• Nachdem der Ädil angeregt hatte, dass Tiberius sich durchaus auch mit den Problemen des Marktes und des Eigentums auseinandersetze, begab er sich in die noch beklagenswert gering bestückte Beibliothek der Casa Valeria, sammelte an juristischer Literatur zum Thema, was eben da war und begann, sich konkrete Gedanken zu einer umfassenderen Sammlung der Gesetze der Dinge und Geschäfte zu machen.


    Der Aedil hatte sein Augenmerk auf das partikulare Problem des Marktrechtes gerichtet, das er zu lösen gedachte. Politisch sicher sinnvoll, dachte Tiberius. Eine umfassendere Sache würde er in seinem Jahr vielleicht nicht durchbekommen.


    Doch Tiberius hatte alle Zeit der welt und kein Amt, das ihm Schranken auferlegte und so bastelte er auf einem Haufen Wachstafeln an seinen Ideen herum.



    De Rebus*


    A. Die Sachen
    I.
    Sachen sind jene körperlichen Gegenstände, welche entweder durch die Fügung der Götter oder die Hand des Menschen auf dem Erdkreise weilen.
    (vielleicht ein bisschen weniger blumig)


    II.
    Sache ist auch das Land an sich; durch Gewohnheit, Gesetz oder Verträge aufgeteilt in verschiedene Sachen, die man Grundstücke nennt.


    III. Auch Sklaven zählen zu den Sachen.


    B.
    Das Eigentum
    I.
    Eigentümer einer Sache ist derjenige, der die rechtliche Gewalt über diese Sache ausübt. Eigentümer einer Sache kann nur ein freier Mensch sein.


    II.
    Der Eigentümer einer Sache ist grundsätzlich berechtigt, mit dieser Sache zu verfahren, wie er es möchte, sofern er dadurch nicht die Rechte Dritter verletzt oder andere Rechte dieses Recht im Einzelfall einschränken.
    Hier hat der Ädil ja schon solide Vorarbeit geleistet.


    III.
    Die Sachen, die den Göttern geweiht sind, ist jenen für immer zu Eigen, sodass kein Sterblicher jemals wieder Eigentum an ihnen erlangen kann.


    IV.
    Das Wild in Wald oder Flur steht im Eigentum desjenigen dem das Land zu Eigen ist.
    Das Wild derjengen Ländereien, die keinem gehören, mag sich jeder zueignen, der in der Lage ist, das Wild zu erjagen oder so zu fangen, dass es ihm nicht wieder entweicht. Entweicht ihm das Wild, so hat er das Eigentum verloren.
    Den Fisch und die anderen Tiere im Gewässer mag sich jeder zueignen, der in der Lage ist, sie zu fangen.


    C. Besitz
    I.
    Besitzer einer Sache ist derjenige, der die tatsächliche Herrschaftsgewalt über eine Sache innehat.


    II.
    Ein Sklave kann kein Besitzer sein, da er ja selbst eine Sache ist.





    De Obligationibus I


    Contracta Consensuales


    I. Emptio Venditio
    Ein Kaufvertrag kommt dann zustande, wenn sich Käufer und Verkäufer frei und ohne Irrtum oder Krankheit im Geiste auf den Austausch einer Ware gegen Geld einigen.


    Sie mögen Kaufpreis und zu kaufende Sache frei festlegen.


    II. Locatio Conductio Rei
    Ein Mietvertrag kommt zustande, wenn sich der Vermieter bereit erklärt, dem Mieter die zu mietende Sache für einen bestimmten Zeitraum gegen einen Preis zu überlassen, wobei beide ohne Irrtum oder geistige Krankheit zu sein haben.


    Der Vermieter bleibt hierbei Eigentümer der Sache, während er aber den Besitz dem Mieter für die verabredete Zeit überlassen muss.


    Die bestimmte Zeit mag, so die Möglichkeit hierzu im Vertrage vorgesehen ist, beliebig verlängert werden.


    III. Locatio Conductio Operis
    Ein Werkvertrag kommt zustande, wenn sich die Vertragsparteien frei und ohne sonstige Beeinträchtigungen einigen, dass gegen ein Entgeld ein bestimmtes Werk zu entstehen hat.


    IV. Locatio Conductio Operarum
    Ein Dienstvertrag kommt dann zustande, wenn sich die Vertagsparteien frei und ohne Beeinträchtgungen einigen, dass der Dienstleistende seine Arbeistszeit und -kraft dem anderen gegen ein Entgelt überlässt.


    "Puh, das reicht erstmal für heute."
    Genau betrachtet hatte Tiberius lediglich an der Oberfläche des mannigfaltigen Rechts der Römer gekratzt.


    Sim-Off:

    *Inspired by Iustinians Institutionen

  • Vom Forum kommend, wo er die Lebensmittelverteilung des jüngeren Annaeus Florus gesehen hatte beschloss Tiberius in seiner Bibliothek, dass es an der Zeit war, das politische Feld der Res Publica so wie er es wahrnahm für sich im Geheimen genauer zu dokumentieren.



    Interessante Senatoren:
    Herius Claudius Menecrates Amtierender Consul
    Unumstrittener Kopf der Claudischen Fraktion


    Manius Flavius Gracchus Consularis
    Der große alte Mann der flavischen Fraktion


    Gaius Octavius Victor Praetorius
    Entdeckt vielleicht doch noch mal seinen Ehrgeiz. Wie man hört, einer der reichsten Nichtpatrizier in Rom. Die Kohle für einen Konsulatswahlkapf hätte er auf jeden Fall.


    Sextus Aurelius Lupus Amtierender Aedil
    Für den Chef führt eigentlich kein Weg am Konsulat vorbei


    Marcus Iulius Dives Aedilicius
    Mal sehen


    Caius Flavius Scato Aedilicius
    Für den gilt dasselbe wie für den Lupus
    Wie hart ihn die Aktion bei seinen ädilischen Spielen getroffen hat, muss man abwarten. Ist ein aber ein Flavier. wenn sich jemand von sowas erholen kann, dann einer von denen.


    In absehbarer Zeit könnten dazu stoßen:


    Lucius Annaeus Florus Minor (Große Fußstapfen zu füllen)
    Duccius Callistus (Herkunft könne immer noch ein Problem sein)
    Manius Flavius Gracchus Minor (Fast noch größere Fußstapfen)
    Diverse Claudier (!)



    Beziehungen:
    Beziehung zwischen Aurelius und Claudius spannungsgeladen.
    (Ausruf des Orator Publicus neulich); Lupus kann den Konsul nicht ausstehen. Fraglich, ob sich das für die restlichen Claudier so fortsetzt.
    Wenn man nach dem Orator geht, will der Consul den Duccius nicht mal in der Nähe des Senats wissen. Das prädestiniert ihn für die aurelische Fraktion.
    Die Flavier sind mit beiden durch Heirat verbunden; Aurelius sieht sie als Freunde an. Dem Treffen nach neulich zu urteilen nicht unbegründet aber mal sehen. Fraglich letztlich, wer ihnen am meisten nutzt. Aufstieg von Scato und Gracchus Minor etc.
    Plebejische Senatoren elementar, vor allem im Notfall. Iulius Dives, Duccius Callistus (?) (Kameraden der Factio. Ich könnte im Zweifelsfall durchaus nützlich sein.)


    Tiberius wurde so langsam einiges klarer und er würde das hier über die Zeit vervollständigen. Vorerst aber würde er die Tafeln aber gut wegsperren.

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • Cubiculum Valeria Maximilla >>>


    Normalerweise störte Valeria Maximilla nie, wenn Tiberius beim Arbeiten war. Sie webte dann an ihrem Webstuhl, machte Aufgaben oder versuchte Graius, ihrer zahmen Krähe neuerdings griechische Vokabeln beizubringen.
    Heute aber hatte sie ein Anliegen.
    Deshalb klopfte sie vorsichtig an.
    Klopf
    Klopf

  • Vorbereitung zur Captio


    Valeria Maximilla hielt es nicht aus, zuerst anzuklopfen; sie stürmte auf ihre rasche Art hinein und rief nach ihrem Cousin:

    "Tiberius! Tiberius! Schau, was gekommen ist!", rief sie aus und schwenkte den Brief der Virgo Vestalis Maxima. Dann besann sie sich jedoch darauf, dass man von ihr Zurückhaltung und Würde erwarten würde.

    "Tiberius?", sagte sie ziemlich kleinlaut: "Du kommst doch Morgen mit mir, nicht wahr?"

  • Tiberius lächelte wohlwollend. "Aber selbstverständlich. Ein großer Tag. Ich werde auf jeden Fall dabei sein." Als moralische Unterstützung. Er hatte keine Zweifel, dass Maximilla sich hervorragend machen würde.

    Maximilla schien regelrech begeistert zu sein. "Es ist schön zu sehen, dass du dich darauf freust. Ich bin sicher, du wirst das ganz hervorragend machen."

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • "Ich bin froh, dass du dabei sein wirst.", sagte Maximilla. Das Vertrauen ihres Cousins, dass sie alles richtig machen würde, rührte sie. Sie sprach:

    "Ich will dir noch einmal für all das Gute danken, das ich in deinem Haus erfahren durfte. Für die neuen Sachen und die viele Bildung." Sie seufzte ein wenig, denn all das war nicht immer leicht in ihren Kopf gegangen:

    "Kümmerst du dich bitte um meinen Sklaven Remigius. Ich werde ihn nicht als Leibsklaven mitnehmen können, er ist doch ein junger Mann. Ich habe ihm etwas Geld geschenkt und alles, was ich entbehren kann, aber ich glaube, er ist trotzdem traurig.

    Dann bis morgen."



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