• "Warte, lass uns noch auf Gordianus und Octavianus warten"


    Der Tisch war gedeckt im Haus. Das Triclinum diente als vorzüglicher Treffpunkt. Ruhe und Beschiedenheit zeichneten ihn aus.


    Fabius saß in der Mitte zwischen den zwei anderen und war gerade dabei die Karaffe mit dem Wein zu verteilen.


    "Wie Du meinst."


    Sein Blick geht Cassio, der mal wieder die Aufmerksamkeit der drei erregt. Bis auf Epulo sind sie alle da, außer den zwei Nachzüglern Octavianus und mir. Naja, man kennt das ja. Bis man sich von seinen restlichen Verpflichtungen loseisen kann und mich Furnilla endlich gehen lässt, ist schon eine halbe Hora verpflogen.
    Weswegen Octavianus zu spät kommt, weiß ich nicht. Wir begegneten uns auf dem Weg, beide natürlich ziemlich in Eile und legten so den Rest des Weges gemeinsam zurück. Die Casa Fabia lag auch nicht gerade am offenen Platz. In einem Viertel reicher Villen von noch reicheren Persönlichkeiten lag sie eingebettet in einen Hain aus Buchen und Buschlaub. Gediegen und beschaulich, hier konnte ma wohnen. Zwar war es nicht zu vergleichen mit Rom und seinen sieben Hügeln, aber es hatte seine ganz eigene Idylle.


    Fabius, Cassio und Aelius waren gerade dabei zu diskutieren, welchen Wein man am besten verköstigen sollte, als wir - Octavianus und meine Wenigkeit - furchtbar abgehetzt die Porta betraten und ein dumpfes Klopfgeräusch erklang. Nach einer Weile erschien ein Sklave und in der Zwischenzeit sah ich Octavianus an, grinste etwas, und warf meinen Blick wieder auf die Tür, aus der ein kleiner Sklave mit blonden Haar seinen Kopf durchsteckte.


    "Salve domines !" erkennt die Magistrate und tritt zur Seite, um die Tür zu öffnen und uns hereinzulassen.


    Wir betraten die Casa und der Sklave schloß hinter uns die Tür. In der Casa herrschte eine angenehme Temperatur und der blanke Steinboden, der die Kälte reflektierte tat sein Übriges dazu. Der kleine Sklave, er mußte mir bis zur Brust gehen, höchstens, schritt voran und durchquerte das Atrium. Interessiert sah ich mich um und mußte blinzeln, als ich zur Decke starrte und durch das Loch in der Decke von der germanischen Frühlingssonne geblendet wurde. Nicht zu vergleichen mit der italischen Sonne, aber ich hatte mich daran gewöhnt. Ich ging weiter, folgte Octavianus und dem Sklaven ins Triclinium.


    "Salve, socii ! Was macht der Wein ?"


    "Salvete Gordiane et Octaviane ! Endlich seid ihr da ! So nehmt Platz."


    Während Cassio ein wenig rutschte und so Platz machte für Octavianus und mich, begrüßte ich die anderen Magistrate.


    "Salve Gordiane" "Salve Fabius, möge Merkur Dir hold sein. Wie laufen die Geschäfte ?" "Danke, der Nachfrage, sie laufen. Der neue Vorarbeiter macht sich prächtig, er hat das richtige Gespür für die Sklaven."


    Nach allerlei Begrüßungsfloskeln und nachdem der Wein ausgeschenkt war, ein germanischer, süd-östlich von Mogontiacum, sollten wir allmählich zum eigentlichen Anlass des Treffens kommen. Cassio, der seit je her eine ausgeformte Art der Dominanz ausstrahlte, begann das Gespräch. Er hatte sich leicht aufgestützt und sah uns an.


    "Meine Freunde, ich sage euch, ich werde hart gegen diese Verpester, die mit ihren Ochsenkarren und Fuhrwerken die Straßen blockieren und den Dreck und Mist auf den Straßen hinterlassen. Colonia Agrippina wird eine saubere Stadt unter meinem Aedilat sein, dafür garantiere ich mit meinem Namen, Freunde."


    "Ja, Cassio, meine Unterstützung hast Du und ich werde dir dabei behilflich sein" antwortete Octavianus, sein Aedilskollege, "Doch ich muss euch beunruhigen, liebe Freunde. Im Rahmen meiner ersten Einarbeitungen stieß ich auf einige Ungereimtheiten bezüglich der Konzessionsvergabe in letzter Vergangenheit. Ich werde dem also Nachgehen müssen. Eine umfangreiche Prüfung der laufenden Konzessionen steht daher an."


    Hastig nahm er sich ein Bein vom Hühnchen, das soeben hereingetragen wurde und spülte den Bissen mit einem Schluck Wein runter. Der Wein schmeckte frisch und klar, nicht zu süß, und ließ seine Gedanken neu ordnen.
    Die anderen nickten zustimmend, während man sich das Essen von den Sklaven servieren ließ. Ich bestaunte die Teller, die aufgetragen wurde. Sie waren aus Bronze und blitzten, als seien sie nie benutzt worden. Ich konnte mich darin spiegeln. Ich ließ mir von dem Hühnchen geben und genehmigte mir dazu etwas von dem frischen Gartengemüse. Das Hühnchen war für den letzten Schliff mit Safran bestreut und ich genoß das zarte, würzige Fleisch.


    "Ein Lob auf unseren Gastgeber, Fabius, in deiner Gastfreundschaft und deinen Bewirtungskünste erblassen wir alle zu einem Häuflein ahnunglosen Nichts. Iuvat Fabius Sextus. Prosit."


    Er hob das Glas mit Wein und wir anderen taten es ihm gleich.


    "Prosit. Iuvat Fabius Sextus." erhoben wir unsere Gläser. Fabius Sextus dürfte sich geschmeichelt fühlen, wohl beinahe etwas peinlich gerührt und dementsprechend bedankte er sich bei uns, während die Cena ihren Lauf nahm.


    ...


  • ...


    Der Rest des Essens verlief recht schweigend. Ich kaute meine Speißen und genoss den vorzüglichen Wein, der dazu dargereicht wurde, bis Fabius das Wort ergriff und auf ein anderes wichtiges Thema zu sprechen kommen sollte.


    "Freunde, die Quinquatrus Minusculae stehen bald vor der Tür, ein guter Anlass unsere Stadt wieder ins rechte Licht zu rücken und dem Kaiser von der Frömmigkeit der germanischen Provinzen zu überzeugen."


    Zustimmendes Nicken von den Reihen. Die Festlichkeiten zu Ehren der Minerva waren eine günstige Gelegenheit den Götterglauben der hiesigen Bevölkerung und damit das Vertrauen in die Stärke des römischen Staates und den Kaiser unter Beweis zu stellen.


    "Sic est, Fabii. Du sprichst wahre Worte und als Aedil, der für die Ausrichtung von Spielen mit verantwortlich ist, möchte ich - in Verabredung mit meinem Freund Cassio - gerne dafür Sorge tragen, dass es zu festlichen Spielen kommt."


    Er sah zu Cassio, in der Erwartung, dass er etwas sagen würde, doch jener nickte nur zufrieden und kaute am letzten Bissen Hühnchen, ehe die verputzten Teller von mehreren Sklaven weggeräumt und als Nachtisch ein wenig Obst serviert wurde.
    Fabius sah gespannt in die Runde und ein zufriedenes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.


    Ich besah mir die Runde und die Gesichter meiner Collegen. Man schien sich weitgehend einig, was zugegeben nicht häufig vorkam, aber bei religiösen Feierlichkeiten verband die Leute eben ein erhabeners Gefühl, dass über ihren Zwistigkeiten und Differenzen stand. Ein Band, dass sie zusammenführte. Als erster erhob ich den inzwischen mit verdünnten Wein gefüllten Becher und stieß zum Wohle der Colonia darauf an.


    "Prosit. Mögen die Götter über uns wachen."


    Und alle in dieser Runde versammelten Männer, Fabius und Cassio, Octavianus und Aelius stimmten mit ein.


    ...

  • Eine erstaunliche information war es gewesen, als man ihm sagte, wo er hin musste. Aber wenn es zweckdienlich war, warum dann nicht auch hier. So betrat er die Casa und hielt den erstbesten an. "Salve, mein Name ist Matinius Fuscus und ich suche den Magistratus Didius Gordianus. Wo kann ich ihn finden?" Der Mann überlegte einen Augenblick und wies ihm den Weg. Als er den Mann scheinbar gefunden hatte, sprach er ihn an. "Salve, Du bist Didius Gordianus? Ich bin der Magister Scriniorum Matinius Fuscus. Hast Du etwas Zeit?"

  • Ich hatte es mir gerade im Peristylium gemütlich gemacht. Das Wasser plätscherte das schmale Rinnsal im hortus hinunter und ein sanfter Windhauch raschelte durch das Buschwerk.


    Ein Mann trat auf mich zu, er kündigte sich als Magister Scriniorum. Sofort richtete mich auf, um den Magister entsprechend zu begrüßen.


    "Salve Matinius !"


    Ich tat einen Schritt auf ihn zu.


    "Sicher habe ich einen Moment Zeit. Was führt Dich zu mir ?"

  • "Nun, es ist schon länger ein Regiofest geplant, welches in dieser Stadt hier stattfinden soll. Es wird jede größere und kleinere Stadt darin vertreten sein. Es wird einen großen Markt geben, jede Stadt bereitet zudem etwas Besonderes vor, es gibt nur ein paar bestimmte Bedingungen, die durch Gespräche mit den Vertretern zustande kamen. Ein Umzug ist geplant, wie auch der Auftritt der hiesigen Theatergruppe unter Germanicus. Auch sollen die Classis und die Legiones daran teilnehmen. Im Prinzip wird es ein einziger Jahrmarkt sein.
    Durch die Spiele in der CAT und dem nun erst wirklich guten Wetter wurde das Fest auf den PRIDIE KAL IUL DCCCLVI A.U.C. (30.6.2006/103 n.Chr.) gelegt. Die Frage wäre nun meinerseits an Dich, was die Stadt selber noch einbringen möchte und wie weit bereits die Platzkapazitäten ausgearbeitet wurden."


    Sim-Off:

    Da es vor Dir keine aktive Verwaltung gab, tu bitte einfach so, als wären da schon Eingaben gemacht worden vor einiger Zeit. :)

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