Ein Senator macht seinem Ärger Luft

  • Der Antrag, die Wahlen zu verschieben, hatte Macer schon verblüfft, dass man umgehend zur Abstimmung schritt noch mehr. Und das Ergebnis war in seinen Augen ein Skandal, weshalb der die Curia gleich danach unter Protest verlassen hatte.


    "Ein Skandal!", schimpfte er auch draußen lautstark weiter und richtete seine Worte an alle, die im zuhören mochten. "Wie kann der Senat nur so kurzzsichtig und geschichtsvergessen sein? Ich schäme mich, in seinen Reihen zu sitzen! Beschließt die Aussetzung der Wahlen auf unbestimmte Zeit! Die Ausdehnung der Amtszeit der amtierenden Consule und sonstigen Magistrate auf unbestimmte Zeit! Bis zur Einsetzung eines neuen Imperators. Und wer entscheidet darüber, wann über einen neuen Imperator abgestimmt wird? Die amtierenden Consuln!" Er machte eine hilflose Geste der Verzweiflung gen Himmel, als wenn er es nicht fassen konnte, dass die Mehrheit des Senates dieses offensichtliche Problem nicht bemerkt hatte. "Kein Zweifel, unsere Consuln sind brave Männer, die sicher bald die Wahl eines neuen Imperators ansetzen werden. Aber jeder Schuljunge muss doch sehen, dass eine solche Ausdehnung der Macht auf unbestimmte Zeit einen Tritt in das Gesicht jeder Lehre aus der Geschichte ist!" echauffierte er sich weiter. "Es gibt nur einen Beschluss und ein Gesetz, dass Macht auf unbestimmte Zeit verleiht, und das ist das Gesetz zur Bestimmung eines Imperators!"


    Kopfschüttelnd ließ er die Hände sinken und atmete einige Augenblicke tief durch. "Ich werde alles dafür tun, dass der Senat diese frevelhafte, falsche Entscheidung schnellstmöglich tilgt und ein neuer Imperator alleine durch seine Einsetzung diese unsägliche Amtszeit beendet." Mehr konnte er wohl nicht versprechen.

  • Commodus wartete gespannt auf dem Forum auf den Ausgang der Abstimmung. Er war ja über seinen ehemaligen Lehrherren Duccius Vala über die Abstimmung informiert. Ebenso interessierte ihn natürlich aus besonderem Anlass, er hatte sich ja zur Wahl gemeldet, wie die Abstimmung ausging.


    Als dann der Patron von Varus schimpfend aus dem Gebäude kam und das Ergebnis quasi verkündete wusste er bescheid. Es warf ihn selber um einiges in seinen Planungen zurück aber an so was wie seine Karriereplanung hatten die Götter natürlich keinen Gedanken verschwendet als sie den Kaiser zu sich geholt hatten.
    Er wunderte sich allerdings schon gehörig über das Verhalten des ehemaligen Consulars Purgitius Macer und konnte ein Kopfschütteln auch nicht verhindern. Nur die Tatsache das Varus der Klient vom Purgitier war und die Absicht sich keine Feinde zu machen ließ ihn schweigen.


    In Gedanken allerdings fragte er sich schon was der Kerl sich so aufregte. Seine Karriere wurde durch die Aufschiebung ja nicht aufgehalten. Konnte es sein das dies die erste Abstimmung in seinem Leben war wo der Purgitier nicht auf der Gewinnerseite stand? Ja das war schon ein Kreuz mit der Demokratie. Solange man auf der Gewinnerseite stand war alles gut aber wenn man mal unterlegen war musste man dies doch genauso akzeptieren. So jedenfalls Commodus Meinung und Verständnis von dem ganzen. Er war jedenfalls froh das er keiner der Senatoren war die für die Verschiebung gestimmt hatten und gerade eben lauthals auf dem Forum von einem Mitsenator als Schuljunge bezeichnet worden war.


    Er persönlich war jedenfalls der Meinung das der verstorbene Kaiser mit seinem bescheuertem Testament die Schuld an der ganzen Misere trug und nicht die Consuln.

  • Da spazierte ich in dieser unschönen Zeit über das schöne Forum Romanum und machte mir so meine Gedanken um den unschönen Bürgerkrieg, den Rom ja quasi gerade erst überstanden hatte. Ich dachte an den schönen Kriegsausgang und die unschöne Zukunft, die uns allen jetzt vermutlich erstmal wieder ins Haus stand. Und just da begegnete ich doch tatsächlich meinem Vetter Commodus - was für eine schöne Überraschung!
    Ich hielt schnurstracks auf ihn zu und grüßte ihn. "Commodus!" Es dauerte einen kleinen Moment, bis ich ihn erreicht hatte. "Wie gehts dir?", fragte ich anschließend mehr aus Höflichkeit denn aus wirklichem Interesse. Denn eigentlich wollte ich nach diesem öffentlich geäußerten Unmut des Consulars Purgitius nur irgendjemandem unter die Nase reiben: "Hast du den Consular Purgitius gerade eben aus dem Senat stürmen sehen?" Ich lächelte unschuldig und schaute kurz, ob er noch da war oder schon weitergezogen. "Ich meine, er regt sich jetzt über die Kurzsichtigkeit, Traditions- und Geschichtsvergessenheit des Senats auf." Ich zuckte halb amüsiert, halb verständnislos mit den Schultern. "Dabei ist es ja nicht so, dass niemand davor gewarnt hätte, einen wilden Germanen mit der Führung des Senats zu betrauen, oder?" Denn auch ohne zu wissen, wer nun den Antrag gestellt hatte, über den sich der Purgitius da aufgeregt hatte, war ich fest davon überzeugt, dass die Schuld auf Kurz oder Lang beim Consul Duccius zu finden war - ganz egal, um wie viele Ecken man im Zweifelsfall gucken und suchen musste!


    Und weil ich gerade so gut drauf war, teilte ich auch gleich noch ein anderes Detail dieses Skandal-Konsulats (jaha!) genüsslich mit meinem Vetter: "Oder ist dir aufgefallen, dass dies hier nun der dritte Senatsentscheid im Jahr der Konsuln Duccius und Vettius ist?" Mir war es aufgefallen. "Im ersten wurde nach der Schließung der Schola Atheniensis jetzt endlich auch die passende Lex dazu außer Kraft gesetzt." Hieß: Weltbewegend sah anders aus. "Im zweiten Entscheid wurde die Lex Mercatus verändert.. unzwar ausgerechnet dieser kleine Passus, wegen dem der Duccius erst kurz vor Amtsantritt eine saftige Strafzahlung leisten musste." Wer ihn da wohl beim Aedil verpfiffen hatte? "Und nun, sieh an, ist er mit einem Fuß schon fast.. ein Consul perpetuus." Von einem zum nächsten Augenblick verschwand mein Lächeln aus dem Gesicht und meine Miene zeigte, was ich wirklich über all das dachte. "Einen kurzsichtigen Senat? Ja, ich denke, da hat der Patron meines Onkels Kaeso ganz recht!" Dass ich seit der duccischen Verteidigung des germanicischen Gesetzbrechers alles andere als ein Anhänger dieses Halbbarbaren war, lag wohl auf der Hand.

  • Scheiße ging es Commodus durch den Kopf.... große Scheiße gleich nochmal
    Quasi ein großes Kackorama ein drittes Mal.


    Da stand nun Sergia Fausta vor ihm die Frau die er aus Gründen die ihm selber nicht ganz klar waren körperlich als anziehenste Frau in ganz Rom ansah und die er, wenn sie alleine gewesen wären er an Ort und Stelle auf der Rostra hätte vernaschen wollen. Ja genau diese stand nun vor ihm und zog ordentlich über den Consul her dem er sich quasi angeschlossen hatte.


    Er hatte nun die Wahl zwischen auf Vala´s Seite bleiben aber damit wohl unweigerlich Fausta ärgern und jeder wusste ja was passierte wenn man Frauen von Fausta´s Kaliber ärgerte. Jedenfalls nicht das was täglich durch Commodus Gedanken purzelte.
    Naja oder sich auf ihre Seite schlagen und damit riskieren das Vala davon Gehör bekam. Mal ganz davon abgesehen das Vala im Moment jedenfalls ganz oben stand.



    Aber was auch immer er tat er musste es jetzt tun den Fausta stand ja nun einmal direkt vor ihm und er hatte sie lange nicht gesehen.
    Er umarmte sie zur Begrüßung kurz und sah ihr die meiste Zeit in die Augen.
    Konnte es sein das sie nach der Geburt etwas runder geblieben war.... nach Commodus Verständnis war dem so und er fand das auch gut und noch anziehender. Fragen oder erwähnen würde er das aber auf gar keinen Fall.
    "Fausta welch unerwartete Freude dich hier zu sehen und zu treffen. Viel zu lange ist es schon her das wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich bin dir ja fast ein bisschen böse das du mich immer noch nicht nach Misenum eingeladen hast."


    "Mir geht es recht gut, den Umständen entsprechend halt. Wie ist es bei dir. Wie geht es Marcus?"
    Er meinte damit natürlich ihren Sohn und das aufblitzen in seinen Augen dabei konnte ja alles mögliche heißen. Es sollte jedenfalls heißen das der Name gut gewählt war da das Kind wohl eher ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Marcusse war.


    "Ja hab ich und so richtig glauben kann ich so ein Verhalten eines gewesenen Consulars nicht. Ich meine es scheint ja so das die Mehrheit der Senatoren gerade für die Verschiebung der Wahl gestimmt hat. Das er die nun öffentlich alle als Schuljungen tituliert hat findet bestimmt keine Freunde."


    Bei den weiteren Ausführungen von Fausta über Politik versuchte er so zu lächeln das Verständnis und Erklärbereitschaft rüberkam und nicht etwas das er ihre Worte als Blödsinn ansah.
    "Aber Fausta, dieser wilde Germane ist mein Lehrherr im Tirocinum gewesen und mit seinem Mitconsul und dem Praefectus Urbi zusammen zur Zeit der Mann. Ich kann dir versichern ihm ist mehr am Wohle Roms gelegen als man selbstsüchtigen Patrizier der eine Niederlage bei einer Abstimmung als Angriff auf seine persönliche Würde ansieht. Ebenso ganz unter uns gesagt",
    Commodus nutzte die Gelegenheit und kam näher an Fausta heran unter dem Vorwand leiser sprechen zu wollen und sie dabei gleichzeitig leicht berühren zu können.
    "hat er außer sein Amt keine wirkliche Macht in der Stadt. Bei der Abstimmung zählt seine Stimme auch nur als eine. Man kann also mit Fug und Recht sagen das die Mehrheit der Senatoren die Verschiebung als etwas gutes ansieht. Das sage ich dir mit dem Wissen das es meine persönliche Karriere nach hinten wirft. Habe ich doch für das erste Amt des CH kandidiert. Na jedenfalls hat Vala keine Chance um an die Macht zu gelange. Decimus Livianus dagegen... er kommandiert die Urbaner, sein Sohn der bei Vicetia dem Nordheer unter Vala und deinem Onkel Kaeso gegenüber gestanden hat, die Schlacht verloren und sogar gefangen genommen wurde. Ja dieser ist wieder Tribun bei den Prätorianern. Soweit ich weiß gibt es weiterhin keinen Prätorianerpräfekten. Man kann also sagen das der aktuelle Praefectus Urbi die Urbaner und die Prätorianer in der Hand hat und wir wissen ja beide was der letzte Praefectus Urbi in einer ähnlichen Situation getan hat. Freilich mit komplett anderer Entstehungsgeschichte. Sag einmal hast du nicht gute Kontakte zu diesem Deciumus Livianus?"


    Fausta´s Anspielungen auf die persönliche Vorteilsname durch das Amt tat Commodus mit einem kurzen
    "Also das ist ja nun wirklich lange Tradition und viele Meilen von einem Skandal entfernt das sich Amtsinhaber persönlich bereichern. Man denke nur an die ganzen ausgeplünderten Provinzen nach einem teuren Wahlkampf ihrer Statthalter um eben diesen Posten zu erlangen"
    ab.

  • Sim-Off:

    Monsterpost! :D


    Oha! "Commodus, ich will dir so viele Dinge zu deine Ausführungen sagen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll." Ich seufzte und trat einen Schritt von ihm zurück. Denn nach diesen Worten war mir jetzt wirklich nicht nach seiner Nähe. "Am besten, ich beginne bei deinem letzten Satz, in dem du so eine.. Unsitte in einem Atemzug mit Traditionen nennst." Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf. Denn das konnte ich wirklich kaum glauben. Ja, das brachte mich sogar so sehr aus der Fassung, dass ich doch glatt an diesen spitzzüngigen Tullier denken musste, der die sergische Gens den Patrizierstand gekostet hatte (nicht er allein, aber sein Anteil daran war wohl unbestreitbar): "Tradition ist es, Commodus, dass Leute wie Gaius Verres keinesfalls ungestraft mit ihren Taten durchkommen! Denn Tradition ist es, Commodus, dass Rom sich von den anderen Völkern dieser Welt abgrenzt durch seine Zivilisation, seine Kultur, seine Gesetze - die für alle römischen Bürger gleichermaßen Gültigkeit besitzen und nicht einfach ohne Konsequenzen von Einzelnen übergangen und übertreten werden dürfen." Zugegeben, ich nahm es auch nicht immer mit allem so genau. Aber: Ich ließ mich erstens nicht erwischen. Ich machte mir zweitens meine Hände nur selten selber dreckig. Und vor allem zog ich drittens nicht soeine Nummer ab.


    Nächster Punkt. "Dann hast du vom Duccius abzulenken versucht, indem du den Stadtpräfekten Decimus thematisiert hast." Ja, das hatte ich eiskalt durchschaut. "Und dazu, mein Lieber, kann ich nur zwei Dinge sagen. Erstens. Der Stadtpräfekt Decimus ist mein Patron. Und zweitens. Ich weiß nicht, ob er auf den Kaiserthron schielt oder nicht. Was ich aber ganz sicher weiß, das ist, dass mir der Gedanke eines aus der zivilisierten hispanischen Provinz stammenden Kaisers sehr viel wohler ist, als der Gedanke von einem wilden germanischen König an der Macht!" Und das lag nicht nur daran, dass der Decimus mein Patron war. "Darum mache ich mir Sorgen! Denn Kaiser aus Hispanien gab es bereits.. gute Kaiser." Einen Herrscher direkt aus dem germanischen Urwald.. daran wollte ich nichtmal denken!


    Und weiter. "Commodus, du sagst so voller Stolz, dass du dein Tirocinium Fori bei diesem Duccius absolviert hast. Du sagst, dass es dir nichts ausmacht, dass dich dieser Senatsbeschluss ein baldiges Vigintivirat kostet. Und ich, Commodus, ich verstehe nicht ein einziges Wort davon." Nicht eins. "Ist dir deine Karriere etwa so egal? Ist es dir etwa so egal, sollte der Duccius - natürlich möchte ich ihm das damit jetzt keinesfalls unterstellen - zum Erhalt seiner consularen Macht die Bearbeitung der Kaiserfrage auf die nächsten fünf bis zehn Jahre strecken? Das kann doch nicht dein Ernst sein!" Mit der Einstellung würde er seinen Großvater wahrscheinlich nie übertreffen und nie Prätor werden.. falls er es damit überhaupt bis zur Ädilität brachte. "Und was glaubst du, Commodus, wie dich dieser Senatsentscheid am Ende wahrscheinlich noch beeinflussen wird, hm? Was glaubst du, bedeutet der heutige Vertrauensverlust", falls es da noch etwas zu verlieren gab, "dieses Mannes für dich, wenn du als Candidatus vor dem Senat stehst und in höchsten Tönen davon schwärmst, der Tiro dieses Mannes gewesen zu sein, hm?", prophezeihte ich ihm düster. Denn ich war der felsenfesten Überzeugung, dass mein Vetter das doch sehen musste! "Achso. Und deinen abfällig Kommantar über die Patrizier, Commodus, den habe ich übrigens überhört. Du weißt schließlich, dass ich selbst ursprünglich patrizische Wurzeln habe." Und auf die war ich sehr stolz!


    Jetzt musste ich kurz überlegen. Was hatte Commodus noch alles gesagt? "Ach, genau! Ich will dir natürlich noch sagen, dass mich deine restlichen Worte über den Consul Duccius wirklich beruhigt haben! Auch seine Stimme zählt also nur einfach, das ist sehr gut zu wissen. Und er ist "nur" Konsul, weiter nichts, das ist ebenfalls eine wahrliche Erleichterung.", eröffnete ich mit einem vor Sarkasmus triefenden Unterton. "Denn weißt du, ich hatte schon gedacht, dass so ein Konsul mit dem Imperium ausgestattet ist. Ich hatte schon befürchtet, dass er die anderen - alle anderen - Magistrate des Cursus Honorum kontrollieren und ihnen mittels Prohibitio sogar ganz konkrete Anweisungen geben kann, was sie zu tun und zu lassen haben. Und entschuldige, ich wollte auch schon glauben, dass er dazu noch als Princeps Senatus darüber entscheidet, wer im Senat wann das Wort erteilt bekommt und wer wann nicht; wann über etwas abgestimmt wird; ob überhaupt abgestimmt wird und und und." Denn alles das war ganz gesetzlich mit dem kleinen Wort Konsul verbunden. "Mit anderen Worten, Commodus, habe ich mir wohl eingebildet, dass er in dieser kaiserlosen Zeit seine linke Hand über den Magistraten des Cursus Honorum hält und seine rechte über dem Senat selbst. Aber da bin ich jetzt wirklich beruhigt, dass das alles nur ein kleines Hirngespinst einer Frau ist, die ja eh von Natur aus kein Ahnung von der Politik hat."


    Und die Liste war noch immer lang. "Außerdem hast du vom Consular Purgitius gesprochen." Denn das wäre mir sehr neu, wenn dessen Konsulat plötzlich aberkannt worden wäre und er statt eines gewesenen Konsuls respektive eben eines Consulars nun plötzlich nur noch ein gewesener Consular a la Germanicus Avarus wäre. "Er hat die Kurzsichtigkeit des Senats angeprangert. Und du.. willst darauf mit der Mehrheit des Senats antworten?" Ich schüttelte den Kopf. "Du kannst doch nicht ernsthaft die quantitative Zustimmung zu einerm Antrag mit den qualitativen Argumenten gegen diesen Antrag vergleichen wollen, oder? Das ist doch.. das eine sind Äpfel; das andere Birnen." Mit anderen Worten: Nur weil sich eine Mehrheit für eine Idee fand, war die Idee selbst doch noch lange nicht weitsichtig, über alle Zweifel erhaben und gut. "Abseits also dessen, was die Mehrheit des Senats entschieden hat.. musst du doch zugeben, dass es klare Anzeichen dafür gibt, dass der Consular Purgitius recht hat, wenn er sagt, dass der Senat hier heute eine kurzsichtige Entscheidung getroffen hat, oder?", wollte ich von meinem Vetter wissen und formulierte meine Frage zu diesem Zweck auch extra zurückhaltend.


    Es entstand eine etwas deutlichere Pause zwischen den bisherigen Punkten und den letzten, noch kommenden. "Abseits all dessen geht es mir gut, ja. Und meinem kleinen Marc und seinem Vater geht es auch gut soweit." Blieb nur noch eine Sache: "Und ob dus mir glaubst oder nicht, aber ich hätte dir gerne vor einigen Tagen eine Einladung nach Misenum geschickt. Die Tabula liegt sogar noch bei mir zu Hause auf dem Schreibtisch." Lag sie nicht. Aber das konnte mein Vetter ja nicht wissen. "Allerdings ist dann der Kaiser gestorben und die Stadttore wurden verschlossen. Dazu brauchen meine Mitarbeiter beim Cursus Publicus jetzt mehr Führung als je zuvor, sodass ich zur Zeit gleich aus mehreren Gründen nicht weg kann aus Rom. Und meinen Sohn kann ich natürlich gerade in dieser Zeit auch nicht alleine hier in Rom zurücklassen.", rechtfertigte ich mich ohne größere Schwierigkeiten. "Aber wenn du willst, dann lass uns doch nach.. all dem hier nochmal darüber sprechen.", bot ich am Ende an - und ließ erstmal offen, ob ich mit all dem hier jetzt die nur Gesamtsituation um die Thronvakanz oder auch unser aktuelles Gespräch hier meinte.

  • Oh Mann wie scharf sie doch ist wenn sie sich aufregt und sie ist defintiv etwas runder geworden. Aber nur an den richtigen Stellen.
    Solche und ähnliche Gedanken gingen Commodus durch den Kopf während er ihr äußerlich aufmerksam bei ihren Tirade zuhörte und seine einzelnen Sätze zerpflückte.
    Verdammt scharf... aber so was von keine Ahnung von Politik dachte er weiter.
    Das ließ ihn sogar ein klein wenig grinsen. Glücklicherweise genau zu dem Zeitpunkt als sie sagte ihr Marc und seinem Vater. Es war kein großes breites Grinsen aber da sowohl Fausta als auch Commodus wussten das Marcus mehr als einen Vater haben konnte, in Faustas Fall war sogar noch ein dritter Vater möglich was freilich Commodus nicht wusste, konnten die beiden das kurze aufblitzen wohl richtig einordnen.


    Als sie allerdings sagte das sie ihn gerade hatte nach Misenum einladen wollen wurde er wieder komplett ins hier und jetzt beordert.
    Da sie immer noch quasi unter 4 Augen sprachen, Luchse waren ja keine anwesend und auch wenn Personen sie sehen konnten so gab es hier ja keine Mauern in der Nähe die Ohren haben konnten, es also wohl ausgeschlossen war das sie jemand hören konnte bei seinen nächsten leisen Worten.
    "Ob ich noch will... na aber Fausta dieser Frage würdige ich nicht einmal einer Antwort und natürlich glaube ich dir das du mich gerade einladen wolltest. Wenn schon nicht nach Misenum vorerst so bietet sich ja vielleicht in der nächsten Zeit mal die Gelegenheit die Tabula auf deinem Schreibtisch sehen zu können. Nur aus Gründen der schönen Erinnerung was Tabulas auf Schreibtischen manchmal für Folgen haben können. Ich will aber auch gleich sagen das jetzt mit diesem Wissen der Tod des Kaisers mich noch um ein vielfaches mehr in Trauer versetzt!"



    Nach diesen Worten ging Commodus allerdings wieder etwas auf Abstand und seine Worte waren nun alles andere als lauthals ausgesprochen aber nun bestand auch die realistische Möglichkeit das auch Nichtluchse sie hören konnten.


    "Ich finde es aber eine sehr wichtige Information Fausta das Präfekt Decimus dein Patron ist. Duccius Vala hat nicht den Hauch einer Chance auf den Thron. Ein Legionär oben in Britannia hat wahrscheinlich genauso hohe Chancen. Was deinen Patron allerdings angeht sieht die Sache doch gehörig anders aus. Soweit ich weiß sind allerdings Consul Duccius Vala und Präfekt Decimus Livianus alles andere als Feinde, nach anfänglichen Schwierigkeiten."
    Bei denen Commodus quasi live anwesend gewesen war. Sowohl beim Ausbruch als auch beim Verlauf bis hin zum Ende und Versöhnung.
    "Ich stimme dir zweifellos das ein aus Hispania stammender Kaiser gut wäre. Auch wenn ich nicht beurteilen kann ob Decimus Livianus das gleiche Format wie Marcus Ulpius Traianus hat."


    Für einen Moment kam Commodus allerdings ins Grübeln. Fausta hatte ja von Kaisern aus Hispania gesprochen also Mehrzahl.
    Aber zurück zum Thema
    "Fausta glaube mir als deinen dich liebenden Cousin verschwende nicht eine weitere Sekunde auf Duccius Vala. Ja er hat das Imperium aber schon seit 100 Jahren ist das Imperium eines Konsuls nur noch ein Ehrenamt. Wenn morgen alle Senatoren sagen würden wir hören dir nicht mehr zu dann könnte er nichts dagegen tun. Ich kenne den Mann um einiges besser als du und warum auch immer aber er möchte nichts mehr als nach dem Ende seines Consulates so schnell wie es geht zurück in seinen Wald nach Germanien. Was viel wichtiger ist und was viel mehr deiner und meiner Aufmerksamkeit bedarf wäre rauszufinden ob Decimus Livianus den Thron haben will. Die Möglichkeiten hat er dazu. Keiner würde ihn aufhalten können wenn er heute alle Senatoren von einem Felsen werfen ließe. Darauf sollten wir beide uns konzentrieren! Er hat nicht nur ein ehrenvolles aber machtloses Imperium, er hat die Urbaner und die Prätorianer in der Hand!"


    Zum Thema Gaius Verres sagte er einfach mal gar nichts. Zu abwegig war der Vergleich mit einem Mann der zu dumm war um Sizilien richtig auszupressen. Mal ganz davon ab das das fast 200 Jahre her war. Ein kleines bisschen war Commodus allerdings beeindruckt von Faustas Wissen, welches sie mal eben solch eine Sache hatte auswerfen lassen.


    "Es bringt auch gar nichts sich darüber aufzuregen. Die Abstimmung ist gelaufen und die Mehrheit der Senatoren hat aus freien Stücken für die Verschiebung gestimmt. Diese Mehrheit nun sämtlich aus Schuljungs abzutun ist in meinen Augen keine besonders gute Idee. Ein Purgitius Macer kann sich das vielleicht leisten wo er doch schon jede Stufe des CH´s inne hatte. Ein Marcus Helvetius Commodus der demnächst von einer Mehrheit im Senat in ein Amt gewählt werden will ganz sicher nicht!"


    Zum Schluss versuchte er noch ein wenig die Wogen zu glätten.
    "Ach ja und was die Patrizier angeht. Wärest du in ihren Reihen sähe die Sache vielleicht anders aus."

  • Wie eigentlich immer begleitet Varia ihren Dominus, sie war wie sein Schatten, still und unauffällig. Die Umgebung hatte sie im Blick und was sich ihr ihr heute bot grenzte schon ein ein schlechtes Theaterstück.
    Da stürmte doch tatsächlich einer der Senatoren heraus und gebärdete sich wie ein kleines Kind dem man das Spielzeug weggenommen hatte.
    Varia konnte über so ein Verhalten nur den Kopf schütteln - nicht viel nur so ganz leicht – und dieses Rom wollte die Welt beherrschen? Wollte gar ganze Völker unterwerfen? Oh wären sie doch heute hier und könnten as miterleben, keiner nein wirklich keiner würde dieses Rom noch ernst nehmen.


    Nun wurden auch erste Stimmen des einfachen Volkes auf dem Platz laut, ja auch sie schienen unzufrieden.
    „Das ist ja mal wieder so typisch, statt in der Krise zusammen zu stehen geht jetzt schon das Machtgerangel los.“
    „Ja die wollen doch eh nur alle ihr Bestes an uns denkt doch keiner.“
    „Statt anzupacken und einen neuen Kaiser zu bestimmen, heult der hier herum, DAS nenne ich eine Schande!“
    Das Gemurmel wurde immer lauter und deutlich konnte man das Unverständnis und den Unmut der Bevölkerung Roms hören.
    Schließlich wurden Rufe laut.
    „DANN SETLL DEINEN PLATZ EINEM ZUR VERFÜGUNG FÜR DEN ES KEINE SCHANDE IST!“
    „JA GENAU DANN SOLL ER DOCH GEHEN!“


    Immer lauter und immer mehr Bürger machten ihrem Ärger lautstark Luft.


    Varia, die merkte, das die Stimmung hier deutlich davor war zu kippen, rückte ein Stück näher an Commodus heran. Man konnte ja nie wissen, aber vielleicht war es nötig ihn hier schnell wegzubringen...

  • Plural? Plural. Denn neben Traianus verortete ich auch Iulianus ursprünglich in Hispanien. Sicher war ich mir da zwar nicht. Aber war Iulianus nicht in seinen frühen Tagen mit dem Heer aus Hispanien nach Rom gekommen? Das reichte mir, um diese beiden vergöttlichten (und das völlig zu recht!) großen und guten Kaiser als gebürtige Hispanier zu betrachten. Deshalb: Plural.
    Ich wollte gerade zu einer weiteren Antwort ansetzen, da stürmten nun noch weitere Senatoren aus dem Senatsgebäude. "Sieh dir das an, Commodus.", sagte ich mit einem großen Kopfschütteln. "Kannst du dich noch an das Nachkriegsrom erinnern? Dort war es ein Consul Decimus, der Brücken zwischen den Bürgerkriegsparteien geschlagen hat und der sich sogar von einem wilden germanischen Senator wüst beschimpfen ließ, nur um die Gräben innerhalb der Kurie zu schließen." Ich seufzte. "Und sieh dir an, welcher Konsul nun selbst Gräben innerhalb des Senats öffnet und damit dieses ganze Werk des Decimers niederreißt, kaputt macht und völlig zerstört!" Abermals schüttelte ich den Kopf. "Und das, Commodus, das sollte uns beiden Antwort genug sein auf die Frage, von wem der beiden die größere Gefahr ausgeht; wer von beiden mehr nur an sich selbst, seine Karriere und Macht denkt; und wem von beiden das Wohle Roms - unser aller Wohl - hier weniger am Herzen liegt." Und damit war das Kapitel Decimus Livianus für mich durch. Ja, vielleicht schielte er auf den Kaiserthron. (Aber das würde er mir dann sicherlich eh nicht sagen.) Vielleicht aber schielte er auch nicht auf den Kaiserthron. Fakt war: Ich hatte kein Interesse daran, hier für irgendwen irgendetwas herauszufinden und damit meinen eigenen Stand bei diesem einflussreichen Mann zu gefährden. Procuratrix wollte ich werden. Bald.


    Der Duccier hätte nicht den Hauch einer Chance auf den Thron. "Und natürlich hat der Duccius nicht den Hauch einer Chance auf den Thron, solange es solche ehrenhaften Männer wie Consular Purgitius oder diese anderen dort gibt, und die tun, was sie können, um uns alle vor dieser Gefahr zu bewahren!" Ich nickte bekräftigend. "Denn jeder ist naiv oder blind oder beides, wenn er nicht erkennt, dass dieser heutige Senatsbeschluss das Imperium in seinen Grundfesten erschüttert! Und das nicht, weil ein paar Senatoren laut schimpfend den Senat verlassen haben", was meiner Ansicht nach jetzt eh nicht so unglaublich spektakulär und ungewöhnlich war, "sondern in dieser kaiserlosen Zeit sich zwei Männer das Recht herausnehmen, so lange als Konsuln von Rom den Senat zu führen, bis der Senat sich vielleicht irgendwann auf den.. richtigen Kaiser geeinigt hat." Und da kam es nicht nur darauf an, wieviele Legionen der Consul Duccius hatte. Da kam es darauf an, wieviel diplomatisches Geschick er besaß. Er brauchte ja nur seinen eigenen Patron in Germania Superior davon überzeugen, dass er der Richtige sei, und schon stünden ihm die ersten beiden Legionen zur Verfügung. Und er brauchte nur mit der Führung der Prima konspirieren, und Legion Nummer drei wäre auf der Seite des doch ach so unbewaffneten Konsuls. Das war die Gefahr.
    Aber was redete ich hier eigentlich? Commodus schien seine Meinung über diesen Duccius lange getroffen zu haben. Ich schüttelte verständnislos den Kopf. "Aber weißt du was? Eigentlich möchte ich nur eins noch von dir wissen: Ich mag diesen Duccier nicht so gut kennen wie du. Aber wie kommt es, dass du ihn besser zu kennen glaubst, als mancher Senator, der hier gerade wutentbrannt den Senat verließ? Wie kommt es, dass du als ehemaliger Tiro - nichtmal Klient dieses Mannes - ihn so vorbehaltlos verteidigst? Hast du einmal, auch nur ein einziges Mal diesen Mann und sein Handeln hinterfragt?!" Wohl kaum. Und da war ich thematisch also wieder bei der Blindheit angelangt. Ich raffte meine Kleidung ein bisschen zusammen und deutete damit an, dass ich demnächst zu gehen beabsichtigte. Denn ich hatte nicht vor, mir dieses Theater hier noch sehr viel länger anzusehen. Früh genug noch würde ich von der Art und Weise hören, wie dieser germanische Konsul hier anderen (und natürlich insbesondere seinen Kritikern) den Mund verbot und weit davon entfernt war, ein im Sinne der Traditionen guter Konsul zu sein. Denn das war kein Führen des Senats; das war ein Regieren des Senats....

  • Wie von Macer erwartet, hatte er tatsächlich Zuhörer gehabt und es war Rom nicht egal, was im Senat passierte. Welche Meinung ihm dabei entgegen schlugen war ihm dazu erst einmal zweitrangig. Während manche Zuhörer sich sogleich gegenseitig in Diskussionen verwickelten, riefen andere aus der Menge Macer etwas zu.



    "Du sagst es!", stimmte Macer lautstark einer der Meinungen zu und gönnte sich dabei eine freiere Intepretation, als der Urheber wohl vorgesehen hatte. "Anstatt zügig einen neuen Kaiser zu bestimmen und damit das Testament des Verstorbenen umzusetzen, wird erst einmal eine Wahl verschoben! Warum? Was bringt das? Ist das zu eurem Wohl? Ist das etwas, was ihr gefordert hättet?" Fragend blickte er sich um. Bisher hatte er auf dem Forum keine Worte gefunden, die eine Verschiebung der Wahl gefordert hätten. Vielleicht kamen sie ja noch, und er hatte sie bisher überhört. "Statt einfach nur die Arbeit zu machen, die dem Senat aufgetragen wurde, wird erst einmal die Amtszeit verlängert und damit werden gleichzeitig jene, die demnächst durch Wahl die Macht hätten übernehmen sollen, von der Macht ausgeschlossen. Ja, ihr habt ganz Recht - das ist nichts anderes als Machtgerangel!"


    Natürlich entging es Macer nicht, dass es die Kernaussage der Rufe war, ihm selber Schwäche vorzuwerfen. "Ich soll meinen Platz zur Verfügung stellen? Ein lustiger Vorschlag! Der Senat beschließt, dass die amtierenden Magistrate ihren Platz eben nicht turnusgemäß räumen müssen und jener, der dagegen stimmt, soll seinen Platz zur Verfügung stellen? Du verstehst das Problem nicht wirklich, oder?" sprach er direkt in die Richtung, aus der er den Ruf vernommen hatte. Vielleicht hatte der Rufer ja genug Mumm, ihm noch einmal zu antworten.

  • Eine immer größer werdende Menge fand sich auf dem Forum ein.
    Wie ein Lauffeuer verbreitete sich, dass mehrere Senatoren es als skandalös empfanden, dass die amtierenden Consuln ihre Amtszeit ausdehnen wollten.


    So blieb auch Proximus stehen, schaute sich in der stetig anschwellenden Menge um, ob er das ein oder andere bekannte Gesicht fand. So sah er auch Sergia Fausta in der Menge.


    Einige forderten das Senator Spurius Purgitius Macer, er war wohl einer der Senatoren gewesen welche sich auf dem Forum eingefunden hatten, auf, er solle seinen Senatorenposten zur Verfügung stellen.


    Ersteinmal beobachtete Proximus weiter den anschwellenden Pulk.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Ihr Götter warum muss sie meine Cousine sein und auch noch verheiratet. Mit jedem Satz den Fausta ausstieß und der anzeigte das sie wütend oder zu mindestens schlecht gelaunt fand Commodus sie attraktiver. In seinen Gedanken ging es mehrfach drunter und drüber bei der Vorstellung das er ihr gleich auf dem Höhepunkt der Aufregung das Kleid vom Körper riss und sie hier auf dem Forum treiben würden.
    Von Politik hatte sie ganz offensichtlich überhaupt keine Ahnung. Welcher Patron würde denn seinem Klienten nachfolgen!
    Aber megascharf war sie wenn sie sich so aufregte. Wenn ihre Augen scheinbar Blitze schleudern wollten und ihre Brust sich schnell hob und senkte bei der ganzen Aufregung.
    Commodus hoffte nur das nicht der kleinste Teil seiner Gedanken auf seinem Gesicht auftauchte. Garantieren konnte er dafür nicht.


    Als sie dann anfing ihre Kleidung zu raffen um zu gehen musste er ja eingreifen. Er versuchte es ihn einem beruhigendem Ton und appellierte an ihre Intelligenz. Weniger um ihr beizustimmen sondern mehr um sie zu beruhigen und damit dafür zu sorgen das er sich nicht doch noch zu einem Fehltritt hier mitten auf dem Forum hinreißen ließ.


    "Fausta nun warte doch mal und lauf nicht gleich weg. Du bist eine der intelligentesten Frauen die ich kenne also höre dir bitte einmal in Ruhe an was ich sagen will und schenke mir ein ganz kleines bisschen vertrauen. Ich saß das letzte Jahr als Tiro von Duccius Vala zwar nicht als Senator im Senat aber dennoch war ich nahezu täglich dort zugegen. Ich verteidige ihn nicht vorbehaltlos, keineswegs. Aber in dieser Sache, so Leid es mir tut und so unwahrscheinlich das auch ist wo du doch nahezu immer Recht hast, liegst du falsch. Die Abstimmung war ganz kurzfristig und Vala und der andere Consul",
    Scheiße gerade jetzt viel Commodus dessen Name nicht ein
    "hatten in dieser auch nur eine Stimme. Die Zeit war viel zu kurz als das er die Wahl hätte beeinflussen können. Es mag ja vielleicht sein das die Verschiebung der Wahl nicht die beste Idee war, soweit will ich dir ja sogar Recht geben. Doch bringt das Vala keinen digitus näher an den Thron wie du vermutest. Es sorgt aber dafür das der Senat sich schnellstmöglich um die Findung eines neuen Kaiser kümmern kann und um nichts anderes wie z.B. den Wahlkampf.
    Selbst wenn es so wäre das Consul Duccius Vala und Consul Marcus Vettius Bolanus",
    ah da war er wieder der Name.
    "mit der Verschiebung der Wahl nur das Ziel gehabt hätten den Senat zu regieren. Den Thron hätten sie damit niemals für sich selber erreicht. Also macht es doch viel mehr Sinn das wir beide, die ja leider noch nur kleine Rädchen in diesem Werk hier sind Gedanken darüber machen sollten für wen sie das eventuell tun. Vielleicht für deinen Patron Decimus Livianus der zur Zeit etliche Tausend",
    Commodus hatte keine Ahnung wie die aktuelle Kopfstärke der Prätorianer und Urbaner war.
    "Möglichkeiten hat sich zum Kaiser zu machen. Oder vielleicht der Patron von Vala Vinicius Hungarius. Die Rheinarmee hat beim letzten Mal schon gezeigt was sie kann obwohl sie zahlenmäßig den Ostlegionen unterlegen ist.
    Darüber sollten wir beide uns Gedanken machen. Was hältst du also davon wenn wir beide uns in dieser Angelegenheit zusammentun und schauen das wir am Ende gut da stehen. Du indem du bei deinem Patron die Augen und Ohren offen hältst und ich bei Vala. Dann tauschen wir uns aus und haben so dann am Ende eine gute Chance vielleicht einen Tick eher zu wissen wer Kaiser wird oder werden will!"


    Commodus deutete auf die den Senat verlassenden Flavier und Aurelier.
    "Die da scheißen sowieso auf uns Fausta aber wir beide sind doch klüger! Ich weiß nicht womit Duccius Vala deinen so großen Unmut erzeugt hat aber vertrau einmal mir und meinem Wissen das ich im letzten Jahr im Senat erlangt habe. Es lohnt keine Sekunde darüber nachzudenken und sich aufzuregen was Vala vor hat. Ich sage dir nochmal wenn es nach ihm geht will er schnellstmöglich zurück nach Germanien und ganz bestimmt nicht will er auf den Thron!"

  • Der Mann der den Vorschlag gemacht hatte war bei weitem kein Feigling und trat also aus der schützenden anonymen menge hervor, so das man den kräftig gebauten Enddreißiger in seiner vollen Größen bewundern konnte. Er war überdurchschnittlich kräftig, was wohl an seinem Beruf als Schmied lag.
    „Was soll ich nicht verstehen? Das du statt mit deinen Kollegen einen Nachfolger zu suchen, oder wie du es nennst eure Arbeit zu machen, lieber hier herumschreist? Das du statt dich an die Arbeit zusammen und mit allen gemeinsam eine Lösung zu finden lieber Unfrieden streust und uns so in einen neuen Bürgerkrieg treibst? Was meinst du denn wie lange es unbemerkt beliebt, das wir keinen kaiser haben? Was meinst du wie lange es dauert, bis die ersten hier mit ihren Armeen vor den Toren stehen? Eure verdammte Aufgabe ist es einen neuen Imperator zu finden. Eure Aufgaben ist es zum Wohle Roms zu entscheiden. Eure Aufgabe ist es uns nicht schon wieder in einen Bürgerkrieg zu trieben. Und Herr Senator wenn ihr Senatoren eure Aufgabe gewissenhaft und schnell macht, dann ist der Konsul doch gar nicht länger Konsul. Also anstatt dich künstlich aufzuregen, solltest du doch daran Interesse haben, dass diese Verlängerung so kurz wie nur irgend möglich ist oder?“ Der Mann atmete noch mal tief durch. „Also tu deine Pflicht und sorge dafür, das Rom wieder einen Kaiser bekommt!“
    „Jawohl recht hat er!“
    „Macht eure Arbeit!“
    „Ja typisch ihnen geht es ja gut zu leiden haben doch eh nur wir.“

  • Ich ließ mich noch ein bisschen aufhalten, kniff bei den Worten meines Vetters aber misstrauisch die Augenbrauen zusammen. "So wie du hier gerade redest, könnte man fast meinen, dass du als Tiro eines Senators das ganze Jahr über im Senat gesessen hättest." Ich legte Commodus meinen rechten Zeigefinger auf die Brust. "Dein Pech nur, dass ich ganz genau weiß, dass.. das so nicht sein kann! Denn.. also.. mein Mann ist zum Beispiel ein Besitzer, weil er gerade Quaestor ist." Wäre das nicht gerade Commodus vor meiner Nase, ich wäre jetzt über ihn hergezogen. So bremste ich mich aber. "Versteh mich nicht falsch, aber dass du als Tiro irgendeiner Senatssitzung beigewohnt hast, das nehm ich dir nicht einen Wimpernschlag lang ab." Denn mein Vetter war ja weder ein hoher Reichspräfekt, noch Teil der kaiserlichen Familie. Und Quaestor war er auch nicht. Gab es noch mehr gesetzlich verankerte Beisitzer??


    Als Commodus dann von der Kurzfristigkeit der Abstimmung sprach, musste ich unweigerlich grinsen und schüttelte den Kopf. "Und wenn Anträge ganz kurzfristig sind und nach dem Motto schnell-schnell, husch-husch ganz fix zur Abstimmung gebracht werden.. und DANN hier Senatoren wutschnaubend aus dem Senat stürmen" Hallo? "dann muss natürlich klar sein, dass der Fehler hier bei einem gestandenen Consular wie Purgitius Macer liegen muss und auf gar keinen Fall bei einem germanischen Homo Novus liegen kann." Darauf schüttelte ich energisch den Kopf, während ich Commodus mit großen Augen entsetzt ansah. "Hast du in Betracht gezogen, dass eine überzogen schnelle Abstimmung auch noch andere, sehr viel weniger unschuldige Motive haben kann? Man kann durch eine drastisch verkürzte Diskussionszeit verhindern, dass die Schwächen eines Vorschlags zu sehr zur Sprache kommen. Sowas beeinflusst ein Abstimmungsergebnis. Man kann verhindern, dass ein zur Zeit gerade abwesender, vielleicht vorübergehend kranker Senator seine Stimme abgeben kann. Handelt es sich dabei nicht gerade um einen x-beliebigen Pedarius, beeinflusst auch das die Abstimmung vielleicht mehr, als einem lieb ist." Ob der Senat wohl die nötige 60%-Mehrheit hervorgebracht hätte, wenn mehr Zeit für >alle< gewesen wäre? Wer weiß. Doch so wurde der Senat in diesen Tagen eben von oben herab regiert. "Du behauptest, Commodus, dass die beiden Konsuln keinerlei übermäßigen Einfluss auf das Abstimmungsergebnis gehabt hätten. Und gleichzeitig gibst du zu, dass all das hier sehr schnell und kurzfristig geschehen ist. Ich frage dich: Das soll keine Beeinflussung sein??" Da war ich ein bisschen anderer Ansicht.


    Dabei hinkte nicht nur diese etwas naiv anmutende er-hatte-nur-eine-Stimme-wie-alle-anderen-auch-Argumentation ganz deutlich. Nein: "Und du sagst, dass sich der Senat möglichst schnell um einen neuen Kaiser kümmern sollte? Commodus, das ist ein Gedanke, dem ich nur zustimmen kann! Aber siehst du nicht, was hier stattdessen getan wird?" Ich gab ihm einen Moment, um über diese Frage nachzudenken. "Anstatt über einen neuen Kaiser zu reden und uns bald einen neuen Augustus zu präsentieren, schlagen die beiden Konsuln ganz nonchalant zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens setzen sie die Wahlen aus und sichern damit ihre eigene Macht in einer völlig indiskutabel schändlichen Weise! Und zweitens spalten sie genau damit auch noch den Senat, der jetzt erst recht nicht zu einer schnellen Einigung über einen neuen Augustus kommen wird!" Nobles Verhalten eines jetzt doch vermeintlich zur Nobilitas gehörenden Germanen sah wahrlich anders aus. Man musste nur mal die Augen öffnen und genau hinsehen!


    Der lautere Wortwechsel zwischen dem Consular Purgitius und einigen Leuten aus dem Volk lenkte mich kurz ab. "Genau!", stimmte ich dem Senator im Anschluss an seinen Satz vom Machtgerangel energisch zu. "Bürger! Dieser Mann, dieser Senator, dieser Römer ist seit vielen Jahren Consular, hat sich jahrzehntelang - und längst nicht nur in den Ehrenämtern des Cursus Honorum - für unser Rom aufgeopfert und engagiert, und sitzt mit Sicherheit schon länger im Senat, als viele andere!" Ich musste mich kurz räuspern, denn ich sprach selten so laut. "Und ihm.. jemandem, der so integer ist, dass man ihn einst einstimmig zum Prätor wählte.. ausgerechnet ihm wollt ihr hier vorwerfen, dass er sich statt der Kaiserwahl nur irgendeinem Machtgerangel hingeben würde?!?" Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln. "Bürger, das ist doch lächerlich! Öffnet eure Augen! Denn wer die Tagesordnung im Senat bestimmt, ist doch nicht dieser ehrenwerte Consular hier! Wer bestimmt hat, dass heute statt der Kaiserwahl nur derart schändliche Machtspielchen an Tagesordnung waren, das war der Princeps Senatus! Denn der bestimmt doch, was als wievielter Punkt auf die Tagesordnung kommt!" Und dem Princeps Senatus, der entweder der Duccius selbst gewesen war oder dieser Vettier, der keine eigene Meinung hatte und sich nach Belieben von diesem Germanen beeinflussen ließ, war es offensichtlich weit wichtiger gewesen, diesen eiligen Antrag zur Sicherung der eigenen Macht zu unterstützen (oder gar selbst zu initiieren), als sich der wirklich wichtigen Frage eines neuen Kaisers zu widmen!


    Sicher hatte der Purgitius meine Schützenhilfe hier nicht nötig. Ich gab sie ihm aber trotzdem gerne. Allein schon für meinen Onkel Kaeso, dessen Patron er ja immernoch war. Ich warf dem Consular noch ein flüchtiges Lächeln zu, bevor ich mich wieder meinem Vetter zuwandte: "Im Übrigen ist es völlig egal, ob der Duccius hier für sich oder für jemand anderen seine ihm anvertraute Macht" missbraucht "so schändlich nutzt. Denn nicht für wen, sondern dass er sowas macht, ist doch schon dreist genug!" Ich war da sicher keine Rechtsgelehrte, aber ich hoffte einfach mal, dass ich bei dieser Aussage auch das Römische Recht hinter mir wissen durfte. "Deshalb tust du vielleicht wirklich ganz gut daran, deinem ehemaligen Lehrherrn etwas genauer auf die Finger zu schauen. Ich sehe da bei meinem Patron weit weniger Grund zur Sorge.. und ich sehe vor allem auch keinen Vorteil für mich darin, ihm womöglich hinterher zu spionieren." Und das war eigentlich noch viel entscheidender. Sollte er doch Kaiser werden oder Stadtpräfekt bleiben, solange ich nur auch etwas davon hatte.. und einen Ritterposten in der Kanzlei zugeschanzt bekam.


    "Und von denen dort hat übrigens auch noch keiner auf mich "geschissen", das kann ich dir versprechen." Denn ich merkte mir solche Namen und Gesichter unliebsamer Personen eigentlich immer ganz gut.. und vor allem lange. "Das sind Patrizier, nicht wahr?" Man sahs ja für gewöhnlich an der Kleidung. "Zu denen habe ich bisher sogar immer ein möglichst gutes Verhältnis zu haben gepflegt. Ich selbst habe schließlich patrizische Wurzeln, mein Großvater Marcus war ein treuer Klient des Senators Flavius Felix, der Senator Aurelius Lupus und seine Verwandte Aurelia Prisca waren auf meiner Hochzeit zu Gast und überaus freundlich. Flavia Domitilla ist.. geiwssermaßen eine meiner Freundinnen." Um da nur mal ein paar Beispiele zu nennen. (Auch wenn gerade das letzte vielleicht etwas übertrieben war.) "Im Gegensatz dazu sind es die Quintilier, die keinen Anstand haben und meine Hochzeit zu sabotieren versuchten, die Germanicer, die ohne Sinn für Konsequenzen und Moral, die Quintilier auch noch in Schutz nehmen dafür, und die Duccier, die so geil auf Ruhm, Anerkennung und Macht sind, dass sie sich dafür selbst Gesetzesbrechern arglos als gerichtliche Verteidiger - nicht als Pflichtverteidiger! - an den Hals werfen!" Und wenn Commodus sich an meine Briefe und das Geschehen in meinem Umfeld ein bisschen erinnerte, dann wüsste er auch genau, welche ganz speziellen vier Personen hinter diesen drei Gentilnamen steckten und weshalb ich diese vier Personen so abgrundtief verachtete. Beim Duccius kam natürlich noch hinzu, dass der als wilder Germane (und Wildheit konnte man jemandem ganz bestimmt unterstellen, der vor versammelter Mannschaft einen amtierenden Konsul verbal angriff!) selbst für das Konsulat kandidiert hatte - eine Sache, die in meinen Augen völlig unvereinbar war mit jeder römischen Tradition und Sitte bis dahin. Erst wollte er diese Tradition zu Fall bringen, dann hatte er sie zu Fall gebracht. Und auch das nahm ich ihm übel.

  • Sie wollte einfach nicht aufhören immer wieder und wieder in die gleiche nutzlose Kerbe zu hauen. Commodus fragte sich gerade wirklich ernsthaft was Vala mit ihr gemacht hatte das sie ihn so auf dem Kieker hatte. Er war ja nicht blöde und kannte ihr Gemüt inzwischen aber die Energie die sie in den Kampf gegen Vala steckte war doch wirklich schon bemerkenswert. Er nahm sich vor mal vorsichtig bei Vala nachzuhorchen ob dem was einfallen würde womit er sich so eine motivierte Feindin geschaffen hatte.


    Als Fausta dann auch noch anfing wie ein gewöhnlicher Bürger rumzubrüllen stand ihm kurz der Mund auf. Das sie sich mal solch eine Blöße geben würde und sich so mit einfachen Handwerkern und Bürgern ein Anschreiduell liefern würde. Niemals hätte er das gedacht und durch diese Aktion sackte sie in seiner Begehrenswertskala auch gleich mal um 5 Stufen ab.


    Als sie schließlich dann auch noch anfing ihm erzählen zu wollen wie gut sie mit den Patriziern konnte und wie böse die Germanicer, die er selber aus irgendeinem unbekannten Grund auch nicht so besonders mochte, und vor allem die Quintilier waren konnte er nicht verhindern das ihm kurz die Augen rollten und er den Kopf schütteln musste.
    Gerade noch konnte er noch verhindern ihr rotzig an den Kopf zu werfen sich doch mal nen gleich starken Gegner zu suchen und nicht permanent auf der einen Quinitlierin die es soweit Commodus wusste es noch in der Stadt gab rumzuhacken. Commodus fand selber das man seine Feinde ordentlich und möglichst präventiv zusetzen sollte. Aber in diesem Fall....
    Wie auch immer das konnte er sich noch verkneifen den Satz
    "Ach ich meine mich zu erinnern das es da mal eine gewissen Tiberia gab die du als deine schlimmste Feindin angesehen hast!"


    Er fing sich anschließend wieder und machte einen letzten Versuch die Sache hier noch zu einem guten Ende zu bringen und nicht im Streit mit Fausta auseinander zu gehen bzw. sie einfach stehen zu lassen damit sie weiter mit den Bürgern rumschreien konnte.
    "Das dein Mann zur Zeit Quaestor ist weiß ich wohl und ebenso wie gut er sich bei einer seiner ersten Sitzungen eingeführt hat. Ein interessanter Weg um sich weiter nach oben arbeiten zu wollen. Was mein persönliches beiwohnen angeht. Du glaubst also das die ganzen Senatoren ihre Mitschriften der Sitzungen und dergleichen selber anfertigen noch während der Sitzungen und nur nebenbei diskutieren?"
    Commodus war jetzt nicht übermäßig stolz darauf die letzte Zeit quasi als Scriba im Senat verbracht zu haben und sicherlich war er auch nicht bei jeder Sitzung anwesend gewesen. Aber Vala brauchte, wie wahrscheinlich so gut wie jeder Senator, schriftliche Aufzeichnungen über die Vorkommnisse im Senat und bei der Fülle an Sitzungen konnte man sich das ja unmöglich merken. Natürlich wurde nicht Wort für Wort mitgeschrieben aber doch recht umfangreich. Wie sonst hätte man sonst auch noch Jahre später gewisse Vorkommnisse aus Sitzungen nachvollziehen können.
    Endgültig bizarr wurde es als sie dann meinte die Abstimmung wäre nach einem beschleunigtem Verfahren durchgeführt. Woher nahm sie dieses Wissen? Soweit Commodus wusste war die Abstimmung wie immer gelaufen. Es war debattiert worden und dann abgestimmt worden. Commodus konnte sich jetzt aus der Hüfte an keine Abstimmung erinnern wo der Senat sich erst einmal trennte und Wochen später noch einmal zusammen trat und über darüber abstimmte was vor Wochen diskutiert worden war. Mal ganz nebenbei würde solch ein Verhalten ja auch nur Commodus Sicht bestätigen das umfangreiche Aufzeichnungen sehr wichtig waren. Jedenfalls wollte er nicht ausschließen das das zuweilen vorkam aber sicherlich war es nicht die Regel.
    Das wie so oft einige der als anwesend aufgeführten Senatoren keine Stimme in der Zeit abgegeben haben war ja auch nicht das Versäumnis derjenigen die abgestimmt hatten sondern die derjenigen die zwar als Anwesend aufgeführt waren aber aus dem nichts taten. Und da fielen Commodus einige ein. Männer wie Lucius Flavius Furianus, Herius Claudius Menecrates und Lucius Aelius Quarto die solange Commodus sicher erinnern konnte immer als Anwesend geführt wurden aber so gut wie nie in Erscheinung traten und, da war Commodus sich sicher, auch bei dieser wichtigen Abstimmung es nicht geschafft hatten den Arm zu heben. Daraus dann zu schlussfolgern der Abstimmung wäre absichtlich verkürzt worden war einfach nur bizarr. Gerade der Flavier und der Aelier.... da hätte die Abstimmung wahrscheinlich eine Woche dauern können und es wäre nichts gekommen.


    Aber wie gesagt Commodus kannte Fausta ja inzwischen und wollte ihr nicht auch noch öffentlich unter die Nase reiben wie blödsinnig ihre Auslegung der Sachlage war. Den auch zu dieser Zeit stand ja schon fest ´Wer f..... muss freundlich sein`
    "Fausta ich finde dieses Gespräch mit dir wirklich hoch interessant und würde es sehr sehr gerne mit dir fortsetzen. Es ist mehr als verständlich wenn wir beide uns momentan nicht den Luxus erlauben können die Stadt zu verlassen und uns in Misenum die Landschaft anzuschauen. Doch ich würde mich sehr gerne noch einmal in.... angemesseneren Umgebung mit dir über die heutigen Ereignisse austauschen. Aber wie wir beide in der Zukunft damit umgehen und das beste für uns daraus ziehen können. Den wir beide sollten doch immer noch zusammenhalten oder?"
    Er reichte ihr quasi die Hand und hoffte das sie sie annahm.

  • Tja, bei diesem ganzen verblendeten Pöbel, da sah ich einfach rot. Denn es ging einfach nicht in meinen Kopf, wie man ganz speziell hier den Consular Purgitius für etwas verantwortlich machen wollte, für das er absolut nichts konnte. War es seine Schuld, dass heute statt über einen neuen Kaiser zu reden lieber um die eigene Macht gerangelt, diskutiert und entschieden wurde? Nein. (So wie er sich hier aufführte, war er nämlich ganz bestimmt nicht der Urheber dieser Idee.) Und weil er sich nun hier vor das Volk stellte und selbiges über diesen Affront im Senat informierte, erkoren diese Menschen kurzerhand den Purgitier zum Sündenbock. Logik suchte man hier wohl vergeblich. - Genauso wie ich auch schon damals bei der "Valkampf"-Werbung an vielen Stellen nur meine Stirn hatte runzeln können. Wenn ich mich daran erinnerte, wie da einige so getan hatten, als wenn mein Onkel Kaeso und sein Schwager Flaminius Cilo gar nicht existiert hatten und stattdessen einen senatorischen Tribun Duccius so feierten, als wäre er damals der große Feldherr gewesen.... Aber das war wieder ein anderes Thema. Was unterm Strich blieb, war: Solche Verblendung und solchein kritikloses Ja-sagen, ohne auch nur ein einziges Hinterfragen, das regte mich einfach auf.


    Als Commodus dann die Tiberia (ausgerechnet die!) ins Spiel brachte, da konnte ich mir ein Augenrollen nicht verkneifen. Und ich merkte, dass er mich wirklich nicht so gut kannte, wie ich dachte. "Das, mein lieber Commodus, war vor meiner Hochzeit.", ließ ich ihn mit einem etwas zickigen Unterton wissen. "Seit meiner Hochzeit verstanden wir uns ausgezeichnet.. bis ihre Hochzeit dieses Band wieder durchtrennte." Wie genau ich seither zur Tiberia stand, wusste ich selbst noch nicht genau. Meine Freundin war sie nun ganz sicher nicht mehr. Aber so richtig feindselig war ich ihr nach ihrer Unterstützung bei meinen Plänen gegen diesen "Faustus" auch irgendwie nicht mehr gesonnen. Ich mied sie einfach. "Und seit ihrer Eheschließung ist sie de facto eh keine echte Patrizierin mehr.", kommentierte ich am Ende noch lapidar und war mir sicher, dass mein Vetter in diesem Punkt von diversen echten Patriziern eine ähnliche Antwort erhalten würde. (Dass der Duccier damit also auch irgendwie diese vorsichtig entstehende Freundschaft auf dem Gewissen hatte, durfte man meiner Liste aus Gründen, weshalb ich diesen Mann nicht leiden konnte, also auch gerne noch hinzufügen.)


    Dann musste ich mir kichernd die Hand vor den Mund halten. "Seit wann wird denn bitte im Senat irgendetwas mitgeschrieben? Also, ich meine, die Senatsschreiber.. dass die mitschreiben und protokollieren, das ist ja klar. Aber dass jeder Senator seinen eigenen Schreiber in den Senat mitbringt, das kann ich mir kaum vorstellen." Ehrlich nicht. "Passen so viele Leute überhaupt alle in das kleine Senatsgebäude hinein? Und wo sollten die 300 Schreiber dann ihre Plätze haben? Alle ganz vorne bei den Senatsschreibern? Direkt auf den Bänken der Konsulare, der Prätorier und der gewesenen Ädiln? Oder doch lieber alle ihrem Rang entsprechend ganz hinten im Raum, wo niemand mehr alles versteht, was in der Mitte gesprochen wird?" Diese Behauptung meines Vetters hielt ich doch für ein Märchen. Ein zugegeben irgendwie amüsantes Märchen. Aber ein Märchen. Denn es wurde doch selbst in den Provinzen penibel genau festgelegt, wer alles bei einer Sitzung des (städtischen) Senats dabei sein durfte und wer eben nicht. Und den Senatsbeschluss, dass jeder Senator sich seinen eigenen Schreiber mit in den Senat bringen durfte, weil den staatlichen Senatsschreibern ja nicht zu trauen war, der musste da wohl an mir vorbeigegangen sein. Aber Totschlagargument: Ich war ja auch nur eine Frau, die per se keine Ahnung hatte.
    So war es dann natürlich auch nur logisch, dass Commodus eigene Worte "die Abstimmung war ganz kurzfristig" aus dem Mund einer Frau auf einmal auch nicht wiedererkannte und stattdessen lieber in Zweifel zog. Genau das nämlich, dass er mit dieser Wiederholung seiner eigenen Aussage nichts anzufangen wusste, das legte mir sein etwas skeptischer Gesichtsausdruck nämlich doch sehr nah. Aber da er nicht weiter darauf einging, konnte ich ihm dazu natürlich auch nichts weiter entgegnen. Mein Vetter hatte offensichtlich seine eigene Auffassung, in der es keine Senatsschreiber gab, deren Protokolle im Tabularium lagerten, wo man sie jederzeit einsehen konnte, und wo also stattdessen jeder Senator seinen eigenen Schreiber mit in die Kurie brachte. Und ich hatte eine andere Sichtweise, meine Sichtweise eben.


    Dann streckte mir Commodus verbal und auch physisch die Hand entgegen. Ich zögerte. Denn in diesem Gespräch hatte ich gesehen, wie stark mein Vetter doch mit diesem Duccius sympathisierte, wie sehr er (als Enkel des Senators und Iulianus-Klienten Helvetius Geminus) zu ihm (einem Homo Novus aus der wilden germanischen Grenzprovinz) aufschaute. Dass er sich damit jemandem unterordnete, über dem er eigentlich geburtsrechtlich stand, das sah er offenbar nicht. Und eigentlich, fand ich, eigentlich hätte er es nach diesem Gespräch hier wirklich verdient, dass ich ihn und seine ausgestreckte Hand einfach stehenließ und ging. Vielleicht dachte er dann mal ein bisschen mehr darüber nach, wer er selbst war, wer dieser Duccius war, woher dieser Duccius kam und dass man spätestens seit Arminius (damals auch so ein Germane mit römischem Bürgerrecht - und dazu sogar noch zum Ritter erhoben, wenn mich nicht alles täuschte) nicht alles glauben durfte, was so ein Germane redete. Die Geschichte hatte gezeigt, dass einem Germanen nicht zu trauen war.. und wie man heute sah, war das noch immer ganz hochaktuell. Ich seufzte. "Auch wenn ich bestimmt nicht alles gut finde, was du heute gesagt hast. Und auch wenn ich deine Nähe zu diesem.. Germanen mehr als bedenklich finde und auch weiter nicht gut finden werde, wie vertrauensvoll und begeistert du über ihn sprichst.", erklärte ich mit ernster Miene und hielt nochmal kurz inne. "Aber wenn du bereit bist, mir meine Meinung über diesen Mann zu lassen und gleichzeitig versprichst, dass du ihm nicht noch näher kommst" zum Beispiel als Klient dieses Ducciers "dann will ich diesen Bartträger bestimmt nicht auch noch unsere Verbindung kaputt machen lassen. Das verspreche ich dir beim Namen meiner Urgroßmutter Cornelia Fausta." Und da ich von ihr auch meinen Namen bekommen hatte, bedeutete mir der Name Cornelia Faustas nicht wenig.. auch wenn ich meine Urgroßmutter leider nicht mehr kennenlernen durfte. Sie war schon lange tot. So streckte ich also auch Commodus meine Hand entgegen. Ergriff er sie, dann nahm er meine Bedingungen an. Zog er seine Hand stattdessen zurück.. naja.. man würde sehen.

  • Zitat

    Original von Varia
    Der Mann der den Vorschlag gemacht hatte war bei weitem kein Feigling und trat also aus der schützenden anonymen menge hervor, so das man den kräftig gebauten Enddreißiger in seiner vollen Größen bewundern konnte. Er war überdurchschnittlich kräftig, was wohl an seinem Beruf als Schmied lag.
    „Was soll ich nicht verstehen? Das du statt mit deinen Kollegen einen Nachfolger zu suchen, oder wie du es nennst eure Arbeit zu machen, lieber hier herumschreist? Das du statt dich an die Arbeit zusammen und mit allen gemeinsam eine Lösung zu finden lieber Unfrieden streust und uns so in einen neuen Bürgerkrieg treibst? Was meinst du denn wie lange es unbemerkt beliebt, das wir keinen kaiser haben? Was meinst du wie lange es dauert, bis die ersten hier mit ihren Armeen vor den Toren stehen? Eure verdammte Aufgabe ist es einen neuen Imperator zu finden. Eure Aufgaben ist es zum Wohle Roms zu entscheiden. Eure Aufgabe ist es uns nicht schon wieder in einen Bürgerkrieg zu trieben. Und Herr Senator wenn ihr Senatoren eure Aufgabe gewissenhaft und schnell macht, dann ist der Konsul doch gar nicht länger Konsul. Also anstatt dich künstlich aufzuregen, solltest du doch daran Interesse haben, dass diese Verlängerung so kurz wie nur irgend möglich ist oder?“ Der Mann atmete noch mal tief durch. „Also tu deine Pflicht und sorge dafür, das Rom wieder einen Kaiser bekommt!“
    „Jawohl recht hat er!“
    „Macht eure Arbeit!“
    „Ja typisch ihnen geht es ja gut zu leiden haben doch eh nur wir.“


    Im Prinzip konnte Macer zu allen Forderungen, die der Mann an ihn stellte, nur nicken. Und genau das tat er dann auch. "Du sagst es! Ich danke dir! Und wie ich höre, stimmen die Umstehenden dir zu. Das also ist der Wille des Volkes von Rom - dass der Senat baldmöglichst einen neuen Kaiser wählt und dass die amtierenden Konsuln nicht länger als ohnehin vorgesehen Konsuln sein sollen" wiederholte er. "Das ist auch mein Wille. Aber offenbar nicht der Wille der Mehrheit des Senates, denn dort drinnen wurde gerade eben ja nicht über die Wahl des Kaisers gesprochen. Das ist es doch, worüber ich mich aufrege - und offenbar tut ihr dies genauso. Aber ich nehme euren Auftrag an: Ich werde genau das, was du mir gerade gesagt hast, bei der nächsten Sitzung des Senates vortragen. Denn es muss wirklich im Interesse Roms sein, so bald wie möglich einen neuen Kaiser zu bestimmen. Alles andere ist diesem Ziel unterzuordnen", stimmte Macer dem Mann noch einmal zu und fragte sich gerade, ob sich die Volkstribune zu republikanischer Zeit ähnlich gefühlt haben mussten. Es war irgendwie ein komisches Gefühl für Macer, hier auf dem Forum so direkt mit dem beauftragt zu werden, was er ohnehin vorhatte. Und vorher trotz der Ähnlichkeit der Position angefeindet zu werden. Um herauszubekommen, ob letzteres noch immer so war, blickte er nun abwartend in die Menge, um zu sehen, ob es weitere Stimmen gab.

  • Zitat

    Der lautere Wortwechsel zwischen dem Consular Purgitius und einigen Leuten aus dem Volk lenkte mich kurz ab. "Genau!", stimmte ich dem Senator im Anschluss an seinen Satz vom Machtgerangel energisch zu. "Bürger! Dieser Mann, dieser Senator, dieser Römer ist seit vielen Jahren Consular, hat sich jahrzehntelang - und längst nicht nur in den Ehrenämtern des Cursus Honorum - für unser Rom aufgeopfert und engagiert, und sitzt mit Sicherheit schon länger im Senat, als viele andere!" Ich musste mich kurz räuspern, denn ich sprach selten so laut. "Und ihm.. jemandem, der so integer ist, dass man ihn einst einstimmig zum Prätor wählte.. ausgerechnet ihm wollt ihr hier vorwerfen, dass er sich statt der Kaiserwahl nur irgendeinem Machtgerangel hingeben würde?!?" Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln. "Bürger, das ist doch lächerlich! Öffnet eure Augen! Denn wer die Tagesordnung im Senat bestimmt, ist doch nicht dieser ehrenwerte Consular hier! Wer bestimmt hat, dass heute statt der Kaiserwahl nur derart schändliche Machtspielchen an Tagesordnung waren, das war der Princeps Senatus! Denn der bestimmt doch, was als wievielter Punkt auf die Tagesordnung kommt!"



    Ein Mann aus der Menge drehte sich zu dem Weib. Er musterte sie von oben bis unten. Die ist doch auch nur ein Plebs was echauffiert die sie hier so? Er rollte mit den Augen, bevor er zu ihr rüber brüllte.
    „Schweig still Weib! Ihr Weiber sollt unsere Stammhalter kriegen – euch um den Haushalt kümmern – und nicht um Dingen von denen ihr nichts versteht. Weib Politik ist Sache der Männer, also halte dich raus aus Dingen, von denen du keine Ahnung hast.“
    Er drehte sich wieder zu seinen Begleitern, regte sich aber immer noch lautstark über diese Frau auf. „Wo kommen wir denn da hin, wenn das Weibervolk sich nun schon in die Politik einmischen will?“


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Im Prinzip konnte Macer zu allen Forderungen, die der Mann an ihn stellte, nur nicken. Und genau das tat er dann auch. "Du sagst es! Ich danke dir! Und wie ich höre, stimmen die Umstehenden dir zu. Das also ist der Wille des Volkes von Rom - dass der Senat baldmöglichst einen neuen Kaiser wählt und dass die amtierenden Konsuln nicht länger als ohnehin vorgesehen Konsuln sein sollen" wiederholte er. "Das ist auch mein Wille. Aber offenbar nicht der Wille der Mehrheit des Senates, denn dort drinnen wurde gerade eben ja nicht über die Wahl des Kaisers gesprochen. Das ist es doch, worüber ich mich aufrege - und offenbar tut ihr dies genauso. Aber ich nehme euren Auftrag an: Ich werde genau das, was du mir gerade gesagt hast, bei der nächsten Sitzung des Senates vortragen. Denn es muss wirklich im Interesse Roms sein, so bald wie möglich einen neuen Kaiser zu bestimmen. Alles andere ist diesem Ziel unterzuordnen", stimmte Macer dem Mann noch einmal zu und fragte sich gerade, ob sich die Volkstribune zu republikanischer Zeit ähnlich gefühlt haben mussten. Es war irgendwie ein komisches Gefühl für Macer, hier auf dem Forum so direkt mit dem beauftragt zu werden, was er ohnehin vorhatte. Und vorher trotz der Ähnlichkeit der Position angefeindet zu werden. Um herauszubekommen, ob letzteres noch immer so war, blickte er nun abwartend in die Menge, um zu sehen, ob es weitere Stimmen gab.


    Die Menge murmelte vorsichtige Zustimmung doch war es der vorlaute Schmied, der wieder das Wort erhob. „Ja Senator genau das ist des Volkes Wille! Das Volk will Sicherheit und das Volk will einen Kaiser. Das Volk will das so schnell als möglich! Das Volk will keinen neuen Bürgerkrieg – die Wunden des letzten sind noch nicht mal richtig verheilt. Das Volk will das der Senat seine Arbeit macht zum Wohle des Volkes. Also Senator trage diese Worte des Volkes in den Senat und dann tut was!“

  • Commodus war wirklich erleichtert das sie seine Hand in annahm.
    Ich ignorierte den ganzen Sermon den sie vor ihren direkten Bedingungen aussprach einfach und kam direkt zu diesen.
    Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Kein stumpfes Grinsen und auch keines was ausdrücken sollte das er triumphierte oder sie nicht ernst nahm. Es war ein ehrliches in dem Respekt und Zuneigung mitschwingen sollte. Ob diese Botschaft so bei ihr ankam konnte er natürlich nicht wissen.
    Außer seinem Gesichtsausdruck ergriff er auch noch Faustas Hand und drückte diese. Kein fester Handknochen brechen wollender Männderhandruck. Aber auch kein zartes kaum berühren.
    Ein Händedruck der fest genug war um zu zeigen das er Gewicht hatte und sanft genug um den Unterschied zwischen Mann und Frau Rechnung zu tragen.


    Zum Schluss folgten dann auch noch ein paar Worte dazu:
    "Fausta ich habe und werde dir niemals deine Meinung verbieten. Du bist nicht nur eine erwachsene Frau sondern auch eine mit seltenen Fähigkeiten und Gaben die dich dahin geführt haben wo du jetzt bist. Gut verheiratet, bereits mit einem Sohn gesegnet, Eques und mit keinem geringen Posten ausgestattet. Wie viele können das in solch jungem Alter schon von sich behaupten. Ich sagte dir schon einmal das du mir vertrauen kannst und wir mehr als nur durch ein wenig Blut miteinander verbunden sind. Daher noch einmal ganz deutlich gesagt lasse ich dir natürlich deine Meinung und Zweifel an Duccius Vala!"


    Er legte seine zweite Hand noch dazu
    "Lass uns diese eben erfolgte Diskussion nicht vergessen aber zu den Akten legen und nach vorne schauen. Wir beide sollten und wollen uns ja darauf konzentrieren weiter voran zu kommen und wer auch immer am Ende Kaiser wird sollte es unser erstes Ziel anschließend höher zu stehen als wir es jetzt tun. Den du wirst mir zweifellos zustimmen das wir beide noch",
    das noch war dabei deutlich betont und bezeugte damit Commodus Ambitionen
    "nicht in der Position sind größeren Einfluss darauf zu nehmen wer es sein wird."

  • Zitat

    Original von Varia
    Die Menge murmelte vorsichtige Zustimmung doch war es der vorlaute Schmied, der wieder das Wort erhob. „Ja Senator genau das ist des Volkes Wille! Das Volk will Sicherheit und das Volk will einen Kaiser. Das Volk will das so schnell als möglich! Das Volk will keinen neuen Bürgerkrieg – die Wunden des letzten sind noch nicht mal richtig verheilt. Das Volk will das der Senat seine Arbeit macht zum Wohle des Volkes. Also Senator trage diese Worte des Volkes in den Senat und dann tut was!“


    "Diesen Auftrag nehme ich an!", erklärte Macer noch einmal, bevor er dann noch schaute, ob es noch weitere nennenswerte Stimmen aus dem Volk gab, um diese nicht zu überhören oder den Schauplatz zu früh zu verlassen.

  • Ich lächelte schmal, als Commodus davon sprach, mir nichts verbieten zu wollen. Denn ganz ehrlich: Ich hätte mir von meinem Vetter auch ganz bestimmt nichts verbieten lassen! Oder war er etwa mein Vater? War er mein Vormund? War er mein Ehemann? (Okay, das mit dem Ehemann war ein Witz, wenn ich nur daran dachte, wie ich meinen Mann nicht erst einmal erpresst hatte.. erfolgreich erpresst hatte.) Trotzdem, obwohl er hier so vom Verbieten sprach, kommentierete ich das erstmal nicht weiter. Denn was Commodus sicherlich meinte, war ja auch, dass er mich nicht noch einmal davon zu überzeugen versuchen würde, dass dieser duccische Germane ein toller Politiker, Senator, Konsul oder gar Römer wäre. Und genau das (dass er mir nicht nochmal mit sowas in den Ohren lag) hatte ich mit der Forderung mir meine Meinung über diesen Duccius zu lassen ja gemeint.


    Als er dann allerdings auch noch seine zweite Hand ins Spiel brachte, sank meine Zufriedenheit sehr schnell wieder ab. Solche Machtgesten (und dazu gehörte dieser Handschlag mit zwei Händen genauso wie der Handschlag mit Ergreifen des Unterarms - beides sicher leider noch in zweitausend Jahren typisch vor allem für Politiker) konnte ich nämlich gar nicht leiden.. vor allem, wenn ich die Person am anderen Ende war. "Commodus", sagte ich also übertrieben freundlich und legte ganz demonstrativ und provozierend auch meine zweite Hand oben auf die drei bereits im Spiel befindlichen. "Ich bin ganz deiner Meinung.", beendete ich dann erstmal diesen angefangenen Satz. "Unser Aufstieg", klopfte ich ihm dann ein erstes Mal mit meiner obersten Hand auf seine Hand. "und unsere Karriere" Das war noch so ein Wort, das ich mit genau der gleichen Geste betonte und unterstrich. (Denn ja, auch ich kannte ein paar Machtgesten und wusste sie einzusetzen!) "darauf sollten wir jetzt wirklich unser ganzes Augenmerk legen." Denn in Zeiten eines Machtvakuums gab es oft zwei Ströme: Einer sog ein paar Leute nach oben. Und einer sog ein paar andere Leute nach unten. Und wenn es für mich und Commodus schon nicht richtig nach oben gehen sollte, so müssten wir beide wenigstens schauen, dass wir auch nicht nach unten gesogen wurden! "Ich schlage deshalb vor, dass ich dir eine Nachricht zukommen lasse, bevor ich nach der hoffentlich baldigen Inthronisation eines neuen Kaisers einen kleinen Ausflug nach Misenum unternehmen werde." Dass er mich dann natürlich dorthin begleiten durfte, sprach ich nicht extra aus. "Bis dahin haben wir hier in Rom sicherlich beide genügend Aufgaben, die unsere ganze Aufmerksamkeit erfordern. Also, Commodus." Noch einmal klopfte ich ihm mit meiner oben liegenden Hand auf die seine. "Wir sehen uns.", verabschiedete ich mich dann, löste meine Hände aus seinem Griff und ging.


    Auf dem Weg vom Forum ignorierte ich dann auch den einen oder anderen Ruf des niederen Pöbels (als wenn der mehr Ahnung von Politik hätte!), der wahrscheinlich noch nichtmal gemerkt hatte, dass er hier der Rhetorik des purgitischen Consulars nicht das geringste entgegenzusetzen hatte. Und so wurde aus dem anfänglichen Gegenwind plötzlich ein Rückenwind für den Purgitius, ohne dass der dafür auch nur einen Digitus von seinem Standpunkt (seinem richtigen und vollkommen verständlichen, absolut logischen Standpunkt!) abgewichen war. Und weil ich diesen Standpunkt teilte und mir die Meinung des unbedeutenden Pöbels zu meiner Person so ziemlich egal war, sah ich auch keinen Grund, mich da nun noch weiter einzumischen. Oderint, dum metuant. Das sollte angeblich ein Motto des Caligula gewesen sein. Mehrfach hatte sich gezeigt, dass einem Kaiser dieses Motto eher weniger Glück und eine oftmals sogar etwas verkürzte Amtszeit bescherte. Aber als einfache Ritterin, die nicht abhängig war von diesem Pöbel, da gefiel mir dieses Motto eigentlich nicht schlecht, auch wenn ich dafür an meinem Ruf vielleicht noch ein bisschen mehr feilen müsste....

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