mehr als Grotesk, dass sich manche Senatoren 140 Jahre nach Ende der Republik mehr vor diesem, mittlerweile zum Ehrenamt degradierten Consulat zu fürchten schienen, als vor einem Reichspräfekten mit einer Heerschaar an Soldaten hier in Rom.


    "Ich schlage also vor, dass wir die Sitzung für heute schließen, uns alle beruhigen und morgen weiter fortfahren."

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