ARCHIV Essen für einen Neuankömmling


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    Aristocles
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    Kurz nachdem Aristocles die Mitsklaven über den Wunsch seines Herrn informierte, herrschte in der Küche Trubel, denn alle bemühten sich, dem Wunsch nach einer guten Speise nachzukommen. Allgemein war der Sklavenhaushalt in Aufregung, doch niemand ließ es sich anmerken und schwieg lieber. Mit der plötzlichen Rückkehr des Artorius Varus hatte letzten Endes keiner gerechnet - wahrscheinlicher war es ihnen, dass Reatinus höchstselbst aus Mantua hier her kam!
    Während die Sklaven die Speisen vorbereiteten, ruhte Aristocles seinen schmerzenden, empfindlichen Rücken aus und wartete auf das Erscheinen des Artoriers. Dieser würde sicher wissen wollen, wo die Gens Artoria blieb - und da Aristocles am Besten, eigentlich flüssig, Latein sprach, wollte er darüber informieren.

  • Caerellia, die nun schon beinahe eine Woche wieder in Rom war und sich halbwegs aklimatisieren konnte, war von einem längeren Spaziergang wieder heimgekommen und hatte sogleich die Kunde von Varus' Ankunft vernommen. Es war eine sehr gute Nachricht, endlich wieder ein Mitglied der Familie zu sehen und dann noch gerade ihren Bruder. Sie hatten länger nichts mehr voneinander gehört, was wohl an einer ihrer größten Schwächen lag. Sie konnte nur mühsam lesen und im Grunde genommen gar nicht schreiben. Dabei war sie nicht dumm. Sie hatte ein offenes Herz, eine sehr gepflegte Umgangsform und eine breitgefächerte Bildung. Lediglich mit Federkiel und Papyrus konnte sie sich nicht anfreunden. Diese Information verbarg sie seit jeher allerdings so gut es nur ging und außer ihren Brüdern, Eltern und ihrem verstorbenen Ehegatten hatte es wirklich niemand gewusst. Sie war zu stolz, soetwas zuzugeben.


    Umso größer war also ihre Freude als sie direkt mit einem Wiedersehen überrascht wurde, das, nach Angaben der Sklaven, im Tricliium am Wahrscheinlichsten war, in welches sie sich also auch eilends begab. Als sie eintrat war zwar noch kein Bruder anwesend, aber das machte nichts. Gemütlich ließ sie sich in einem Korbsessel nieder und dachte an ihr letztes Wiedersehen auf ihrer Hochzeit vor gut acht Jahren. Die Familie hatte diesem überstürzte Aufbruch in fremde Gewässer eher skeptisch gegenüber gestanden, aber Caerellia war nie ein Mensch gewesen, der sich einschüchtern oder einschränken ließ und hatte ihren Kopf schon immer durchgesetzt - und wenn er eben durch die Wand musste. So ihren Gedanken nachhängend erwartete sie freudig ihren Bruder..


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    Aristocles
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    Obwohl der alte Aristocles mit dem Neffen seines Herren gerechnet hatte so war er genauso erfreut, als Cearellia statt ihm erschien. Obwohl er nicht wusste, ob auch sie sich verändert hatte, so zauberte die junge Dame dem Sklaven, der noch nicht so lange auf dieser Welt hatte, noch ein angestrengtes, aber ehrliches Lächeln auf die Lippen. "Salve, Domina", grüßte er mit er einer schwachen, alten Stimme, "Du suchst sicher deinen Bruder. Er sollte bald kommen. Bald."

  • Sim-Off:

    Sorry, konnte die letzten Tage nicht on. Ach ja, und verwandte dürfen mich mit Caius ansprechen, nur als Info


    Nachdem Varus sich frisch gemacht und sich umgezogen hatte, wandte er sich zur Türe und ging los. Sofort machte einer der Sklaven die Türe auf. Man merkte, dass der Artorier heute nun wirklich keine gute laune hatte und keiner von ihnen wollte so herumgeschubst werden, wie der alte Aristocles.


    Langsam näherte er sich dem Triclinium, wo Aristocles bereits ihn erwartete. Ihn sah er als erstes. Doch nur wenig später sah er die Beine einer Frau, die in einem der Korbsessel saß. Eine Sklavin konnte es nicht gewesen sein, da die Sklaven zwar ordentlich gekleidet war, wie es für die Artorier sich gezimte, aber solche Kleider trugen sie nun wirklich nicht.


    Varus fragte sich, wer diese Frau war und ging schnellen schrittes zu dem Korb hin. Kaum stand er neben dem Korb, da sah er seine Schwester, die er schon seit ewig nicht mehr gesehen hatte. Seine Stimmung besserte sich und man konnte ein leichtes lächeln sehen.


    " Salve... Schwester... du hier ? Seit wann ? "


    Caius hatte nicht mit seiner Schwester gerechnet, darum war er sehr überrascht.


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    Aristocles
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    Irgendwie, dachte Aristocles und sah es durch seine alten Augen, hielt sich die Freude der Schwester über das Wiedersehen mit ihrem Bruder in Grenzen. Es war merkwürdig, fand der Alte und fing an, insgeheim zu spekulieren. War die Herrin etwa ganz baff und überrascht über das plötzliche Aufkommen von Varus? War die Beziehung im Schwanken begriffen? Wollte sie ihn nicht hier haben oder konnte sie vor Wiedersehensfreude nicht reagieren?
    Fragen über Fragen, doch der alte Grieche hatte eine Antwort und die hieß, dass er hier nicht eine Ewigkeit lang wie angewurzelt stehen bleiben wollte. Das machte sein kaputtes Kreuz nicht mehr mit. So langsam wurde man auch als Sklave ungeduldig. Also ergriff er bescheiden das Wort, auch wenn es ihm nicht zustand und er dafür wahrscheinlich Ärger bekommen würde: "Verzeih', Herr. Doch sollen wir Dominus Artorius Reatinus über Deine Ankunft informieren? Er würde sich freuen, denke ich."

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