Cubiculum | Galeo Claudius Gallus

  • Zurück von einer Reise und wenn auch nur für befristete Zeit weilte Galeo wieder in Rom. Als er eintraf, lag die Stadt und die Villa bereits im Schlaf. Normalerweise reiste kein Römer nachts, aber wenn Ostia bereits vor den Toren Roms lag, wo sein Schiff geankert hatte, wog die Aussicht auf das eigene Bett, den Komfort und die Näher seiner Familie weitaus mehr als die Gefahren nächtlicher Reisen.
    Bei seinem Eintreffen musste er den Ianitor aus dem Schlaf gerissen haben, denn der versuchte, das Gähnen zu unterdrücken, als er ihn begrüßte. Ein weiterer Sklave wurde geweckt, um Galeo zu entkleiden, kurz zu erfrischen und ihm das Bett neu zu beziehen. Mit einem behaglichen Stöhnen legte sich der Patrizier anschließend hin und streckte sich wohlig aus.


    "Ich möchte morgen ausschlafen", murmelte er, dann fielen ihm die Augen zu und er atmete bereits tief, als der Sklave leise die Tür schloss.

  • Ein Sklave tauchte am Morgen mit einer unglaublichen Neuigkeit in der culina auf. Claudius Gallus sei gestern Nacht eingetroffen und wünschte heute auszuschlafen. Es war Mittag, die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht. Mansuri wurde nervös, Gallus ließ nichts von sich hören, ungewöhnlich für diesen geschäftigen Claudier. Kurzentschlossen nahm sie einen Krug Wasser. Alleine wollte sie aber nicht zu ihm gehen und nach dem Rechten sehen. Morrigan, das war perfekt. „ Nimm dir die Tücher. Wir gehen zu Claudius Gallus und sehen nach was mit ihm ist. Es ist schon Mittag und nichts rührt sich ins einem cubiculum.“ Sie ging voraus und klopfte an der Tür. Warten? Wozu. Vielleicht stimmt was nicht. Tür auf und rein. Sie öffnete die Tür und betrat entschlossen das cubiculum. Ohne nach links oder rechts zu sehen, stellte Mansuri den Krug Wasser neben die Schüssel auf dem Tisch und riss das Fenster auf mit einem spritzigen „ Salve Claudius Gallus, es ist Mittag, die Sonne scheint und wird von kleinen Wölkchen umspielt. Die Luft ist angenehm temperiert. Ich hoffe du hast gut geschlafen.“

  • Na toll, der Alte Gallus war wieder im Haus. Morrigan mochte den Kerl nicht, hatte sie ihm doch ihre erste Trachtprügel hier zu verdanken. Dementsprechend machte sie ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und trottete hinter Mansuri her. So stand sie nun mit den Tüchern bewaffnet seitlich hinter Mansuri.
    Boh wie konnte man… wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten sie dem alten Sack Beine gemacht, bis Mittags im Bett rumliegen, faules römisches Pack…

  • Galeo träumte von seiner Reise, von Wind und Meeresrauschen, vom Schiffskoch, der ihm den frischsten Fisch seines Lebens servierte, und auch von Wolkenbergen größer als die Hügel Roms. Die Schiffsbohlen knarrten, während er das Salz schmeckte. Sein Blick erfasste einen vorwitzigen Sonnenstrahl, der durch die Wolkendecke drang. Irgendetwas klapperte neben ihm, es mussten die Ruder oder die Takelage sein. Er grunzte hörbar, drehte sich vom Rücken auf die Seite und beobachtete weiter den Flug der Wolken an bedeckten Himmel.
    Plötzlich blendete ihn ein Lichtstrahl. Seine verblitzten Augen wähnten Iuppiter zu sehen, der einen Blitz auf das Meer entsandte, aber stattdessen erklang eine Frauenstimme.


    "Häh? Was?", stammelte Galeo verwirrt. Das Traumbild löste sich vollends auf und die Geräusche des Zimmers drangen in sein Bewusstsein. Durch die geschlossenen Lider drang immer noch unerträgliche Helligkeit, daher zog er sich das Kissen über den Kopf und gab einen langgezogenen Klagelaut von sich. "Was zum Hades ist passiert, dass ich geweckt werde?"

  • " Die Sonne hat ihren höchsten Punkt überschritten, Dominus. Du hast noch nie so lange geschlafen." oder hatten wir ihn noch nie so lange schlafen lassen? Ach was, er konnte ruhig aufstehen. Fünf Schritte in den Garten und die nächste Kline stand einladend zum Dösen breit. Er sollte sich mal nicht so haben. An frischer Luft war noch keiner gestorben. Mansuri sammelte die Kleider des gestrigen Tages von ihm ein. " Wasser steht bereit und saubere Tücher sind auch vorhanden. Können wir dir sonst noch einen Wunsch erfüllen? Sollen wir dir aus dem Bett helfen und dich ankleiden?" Ihr Gesicht zeigte kein bisschen von dem, was sie dachte. Gallus würde sich nie von ihnen Anziehen lassen, um so schöner die bildliche Vorstellung dazu, ihm aus dem Nachtgewand zu helfen.

  • Vogelgezwitscher oder leiser Gesang wären Galeo zum Wachwerden lieber gewesen. Das unsanfte Wecken zog aber keine schlechte Laune nach sich, denn Galeo fühlte sich tatsächlich ausgeschlafen, wenn auch noch nicht vollkommen wach. Zum Augenaufschlagen fühlte er sich aber noch nicht in der Lage. Er streckte sich geräuschvoll, bevor er antwortete.


    "Ich hatte auch noch nie eine so anstrengende lange Reise hinter mir." Schon alleine das erklärte den erhöhten Schlafbedarf. Außerdem brach für ihn in diesem Moment der wohlverdiente Urlaub von der Arbeit an.
    Er knurrte, als Mansuri erklärte, Wasser und Tücher seinen bereit. Sollte er sich etwa alleine waschen?
    "Ein Wunsch? Wenn ihr mich schon weckt, dann kleidet mich auch an, oder meinetwegen schickt jemanden dafür." Endlich schlug Galeo die Augen auf. "Schön, mal wieder zu Hause zu sein", seufzte er. "Was gibt es Neues?"

  • Morrigan ließ vor Schreck fast die Tücher fallen, sie sollten was? Ihn ankleiden und wohlmöglich noch waschen?
    Ne im Leben nicht.
    Sie legte die Tücher bei Seite und flüsterte Mansuri zu.
    „Bevor ich das alte fast schon tote Fleisch von dem da anfasse, stell ich lieber das Haus auf den Kopf und such einen Sklaven, der das übernehmen kann und wird.“
    Sprachs und entschwand aus dem Zimmer um einen geeigneten Sklaven zu finden am besten einen in Gallus Alter, bei dem war die Ekelgrenze dann bestimmt auch niedriger.
    Nach nur kurzer Suche war sie zurück und schob Kustav vor sich her.
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    „Los mach schon der Dominus wünscht gewaschen und angekleidet zu werden.“

  • Morrigan ging einen Sklaven suchen, der Gallus übernahm. Somit fiel ihr die Aufgabe zu Gallus über Neuigkeiten im Hause Claudia zu unterrichten. Sie fing an zu erzählen. " Dominus Claudius Menecrates ist als Legat nach Germanien berufen worden. Claudia Livineia und Claudius Felix sind in Rom eingetroffen und wohnen jetzt mit in der Villa. Claudius Iovalenus und Claudius Lepidus lassen sich kaum oder gar nicht in der Villa sehen. Es gibt zwei neue Sklaven im Haus. Sonst hat sich nichts geändert."

  • Auf Mansuris Bericht antwortete Galeo mit "Aha." oder "Hmhm." Dass sein Vater nach Germania abgerufen wurde, hatte er bereits durch Musas Brief erfahren, ebenso die Ankunft zweier seiner Kinder. Die beiden Neffen ließen sich also nicht mehr oft blicken. Galeo stützte die Fäuste neben sich in die Matraze und stemmte sich hoch. Nun saß er bequem, den Rücken in das Kissen gedrückt.


    "Haben sie denn ein Amt inne, das sie von der Anwesenheit hier abhält?" Für ihn war das die einzig denkbare Erklärung, weil er von sich ausging. Er legte das claudische Vermögen in fremden Provinzen an, überwachte die dort ansässigen Betriebe und mehrte somit Einfluss und Vermögen seiner Familie.


    Noch bevor Mansuri antworten konnte, trat ein älterer Sklave ins Cubiculum.


    "Ist das etwa einer der neuen Sklaven?", fragte er überrascht und blickte Mansuri an, bevor er sich den Sklaven näher betrachtete.


    "Komm her. Wo liegen deine Fähigkeiten? In der Wohltat für Aug, Nase und Ohr scheinen sie nicht zu liegen." Alles kam auf das Auftreten des Sklaven an. Sein Fortbestand im claudischen Sklavenpool befand auf dem Prüfstand.

  • Kustav trat vor nachdem Morrigan in angestubbst hatte.
    „Dominus Gallus, Kustav kann nicht sprechen, er ist schon von Kindesbeinen an stumm. Aber neu ist er nicht er ist schon viele Jahre im Haushalt der Claudier, sehr ordentlich umsichtig und vor allem bei allem was er tut lautlos.“ Antwortete Morrigan an seiner Stelle.



    Kustav fing auch sogleich mit seiner Arbeit an, in dem er sich die Schüssel bereitstellte und die Tücher in Reichweite legte. Er kniete neben dem Bett des Claudier und wartete auf sein Zeichen, dass er mit der Waschung beginnen könnte.



    Morrigan unterdes hatte aus der Culina ein paar Kleinigkeiten zum Essen mitgebracht und trat an das Kopfende des Bettes um sie Gallus bei Bedarf reichen zu können. Auch wenn sie wahrscheinlich nicht gemeint war mit der Frage nach den Abwesenden antwortete sie dennoch.
    „Was die Abwesenheit der männliche Claudier betrifft, ein Amt haben sie nicht inne. So wie ich gehört habe treiben sich die Herrschaften lieber des Nächstens in den Gassen Roms rum. Einen musste ich bei einem solchen Streifzug begleiten. Ich denke dass man Ämter kaum in den Lokalen Roms ausübt. Ich kann mich da natürlich auch täuschen, aber Dominus Menecrates pflegte seine Amtsgeschäfte immer bei Tag.“ Hach tat das gut mal über die faulen Männer des Haushaltes abzulästern. :D

  • Normalerweise müsste sich Galeo an dieses Gesicht erinnern, wenn es schon seit Jahren durch die Villa Claudia geisterte, aber es kam ihm fremd vor.


    "Nun ja, auch Trampeln zerstört Lautlosigkeit. Dann hoffe ich einmal, dass er umfänglich lautlos ist, was natürlich seine Vorteile hat." Galeo drehte sich und streckte die Beine aus dem Bett. Er beobachtete, wie Kustav hantierte. Und würde gewiss bei Unzufriedenheit nicht hinter dem Berg halten. Ohne den Blick zu wenden streckte in Richtung Morrigan die Hand aus, um sich essbare Kleinigkeiten reichen zu lassen.


    "Die Herrschaften treiben sich nachts in den Gassen Roms herum?" Galeo glaubte, sich verhört zu haben, dann aber kam die Bestätigung durch den Augenzeugenbericht. "Ist mit Lokal ein Bordell gemeint?!" Das Entsetzen wuchs. "Ja, und hat denn mein Vater beide zur Rechenschaft gezogen?"

  • Leise ruhig und professionell verrichtete Kustav seine Arbeit. Man merkte an seinen Handgriffen, das er genau wusste was er tat.
    Morrigan reichte Gallus ein paar Weintrauben.
    „Ob sie auch Bordelle besuchen kann ich nicht sagen. Ich meinte Tavernen. Des Öfteren taucht hier der ein oder andere weinselig mitten in der Nacht auf und schläft dann den halben Tag. Nun dein Vater ist ein rechtschaffender Mann und hat von deren Eskapaden nichts mitbekommen. Ich denke wenn er es denn gewusst hätte, so hätte er sie bestimmt zur Rechenschaft gezogen. Brutus, Brutus hat er versucht Disziplin beizubringen, jedoch ich glaube diese Maßnahmen fielen nicht auf fruchtbaren Boden.“
    Nach dem die Weintraube ihren Weg in Gallus Mund gefunden hatte reicht Morrigan ein Stück Käse. So ging es abwechseln weiter, bis Gallus bedeutete das er genug hatte.

  • Die kulinarische Versorgung und selbst die hygienische durch Kustav gestaltete sich angenehmer als erwartet. Galeo vergaß den Alten regelrecht, während er sich mit Morrigan unterhielt.


    "Das ist typisch. Wie kann man nur so blind sein und nicht merken, wenn Verwandte herumlungern anstatt einer ehrbaren Tätigkeit nachzugehen?" Er stand so ungestüm auf, dass Kustav das Gleichgewicht verlor.


    "Denen müsste man ein Schuljahr auf einem geruderten Schiff verordnen", brauste Galeo auf. "Und nicht genug: das Geld entziehen und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen lassen." Nur zur Hälfte angekleidet stampfte Galeo auf. Das gestiegene Vermögen der Claudier basierte zu einem beträchtlichen Teil auf klugen Geschäften, für die sich Galeo seit Jahren, fast schon Jahrzehnten, die Hacken im Imperium ablief - wenn er nicht in Sänften getragen wurde. Und er hasste Schmarotzer.


    "Ich will eine Aussprache. Hau die faulen Säcke aus dem Bett, falls sie dort noch drin liegen. Ich erwarte sie noch vor dem Frühstück im Tablinum. Hungrig bin ich besonders ungenießbar."


    Er richtete den Blick auf Kustav. "Sieh zu, dass ich fertig werde." Der ersehnte Heimaturlaub fing ja "gut" an.

  • Morrigan nickte. „Ja Dominus.“ Hilfe suchend schaute sie zu Mansuri und flüsterte.
    „Ich gebe Lepidus Bescheid, suchst du Brutus und Menochares könnte, den dritten im Bunde ja suchen?“
    Leise schlüpfte sie aus dem Zimmer und begab sich zu Lepidus.


    Kustav unterdessen, rappelte sich auf und beeilte sich seine Arbeit zu beenden.

  • Sie hatte wohl nicht richtig gehört. Sie sollte Brutus suchen gehen. Der lag wie jeden Tag mit einer der blonden Sklavinnen, Mansuri nannte sie nur noch Betthüpfer, in seinem cubiculum. Was anderes kannte sie nicht von ihm. „ Was hat dich denn gestochen, mich zu Brutus zu schicken.“ Flüsterte sie zu Morrigan. „ Du weißt ganz genau, dass ich ihn auf den Tod nicht ausstehen kann.“ Mansuri ging hinter ihr hinaus, zu Brutus cubiculum.

  • Centho betrat das Cubicullum seines Vaters. Auch hier waren die Verwüstungen deutlich sichtbar. Was immer die Eindringlinge hier gesucht haben, sie haben dabei jedes Möbelstück herumgedreht, jedes Kissen zerschnitten. Sein Blick fiel auf die Regale,...die Sammlungen seines Vaters...Papyrusrollen mit Gedichten, philosofischen Ansichten, Stadtplanungen, teils von ihm, teils von längst verstorbenen großen Geistern. Was die Diebe nicht mitnahmen zertraten sie oder warfen es auf den Boden, wo unzählige Scherben auf die Keramiksammlung seiner Reise nach Asia hinwiesen...die Scherben der blauglasigen Pokale aus Germania. Welch sinnlose Wut hatte hier geherrscht?
    Vorsichtig bahnte sich Centho seinen Weg zum Fenster um in den Hortus zu sehen. Vor dem Fenster stand der große Schreibtisch, der Scherensessel davor, achtlos umgeworfen. Versonnen strich Centho über die Marmorplatte und dachte daran wie oft er hier gestanden hatte um sich die Repressalien für seinen Freiheitsdrang abzuholen. Einen Freiheitsdrang der in seinen Naturell lag, schließlich war er der Sohn seines Vaters.
    Sein Vater,...Romanus´Vater...Felix´Vater. Ob Felix noch lebte? Zu seinem Erstaunen fragte er sich das bei seinem Vater nicht. Gallus war sicher wieder einmal unterwegs um neue Märkte zu entdecken, interessante Waren und das Wissen anderer Kulturen...kurz er war zwar höchst erfolgreichund geheimnisumwittert, aber nur selten daheim.
    Centhos Verhältnis zu Felix war seinerzeit näher, intensiver. Romanus als Nesthäkchen für seine Unternehmungen uninteressant weil er viel zu jung und zu zart war. Er hätte bei Centho´s Exkursionen nur Schaden davon getragen und das Risiko wollte er nicht eingehen,...Romanus war der Augapfel seiner Mutter.
    Sein Blick wanderte aus dem Fenster, in Gedanken bei den vielen vergeblichen Versuchen seinen Vater zu überreden ihn auf eine seiner Reisen mitzunehmen.
    Zu seiner Freude schien der Hortus unversehrt. Der Mob hat anscheinend nur in der Villa gewütet. Langsam bückte er sich und hob den Scherensessel auf,...rückte in langsam in die Position die er immer innehatte, bereit zur Aufnahme des Vaters.
    Centho wandte sich ab und ging vorsichtig in Richtung Ausgang. Es mussten doch noch Sklaven hier sein...

  • Morrigan war es irgendwie gelungen heil aus Germanien zurück nach Rom zu finden. Erschüttert war sie jedoch gewesen, als sie die Verwüstung im Haus der Claudier gesehen hatte. Verzweifelt hatte sie versucht wenigstens einige Räume wieder bewohnbar zu machen, sie war gerade in der Küche zu Gange, als sie Schritte und Geräusche vernahm.
    ‚Ich glaube langsam drehe ich durch, erst rede ich mit Pflanzen und jetzt höre ich schon Geräusche.‘
    Aber da man ja nie wissen konnte ob sich nicht irgend ein Rumtreiber auf Suche nach etwas Wertvollem hier rumtrieb, bewaffnete sie sich lieber mit einem Holzknüppel und ging in Richtung der Geräusche. Im Cubiculum von Galeo Claudius Gallus angekommen prallte sie fast mit einem ihr fremden Mann zusammen. Erschrocken erhob sie den Knüppel und hielt ihr drohend vor sich.
    „Wer bist du und was willst du hier?“

  • Centho wandte sich um und sah sich einer Frau mit einem gewaltigem Knüppel gegenüber. Die Frau war ihm unbekannt, jedoch schlußfolgerte er aus der Tatsache, daß sie sich ihm mit einem Knüppel stellte und nicht Reissaus nahm wohl zum Haushalt gehören musste.
    Er hob beschwichtigend beide Hände und entgegnete mit dem rechten Zeigefinger vorsichtig auf den Knüppel deutend;


    Marcus Claudius Centho,...ich gehörte bis vor 10 Jahren zur Herrschaft dieses Hauses...und...wer bist du?


    Mit einem Lächeln versuchte die Situation zu entspannen und mit einer Geste darum bat den Knüppel zu senken.
    Auch wenn die Frau vor ihm kein Gladiator war so blitzten ihre Augen ihn doch entschlossen an. Centho wollte an dieser für ihn ungünstigen Position zwischen Schreibtisch und Bett kein Risiko eingehen, geschweige denn in ein Handgemenge mit einer Frau geraten.

  • Morrigan entspannte sich sichtlich als der Mann seinen Namen nannte. Gehört hatte sie den Namen wohl schon mal hier und da, doch seit sie im Haus war hatte sie Centho nie zu Gesicht bekommen. Sollte sie ihm wirklich glauben? Seine Aufmachung sah jedenfalls nicht aus wie die eines Plünderers.
    Langsam ließ sie ihre Arme sinken, bis der Knüppel den Boden berührte.
    Sie war also endlich nicht mehr allein in der Villa.
    „Morrigan.“ Antwortete sie zunächst knapp, was ja auch kein Wunder war, schon seit Monaten hatte sie nur mit sich selbst gesprochen zum Schluss wohl eher nur noch in Gedanken. Sie wusste nicht mal ob sie noch die Römersprache sprach. „Morrigan mein Dominus ist Lepidus, obwohl ich von ihm schon eine sehr lange Zeit nichts gehört habe. Ich war mit Menecrates in Germanien, dort wurden wir aber getrennt, deswegen weiß ich nicht ob er noch am Leben ist.“ Morrigan zuckte hilflos mit den Schultern, ihr war nicht bewusst was in den letzten Monaten passiert war. „Ich weiß nicht wer das hier getan hat…“ Mit der freien Hand deutete sie auf das Chaos um sie herum. „…und auch nicht warum. Ich habe versucht in einige Räume Ordnung zu bringen. Das Cubiculum von Lepidus ist in einem bewohnbaren Zustand.“ Die Worte sprudelten nun förmlich aus ihr heraus, deutlich war ihr ihre Erleichterung anzumerken.

  • Centho wußte wie wichtig es war Menschen in Extremsituationen zuzuhören.
    Morrigan also,...hmm...
    Nur hin und wieder gab er Zwischenbemerkungen ab,
    Lepidus,...aha,...einer meiner Onkel...nichts mehr gehört,...soso...
    Mit einem Auge behielt er den Knüppel in seiner Wahrnehmung. Schließlich konnte es sein, daß eine seiner Bemerkungen irgendeine Intialbewegung auslöst.
    Daß sie mit seinem Großvater in Germania war nahm er interessiert zur Kenntnis, doch bevor er etwas fragen konnte löste ihre Bemerkung über eine Trennung und ihre Unkenntnis über seine momentane Situation wieder eine Art Niederschlag aus. Er folgte beiläufig ihrem Hinweis auf das Chaos und entgegnete,
    Gut Morrigan daß du wieder hierher zurück gefunden hast. Gut auch, daß du mit den Aufräumarbeiten begonnen hast.
    Ihr zu erklären warum es hier so aussah ersparte er sich. Er verarbeitete selbst noch die bodenlose Respektlosigkeit derer die sich hier ausgetobt hatten.
    Langsam beugte er sich vor und nahm ihr vorsichtig den Knüppel ab.
    ...das hier,...brauchst du vorerst nicht,...die Claudier sind wieder da, neben mir auch Romulus und Felix.
    Er sah sie an um irgendeine Reaktion zu erkennen ob sie die Namen kannte und fuhr fort.Ich schlage vor du kümmerst dich zunächst einmal um Culina und Triclinium, die Cubiculii werden wir jeweils selber aufräumen auch um zu sichten was alles fehlt.
    Centho sah eine gewisse Erleichterung bei Morrigan und meinte,
    Felix hat ein paar kräftige Männer dabei die hier mit anpacken können,...die aber wie wir selber Hunger und Durst haben,... Sein Blick schweifte etwas ab,...und da ich glaube, daß wir keinen obsonator mehr haben,...hast du noch eine Menge zu tun...
    Beschäftigung war in diesem Fall wohl das beste für sie Alle.

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