Rechenschaftsbericht des Volkstribuns

  • In einfacher Toga und ohne Sänfte betrat Avitus zum letzten mal die Rostra und stellte sich vor das Volk Roms, diesmal behielt er seine Arme unten, er hatte Zeit und wartete so bis die Plebejer ihm ihre Aufmerksamkeit schenkten.


    „Römer,


    meine Amtszeit nährt sich dem Ende, ein neuer Volkstribun wird sich in Zukunft um eure Belange kümmern.


    Ich bin mir sicher, auch er wird euch nach seinen besten Möglichkeiten vertreten und das maximale für das Volk Roms erzielen.


    Doch ich stehe heute vor euch, um über meine letzte Amtszeit zu berichten.


    Kein Volkstribun wahr wohl soviel Kritik ausgesetzt, wie meine Person, teils zu Recht, teils zu Unrecht, doch wenn die Geschichte einst und ihr edelen Plebejer heute über meine Amtszeit urteilt, betrachtet nicht allein die Debatten und Worte, betrachtet die Taten, betrachtet, wie die Situation vor meinem Amtsantritt war und wie sie heute ist. Das ist meine letzte Bitte an euch, urteilt erst dann!


    Angetreten war ich einst vor allem um die Steuerungerechtigkeit aus der Welt zuschaffen, so beschäftigte mich diese Thema auch primär während meiner Amtszeit.


    Ich nahm erste Sondierungsgespräche mit dem Kaiser auf und sprach mit ihm auf dessen Einladung in Hispania.


    Nach dem ich die Schlage und den Willen des Volkes falsch einschätze, besann ich mich auf meine Möglichkeiten und Pflichten und berief ANTE DIEM V ID NOV DCCCLV A.U.C. die Comitia Plebis Tributa ein.


    Auf dieser legte ich euch ein umfangreiches Programm vor, welches die Ungerechtigkeit in Form einer Zwangssteuer beseitigen würde. Nach wie ich finde stets fairen und angeregten Diskussionen stellte ich einen Gesetzesvorschlag zur Wahl, welche letztendlich auch aufgrund meines persönliches Einsatze die nötige Zustimmung erreichte.


    Anschließend nahm ich mich dem Problem der wirtschaftlichen Ungerechtigkeit im Reich an, bis zum Ende meiner Amtszeit werde ich dies auch weiter mit dem Senat diskutieren, wo bisher verschiedene Lösungsansätze aufgezeigt werden konnten, ich hoffe, dass mein Nachfolger hier nicht auf populistische Maßnahmen zurückgreifen wird, welche nur dumme Bauern kurzfristig zufrieden stellen werden, Rom und dessen Volk aber keinen Nutzen bringen.


    Eine letzte Betrachtung sei mir gestattet, in meine Amtszeit vielen schwere und einschneidende Ereignisse für die Plebis, ich berief als Volkstribun zum ersten mal seit Jahren die Comitia Plebis Tributa ein und löste letztendlich mit ihr die Probleme.


    Trotz aller Kritik und faulem Obst, ich war stets gerne und mit voller Überzeugung Volkstribun der stolzen Plebejer Roms.


    Ich danke euch.“


    Eine leichte angedeutete Verneigung, beendete für ihn seine Amtszeit, nur die Plebejer aus der ersten Reihe konnte erkennen, wie bewegt er war, kein Amt des Cursus Honorum war wohl mit soviel Emotionen wie das mit dem Volkstribuns verbunden.

  • Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus


    Eine letzte Betrachtung sei mir gestattet, in meine Amtszeit vielen schwere und einschneidende Ereignisse für die Plebis, ich berief als Volkstribun zum ersten mal seit Jahren die Comitia Plebis Tributa ein und löste letztendlich mit ihr die Probleme.


    Bei diesen Worten merkt Livia verblüfft auf und schaut sich fragend zu den Umstehenden um.


    "...löste die Probleme?"

  • Ich zwinkerte Tiberia Livia zu.


    "Ja, doch. Er hat aufgezeigt dass das Kaisertum die bei weitem fähigere Regierungsform darstellt als wenn man das Volk selbst entscheiden ließe. Insofern... ja, er hat damit Probleme gelöst. :)"

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

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