Taberna - Zum lallenden Löwen

  • Taberna
    zum
    lallenden Löwen




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    Adresse:
    Via Nomentana vor der Porta Collina
    auf dem Viminal
    direkt an der Casa Leonis
    die Taberna
    Zum lallenden Löwen




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  • Taberna - Zum lallenden Löwen




    Die Taberna "Zum lallenden Löwen" bietet in sauberer und gemütlicher Atmosphäre kalte Getränke und warme Speisen zu moderaten Preisen!


    Im lallende Löwe findet man die typisch offenen Herde, auf denen verschiedene einfache Gerichte für den schnellen Hunger zubereitet werden. Die Getränke werden in Amphoren gelagert, die in Erdlöchern steckten, um etwas gekühlt zu werden. Die Getränke und Speisen können direkt stehend oder sitzend an der Theke eingenommen werden.


    Zudem verfügt der lallende Löwe über einen angegliederten Wirtsraum mit Tischen und Stühlen. Die Besonderheit des Wirtsraums ist die Ecke mit Klinen um die Tische, so dass einige Gäste bei Wunsch auch liegend Ihr Mahl einnehmen können.



    Wichtiger Hinweis:
    Der Zutritt für Frauen ist untersagt!




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  • Charislaus


    Charislaus stand vor der Taberna zum lallenden Löwen und wartete auf die Übergabe. Heute sollte er mit der Vertretung von Satibarzanes beginnen, bis dieser vom gemeinsamen Urlaub mit seinem Herrn zurückkehrte. Erfahrung im Bereich einer Taberna hatte Chari nicht, bestenfalls als Gast. Trotzdem freute er sich auf die Arbeit und das selbständige Arbeiten dort. Gut gelaunt und ein bisschen nervös ging er vor dem Laden auf und ab.

  • Terpander schob die Deckchen und Vasen auf den Tischen hin und her, die wegen Viridomarus´ Gequatsche dort den Platz wegnahmen. Er ärgerte sich über den Schnickschnack und konnte sich auch nicht vorstellen, dass dies den Gästen gefallen würde. Er ging davon aus, dass Viridomarus nur den Schmuck empfohlen hatte, um ihm das Abwischen der Tische unangenehm zu machen und ihn zu demütigen. Bei dieser Arbeit fiel ihm ein Schatten auf, der vor dem Fenster hin und her strich. Terpander schaute sich das ganze zwei Mal an, dann trat er aus der Tür. Hermunlungerndes Gesindel konnte er nicht ausstehen, besonders wenn es das vor seinem Haus tat.


    "Komm rein oder hau ab", schnauzte er.

  • Charislaus


    Chari steckte den Kopf in die Taberna und grinste entwaffnend.


    "Salve, ich sollte mich hier zum Vertretungsdienst von Satibarzanes melden. Kannst Du mir einiges dazu sagen? Es ist mein erster Tag im lallenden Löwen und auch in einer Taberna. Soll ich Dir direkt zur Hand gehen? Ich bin übrigens Chari", grüßte Charislaus Terpander.

  • Terpander packte den Jüngling an der Schulter und zerrte ihn an sich vorbei ins Innere, blieb selber aber in der Tür stehen. Er schaute misstrauisch nach links und rechts, gewohnheitsmäßig auch nach unten und oben in alle Richtungen und das nicht zu kurz. Erst, als er sicher war, dass dies keine Falle von besonders findigem Gesindel war, schloss er die Tür und drehte den Schlüssel herum, den er in der Faust behielt. Er setzte sich halb auf den Tisch und musterte Chari.


    "Wie lautet dein voller Name?", wollte er wissen. "Und warum sollst du Satibarzanes vertreten?" Er hoffte, dem Eravisker-Perser-Mischling wäre etwas zugestoßen.

  • Casa Furia >>>



    Gorgonus hatte eine Nachricht von Tiberios für Terpander dabei. Er hatte nicht gefragt, wie Terpander aussah. Das war ein Freund von Tiberios und somit garantiert einer dieser Jünglinge, die sich gegenseitig Kränze aufsetzten und lispelnd Gedichte vorlasen - argh.
    Nun egal, für fünf Sesterzen konnte man so etwas mal fünf Minuten ertragen.


    Der furische Sklave fand die Casa Leonis und klopfte an die Porta - aber keiner zuhause. Also ging er um die Casa herum.
    und - Moment mal. Das war eine Taberna.
    Zum lallenden Löwen hieß die. Sah aber noch nicht offen aus. Trotzdem, das war ein Auftrag eher nach Gorgonus' Geschmack. Mit tabernae kannte er sich aus: Wein, Cervisia und geneigte Schankmaiden.


    Gorgonus klopfte an . Poch, poch, poch.

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    SKLAVE - IUNIA PROXIMA

    Einmal editiert, zuletzt von Tiberios ()

  • Terpander öffnete die Tür und ohne den Gast näher anzusehen, forderte er ihn mit einer Geste auf, einzutreten. Er musste sich angewöhnen, die Tür offen stehen zu lassen, wenn die Taberna geöffnet hatte. Ein paar Gäste saßen im Inneren und tranken Cervisia, auch wenn es noch keine Erföffnungsfeier gegeben hatte. Terpander sah keinen Grund, sie deswegen auszusperren und dachte sich in Ermangelung einer Speisekarte willkürliche Preise aus, die er am Erscheinungsbild des jeweiligen Gastes festmachte. So, wie der neue Gast aussah, war er zwar nicht steinreich, konnte aber ein paar Cervisiae vertragen, ohne umzufallen. Quantität statt Qualität war hier gefragt.


    Terpander stellte sich hinter den Tresen und hob die Brauen, damit der Kerl seine Bestellung aufgab.


  • "Salve", sagte Gorgonus und schaute sich um. Sauberer Laden, aber verdammt ruhig. Wo waren die Dirnen?
    Vielleicht war der Jüngling, der die Tische abwischte, Terpander?


    Den Mann vor sich hielt er nicht dafür, dazu sah er zu handfest aus. Außerdem schien er nicht sonderlich gesprächig.


    "Mich schickt Tiberios, der Maiordomus der Furier.", sagte er: " Ich habe einen Brief für einen gewissen Terpander."


    Er zeigte die Wachstafel vor; lesen konnte er sie ohnehin nicht:



    Tiberios
    Casa Furia
    Quirinal
    Roma


    Casa Leonis
    Via Nomentana vor der Porta Collina
    Viminal


    Briseis an Terpander,
    Gruß zuvor.
    Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber es gab einige Morde am hellichten Tag. Es sind nicht nur wichtige, sondern auch unwichtige Leute getötet worden.
    Gestern hat mich ein merkwürdiger Unbekannter in Portus gesucht. Er wusste meinen Namen. Ich wüßte nicht, dass ich Feinde habe, aber ich denke, dass vielleicht all die Toten auch nicht zufällig Opfer wurden. Vielleicht gibt es so etwas wie eine Liste für den Hades, und hinter allem steckt die gleiche Hand.
    Eventuell hat dein Dominus eine Idee, was wir für eine Gemeinsamkeit haben könnten? Dominus Scato ist klug.
    Ich passe auf mich auf, tu für dich und die Deinen das Gleiche.
    Der Überbringer dieser Nachricht ist Gorgonus, gib ihm etwas aus deiner Küche, er ist ein guter Mann.
    Wenn es dir gut geht, ist es gut, mir geht es gut
    .


  • Charislaus


    Charislaus staunte nicht schlecht, als er an der Schulter gepackt und in die Taberna gezogen wurde. Mehr noch, er wurde ins Innere buxiert, sein "Gastgeber" hingegen blieb in der Tür stehen und schloss hinter sich ab.


    Was bei den Göttern hatte der Mann vor?!?


    Fast unbekümmert hockte er nun halb auf einem der Tische. Chari war mulmig zumute.
    "Mein Name ist Charislaus. Da Satibarzanes mit meinem Herrn Viridomarus auf Geschäftsreise geht, vertrete ich ihn hier in der Taberna. So haben es mein Herr, Satibarzanes und dessen Arbeitgeber vereinbart. Und wer bist Du?", wagte Charislaus zu fragen und unterdrückte den Drang sich nervös die Finger zu kneten.

  • "Charillos ... Charilaos." Terpander hob erstaunt die Brauen, als er den Namen in den beiden Varianten aussprach, wie er ihn kannte. Sonst zeigte er wenig Gefühl, doch dieser Name sprach etwas in ihm an, das seine Seele leise klingen ließ. Dieser Name war uralt und edel. So wechselte er zu seiner Muttersprache. "Und woher stammst du? Mein Name ist Térpandros", sagte er auf Koine, während er den Jüngling betrachtete.

  • "Terpander bin ich."


    Der Grieche nahm dem anderen Mann das Schreiben ab. Ein Brief. Nicht von Tiberios, sondern von Briseis. Sie hatte keines der wertvollen Pergamente oder Papyri vergeudet und auch keine Tinte, sondern das, was er zu sagen hatte, in eine Wachstafel geritzt. Terpander, der Sparsamkeit zu schätzen wusste, freute sich darüber.


    "Sie lernt dazu", murmelte er, während er las. "Warte."


    Er nahm einen Griffel, entfernte, was da stand, und trug seine eigenen Gedanken ein.



    An:


    Tiberios
    Casa Furia
    Quirinal
    Roma



    Chaire, kecharitomene*,


    man kann nur vergleichen,
    was man sieht.


    Chalepa ta kala.**


    Térpandros


    Für spartanische Verhältnisse war dieser Brief ausschweifend, geradezu schwülstig. Terpander hatte selten so viel Poesie in ein Schreiben gelegt, doch er hielt es für angebracht. Tatsächlich lächelte er sogar. Briseis machte sich Sorgen. Entweder um ihn oder um Scato. Aber sie übersah, dass die Urbaner nicht hellsehen konnten. Oder vielleicht ging es ihr auch nicht um die Auflösung des Falls, sondern nur um die Warnung und darum blieb sie vage.


    Terpander reichte dem Gast die Tabula zurück. "Bring dies deinem Maiordomus."


    Sim-Off:

    * Sei gegrüßt, du Gnadenreiche
    **Das Gute ist schwer (zu erreichen). - Platon


  • Gorgonus dachte, während der Wirt schrieb, könnte er genauso gut etwas trinken. Eine cervisia wäre nicht schlecht, so ließ er einen seiner Sesterze auf den Schanktisch kullern.
    Was der Alte trieb, war ihm klar, es sollte eine Rückantwort geben.
    So langsam fand er fünf Sesterzen für den Botengang nicht zu viel bezahlt. Vermutlich hatte das Aas Tiberios genau gewusst, dass er den Weg zweimal gehen musste.


    „Ein Bier“, bestellte er.
    Durstig würde er keinesfalls noch einmal zur Casa Furia zurück latschen. Er musterte Terpander, der auf der Wachstafel herumkratzte. Er hatte ihn in Verdacht, dass er ein Gedicht schrieb.


    „Ist kleiner Grieche ein Kumpel von dir?“, fragte er.

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    SKLAVE - IUNIA PROXIMA

    Einmal editiert, zuletzt von Tiberios ()

  • Der Klang in Terpanders Seele verstummte, als der Jüngling den Kopf schüttelte.


    "Zu Unrecht trägst du deinen Namen", entgegnete Terpander. "Wie Satibarzanes. Diese Namen sind zu groß für euch, ihr solltet euch schämen. Ich hoffe, du bist nützlicher als das Helotenmischblut. Woher stammst du, Charislaus? Ich nehme an, du bist im Bedienen von Kunden erfahren, wenn man dich hierher schickt. Kannst du lesen, rechnen und schreiben? Jemand muss schließlich auch die Buchführung übernehmen."


    Terpander klang schroff, doch innerlich rieb er sich die Hände. Den fetten, störrischen Peregrinus war er los, dafür spielte man ihm einen schönen und fügsamen Knaben zu.

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    SKLAVE - SISENNA IUNIUS SCATO

    Einmal editiert, zuletzt von Terpander ()

  • Terpander schenkte Gorgonus einen großzügigen Krug ein. Diese Cervisia war nach germanischer Rezeptur gebraut, da man sagte, dieses Bier sei das Beste. Dunkel, würzig und mit hohem Alkoholgehalt, erfreute es sich bei den Kunden großer Beliebtheit. Ein Sesterz war ein Preis, der für Terpander in Ordnung war und so schob er den Becher hinüber. Dann wollte er einen anderen Krug polieren, doch die Frage des Hünen riss ihn aus seiner Routine. Er legte das Geschirrtuch beiseite, stützte die Hände auf den Tresen und sah den Mann an, als würde er eine bedeutungsschwere Pause machen, während er in Wahrheit überlegte. Was waren er und Tiberios? Und was waren er und Briseis?


    "Tiberios ist ein Freund", entschied er.

  • Charilaus


    Chari zuckte mit den Schultern.
    "Den Namen gab mir mein Herr, zu Recht oder Unrecht kann ich nicht sagen. Meine Mutter ist Nubierin, mein Vater kenne ich nicht. Ich kann massieren, pflegen, bedienen schreiben muss ich sonst nicht. Ein bisschen geht es, aber ich sollte hier bedienen und nicht die Buchhaltung machen. Das sagte mir mein Herr so", erklärte Chari.


    "Irgendwer muss die Buchführung machen, ich hoffe nicht ich", grübelte Charislaus verlegen und malte sich die schrecklichsten Szenarien aus, was dann mit ihm geschah.


  • Dieser Wirt hier war nicht so schmierig und freundlich wie sonst die Tavernenwirte. Aber er brauchte zumindest keinen Rausschmeißer. Gorgonus sah die Pranken des Typs und wusste, was Sache ist. Das Terpander einen Kopf kleiner war als er selbst, hatte nichts zu sagen, die meisten Männer waren das.


    Außer einem Jüngling gab es kein weiteres Personal, vor allen Dingen keine Schankmaiden. Das Schild "Zutritt für Frauen verboten" hatte Gorgonus nicht lesen können.


    Gorgonus kam ein neuer Gedanke. Vermutlich war der Schuppen noch nicht offiziell geöffnet und Terpander war nicht der Wirt, sondern ein custos. Das passte eher.


    Aber - er hob nun den Krug an seinen Mund und ließ sich das dunkle würzige Bier in die ausgetrocknete Kehle laufen, während ihm Rinnsale rechts und links auf die Tunika tropften - beim Pluto, die cervicia war erste Sahne.


    Gorgonus hatte den Krug ganz geleert, wischte sich die Lippen. Anstandshalber drehte er sich um, weil er Terpander nicht ins Gesicht rülpsen wollte.


    "Das war gut.", sagte er: "Wenn Tiberios ein Freund ist, hast du eine Idee, wer ihn in Orcus befördern will?"
    Zumindest Cassander würde Wert darauf legen, so etwas zu wissen. Gorgonus selbst nicht umbedingt.


    Er hatte noch vier Sesterzen und merkte, dass er in Stimmung kam.
    Noch einen Sesterz legte er vor Terpander hin:


    "Noch ein Bier, Wirt. Ich komm selten nach Roma, da will ich was davon haben.", sagte er:
    " Glotz nicht so. Deinen Brief schmeiß ich denen später in den Briefkasten."

  • "Massieren ist gut." Terpander gedachte das zu nutzen. Er würde es zeitnah testen. "Du wirst die Gäste bedienen und dabei entzückend sein. Am Anfang werde ich dich dabei unterstützen. Die Buchhaltung wirst du auch schnell erlernen. Die Lehrmethoden meiner Heimat sind effektiv." Das würden sie insbesondere dann sein, wenn jemand sich mit zu großen Namen schmückte. Einstweilen aber lächelte Terpander. "Willkommen in der Taberna zum Lallenden Löwen, Chari." Er schloss die Tür wieder auf und ließ Luft und Licht in den Raum.

  • Terpanders Gesicht verhärtete sich. "Niemand wird Briseis anrühren", schnauzte er, als wäre sein Gegenüber derjenige, der den kleinen Griechen im Visier hatte. "Der Wirt im Blinden Esel kommt als Feind in Frage. Der hat Tiberios schon einmal widerrechtlich benutzt." Was Terpander über die Maßen erzürnte. "Ich werde meinen Herrn anweisen, mit den Urbanern seinen schäbigen Laden auf den Kopf zu stellen."


    Und wenn das nicht half, würde Terpander noch einmal persönlich bei dem alten Wolf vorbeischauen und ihm die Zähne zurechtrücken. Übellaunig schenkte er Gorgonus ein weiteres Bier ein, das wegen seiner Unkonzentriertheit überschäumte, doch seine Stimmung galt nicht dem Glatzkopf. Eine feuchte Schliere hinterlassend, rutschte der Krug hinüber zum Gast.


    "Wer bist du überhaupt, dass du Tiberios kennst?"

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