Res Gestae Praetor Urbanus

  • Eine Sänfte schob sich über das Forum in Richtung Rostra. Als das Rostrum erreicht war, hielt sie an und zwei Sklaven halfen einem alten Mann heraus und übergaben ihm einen Gehstock. Der Mann gab den Sklaven ein Zeichen und diese zogen sich an die Sänfte zurück.


    Commodus erklomm langsam die Rostra und stellte sich vor das Volk. Er wartete einen Moment und erhob dann seine Stimme:


    "Volk Roms, höre mich."


    Vereinzelte Köpfe wandten sich ihm zu und er sprach weiter.


    "Ich bin hier, um über meine vergangene Amtszeit als Praetor zu sprechen. Ich weiss, dass ich in der Geschichte der Stadt vermutlich zu den schlechtesten Praetoren gehöre, doch habe ich nicht vor mich für dies zu entschuldigen.


    Nach meiner Amtsübernahme ging ich voller Elan an die Arbeit, doch bald wurde ich von einer schweren Krankheit befallen. Die Götter straften mich für etwas, von dem ich nicht weiss, was es war, doch scheinbar war es etwas, das den Zorn der Götter nicht nur auf mich, sondern auch auf meine Familie lenkte."


    Er schluckte.


    "Während meiner Amtszeit war ich die meiste Zeit ans Krankenbett gefesselt und wann immer es mir besser ging, erhielt ich Nachrichten über das Verschwinden oder den Tod meiner Familienmitglieder. Ich wollte mein Amt nicht niederlegen, denn ich wollte diese Stadt nicht ihres Praetors berauben, wie schlecht er auch immer in seinem Amt war."


    "Diese Amtszeit war keine Glanzleistung, doch bin ich trotzdem stolz ein Praetor Roms gewesen zu sein."


    Er verliess die Rostra ohne ein weiteres Wort und bestieg mit Hilfe der Sklaven die Sänfte, die sich kurz danach in Richtung Casa in Bewegung setzte.

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