Garten| die tracht Prügel für Adria

  • Freudig stand ich im Garten, eine etwas bequemere Kleidung und ein Holzschwert in der Hand, als wir auf den Gladiatoren warteten. Meine Haare hatte ich mir mit den Spangen, die ich von Nero hatte, hochgesteckt. Ich wusste, dass ich gegen einen Mann des Kampfes versagen würde, aber dann hatte ich das meinen Brüdern voraus. Sollte ich einen jemals wieder sehen, so hätte ich was zu erzählen. So würde ich ihnen gerecht werden. Das machte mich stolz und so konnte ich das schmerzliche Gefühl, dass ich sie so sehr vermisste, ein wenig davon drängen. Nero half dabei zwar sehr gut, aber es war eben nicht das selbe. Schon kam er herein stolziert, unglaublich groß, unglaublich breit. Ich bekam eine Nackenstarre vom hochsehen. "Danke, dass du dir Zeit nimmst!" sprach ich aufgeregt und reichte ihm die Hand, die er eher belustigt ansah. "Gegen DICH soll ich Kämpfen? Es wäre wohl schwieriger eine freilaufende Katze zu fangen, als gegen so ein junges und kleines Ding zu kämpfen." gab er nur belustigt von sich und legte den Kopf schief, nahm aber meine Hand. Sein Blick durchbohrte mich auf eine Weise, die ich so nicht kannte. Von oben bis unten musterte er mich und nahm plötzlich eine Haarsträhne, die mir ins Gesicht hing. "Ich versuche dich nicht zu verletzen, das wäre zu Schade um dein wunderschönes Gesicht..." sprach er erneut in meine Richtung und bemerkte erst jetzt, dass Nero an der Seite stand. "Vergebung, mein Herr, ich hatte dich nicht gesehen. Salve." grüßte er nun Nero und Jarvo.
    Ich war noch immer etwas verwirrt, noch immer hielt er meine Haarsträhne in der Hand und ich fischte sie langsam zurück, indem ich meinen Kopf etwas nach hinten schob und diese durch seinen Daumen und Zeigefinger rutschte. "Das ist ein Trainingskampf, vergiss das nicht, mein Herr." sprach ich zu ihm und blies meine Haare aus dem Gesicht.

  • Es war später Nachmittag eines wirklich warmen Tages im Mai. Und heute sollte nun dieser Gladiator kommen um mit Adria zu kämpfen oder wohl eher um sie zu verprügeln. Als sie eintrafen stand ich schon im Schatten an einer Säule gelehnt Neben mir standen ein paar der alten Veteranen, die hier bei uns im Haus lebten. Natürlich kam der Kämpfer nicht allein, er wurde von einem Verantwortlichen des Ludi begleitet. Dieser gesellte sich auch zu mir und begrüßte mich. Ich versicherte mich nochmals, ob dem Kämpfer die Bedingungen klar waren. Es sollten keine bleibenden Schäden entstehen. Mir wurde versichert, dass der Kämpfer entsprechend instruiert war. Ich nickte und sah dennoch nachdenklich in Richtung des Gartens. Ja ich hatte mich in den letzten Tagen dünn gemacht, war morgens aus dem Haus gegangen und bin erst spät am Abend oder gar nicht zurückgekehrt. Ja ich hatte ihr ihre Ruhe gelassen. Ich war immer noch skeptisch ob das eine gute Idee war, aber jetzt zurückzurudern wäre wohl auch komisch aufgefasst worden. Ich nickte dem Kämpfer also zu, als er mich grüßte und setzt mich in den Schatten. Hier konnte man es heute aushalten. Natürlich bot ich auch dem Mann aus dem Ludi eine Platz und Wein an. Die Veteranen jedoch nahmen ihre Stellungen ein. Sie würden notfalls eingreifen, falls der Kampf doch aus dem Ruder laufen sollte. Meinen Blick blieb jedoch auf Adria und dem Gladiator. Mir missfiel, dieses vertraute Verhalten, welches er dort gerade an den Tag legte. Ja es brodelte in mir, dennoch trug ich meine neutrale Miene vor mir her. Und so sagte ich kühl. „Ihr könnt anfangen.“

  • Freudig sprach er die magischen Worte - Anfangen. Ich stellte mich in Position und der Gladiator staunte nicht schlecht, als ich einige seiner Schläge parrierte. Natürlich umspielte er mich und schupste mich so von sich weg, das ich auf dem Boden landete. Er war wirklich zart zu mir, man merkte, dass er mir nicht bedingt weh tun wollte. Ich stand wieder auf und klopfte mir den Staub aus den Sachen. Es war so unglaublich heiß, die Sonne brannte mir auf den Schädel und ich glaubte ich würde einen Hitzschlag erleiden. Die Temperaturen waren mir noch nicht wirklich geheuer, ich kam aus einem sehr kühlen Land, was mir die Hitze hier wesentlich erschwerte, auch wenn ich schon seit mindestens ein paar Monaten hier war, aber es brauchte länger um sich daran zu gewöhnen.
    Der Kampf verlief unglaublich gut, ich parierte, griff an, brachte auch ihn hin und wieder zum straucheln, doch letztenendes gewann er immer wieder, indem er mir das Holzschwert an die Kehle hielt oder die Spitze auf mich zeigte. "Du bist nicht schlecht, aber es bedarf noch sehr viel Übung...du bist zu durchschaubar." sprach er mich freundlich an und half mir jedesmal wieder auf, wenn er mich zu Boden rangte. Ich lies mir aufhelfen und griff erneut an. Dieses Mal machte ich ernst. Der Kampf musste recht spannend anzusehen sein, denn ich gab einfach alles, was ich bisher gelernt hatte - auch von ihm. Mein Vorteil: Ich lernte verdammt schnell. Ich wandte seine eigenen Tricks gegen ihn selbst an, stieß ihn einmal von den Füßen und in diesem Moment muss ihn wohl die Kampfeslust gepackt haben, denn er riss sich herum und ohne es zu merken, verpasste er mir einen harten Schlag ins Gesicht. Meine Lippe platzte auf und ich landete hart auf dem Boden. Nichts was ich nicht auch schon von meinen Brüdern gewohnt war, aber das tat unglaublich weh. Ich saß auf dem Boden und hielt mir die Wange und in just diesem Moment kam auch schon der Gladiator angesprungen und half mir schnell auf. "Aua...das hatte ich wohl verdient..." gab ich lachend von mir und wischte mir das Blut von den Lippen. "Vergebung.... das war nicht meine Absicht, hin und wieder reißt es mich mit, wenn ich einen guten Gegner habe.." gab er entschuldigend von sich und strich mir ein paar wirre Haare aus dem Gesicht und tätschelte mir den Kopf. "Für jemanden, der so aussieht als hätte er keine Ahnung vom Kämpfen bist du wirklich nicht schlecht. Besuch mich doch öfters im Ludi, wenn der Doc nichts dagegen hat und dein Dominus. Dann zeige ich dir gerne mehr."
    Ich nickte ihm fröhlich zu und lachte. "Sehr gerne sogar! Ich mag es euch beim Kämpfen zuzusehen. Das wäre eine unglaubliche Bereicherung!" gab ich ihm zu verstehen und schlug in seine Hand ein, die er mir hinhielt. Er lächelte mich an und gab mir einen Handkuss. Moment, flirtete er etwa mit mir? Verwirrt legte ich meinen Kopf schief und entzog ihm meine Hand, die ich an mich drückte und eine Augenbraue nach oben schob. "Ich mag Frauen, die Feuer in ihrem Blut haben...das sieht man schon an deinen Haaren, junge Dame. Besuch mich sooft du möchtest."

  • Ich hatte meine Hände so ineinander gelegt, dass meine beiden Zeigefinger an meinem Kinn lagen, als ich nun den Kampf betrachtete. Für jeden anderen musste es so aussehen, als würde ich den Kampf eher gelangweilt betrachten. Ja ich schaffte es sogar nebenher mit dem Vertreter des Ludi einen gepflegte Konversation zu betreiben. Dennoch bekam ich alles mit Jeden Angriff, jede Parade und jeden Schlag und schlussendlich auch den Schlag, der Adria nicht nur zu Fall brachte sondern tatsächlich verletzten. Ich knurrte leise vor mich hin. Bevor ich mich langsam erhob und zu den Kämpfern ging. „Guter Kampf.“ sagte ich und nickte dem Gladiator zu. „Aber ich muss dich enttäuschen. Für weitere Kämpfe wird sie nicht zur Verfügung stehen.“ Ich sah kurz zu Adria, strich über ihre aufgeplatzte Lippe.Nein man konnte mir nicht ansehen, was ich wirklich dachte. Auch meine Stimme konnte man nichts entnehmen. „Du gehst dich baden!“ Keine Bitte sondern ein schlichter Befehl. Dann wandte ich mich dem Vertreter des Ludi, bedankte mich für das kommen und drückte dem Gladiator eine extra Summe für seien Bemühungen in die Hand. „Dies sollte wohl reichen, damit du dein Bedürfnis nach Frauen mit Feuer im Blut stillen kannst.“ Sagte ich mit vollkommen neutraler Stimme. „Danke für euer kommen. Vale.“ Mehr Worte waren nicht nötig. Die Beiden verabschiedeten sich auch recht schnell. Ich selbst nahm meinen Platz und meine Haltung wieder ein und starrte in den Garten, während ich auf Adria, die sicherlich ihr Bad nehmen würde wartet.

  • Recht enttäuscht sah ich Nero an, als er den Gladiator so schnell wegschickte und mir befahl mich zu baden. Was war hier eigentlich los? Ich hatte meinen Spaß und er amüsierte sich doch offensichtlich auch.
    Ich lies meine Schultern hängen, ging ins Balneum und badete mich ausgiebig - das konnte ich alleine ohne Hilfe, ohne weitere Sklaven, aber er hatte mich echt verdammt gut an der Lippe erwischt. Sie war tatsächlich geschwollen. Aber hey, darauf war ich vorbereitet.


    Nachdem ich fertig gebadet hatte, mir ein frisches Kleid anzog und wieder nach draußen in den Garten ging, hatte ich ein Tablett mit verdünntem Wein in den Händen. Ich stellte das Tablett auf einen Beistelltisch und setzte mich neben ihn. Die Stille war mehr als erdrückend, die er mir schenkte und auch aus seinen Augen konnte ich mal wieder nichts lesen. War er nun wütend?
    Ich drehte meinen Oberkörper zu ihm, erhob eine Hand, streckte einen Finger aus und piekte ihm in die Wange. "Boop." kam es belustigt von mir und ich fing an zu sprechen. "Das war voll cool! Er hat mich richtig erwischt, aber ich habe auch gut pariert und ihn sogar einmal auf die Knie gezwungen, hast du das gesehen? Er hat gesagt, ich darf ihn öfter im Ludi besuchen. Hättest du was dagegen?? Das wäre so super!"

  • Ich sagte nichts und zeigte auch keine Reaktion auf ihr Picken in mein Wange hin. Immer noch starrte ich in den Garten und ließ sie reden. Irgendwann drehte ich meinen Kopf in ihre Richtung. Und sah sie lange durch dringlich an. „Warum willst du im Ludi kämpfen?“ Keine Antwort auf ihre Farge, kein ja kein nein. Keine Reaktion in irgendeine Richtung. Meine Stimme war wie meine Blick emotionslos.

  • Ich hielt sofort inne und zog meine Hand zurück. Meine Augen waren eher schockiert, als verwirrt. Was hatte er denn nun auf einmal? "Warum...denn nicht? Das würde dir doch auch zugute kommen, du kannst Kontakte knüpfen und selbst Kämpfe ausrichten...vielleicht guten Bezug zu den besten Gladiatoren aufbauen und die Menge begeistern. Das willst du doch oder nicht? Was hast du denn auf einmal?!"

  • „Ich verhandle mit den Besitzern, nicht mit den Kämpfern.“ Sagte ich trocken und erhob mich, „Ich habe nichts Adria.“ Sprach ich als ich nun auf sie herunter sah. „Wenn du kämpfen lernen willst kannst du das auch hier. Jeder der Veteranen ist mindestens genau so erfahren wie diese Gladiatoren.“ Das wusste sie wohl auch genau so gut wie ich. Sie wusste ja schließlich, dass ich jeden Morgen im Garten trainierte. „Also nochmal meine Frage. Warum im Ludi?“

  • "Ich hab mir nichts dabei gedacht. Ich wollte einen Ludi schon immer sehen und... Gladiatoren...Das hat keinen besonderen Grund.." als er aufstand schreckte ich zurück. So hab ich ihn tatsächlich noch nie erlebt. Es wirkte beinahe so, als wäre er böse auf mich aus irgendeinem Grund. Vertraute er mir nicht? Die kalten Augen habe ich das letzte Mal gesehen, als ich hier angekommen war, direkt als er mich gekauft hatte. "Hör auf mich so anzusehen, Nero! Es gibt keinen Grund wütend zu sein!"

  • „Du hast den Ludi und die Kämpfer gesehen.“ Erinnerte ich sie. Ich lehnte mich an eine Säule und sah in den Garten. „Ich bin nicht wütend Adria.“ Doch war ich, aber nicht auf sie und irgendwie doch. Ich wusste es gerade nicht einzuordnen. Ich wusste meine Gefühle gerade nicht einzuordnen. Ich war während den Kampfes mehrfach versucht aufzuspringen und dazwischen zu gehen und das Ganze zu beenden. Als er sich schlussendlich so getroffen hatte, dass ihre Lippe aufgesprungen war, war ich kurz davor, diesen Mann zu töten. Ich drehte mich wieder zu ihr und strich ihr über die geschwollene Lippe. „Du solltest das kühlen.“ Sagte ich diese Mal war meine Stimme sanft. Aber meine Blick war immer noch emotionslos, denn ich musste erst mal mit mir ins reine kommen. Ich wusste nicht wie ich es in Worte hätte packen sollen. Wie ich ihr erklären sollte, dass es ihr vielleicht Spaß machte zu kämpfen, aber mir es bei Leibe keinen Spaß machte dabei zuzusehen, wie sie verletzt wurde. Ich hatte heute und hier gerade das erst mal verstanden wie meine Schwester sich all die Jahre gefühlt haben musste. „Ich möchte nicht, dass du im Ludi trainierst. Du kannst das hier im Haus tun mit den Veteranen.“ Sagte ich und stellte damit wohl auch klar, das es keine Wiederholung des heutigen Tages geben würde. Es ging auch nicht darum, dass ich ihr nicht vertraute. Es ging schlicht und einfach darum, dass ich diesen Kämpfern der Arena nicht traute. Ich wollte nicht das sie verletzt wurde. Ich wollte es nicht sehen oder auch nur darüber nachdenken. Somit stand meine Entscheidung fest. „Es wird kein Training im Ludi geben.“ Sagte ich im ruhigen aber bestimmenden Tonfall.

  • Zitternd wich ich bei seinen Worten zurück. Was war denn auf einmal los? "Spinnst du nun komplett?" fragte ich leicht angesäuert und schüttelte den Kopf. Als er nach meiner Lippe griff schlug ich erbarmungslos seine Hand weg. "Das ist das was mich ausmachte - Spaß haben! Vielleicht will ich ihn auch einfach nur wiedersehen, weil er mich an meinen Bruder erinnert?! Vielleicht ist es dir nicht in den Sinn gekommen, aber ich habe nicht das verdammte Glück, in der Nähe meiner Familie zu sein, weil ich mich für dich entschieden habe und wegen eines Kratzers nun so ein Theater zu veranstalten und mir zu verweigern in den Ludi zu gehen... das ist absolut LÄCHERLICH!"
    Ich brüllte beinahe schon. Es verärgerte mich, dass er so wenig vertrauen in mich hatte. Was glaubte er was ich tue? Mich mit den Leuten übernehmen und lass direkt 5 Stück auf mich stürzen, die mich dann verprügeln? Ich war doch nicht dumm!
    Beleidigt verschränkte ich meine Arme und sah ihn wütend an. "ich sagte dir schon einmal...du kannst nicht über alles Kontrolle haben! Das wirst du auch niemals! Du kannst mir nicht verbieten, in den Ludi zu gehen...ob du willst oder nicht... den jungen Herren werde ich wiedersehen und wenn ich mich dazu entschließe mit ihm ein wenig Zeit auf den Markt zu verbringen, dann tue ich das!"

  • Ich starte sie wütend aber stumm an und ließ sie reden. Ich zog meine Hand zurück und nickte schließlich.
    Meine Stimme war vollkommen ruhig. Ich trat einen Schritt zurück und lehnte nicht gegen eine der Säulen. „Doch ich könnte es dir verbieten.“ Sagte ich ruhig vollkommen ruhig zu ruhig wahrscheinlich.Mein Blick ruhte auf ihr ich kämpfte mit mir. Ein innerer Kampf, den ich gerade kämpfte. „Geh!“ sagte ich. „Wenn du dich beeilst, holst du sie noch ein!“ Ich drehte mich um nickte einem der Veteranen zu, der mir folgte und wir verzogen uns in dem hinteren Garten. Ich musste gerade Frust los werden.
    Ja ich musste Frust los werden. So drosch ich jetzt auch immer wieder auf den alten Soldaten ein und dieser auf mich. Natürlich kassierte ich ordentlich Prügel, aber das hielt mich nicht davon ab mich immer wieder hochzurappeln und weiter zu machen. Der Alte schüttelte nur den Kopf, machte aber einfach weiter.

  • Ich verstand es nicht. Ich musste es auch nicht verstehen. Warum sagte er nicht einfach, was in seinem Kopf vor sich geht?! Zitternd stand ich da und kehrte ihm den Rücken zu, ich ging allerdings in die Villa. Ich verzog mich in sein Officium und krallte mir ein paar Schriftrollen zum lesen üben. Ich musste mich gerade abreagieren, wirklich verstanden hab ich es nicht, was er da gerade trieb.

  • Laco der alte Veteran der sonst mit Nero übte hatte das Ganze verfolgt.
    Er folgte der jungen Frau, denn mit dem Tiberius war jetzt eh nicht zu reden in ein zwei Stunden vielleicht, aber jetzt noch nicht.
    So folgte er ihr ins Officium.
    „Adria? Darf ich?“ Er wartete nicht wirklich auf eine Antwort, sonder zog sich einen Hocker heran und setzt sich zu ihr. „Weißt du warum er so reagiert?“ wieder wartete er nicht auf eine Antwort sonder sprach weiter. „Er hat Angst um dich. Er hat wirklich Angst und das kennt er nicht. Ja er beschützt seine Schwester, aber die ist anders. Sie begibt sich nicht in Gefahr, also nicht so wie du. Ich glaube nicht, dass es um vertrauen geht. Ich denke eher, dass es für ihn alles neu ist. Seit du hier bist.. nun es hat sich einiges verändert. Er hat sich verändert. Und ich glaube gerade ist er einfach nur überfordert. Er weiß nicht was er machen soll. Verstehst du?“ Sagte der alte Mann und sah die junge Frau an. „Es ist schwer für ihn. Weil er nicht weiß was er tun soll und wie. So wie ihn ihn kenne, lässt er sich gerade die Scheiße aus dem Leib prügeln, weil er keine Ende finden wird und immer wieder drauf bestehen wird weiter zu machen. Micon ist erfahen genug und wird ihn schon schleifen, damit er den Kopf frei bekommt.“

  • Ich hob meinen Kopf und sah den Veteranen an. Stillschweigend hörte ich ihm zu, doch meine Miene war ausdruckslos. Ich legte meinen Kopf schief und seufzte einmal schwer, ehe ich die Schriftrolle weglegte und mir auf die Unterlippe biss. "Hör zu...ich begebe mich nicht selbst in Gefahr...ich mach es einfach gerne. Das er mich gerade geschlagen hat... war ein versehen und mit Sicherheit garantiert keine Absicht. Er hätte mich nicht getötet. So geübt bin ich dann doch, dass ich nicht gleich aus den Latschen kippe, wenn man mal etwas gröber zu mir ist. Er soll mir doch einfach sagen was los ist, anstatt sich wie ein kleines Kind zu verziehen. Ich kenne das auch nicht... aber dann soll er mit mir sprechen, statt sich draußen verprügeln zu lassen...wie so ein Idiot... so Kämpft man eh nicht sonderlich gut.

  • Der Alte fuhr sich mit der Hand durch Gesicht. „Reden? Mädchen reden?“ Wenn es nicht so ernst gewesen wäre würde der Alte jetzt wahrscheinlich lachen. „Kindchen reden? Über was?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich denke du weißt es oder Du weißt wie sie aufgewachsen sind? Du hast ihm gerade an den Kopf geworfen, er hätte schließlich seien Familie hier. Ja das hat er. Aber hat er das wirklich? Seine Schwester. Ja sie passen auf einander auf. Aber du hast es noch nicht erlebt, wie die beiden sich an die Gurgel gehen. Sie können nicht mit und nicht ohne einander. Ihre Kindheit hat sie zusammengeschweißt. Aber der Rest? Eigentlich sind es doch seine älteren Brüder die versagt haben. Sie sind daran Schuld, das er jetzt im Zugzwang ist.“ Sagte der Alte und er erhob sich und lief durch den Raum. „Du hast gerade gesagt, das du Dingen tust nur zum Spaß. Adria der Junge weiß nicht was das ist. Er weiß es nicht wie es ist wenn man Dinge nur tut weil sie Spaß machen. Er ist gerade das draußen im Garten und tut was er kennt. Er kennt es nicht anders. Verstehst du? Er kennt es nicht anders. Er hat es nie anders gelernt.“ Sagte der Alte und drückte ihr sacht die Schulter. „Ich lass dich dann mal allein." Er nickte ihr zu und verließ den Raum.

  • Ich folgte den Worten des Mannes aufmerksam und nickte hin und wieder etwas betrübt. Langsam verstand ich worauf er hinaus wollte.
    Wenn er es nicht kannte, musste ich es ihm zeigen. Unverbindlich. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand nicht wusste, wie man Spaß im Leben hat. Bei Wodan...das ging doch nicht. Als Jarvo den Raum verließ, stand ich auf, legte die Schriftrolle beiseite und ging hinunter erneut in den Garten. Dort sah ich Nero, wie er auf sich einprügeln lies. Ich hob meine Hand zu dem Veteran, hielt ich an, bitte damit aufzuhören und umarmte meinen Dominus von hinten. Ich lehnte meinen Kopf zwischen seine Schulterblätter und streichelte über seine Arme. "Es tut mir leid... wenn du es nicht möchtest, dann werde ich nicht mehr in den Ludi gehen... werde hier mit den Veteranen und mit dir trainieren." flüsterte ich ihm zu und hielt ihn fest umschlossen.
    Ich wusste das er wütend war und das versuchte ich wieder wett zu machen.

  • Ich schlug auf den Veteran ein immer und immer wieder bis du Muskel schmerzten. Bis ich diesen Schmerz fühlte, der mir zeigte, dass ich am Leben war. Der es schaffte meine Wut, meine Unsicherheit, als das was gerade ein mir brodelte zu betäuben. Natürlich kassierte ich etliche Schläge und auch Niederschläge aber es störte mich nicht jeder Mal wieder und wieder rappelte ich mich hoch. Micon fragte mehrmals ob es nicht genug sei. Ich schüttelt nur den Kopf. Plötzlich jedoch hörte er auf und ich spürte ihre Nähe und wie sie mich umarmte. Ich ließ das Holzschwert sinken und stand einfach nun stocksteif da. Micon nickte kurz und verzog sich lieber. Ich blickte stur grade aus. Und sagte leise. “Ich möchte keine Angst um dich haben müsse.“ Nun wusste sie wohl was in mir brodelte. Es war keine Eifersucht. Es war Angst pure Angst um sie.

  • Ich nickte nur stumm und streichelte über seine Arme. "Es tut mir leid... ich hab es verstanden..." flüsterte ich leise und drückte ihn noch enger an mich. "Nur hör mit dem Wahnsinn auf... mir tut es auch weh, dich so zu sehen... du musst lernen mit dir zu sprechen. Ich verstehe dich nicht, wenn du mich eiskalt ansiehst und einfach nichts sagst." Ich drehte ihn zu mir um und streichte ihm durchs Gesicht. "Bevor du dir weiter weh tust...lass es...ich bitte dich."

  • Ich schlang meine Arme um sie und sah sie an, dann strich ich ihr eine Strähne hinter ihr Ohr. „Es.. es zeigt mir das ich lebe.“ sagte ich leise. Ich wusste nicht ob sie verstandt was ich meinte. Aber ich wusste es auch nicht anders zu erklären. „Ich … ich kann es nicht ...ich weiß nicht...es ist schwer es zu verbalisieren.“ Ich versuchte es ihr zu erklären, aber selbst jetzt konnte ich es nicht. Selbst jetzt fand ich nicht die richtigen Worten um es zu erklären. Ich lehnte meine Stirn an ihre und schloss die Augen. „Ich habe das nie gelernt.“ Flüsterte ich und griff nach ihren Händen. „Es ist..." Ich brach ab und sah sie einfach nur mit einem hilflosen Blick an.

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