Hof des Gutes

  • Mhorbaine trat gemeinsam mit dem Gutsverwalter aus der Sklavenunterkunft heraus auf den Hof. Er deutete auf eine Stelle vor dem Haupthaus und ging darauf zu.


    "Was möchtest du als erstes sehen?"

  • "Nun, wir hätten dort hinten..." er deutete zur nördlichen Mauer "... die Latrinen und dort..." sein Finger wanderte in Richtung der nord-westlichen Ecke der Einfriedung "... die Baracke für die Feldarbeitssklaven und die Wachmannschaft."


    Er deutete in Richtung Westen. "An dieser Mauer befinden sich eine Werkstatt sowie die Ställe und jenseits der Mauer die Produktionsgebäude, die jedoch noch nicht ganz fertig sind."


    Nach einem Schwenk in Richtung Osten sagte er: "Dort drüben befindet sich eines der beiden Lagerhäuser. Das andere ist draussen bei den Feldern und dient primär als Kornspeicher."


    Nachdem sie sich noch nicht wirklich vom Fleck bewegt hatten fragte er: "Möchtest du die einzelnen Gebäude noch in Augenschein nehmen?"

  • Ich nickte...


    "Ich denke das werde ich tun, du musst aber nicht mitkommen, kannst mich aber auch gerne Begleiten, hast du noch Aufgaben zu erledigen oder gerade nichts zutun?"


    fragte ich..

  • "Derzeit habe ich nichts weiter zu tun als darauf zu warten, dass die Vorbereitungen für einen Auftrag abgeschlossen sind, den ich für den Senator erfüllen muss." sagte er.


    "Ich begleite dich gern."

  • Aquilia folgte in möglichst aufrechter Haltung dem Wachmann, der sie zu Prudentius führen sollte. Sie wusste nicht einmal, wie nahe sie einander eigentlich nun standen. Sie wusste nur, dass er Senator und eben so wie sie den Namen der Gens Prudentia trug. Ein Bruder ihres Vaters war er wohl kaum, dann hätten sie sich seiner nicht so lang entziehen können.
    Nun inmitten des Hofs stehen bleibend wandte sie sich mit leichter Verwirrung umher. In ihrem Herzen wuchs die Aufregung und auch ihr Magen drückte schon leicht. Immerhin würde sich heute ein Teil ihrer Vergangenheit zeigen - und vielleicht auch ein Teil der Zukunft.
    Da erblickte sie, etwas weiter, den alten Mann mit dem sie zusammengestoßen war. Sie näherte sich zaghaft in seiner Richtung ließ ein verschüchtertes Räuspern vernehmen. Mit nicht minder unsicherem Blick sah sie nach unten und wagte nur geziert ihn anzuheben.

  • Commodus entliess den Sklaven und wandte sich der jungen Frau zu.


    "Prudentia Aquilia. Es ist mir eine Freude dich hier begrüssen zu dürfen. Darf ich fragen, was dich zu mir führt?" Er ging einen Schritt auf sie zu um sie näher zu betrachten.

  • Erleichtert registrierte sie, dass sie nicht unwillkommen zu sein schien. Es war eine einfache Denkweise die eine Intrige einfach nicht zuließ. Sie war felsenfest davon überzeugt, dass er Interesse an einem Gespräch haben würde, da er sich ihr auch sofort zuwandte, kaum dass sie eingetreten war. Oder besser gesagt: hinzugetreten. Sie ließ eine leichte Verneigung erkennen.
    >Salve Senator Prudentius Commodus. Bitte entschuldige mein wirklich ungebührendes Verhalten vor einigen Wochen.< waren ihre allerersten Worte, denn sie wollte einen guten Eindruck machen und diesen auch hinterlassen, nachdem sie damals fluchtartig getürmt war.
    >Ich... bin wohl in erster Linie hier um mehr zu erfahren. Komme ich ungelegen?<

  • "Dein Verhalten ist bereits vergessen." sagte er und hatte damit durchaus Recht, da er sich kaum noch daran erinnern konnte ;).


    "Du kommst nicht ungelegen. Und auch deine Neugier kann ich verstehen und will sie, sofern möglich gerne stillen."

  • Sie war noch immer etwas verunsichert und wusste nicht recht, ob sie ihn beim Worte nehmen sollte. Er sah nicht wie ein Zyniker aus und ernsthaft unwillkommen schien sie auch nicht zu sein. Noch einmal fuhr sie sich in einer fahrigen Geste durchs Haar, ehe sie sich ein Herz fasste. Die Umgebung empfand sie für ein längeres Gespräch nicht als passend - zumal sie fröstelte - aber wenn ein älterer Herr diesen Witterungen standhielt, sollte sie es ebenfalls zustande bringen.
    >Nun.. Vielleicht war es schon gut zu erkennen, dass ich von Dir bislang nichts erfahren habe, Senator. Ich habe mittlerweile darüber nachgedacht, ob du nicht vielleicht einer anderen gens Prudentia entspringst als ich, was ja nur zu gut möglich wäre.< Sie sprach mit deutlich sichtbarem Zögern und wählte ihre Worte sorgsam aus. Höflich hielt sie den Kopf leicht geneigt, während sie ihrem Gesprächspartner allerdings aufmerksam ins Gesicht blickte. Kurz schwankten ihre Erinnerungen wieder zu ihrem gemeinsamen Gespräch zurück, wo er sich kurz vor ihrer Flucht als Prudentier vorgestellt hatte. Für einige Herzschläge schloss sie ihre Augen um sich zu sammeln. Langsam fragte sie:
    >Oder kennst du meinen Vater, Prudentius Vinianus?< Nun hob sie mutig ihr Kinn etwas an und blickte forschend, nicht mehr übermäßig von Höflichkeit geprät, in seine Augen.

  • Commodus lächelte leicht und deutete auf das Haupthaus bevor er sich langsam dorthin in Bewegung setzte.


    "Bitte, komm doch mit." sagte er.


    "Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, ob es eine weitere Gens Prudentia gibt. Allerdings ist das Reich sehr gross und die Götter geben unserem Leben manchmal recht merkwürdige Wendungen."


    "Prudentius Vinianus?" wiederholte er und dachte einige Momente lang nach. "Der Name ist mir nicht geläufig, aber ich bin schliesslich auch nicht mehr der Jüngste." sagte er mit einem kurzen Lachen.

  • Sein leichtes Lächeln ermutigte sie und ließ die Anspannung etwas weichen. Auch ihre Gesichtszüge wurden nun ein wenig weicher und sie brachte es bis zu einem angedeuteten Lächeln. Es war schließlich nicht wenig, sich vor einen angesehenen Senator zu stellen und mit ihm über eventuelle Familienbande zu sprechen, wenn man selbst beinahe von der Straße kommt. Gemächlich schritt sie schräg hinter ihm her. Zwar hatte er die Richtung schon angedeutet, doch wollte sie ihm nicht die Führung in seinen eigenen Mauern - oder Gärten - absprechen.
    >Du kennst ihn nicht?< fragte sie ruhig. Sie wusste nicht ob sie erleichtert oder enttäuscht sein wollte. Enttäuscht deshalb, dass sich all ihre Hoffnungen, Familienanschluss zu finden, als zwecklos erwiesen. Erleichtert, dass sie sich keiner neuen Schicht anpassen müsste. Vermutlich war ihre Familie nur eine völlig andere, unbedeutende Familie gewesen, von welcher sie nun übrig blieb.
    Ein, vor Allem für sie unangenehmes, Schweigen trat ein. Sie wusste nicht, was sie weiter sagen sollte, doch ihren Emotionen Fuß zu verleihen mochte ihn abschrecken und so behielt sie ihre Gedanken und Gefühle für sich. Lediglich in das Lachen stimmte sie etwas hohl und freudlos ein.

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