- Officium XVII

  • O F F I C I U M ~ X V I I
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    Der Quaestor Principis steht dem Imperator Caesar Augustus
    als persönlicher Sekretär zur Verfügung. Seine Aufgaben sind:
    - Erstellung einer Dossiers für den Imperator Caesar Augustus
    über potenziellen Beförderungskandidaten in den Ordo Senatorius
    - Erstellung einer Liste von, in der Provinz Italia oder der Stadt
    Rom wohnhaften Peregrini, welche sich für die Verleihung des
    Bürgerrechts als würdig erwiesen haben
    - Das Erarbeiten von Vorschläge für die Adlung von Gentes
    Die Vorschläge sind innerhalb der Amtsperiode des Quaestor
    Principis von diesem dem Imperator Caesar Augustus zur
    Kenntnis zu bringen. Des Weiteren kann der Imperator
    Caesar Augustus dem Quaestor Principis andere Aufgaben
    zuteilen. Für die Erarbeitung seiner Vorschläge kann der
    Quaestor Principis die Quaestores Provincialis und Pro
    Praetore zur Zuarbeit auffordern. Diese Mithilfe darf ihm
    nicht verweigert werden.
    Die Quaestur ist ein politisches Ehrenamt, traditionell unbezahlt,

    wurde in der Kaiserzeit aber trotzdem bezahlt.

  • Metellus bezog sein Officium auf dem Palatin. Es war ganz nett und erinnerte ihn ein wenig an sein Officium in der Curia Tarraconis. Er war aber erstaunt darüber, wie viele Schreibstuben und Angestellte es hier gab. Viel Zeit für eine Besichtigungstour hatte er allerdings nicht. Der Kaiser hatte ihm Aufgaben zugeteilt, welche er nun direkt angehen wollte. Zum einem wäre da das Bankett für Vinicius Hungaricus. Eine Liste der Teilnehmer war schnell geschrieben, aber er musste sich auch noch für den Ablauf der Gänge und um ein Programm zur Unterhaltung bemühen. Er beauftragte einen Laufburschen, ihm eine Liste der umliegenden Betribe zu besorgen, damit er Bestellungen aufgeben konnte. Aber auch Waren aus Hispania sollten auf dem Bankett zu finden sein. Metellus machte sich einige Notizen. Er würde einen entsprechenden Meister der Kochkunst bzw. einen Zeremonienmeister aufsuchen, um mit ihm einiges zu besprechen. Dann würde er sich der Sitzordnung widmen müssen. Ein sehr wichtiges Thema.

  • Metellus saß an seinem Tisch über einige kleine Wachstäfelchen. Auf jeder Tafel stand ein Name und Metellus schob diese in dreier Gruppen hin und her. Er war dabei, die Sitzordnung zu erstellen, eine Sache, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. Wo und mit wem man an einem Tisch sitzen würde, sagte viel aus... Metellus schob die Täfelchen bei Seite. Er musste sich noch den Sodalitäten widmen. Hierfür hatte er sich extra die Meldeliste der Patrizier kommen lassen und eine Mitgliederliste der Kultvereine. Nun musste er überprüfen, wer noch nicht eingetragen war. Dabei stieß er immer wieder auf Personen aus der Gens Claudia. Metellus seufzte und schrieb die Namen heraus. Dann stand er auf um den Palastschreibern die Liste mit einem Musterbrief zu übergeben.

  • Metellus stand auf um den Magister zu begrüssen.


    "Sicher, sicher! Man hat hier genügend Platz um sich auzubreiten!"


    Metellus deutete auf einen freien Platz und nahm ebenfalls wieder hinter seinem Schreibtisch platz.


    "Was verschafft mir die Ehre?"

  • "Nun ihr beide seid Senatoren und sehr bekannte Personen! Da war eine Einladung selbstverständlich! Außerdem glaube ich sagen zu dürfen, dass ich deine Person zu schätzen weiß!"


    Dies war keine rein politische Floskel, wie sie vielleicht von anderen benutzt wurde. Metellus meinte es ernst. Er erinnerte sich noch an die erste Begegnung mit Quarto auf dem Forum.

  • Quarto antwortete auf die Bekundung des Quaestors mit einem Lächeln.
    “Das ist sehr freundlich. Senator Matinius Agrippa darf sich glücklich schätzen, einen so höflichen und strebsamen Sohn zu haben.
    Nun möchte ich dich aber nicht weiter von deiner Arbeit abhalten. Du hast sicherlich noch viel vorzubereiten.“

  • Officium XXIV >>>


    Der Magister Domus Augusti schloss die Tür des Officiums XVII auf und öffnete sie.
    “Dieses Zimmer steht dir in deiner Amtszeit als Quaestor zur Verfügung, ich hoffe, es genügt deinen Anforderungen.“, sagte er zum neuen Quaestor Principis Flavius Gracchus.


  • Der Conventus Electorum lag anscheinend doch bereits zu weit zurück, denn entweder schien der Magister Gracchus' Name nicht mit dessen Person zu verbinden oder Gracchus' Person nicht mit dessen Namen. Wie auch immer schien es ihn ein wenig zu verblüffen, dass eben Gracchus als jener Flavius Gracchus, Quaestor Principis, in seinem Officium erschien. Doch jenen tangierte dies wenig, geriet er doch lieber in Vergessenheit, als dass er Aufgrund einer Blamage oder Schande im Gedächtnis haften blieb wie andere Träger seines Nomen gentile.
    "Ich danke dir für die Glückwünsche, in beiderlei Hinsicht."
    Welch glücklicher Mann musste Aelius sein, dass er die Bürde der Erbenzeugung bereits hinter sich gebracht hatte.
    "Ich kann dir getrost versichern, dass ihr nicht sonderlich viel verpasst habt. Es war eine Hochzeit wie jede andere."
    Für Gracchus natürlich nicht ganz.
    "Dabei sind die Gründe eures Fehlens mehr als verständlich. Wird es euer erstes Kind sein? Ich hoffe, deiner Gattin bekommen die Umstände gut?"
    Gemeinsam mit dem Magister betrat Gracchus das Officium und sondierte mit einem raschen Blick die Lage. Einige Schriftstücke lagen ordentlich sortiert bereit und er hoffte, dass dies die letzten Arbeiten des vorigen Quaestor Principis waren. Ansonsten unterschied sich der Raum wenig von dem, was Gracchus in seiner Vorstellung mit einem Officium verband, welches man für eine Amtszeit belegte.
    "Das Zimmer ist vollkommen ausreichend für seine Zwecke. Falls es notwendig wird die Nächte hier zu verbringen, so werde ich dafür Sorge tragen, dass einige weitere Öllampen entzündet werden können."
    Er trat in den Raum hinein und nahm eines der Schriftstücke auf. Schließlich wandte er sich zu Quarto um.
    "Der Kaiser erwähnte etwas von nicht beendeten Aufgaben meines Amtsvorgängers. Weißt du etwas darüber?"

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  • “Ja, es ist unser erstes Kind. Aber Adria bekommt die Schwangerschaft recht gut, obwohl ich sie dennoch stets ermahne sich zu schonen, was sie in letzter Zeit zu meiner Beruhigung auch tut.“, antwortete Quarto und lächelte dabei versonnen, wie es werdende Väter nun einmal zu tun pflegen.
    Dann aber wurde er wieder etwas ernster.
    “Hat der Imperator Caesar Augustus sich konkreter geäußert? Ich muss gestehen, dass ich da nicht im Bilde bin. Denn der Quaestor Principis untersteht direkt dem Kaiser und ist in dem Sinne nicht in die Administratio Imperatoris eingegliedert.“

  • "So wünsche ich ihr alles Gute für die Geburt."
    Er dachte einen kurzen Augenblick über die Frage nach.
    "Der Kaiser teilte mir meine eigenen Aufgaben zu, den Codex Universalis betreffend. Daneben erwähnte er, dass womöglich von meinem Amtsvorgänger Arbeiten liegen geblieben sein könnten. Nun, ich werde sehen, was sich hier finden lässt. Ich hoffe doch sehr, dass er zumindest mit den Arbeiten begonnen und dahingehend einige Aufzeichnungen hinterlassen hat."

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  • Es wäre vermutlich auch keine Arbeit, wenn sie bereits im Vorfeld erledigt wäre.
    "Ich danke dir dennoch, Magister. Zumindest habe ich einen Platz zum Arbeiten, alles weitere wird sich finden."

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  • “Ich bin mir sicher, dass wird es. Ich wünsche dir eine gute und vor allem produktive Amtszeit. Sollte es noch etwas geben, bei dem ich dir helfen kann, dann scheue dich nicht, mich jederzeit in meinem Officium aufzusuchen.“

  • "Ich werde daran denken, und danke nocheinmal, Magister."
    Gracchus trat auf den Schreibtisch zu und griff nach der ersten Wachstafel, welche ihm in die Finger fiel. Es war eine Bemerkung zur Arbeit an der Chronik, wie es schien.

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